Hier der Rest : Es steht jedem frei, der neue Bill Gates, Steve Jobs , oder für den deutschen Bereich Michael Schumacher, Thomas Gottschalk oder Günther Jauch zu werden. Aber solange die Neider das nicht verstehen, werden die Enteignungsorgien weitergehen. Und die Demokratie wird sich weiter verabschieden. Ich habe es nicht geschafft, die neue Bill Gates zu werden , damit muß ich jetzt eben leben.
Dass Sie, Herr Gebel, liberale Positionen beziehen, war zu erwarten und hat meine Sympathie, weil Konservative und Liberale (also Rechte) von einem erneuten Anlauf des Sozialismus verdrängt werden. Sie gehen aber immer mal wieder zu weit, etwa wenn sie Steuern als Diebstahl bezeichnen. Die Frage muss doch lauten: Was ist es den Unternehmern wert, dass sie friedlich gestimmte, eifrige Konsumenten vom Staat erhalten, Infrastruktur, Absatzmärkte, Sicherheit, sowie gut ausgebildete und motivierte Arbeits- und Führungskräfte? An diesen Punkten sollten Unternehmer ihre Kritik konkret und mutig ansetzen, statt Steuern lediglich pauschal zu verteufeln. Dann müssten wir uns auch nicht mehr einen solch unerträglichen Unsinn anhören, wonach uns eine ungesteuerte Immigration ein neues Wirtschaftswunder bescheren würde (Daimler-Chef Dieter Zetsche)! Auch Liberale sollten sich mal Sorgen um die Klubgüter des Staates machen!
Wie “Demokratie” in die falsche Richtung läuft, war jüngst am Beispiel Ägypten schön zu erleben. Im Rahmen des vom “Westen” und seinen propagierten “Werten” befeuerten sog. Arabischen Frühlings wurde der Regierung Mubarak die Unterstützung entzogen. Allen voran war der US-Held der Deutschen, Herr Obama mit seiner Außenhandelnden Clinton aktiv, völlig ausblendend die Realitäten im Lande. Als dann bei den Wahlen die Moslembrüder an die Regierung gewählt wurden, den Staat unter Berufung auf den angeblichen Wählerwillen in Richtung eines islamistischen Religionsstaates ummodelten, fielen die selbszt ernannten Wertebestimmer aus den Wolken ihrer ideologischen Heile-Welt-Träume, unterstützten sodann den Sturz der Mursi-Regiertung, um seither wieder einen General an der Spitze der ägyptischen Regierung zu stützen. Geschichte ab 1988 und die aktuellen Ereignisse in Algerien zeigen gleichfalls die Unwägbarkeiten demokratischer Verfahren auf, wenn die Entwicklungen den Herrschenden, ggf. auch ihren ausländischen Seilschaften, nicht ins Konzept passen.
@J.Braun: Was Sie wollen ist Anarchie. Wer gewinnt da eigentlich den Kampf ums goldene Kalb?
Kurz gesagt ist es das Anfangscredo der Gelbwesten: immer mehr Abgaben zahlen und im Gegenzug immer weniger Gegenleistung erhalten und schlimmer noch: weniger Sicherheit dazu. Und warum? Misswirtschaft und immer weniger Einzahler aber immer mehr (meist kulturfremde) Leistungsempfaenger, die im schlimmsten Fall nie eingezahlt haben und ggf. auch nie werden. Das ist ungerecht und irgendwann wandert man aus oder hat auch keine Lust mehr auf Leistung..
Das Prinzip “wer zahlt, bestimmt” fand zuletzt im Kaiserreich statt als es das Drei- Klassen-Wahlrecht gab. Um den Weg zurück zu diesem Prinzip zu finden, müssten wir uns von der “sozialen Marktwirtschaft” verabschieden und die freie Marktwirtschaft anwenden. Hier ein Beispiel aus der Steuerpolitik der USA: Im Jahr 2015 hat Barack Obama auf ein Einkommen von 456,000 Dollar 18% Einkommensteuer bezahlt. Landesweit liegt die Mehrwertsteuer bei unter 9%. Davon könnte sich Deutschland ein Stück abschneiden.
Der Author ignoriert schlicht, dass es auch die Aufgabe eines Staates ist, den sozialen Frieden durch Ausgleich zu sichern. Das Prinzip ‘breitere Schultern sollen mehr tragen als schmale’ findet sich auch bei Ludwig Erhardt und hat nichts mit ‘Geld in die eigenen Taschen wählen’ zu tun. Wie toll das Gewaltmonopol eines Staates funktioniert, wenn mangels staatlichem Ausgleich (vulgo Umverteilung) die ärmsten Schichten nichts mehr zu verlieren haben, durften die Aristokraten in der französischen und auch in der russischen Revolution erfahren. ‘Wer zahlt, schafft an’ ist kein Garant für eine stabile soziale Situation - dazu müßte der Author nur mal kurz nach Frankreich blicken. Um der libertären Gedankenwelt genug zu tun, könnte man den Sozialaufwand des Staates und dessen Finanzierung aus der Tasche der Wohlhabenden schlicht als Schutzgeld betrachten - es verhindert, daß alle paar Jubeljahre die Gesellschaften in den Abgrund rasen. Wir in Österreich haben dafür die Sozialpartner geschaffen - eine Art Nebenregierung, die wesentliche Punkte bei Löhnen und Abgaben ausverhandelt, ohne auf die verändlerliche Meinung der Wähler Rücksicht nehmen zu müssen.
Domokratie ist altgriechisch und heißt übersetzt a) Dorf und b) Selbstverwaltung. (Demos heißt nicht Volk). Eine Demokratie gilt für Stadtstaaten, da mag sie funktionieren. Theoretisch wurden sie schon vor 2000 Jahren von Platon und Aristoteles verworfen: Es ist schlicht eine Herrschaft des Pöbels. Das Vorbild der USA war die römische Republik. res publica bedeutet Herrschaft der Gesetze. Die Demokratie in Deutschland ist gescheitert, denn es ist in einer Demokratie nicht möglich, das Eigentum zu schützen. Es gibt immer eine Mehrheit, die ein Interesse an dem Eigentum des Einzelnen hat. Literatur zum Thema: Hans-Hermann Hoppe: Demokratie, der Gott der keiner ist Anthony de Jasay: Der Staat
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