Susanne Baumstark / 26.04.2019 / 10:00 / Foto: Cruks / 18 / Seite ausdrucken

Von Flüchtlingen, Obdachlosen und Pflegefällen

Im Nachgang zum Auftritt von Spiegel Online und weiterer röhrender Platzhirsche mit ihren pubertären Attacken auf „die Superreichen“, weil diese für den Wiederaufbau der Pariser Notre Dame spenden, lassen sich auch ganz andere Fragen bezüglich der Verwendung vorhandenen Geldes stellen.

Zum Beispiel: Warum wurde nicht schon längst eine Pflegerücklage aus Haushaltsüberschüssen eingeführt, wie dies analog im Jahr 2016 mit der Flüchtlingsrücklage geschehen ist, die inzwischen „rund 35 Milliarden Euro“ enthält, während die Finanzreserve der Pflegeversicherung „auf etwa 3,37 Milliarden Euro“ geschmolzen ist? Warum gibt der Staat abertausende von Euro dafür aus, um Asylbewerber in Wohngruppen zu bekochen und ihnen hinterherzuputzen – was zudem kontraproduktive Auswirkungen auf die Integration in eine emanzipierte Gesellschaft hat?

Weshalb laufen die Länder gerade Sturm gegen die geplante Teil-Streichung von Flüchtlingsgeldern des Bundes, obwohl die Kommunen „2018 erneut einen hohen Überschuss“, nämlich fast zehn Milliarden Euro, erwirtschafteten? Und warum hatten die Deutschen trotzdem „im vergangenen Jahr eine deutlich höhere Steuerlast zu tragen“, ohne dass dies etwa in NRW zu einem Stopp des Schwimmbadsterbens geführt hätte?

Wo bleibt, wie bei der UNO-Flüchtlingshilfe, eine internationale Spenderkommunikation für bedürftige Senioren oder Obdachlose? Weshalb wendet man keine Ressourcen dafür auf, um angesichts der neuen Altenverachtung analog zu Medien-Flüchtlingsprojekten proaktiv über die Lage von Senioren zu berichten und um Verständnis für sie zu werben? Warum treiben Politiker den Geldsegen für Parteien und Fraktionen immer noch höher, obwohl allein letztere jetzt schon „riesige Finanzpolster angehäuft“ (siehe mein Beitrag „Parteienfinanzierung wird durchgepeitscht" vom 13.6.2018) haben? Die Frageliste ist freilich offen. 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Susanne Baumstarks BlogLuftwurzel".

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herbert binder / 26.04.2019

Und, verehrte Frau Baumstark, wie wären Politiker einzuschätzen, die wenigstens bis zum Tellerrand durchzublicken imstande sind? Müßte man das nicht unter den gegebenen Umständen - der Bescheidenheit Rechnung tragend - auf die Habenseite buchen, Konto “Hoffnungsschimmer”?

Berni Klein / 26.04.2019

Ein Frage beschäftigt mich immer wieder: Wie kann es eigentlich legal sein, dass linke und radikal-ökologische NGO’s mit Millionenbeträgen aus Bundes- und Landesbehörden finanziert werden. Siehe Deutsche Umwelthilfe, Stasi IM Kahane’s Amadeu Antonio Stiftung,  Antifa-Finanzierung über Bundesmittel “Kampf gegen Rechts” und viele mehr. Man stelle sich vor, dass konservative Organisationen oder sogenannte “Klimaleugner” wie E.I.K.E. eine finanzielle Gleichbehandlung bzw. -versorgung fordern würden. Ein Aufschrei ginge durch die Presse!!! Die einen haben Millionen die anderen kratzen Spendengelder zusammen, deren Spender auch noch von Finanzämtern schikaniert werden. Es ist für mich zutiefst undemokratisch, wenn grün-linke Politiker ihre verlängerten politischen Arme mit Steuermitteln finanzieren und allerhöchste Zeit diese Veruntreuung zu unterbinden.

Sebastian Thomek / 26.04.2019

Antwort: Die Alten, die noch in der Wehrmacht oder den Wehrwolf-Gruppen gelernt haben, wie man sich Gehör verschafft, sind tot. Wenn man den sonstigen Rentnern die Staatskohle streicht, passiert daher rein gar nichts. Aber streichen Sie mal unseren Neubürgern die Staatsknete, und warten Sie ab, was dann los ist. Es ist ja auch verständlich, weil die sich bereits auf Staatsknete eingestellt haben, und ihr Überleben, mitsamt des Überlebens ihrer Kinder, davon abhängt. Einen Vorgeschmack darauf, wie die reagieren, wenn derartige Grundbedürftnisse infrage gestellt werden, bekommen diejenigen, die versuchen deren ideologisches Gebäude, den Islam, zaghaft zu kritisieren. Man kommt nicht um die Erkenntnis herum, dass die Gesellschaft letztlich durch Gewalt bestimmt wird. Gewalt und Intoleranz setzen sich durch. Die Einheimischen haben ihre Fähigkeit, Gewalt auszuüben, jedoch aufgegeben, und haben sich ihre natürliche Intoleranz wegsozialisieren lassen. Das war eine schlechte Entscheidung, und nun waltet die Evolution, und bestraft schlechte Entscheidungen.

Sabine Lotus / 26.04.2019

Warum? Ist alles unbequem und so gar nicht Party. ‘Wir sind mehr’ ist kurzfristige Endorphine und hüpfen. Belohnungsaufschub? Bääähh, nächste Woche vielleicht…mal. Die von Ihnen geforderten, vernünftigen Dinge brauchen Verstand (streng durchgesetzter Putzplan für alle m/w/d in Flüchtingsheimen, meine Rede seit 10 Jahren. Mind. 50% würden alleine aufgrunddessen stante pede wieder zurück’flüchten’) und haben kein Sprachrohr. Und da währen wir direkt mal wieder bei unserer geliebten Sinnlosmedienlandschaft.

Marcel Seiler / 26.04.2019

Dies ist Ergebnis des sagenhaften “jugendlichen” Narzissmus der jetzigen Politikergeneration und ihrer Wähler, der “Bobos”, der linksgrünen Bohémiens Bourgeois. Aus diesem Narzissmus wuchsen Jugendliche früher heraus, wenn sie erwachsen wurden; die jetzige Infantil-Gesellschaft aber nicht. Dieser Narzissmus bewirkt, dass diese Leute nur ihre ideologische Innenwelt sehen, voll von selbsterhöhenden Idealen, von Welt-retten-Wollen und grausig-schöner Klimapanik. Die wirklichen Probleme, zu nah, zu trivial, zu langweilig, zu mühsam, wollen diese Leute nicht sehen.

Claudius Pappe / 26.04.2019

Fragen über Fragen. Das hat alles was mit ………..gesundem Menschenverstand………….zu tun. Warum wurde im Abwasser des Reichstages eine bedeutende Menge Kokain gefunden ?

Wilfried Cremer / 26.04.2019

Warum wird das Fahrradfahren propagiert, obwohl gefährliche Baumwurzelaufwerfungen auf Radwegen den Pedalisten auf noch gefährlichere Straßen zwingen?

Immo Sennewald / 26.04.2019

Gute, wichtige Fragen über Fragen… Und Phrasen über Phrasen als Antwort.

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