Sie lebten im Tal der Ahnungslosen. Im hohen Norden gab es Radio Caroline on 199, Radio Scotland und wonderful Radio London. Natürlich alle mit einprägsamen Jingles. Veronica,wow,wow,wow kam später. Diese nannte man auch Piratensender, weil sie mehr oder minder illegal außerhalb der Dreimeilenzone sendeten. Damit waren die Tage der Dorfmusik vorbei.
Soul Sacrifice in der Woodstock-Version ist immer noch der absolute Hammer. Damit konnte ich vor ein paar Jahren zwei Jungspunde beglücken. Ihr Kommentar war: “Habt ihr geile Mucke gehabt damals!”.
Ich mag Ihre Geschichten, Herr Bechlenberg. Gut, ich bin so einige Jahre jünger, als Sie, aber leider doch schon so alt, dass ich manchmal hemmungslos in alten Erinnerungen schwelge, die heutige Jünglinge und JünglingInnen nicht verstehen. Wenn ich eine Ihrer Geschichten lese, ist es, als würde ich ein altes, verstaubtes Foto-Album aufklappen, während ich alleine auf einem alten und geheimnisvollen Dachboden sitze, auf dem sich plötzlich der Zauber und der Glanz einer längst vergessenen Zeit ausbreiten. Jetzt ist Ihr Musikgeschmack nicht unbedingt der meine, aber das spielt kaum eine Rolle. Wenn ich Ihre Geschichten lese, tauchen vor meinem inneren Auge immer unbeschwerte Bilder auf, mit Personen, an die ich schon jahrelang nicht mehr gedacht habe, oder sie an mich. Dinge, die einmal fürchterlich wichtig und so was von up to date waren und die heute kaum noch jemand kennt. Heute war es die “Teestube”, eine Mini-Disco der Pfadfinder und Messdiener aus meiner Kinder und Jugendzeit. Auch die “Teestube” war in einem Keller, dessen Treppe deutlich zu steil war. Natürlich war sie nur Dienstags und vor Feiertagen geöffnet und das auch nur in der Zeit von 18 und 20 Uhr. Immerhin hatte sie ein rudimentäres DJ-Pult, samt HiFi-Anlage und eine Mini-Theke, wo natürlich kein Alkohol ausgeschenkt wurde. Was dazu führte, dass die älteren Jugendlichen, also die um die 16, immer irgendwo den einen oder anderen “geheimen” Achter-Träger Andreas-Pils (mit Kopfschmerz-Garantie) gebunkert hatten. Personal gab es keines, weder Türsteher, noch DJ, oder Thekenbedienung. Jeder war alles, solange er sich berufen fühlte. Einen Türsteher brauchte auch niemand, alle kamen aus der selben Gegend und kannten sich seit Geburt an, es gab auch nie eine Prügelei, soweit ich mich erinnere. Und wenn, trug man sowas auf der Wiese hinterm Haus aus, was dann eine Mischung aus Rangeln, Schubsen und den ungelenk nachgeahmten “KungFu”-Tricks aus irgendeinem Film, den man mal gesehen hatte, bestand….
Da merkt man doch das Alter. Auch mein Vater fuhr eine Badewanne (rot und weiß), samstags BFBS top 20, hochkonzentriert (und bitte nicht stören) Aufnahme mit Start- und Stoptaste auf einem fetten Grundig Tonbandgerät. Aber schön war´s doch. Danke für den Artikel.
Lieber Herr Bechlenberg, ja, so war das damals; was für unbeschwerte Zeiten. Unsere “Badewanne” ( 17M) war hellblau mit weissem Dach; Lenkradschaltung und Sitzbank inclusive.Ein Hoch auf die Praktiker in der damaligen Fahrzeugentwicklung. Und Santana war wirklich ein Renner!
Ich habe Mitte der Neunziger Carlos Santana mal live in Köln am Tanzbrunnen erlebt. Extra früh dran, erste Reihe, fast Körperkontakt mit dem großen Meister gehabt. Leider war das Konzert nix berauschendes, weil Carlos selber völlig berauscht war. Er wirkte völlig abwesend, seine Marihuana-Fahne hätte man bis Düsseldorf riechen können…..
Sorry,, konnte mit Santana nie etwas anfangen, wobei mich das auch an ein Elvin Bishop Interview erinnert, indem der erklärte, daß Santana kommerziell erfolgreich sein wollte, anstatt einfach Blues zu spielen.
“Es war 2015ff , da spielte das Radio so gut wie nichts mehr , das uns noch interessierte. Jedenfalls nicht das „offizielle“ Radio, in dem knödelten vielleicht “Dlf und die Inforadios” ihr Traumgedusel vom richtigen Leben unterm Regenbogen .Wir hatten im Netz diese Blogs , da herrschte noch einigermaßen der gesunde Menschenverstand ....”( Franz Klar feat. A.W. Bechlenberg ) . So werden 2040ff die Erzählungen ” Opa erzählt vom Wohlstand ” beginnen ....
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