Robert von Loewenstern / 18.02.2021 / 06:20 / Foto: Imago / 145 / Seite ausdrucken

Verlorene Jahre: Neue Nonsens-Zahlen vom RKI

Vor einigen Tagen war es wieder so weit. Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte neue Schreckenszahlen. Man hatte Daten des vergangenen Jahres ausgewertet. Das Ergebnis, so die Überschrift der „Welt“: „Corona-Opfer verloren laut RKI-Analyse im Schnitt 9,6 Jahre Lebenszeit“. Der „Focus“ schrieb von „trauriger Realität“ und widerlegte zur Sicherheit eine Behauptung, die niemand aufgestellt hatte: „Die Studie beweist, dass nicht nur Ältere und Vorerkrankte dem Virus erliegen.“

Die RKI-Zahlen fallen in eine Zeit, in der die Regierenden in Bund und Ländern zunehmend unter Druck geraten. Die Zustimmung in der Bevölkerung sinkt, der Ärger über das Versagen bei der Impfstoffbeschaffung ist gewaltig. Erneut wurden beim „Corona-Gipfel“ die Erwartungen zermürbter Eltern, verzweifelter Gewerbetreibender, depressiver Singles und unzähliger anderer enttäuscht. Dass mächtig Dampf im Kessel ist, zeigt das Agieren der Kanzlerin. Nie zuvor präsentierte sich Angela Merkel in derartiger Frequenz einem breiten TV-Publikum. Für sie geht es um alles. Sie weiß, Corona wird über ihr Bild in den Geschichtsbüchern entscheiden.

Aus Regierungssicht war es also ein prima Zeitpunkt, beunruhigende Zahlen zu präsentieren, auf dass beim murrenden Volk der Ruf nach Lockerung der straff angezogenen Zügel bloß nicht zu laut werde. Die RKI-Veröffentlichung im „Deutschen Ärzteblatt“ kam wie gerufen. Vielleicht war sie das sogar.

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft

Auch wenn sein Name anderes nahelegt: Das Robert-Koch-Institut ist nicht unabhängig oder Teil einer Universität oder sonstigen Forschungseinrichtung. Das RKI ist ein Amt. Genauer eine Bundesoberbehörde, so wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), der Bundesnachrichtendienst (BND) oder das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Und anders als ein beamteter Uni-Professor kann sich RKI-Chef Lothar Wieler bei der Ausübung seines Amtes nicht auf die grundgesetzlich verankerte Freiheit von Forschung und Lehre berufen. Wieler muss wie jeder normale Staatsdiener den Anweisungen von oben folgen. „Oben“ ist im konkreten Fall der Bundesgesundheitsminister.

Während der Corona-Krise marschierten RKI und Bundesregierung im auffälligen Gleichschritt. Auch jede Kehrtwende vollzog man gemeinsam, ob es um die grundsätzliche Einschätzung des Geschehens ging oder um die Schutzwirkung von Masken. Nicht wenige sind daher wie FDP-Mann Wolfgang Kubicki überzeugt, die Informationspraxis des RKI sei „teilweise politisch motiviert“. Auch die „Neue Zürcher Zeitung“ meint, die Gesundheitsbehörde lasse sich für Stimmungsmache missbrauchen, statt nüchtern-wissenschaftlich aufzuklären: „Ein kürzlich publik gewordenes Dokument lässt den Schluss zu, dass das RKI lieferte, was die Politik bestellt hatte.“ Frei nach dem Motto: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.

Die „NZZ“ bezieht sich auf einen skandalösen Vorgang, über den die „Welt am Sonntag“ berichtete. Ende März 2020 wünschte sich das Bundesinnenministerium eine passende Begründung für eine Verlängerung des ersten Lockdowns. Also forderte man Forscher des RKI und anderer Einrichtungen auf, passende Daten zu liefern. Nur vier Tage später erfüllten die angefragten Wissenschaftler den Auftrag – mit furchteinflößenden Szenarien und der Warnung vor mehr als einer Million Corona-Toten in Deutschland. Über die Schreckensprognosen wurde breit in allen Medien informiert. Die „WamS“-Aufklärung fand dagegen kaum Widerhall.

Nur Bullshit oder glatte Lüge?

Ausgerechnet jetzt, in der Stunde höchster exekutiver Not, erscheint wieder ein RKI-Bericht, der geeignet ist, die Angst in der Bevölkerung auf hohem Level zu halten. Die Botschaft: Wer hierzulande an Covid-19 verstirbt, verliert im Schnitt knapp zehn Lebensjahre. Im Umkehrschluss: Das Virus rafft im großen Stil auch diejenigen dahin, deren Restlaufzeit noch ziemlich üppig bemessen war.

Nicht nur der Zeitpunkt der RKI-Publikation lässt aufhorchen. Wichtiger ist, die Aussagen des RKI sind „irreführend“, wie Zartfühlende wohl formulieren würden. Robusteren Naturen könnte sich der Begriff „Bullshit“ aufdrängen. Oder gar „glatte Lüge“. Reine Propaganda im Dienste des Dienstherrn. Dazu gleich mehr.

Vor der Zerlegung des RKI-Zahlenhumbugs ist ein verbreitetes Missverständnis aufzuklären. Viele Menschen glauben, wenn die statistisch ermittelte allgemeine Lebenserwartung bei 81 Jahren liegt, dann hat ein 80-Jähriger im Schnitt nur noch zwölf Monate vor sich. Zugegeben, das mag auf Anhieb logisch erscheinen. Ist es aber nicht.

Mit dem Leben steigt die Lebenserwartung

Auch zahlreiche „Welt“-Leser saßen diesem Irrtum auf und argumentierten im Kommentarbereich wie Thomas S.: „Wenn das Durchschnittsalter der Verstorbenen bei 84 Jahren liegt, und damit über dem Erwartungswert, wie können dann 9 Jahre durchschnittlich verloren sein?“ Oder Birgit T.: „Ist die Lebenserwartung in Deutschland mal eben spontan um 10 Jahre gestiegen, nur um eine neue Panikmeldung verbreiten zu können?“

Der Fehler der „Welt“-Leser: Sie setzten die Lebenserwartung von Neugeborenen an, nicht die von Senioren. Es gibt nämlich ein scheinbar paradoxes Phänomen: Je älter man wird, desto größer ist die Chance, dass man noch älter wird. Mit dem Leben steigt die Gesamtlebenserwartung. Das durchschnittliche Fortdauern für jede Altersgruppe ist in den Periodensterbetafeln des Statistischen Bundesamtes einzusehen (getrennt nach Männern und Frauen).

So hat ein Junge in Deutschland unmittelbar nach der Geburt eine Lebenserwartung von 78,6 Jahren. Für ein Mädchen sind es fast fünf Jahre mehr, nämlich 83,4 Jahre. Männer und Frauen, die diese Zielmarken erreichen, müssen jedoch keineswegs mit sofortigem Herzstillstand rechnen. Ein 78-jähriger Mann hat statistisch weitere 9,2 Lebensjahre vor sich, eine 83-jährige Frau darf sich auf einen Zuschlag von 7,7 Jahren freuen. Ein heute 78-Jähriger wird also im Schnitt 87, eine 83-Jährige bringt es auf knapp 91 Jahre.

Durchhalten lohnt sich

Der wundersame Effekt ist leicht zu erklären: Wer ein bestimmtes Alter erreicht, hat eine Menge Unglücklicher hinter sich gelassen, die im selben Geburtsjahr starteten, aber im großen Daseinswettbewerb vorzeitig ausschieden. Diese Pechvögel senken die statistische Lebenserwartung eines Jahrgangs. Dafür haben die, die noch im Rennen sind, eine höhere Lebenserwartung als bei Geburt prognostiziert. Irgend jemand muss schließlich den durch die Frühverschiedenen gedrückten Wert wieder heben, damit er zum Durchschnitt wird. Einfache Merkregel: Durchhalten lohnt sich. Jedes Jahr nacktes Überleben wird mit einem Bonus an Restexistenz belohnt.

Die RKI-Analyse zu den durch Covid-19 geklauten Lebensjahren ist also nicht bereits deshalb Quatsch, weil das Alter der Gestorbenen im Mittel bei 84 Jahren lag – und damit drei Jahre über der allgemeinen statistischen Lebenserwartung von rund 81 Jahren. Bullshit ist die RKI-Arbeit aus anderen Gründen.

Die Robert-Koch-Zahlenakrobaten berücksichtigten nämlich weder konkrete Vorerkrankungen der Covid-19-Gestorbenen noch Hinweise auf ihre allgemeine Gesundheitsverfassung. Ob Covid-19-Opfer etwa Diabetiker oder adipös waren, ob sie zum Zeitpunkt der Infektion in einem Alten- oder Pflegeheim lebten, fand keinen Eingang in die Auswertung.

Die meisten Covid-Toten waren Heimbewohner

Diese Faktoren haben jedoch erhebliche Auswirkungen auf Berechnungen zur „verlorenen Lebenszeit“. Schließlich gibt es zahlreiche Hinweise, dass unter den Corona-Toten Vorerkrankte, Übergewichtige und Heimbewohner stark überproportional vertreten sind. Alle diese Gruppen haben eine zum Teil deutlich geminderte Lebenserwartung.

Beispiel Heime: Sicher scheint, dass die weit überwiegende Mehrheit der „an und mit“ Corona Gestorbenen aus Alten- und Pflegeheimen stammt. In Berlin sind es „fast zwei Drittel“. Bereits im Juni 2020 hatte eine bundesweite Befragung der Uni Bremen ergeben, dass rund 60 Prozent der Pandemieopfer Pflegebedürftige waren. Mit der zweiten Welle ab September 2020 erhöhte sich der Anteil offenbar noch einmal deutlich. In Schleswig-Holstein kamen im letzten Quartal 2020 sogar knapp fast 90 Prozent der Corona-Toten aus Alten- und Pflegeeinrichtungen.

Dünner ist die Datenlage bei der Frage, wie hoch die Lebenserwartung nach Umzug ins Heim ist. Die „Verweildauer“, wie man im Pflegebusiness vornehmer sagt, wird mal mit zweieinhalb Jahren beziffert, mal nur mit wenigen Monaten: „Im Schnitt beträgt heute das Alter bei Eintritt in ein stationäres Pflegeheim 84 Jahre und die Verweildauer nur noch sechs bis acht Monate.“

Verlorene Jahre: Viel zu hoch angesetzt

Beispiel Fettleibigkeit: Erhebliches Übergewicht (ab BMI 40) verkürzt die Lebenserwartung um rund zehn Jahre. Experten gehen davon aus, dass die hohen Todesraten in Großbritannien und den USA nicht zuletzt auf die überproportional verbreitete Fettleibigkeit in beiden Ländern zurückzuführen ist. Auch hierzulande stellen Dicke offenbar einen beträchtlichen Anteil der Corona-Opfer. „Die meisten Patienten, die mit schweren Covid-Verläufen zu uns auf die Intensivstation kommen, sind übergewichtig bis adipös“, berichtet ein leitender Oberarzt am Uni-Klinikum Essen.

All diese Faktoren berücksichtigt das RKI nicht bei seiner Auswertung. In eigenen, überschlägigen Kalkulationen mit halbwegs qualifizierten Schätzwerten komme ich auf höchstens die Hälfte der laut RKI „verlorenen Lebensjahre“ durch Covid-19-Tod. Berufenere Statistiker als ich ermitteln einen noch deutlich geringeren Wert.

Der Ökonom und Rentenexperte Bernd Raffelhüschen rechnete bereits Mitte 2020. Auf Basis der damaligen Zahlen und unter Ansatz der Periodensterbetafel war sein Ergebnis fast identisch mit dem des RKI heute: 9,2 Jahre. Unter Einbeziehung weiterer Faktoren reduzierte sich die entgangene Lebenszeit auf weniger als ein Drittel: „Werden die bereits im Vorfeld weit überdurchschnittlichen Vorerkrankungen der Corona-Opfer berücksichtigt, so liegt die ferne Lebenserwartung der betreffenden Personen nur bei 2,9 Jahren (Hanlon et al. 2020).“

Das RKI hatte Alternativen

Was also ist von einer RKI-Auswertung zu halten, die die realen Verhältnisse aller Wahrscheinlichkeit nach um hundert bis zweihundert Prozent übertrieben darstellt? Klar, das Institut beruft sich darauf, dass es keine systematische, wissenschaftliche Erhebung der Daten zu Vorerkrankungen, Gewicht, Heimaufenthalt etc. gibt – was, nebenbei bemerkt, nach zwölf Monaten „Jahrhundertpandemie“ ein Skandal für sich ist.

Aus den fehlenden Daten folgt aber nicht, dass die Amtsstatistiker gezwungen waren, eine grob verzerrende Auswertung zu veröffentlichen. Es gab schließlich Alternativen. Entweder hätte man im Bewusstsein der Mangelhaftigkeit die Publikation komplett unterlassen können. Oder man hätte anhand der oben beschriebenen und allgemein bekannten Umstände eine qualifizierte Schätzung abgeben können, um sich der Wahrheit anzunähern.

Circa-Werte verbreitet das RKI schließlich täglich in seinen Corona-„Lageberichten“, prominent und ganz oben. Sowohl die Zahl der „aktiven Fälle“ als auch die der „Genesenen“ sind reine Schätzungen, was das RKI auch ordnungsgemäß kenntlich macht.

Wie ein korrupter Kfz-Gutachter

Trotzdem entschied sich das RKI, weit überzogene Werte zu „verlorenen Lebensjahren“ in die Welt zu setzen. Immer noch steht die Frage im Raum, was davon zu halten ist. Nähern wir uns der Bewertung des Vorgangs mit einem Vergleich.

Stellen wir uns einen Kfz-Sachverständigen vor, der dem 20 Jahre alten, nur noch auf drei von vier Zylindern laufenden Benziner seines Kumpels zwecks besserer Verkaufe die Lebensdauer eines intakten Diesels gleichen Baujahres bescheinigt. Wenn er auffliegt, hat dieser Gutachter ein Verfahren wegen Beihilfe zum Betrug am Hals. Und man dürfte ihn ungestraft korrupt nennen. Nicht so beim RKI. Wenn die Wieler-Truppe der Regierung höchst zweifelhaftes Material zur besseren Verkaufe ihrer Pandemiepolitik liefert, geht das einfach so durch.

Soweit ersichtlich, hat kein etabliertes Medium, das über die RKI-Auswertung berichtete, die Angaben kritisch gewürdigt oder gar zerrissen – weder RTL noch „Spiegel“, weder „FAZ“ noch "Süddeutsche", weder „Welt“ noch „Focus“. Damit bleibt wieder einmal eine Quatschstudie unwidersprochen im Raum stehen. Karl Lauterbach hat neues Futter für seine nächste Diskussion mit Boris Palmer (ab Min. 22:24). Und der ARD-„Faktencheck“ wird Lauterbach wie bereits im August nach ausführlicher Recherche recht geben.

Sie können aufhören zu lesen

Die Zerlegung der RKI-Zahlen ist hiermit abgeschlossen. Sie können also aufhören zu lesen – außer Sie haben noch Interesse an drei bemerkenswerten Erkenntnissen, die sich ganz nebenbei aus der RKI-Publikation ergeben.

Erstens: Um die Datenerhebung im Zusammenhang mit Corona steht es noch schlechter als oben beschrieben. In knapp 20 Prozent der gemeldeten „Corona-Todesfälle“ werden dem RKI offenbar nicht einmal die wichtigsten Kenndaten der Verstorbenen übermittelt, also Alter, Geschlecht und Todesursache. Dies lässt sich daran ablesen, dass das RKI nur 38.641 Todesfälle für 2020 zur Analyse heranzieht.

Tatsächlich nennt das RKI im „Täglichen Lagebericht“ vom 19.1.2021 aber eine Gesamtzahl von 47.622 Corona-Verstorbenen. (Der Bericht vom 19. Januar ist hier relevant, weil das RKI selbst die 2020er-Toten wegen Meldeverzuges bis zum 18.1.2021 zählt). Wenn das RKI jeden fünften im Zusammenhang mit Corona gemeldeten Toten bei seiner Auswertung unberücksichtigt lässt, liegt die Schlussfolgerung auf der Hand, dass in diesen Fällen nicht einmal die Basisdaten bekannt sind.

„An“ und „mit“ ist sehr wohl zu unterscheiden

Zweitens: Entgegen landläufiger Meinung (und entsprechender Darstellung in den Medien) kann das RKI sehr wohl zwischen „an“ und „mit“ Corona Verstorbenen unterscheiden. Die Verfasser der Untersuchung schreiben: „In den Meldedaten für 2020 gab es insgesamt 38.641 Todesfälle, bei denen in 31.638 Fällen (81,9 %) COVID-19 als Todesursache übermittelt wurde.“

Zusammengefasst: Von insgesamt 47.622 gemeldeten „Corona-Todesfällen“ 2020 konnten 38.641 ausgewertet werden. Von diesen 38.641 sind 81,9 Prozent an einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Bei fast jedem fünften Gemeldeten war dagegen laut Gesundheitsamt der Tod „hauptsächlich auf andere Todesursachen zurückzuführen“. Das RKI weiß also, dass seine täglich veröffentlichten Todeszahlen mindestens um 18,1 Prozent nach unten korrigiert werden müssten, um ein realistisches Bild der Pandemiefolgen zu vermitteln.

Rechnet man die ganz offiziell nicht „an“, sondern nur „mit“ Corona Verstorbenen aus den 2020er-Zahlen heraus, verbleiben von 47.622 noch 39.002 Todesfälle. Kein kleiner Unterschied, ob in den Medien von „rund 50.000“ oder „rund 40.000 Corona-Toten“ 2020 berichtet wird. Warum das RKI wider besseres Wissen trotzdem täglich überhöhte Todeszahlen veröffentlicht, mag sich jeder Leser selbst beantworten.

Und schließlich drittens: Hier noch ein Schmankerl für alle, die als „Leugner“ verleumdet wurden, weil sie es wagten, Corona und Grippe im selben Absatz oder Atemzug zu erwähnen. In seiner Untersuchung stellt das RKI lapidar fest: „Die Analyse der Übersterblichkeit legt aber nahe, dass die COVID-19-Pandemie am Ende des Jahres 2020 etwa das Niveau schwerer Influenzawellen erreicht hat.“

 

PS: Lieber „Focus“, absolut korrekt, „nicht nur Ältere und Vorerkrankte“ erliegen dem Virus. „Ältere“ (ab 60 Jahre) finden sich lediglich zu exakt 96,6 Prozent unter den Covid-19-Toten. Es gibt also auch 3,4 Prozent jüngere Seuchenopfer. Wenn wir von diesen – ganz vorsichtig geschätzt – die Hälfte wegen heftiger Vorerkrankungen und/oder Adipositas abziehen, verbleiben immer noch 1,7 Prozent möglicherweise pumperlgesunde Hüpfer unter 60, die das heimtückische Mistvirus gegen den Trend dahinrafft. Also, wie gesagt, völlig richtig: Nicht „nur“ Ältere und Vorerkrankte erwischt es. Höchstens zu 98 bis 99 Prozent. 

Foto: Imago

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Michael Palusch / 18.02.2021

“...nicht deshalb Quatsch, weil das Alter der Gestorbenen im Mittel bei 84 Jahren lag” Vielleicht unterläuft mir ja ein Denkfehler. Wenn das Durchschnittsalter einer spezifischen Gruppe Verstorbener, hier mit/an/durch C19, >3 Jahre über dem Durchschnittsalter der Gesamtheit aller Gestorbenen liegt, ist für mich eine besondere Gefahr nicht erkennbar. Das Durchschnittsalter der 2020 Verstorbenen, grob berechnet aus den vorliegenden Zahlen, sollte bei rund 80 Jahren liegen (der Median vermutlich ebenso). Wenn das Durchschnittsalter aller Gestorbenen ca. 80Jahre beträgt, aber das Durchschnittsalter einer Teilmenge dieser Gestorbenen bei ~84Jahren liegt, man zusätzlich in Rechnung stellt, dass der Anteil erheblich Vorerkrankter an dieser Teilmenge immens ist, ist der Unsinn deutlich ersichtlich. Einen Durchschnittswert auf eine kleine Auswahl anzuwenden ist Quacksalberei. Die trotz an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit bei 10Mio Würfelversuchen 1,67Mio mal eine 6 zu würfeln kann nicht verhindern, daß beim nächsten “Mensch-Ärgere-Dich-Nicht” kein einziger Spielstein eingesetzt werden kann. Warum geht die Panikmache immer so weiter? Ganz einfach, die können nicht mehr zurück. Die Politik, die Medien, das Gesundheitswesen, alle, die in die Hysterie mit eingestimmt haben, wären sofort bis auf die Knochen blamiert und das Vertrauen in diese Institutionen wäre nachhaltig ge(zer)stört. Da hilft nur eins, weiter bis zum totalen Kollaps, um sich dann selbst als Retter in der Not inszenieren zu können.

Frances Johnson / 18.02.2021

Klingt unspektulär, ist aber ein good read: Thomas Mayer: “Abschwung der Freiheit - und auf die Konservativen ist erneut kein Verlass.” Egal, wie man über die FDP denkt, man muss ihr eine Chance geben und sie hoch bringen. Nach vier Jahren kann sie ja wieder abgewählt werden. Das Wählen der AfD würde nur dazu führen, dass alle anderen einen fest verbackenen Kloß bilden. M.E. macht daher nur die Wahl der FDP für Kritiker des sinnlosen Herumeierns Sinn.

Block Andreas / 18.02.2021

Focus, Bild, Welt , ARD/ZDF und wie die alle so heißen sind auch nur für Leute gedacht, die geistig limitiert sind….so wie unser Abgeordneten der Blockparteien…

Fabian Bauer / 18.02.2021

Vielleicht sollten endlich mal die Gesellschaft, Medien und Politik darüber nachdenken, ob gerade die Heimbewohner an den Corona-Massnahmen und nicht direkt an dem Virus sterben! Was passiert denn da: Isolierung, Pflege und Betreuung auf einem absoluten Minimum und so gut wie keine Besuche. Diese Menschen werden extrem vernachlässigt (!!) und das hat zur schnellen Folge, dass diese ihren Lebensmut verlieren (das wichtigste zum Überleben!). Sie essen und trinken viel weniger. Die Abwärtsspirale nimmt ihren Lauf und die alten und eh schon schwachen Menschen in den Pflegeheimen sterben. Mag sein, dass sie am Ende noch eine Infektion bekommen oder eine Lügenentzündung, aber das ist aus so immer schon die Regel. Aber warum? Weil sie noch schwächer werden durch den verlorenen Lebensmut und die körperliche Reduzierung (Essen und Trinken). Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern weiss jeder der sich ein wenig mit dem Thema Pflege auskennt. Die Gesellschaft, Medien, Politik und Justiz bringen diese Menschen unter die Erde, nicht der Virus an sich!

Bernd Schreller / 18.02.2021

Ich weiss nicht, warum folgender Bericht eines ‘whistleblowers’, einem Mitarbeiter des Pflegepersonals im Pflegeheim AGAPLESION Bethanien Havelgarten in Berlin-Spandau, nicht zu einem Aufstand der Bevölkerung führt. (UNBEDINGT BEKANNT MACHEN!) Dort sind nach der ersten Impfung mit dem Pfizer/Biotech-Impfstoff am 3. Januar 8 von 31 alten, dementen Menschen innerhalb von 5 Wochen, die meisten weit früher, an eindeutig auf die Impfung zurückzuführenden Symptomen gestorben. Die Impfung wurde in Anwesenheit des Militärs und, bei Widerstand der dementen Bewohner, unter Zwang, dh körperlicher Gewalt durchgeführt. Die überlebenden 21 Bewohner (2 starben in der Zwischenzeit eines natürlichen Todes) erhielten dann sogar noch die 2. Impfung, trotz des schlimmen Ausgangs der ersten, und wieder in Anwesenheit des Militärs, wofür pro Impfopfer etwa Minute benötigt, teilweise im Vorübergehen auf dem Gang oder beim Essen geimpft wurde, ohne die Krankenakte des Patienten in Augenschein zu nehmen oder die Möglichkeit einer inzwischen möglichen Krankheit in Betracht zu ziehen. Auch nach der 2. Dosis weitere starke Symptome. Genaueres im gut 40-minütigen Interview mit dem Pflegemitarbeiter des Pflegeheims auf der Seite 2020news.de (Whisteleblower aus Berliner Altenheim: Das schreckliche Sterben…). Ganz ansehen und unbedingt TEILEN. Selbstverständlich wurden die Toten als Covid-19-Tote gezählt. Das grenzt an bewusst begangenen Mord.

Markus Haubt / 18.02.2021

Hallo Herr Loewenstern, die RKI-Veröffentlichung war mir auch gleich ins Auge gestochen. Ich fand noch ein paar ganz andere Aspekte recht interessant bis amüsant: Wenn wir die 305.641 verlorene Lebensjahre in Deutschland durch die Einwohnerzahl von 83 Mio teilen - dann gelangen wir auf einen durchschnittlichen Lebenszeitverlust für jeden Deutschen von bislang: 1,34 Tagen ... :-) Und selbst, wenn wir die verlorene Lebenszeit nur den ältesten 10% dieses Landes zuschlagen würden, dann wären das im Schnitt auch nur 13,4 Tage. Und selbst, wenn jetzt noch 10x mehr Leute sterben würden ... man könnte das beliebig fortsetzen, es wird nicht besser. Das Lustige, und der eigentlich noch viel größere Schmuh mit den durchschnittlichen 9,2 Lebensjahren, die jeder Corona-TOTE verloren habe, ist zudem: Ich könnte vom Fleck weg belegen, dass jeder der 5 armen Knilche, die letztes Jahr vom Blitz erschlagen wurden, im Schnitt 40(!) Lebensjahre verloren haben - ich denke, es wird direkt klar, worin die Augenwischerei dieses Durchschnittswertes liegt :-) Kurzum: So lange man wieder nur mit Absolutzahlen agiert und diese nicht auf das einzelne Individuum runterbricht - ist das in der Tat nicht mehr als dramaturgische Augenwischerei. Jedenfalls großes Lob für diesen sehr aufschlussreichen und amüsanten Artikel, weiter so! Viele Grüße, Markus H.

Hans-Joachim Stern / 18.02.2021

... nun noch viertens: Alle diese statistischen Erhebungen beruhen auf den PCR-Tests, die ausweislich nicht zur Diagnose verwendet werden dürfen und benutz werden, um ein beliebig manipulierbares “Infektionsgeschehen” vorzuspiegeln (s. WHO Information Notice for IVD Users 2020/05, veröffentlicht am 20.01.2021). Sehr empfehlenswert dazu die Ausführungen von Dr. Wodarg in der 40. Sitzung des corona-ausschuss.de. Auch die übrigen Beiträge sind hochinteressant und geben einen Eindruck von dem unfaßbaren Ausmaß des Regierungshandelns seit März 2020.

Frances Johnson / 18.02.2021

@ Heribert Glumener: Die Zahlen steigen minimal wegen einiger Cluster, zwei in Westdeutschland, einer in einer Eisfabrik dort, einer in Flensburg. Die Variante ist dabei. Bei der Variante sind die englischen Kurven zu beachten. Alle Zahlen am Abnehmen. Normalerweise mutieren grippeähnliche Viren zu schnellerer Übertragung bei geringerer Pathogenität hin. Das meine ich hier auch zu beobachten. Da wir nicht entwarnt werden sollen, hört man wenig darüber. Panikmodus soll beibehalten werden. Schließlich wurde es Cov-ID genannt. Von Beginn an ein sehr seltsamer Name für eine Erkrankung. Andere Krankheiten dieser Organe heißen: Pneumokokkenpneumonie, Klebsiellenpneumonie, virale Bronchitis, Influenza. Man lasse sich Cov-ID auf der Zunge zergehen. Ich bin gemütlich. Kurz hat mich aus den Federn geholt. Noch so eine nicht studierte Elitenmarionette mit Geschmack an kollektiver Datensammlung von unschuldigen Bürgern.

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