“Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.” Das drängt sich auf, wenn eine Geschichte in Prag spielt. Bei Kafka geht’s um die Erbsünde (,die Juden strikt ablehnen). Hier hat jemand etwas Böses getan und will sich selbst “verhaften” lassen, damit ein Gericht ihn entsühnt.
Ob beispielsweise die (hoffentlich bald) Ex-Kanzlerin am Ende ihrer Tage “sich selbst erkennt und vergibt”, will ich garnicht wissen. Es wird auch niemals jemand wirklich erfahren, denn des Menschen Gedanken welt ist aufgebaut wie eine Zweibel, wie schon Herr Grass sagte. Ob er seine hochgetragene Moral und die politische Besserwisserei noch auf dem Sterbebett als Sünde erkannt und bereut hat? Den von Frau Lengsfeld vorgestellten Roman habe ich schon erhalten, und er liegt auf einem der Stapel neben dem Bett. Als Lektüre vor dem Einschlafen scheint mir das Thema geeignet. Im Wohnzimmersofa und auf dem Fensterbrett neben der Tür zum Garten liegen politische Bücher. Ich wage zu empfehlen: - Joseph Vogl “Kapital und Ressentiment” mit klugen Einsichten in die Kapital, Politik (- also Bevormundung) und Informationsmanagement (- also Zensur) verbindende Internet-Wirtschaft, sowie - Bruce Giffey “Verteidigung des deutschen Kolonialismus”, ein wirkliches Fachbuch (- Hinweis an Frau Baerbock: das sind Sachbücher mit Fußnoten und exakten Quellenhinweisen); dies Buch erläutert, dass die ehemaligen Kolonien vom Deutschen Reich in der Summe Positives erhalten haben; die Lebensbedinungen der Menschen dort wurden verbessert, die Länder profitieren noch heute von den Infrastrukturen. Die Mär von der Ausbeutung galt für die Deutschen Kolonien nicht - zu keiner Zeit lag der Handelsanteil höher als 0,5%.
Das Buch erscheint mir eine hervorragende Schullektüre zu sein. Eine Schullektüre welche die Schüler dann den Lehrern (und Politikern) vorlesen, welche sie (ohne Anklage/Prozess /Urteil) in immerwährende Sippenhaft genommen haben. (Anklagepunkte: Imperialismus. Naziusmus, Klimawandel, Kapitalismus, Weißsein, Heterosein ... hier Beliebiges eintragen)
Danke, liebe Frau Lengsfeld, dass Sie uns mit Ihrer Rezension über das dringendste menschliche Problem nachdenken lassen: Wohin mit unserer Schuld? Wenn Bernig aber “den Leser mit der Erkenntnis entlässt, dass man sich selbst erkennen und vergeben muss” ist das so, als würde man dem Esel einen Stock mit einer Möhre vor die Nase hängen, der er ohne Ende hinterherläuft, ohne sie je zu erreichen. Selbsterkenntnis ist gut, aber man kann sich selbst nicht vergeben. Vergebung muss zugesprochen werden. Das erlebte König David, der durch Ehebruch schuldig geworden war. Ich zitiere ihn: “Wohl dem, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der HERR keine Schuld anrechnet, und in dessen Geist keine Falschheit ist! Als ich es verschwieg, da verfielen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn deine Hand lag schwer auf mir Tag und Nacht, sodass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürr wird. Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg meine Schuld nicht; ich sprach: »Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen!« Da vergabst du mir meine Sündenschuld. Darum soll jeder Getreue dich bitten zu der Zeit, da du zu finden bist; wenn dann große Wasser einherfluten, werden sie ihn gewiss nicht erreichen. Du bist mein Schutz, du behütest mich vor Bedrängnis, du umgibst mich mit Rettungsjubel! — »Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, auf dem du wandeln sollst; ich will dir raten, mein Auge auf dich richten. Seid nicht wie das Ross und das Maultier, die keinen Verstand haben; mit Zaum und Gebiss, ihrem Geschirr, muss man sie bändigen, weil sie sonst nicht zu dir nahen!« — Der Gottlose hat viele Plagen; wer aber dem HERRN vertraut, den wird er mit Gnade umgeben. Freut euch an dem HERRN und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jubelt alle, die ihr aufrichtigen Herzens seid!” Psalm 32. Vergebung geschieht nur, wenn wir unsere Schuld Gott bekennen. Denn sie wurde am Kreuz Christi gesühnt!
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