Trotz der Fülle der Leserzuschriften wage ich es, einen Kommentar zu schreiben. Warum sich Konrad Duden, die Gebrüder Grimm etc. sich überhaupt die Mühe gaben, die deutsche Sprache zu vereinheitlichen, ist mir mittlerweile unbegreiflich. Die Gesellschaft scheint an Beliebigkeit erkrankt zu sein. Ob es jedoch auch beliebig wäre, wenn ich bei “Rot” über die Kreuzung führe? Ich denke nicht. Neuerdings scheint es auch eine neue “Erkrankung” zu geben - das Grammatikpedanterie-Syndrom. An dem leide ich wohl. Der Genitiv ist der Genitiv und der Dativ der Dativ. (Vom Imperativ ganz zu schweigen.) Und wenn Frau Stokowski ein so geringes Selbstwertgefühl oder einen so geringen Intellekt hat, dass sie sich nicht auch angesprochen fühlt, wenn von “Bürgern” oder Ähnlichem gesprochen wird - es liegt nicht an mir. Aber die Dame stellt es sich ja auch nur vor, dass Frauen und Mädchen ein Problem haben könnten. Ich kann Kontexte erfassen. Alle möglichen Sprachen nutzen für (geschlechtlich) gemischte Gruppen die männliche Form. Beispielhaft hebräisch und polnisch. Zu Herrn Kretschmer fällt mir eigentlich nicht viel ein - was will man ob dieser “Größe” schon erwidern. Ggf. sollte er mal auf Sachebene schreiben. An alle beiden sei gerichtet: Ihr lebt von der Sprache und verdient euer Geld damit. Oder geht es jetzt weiter, so wie die ehemalige Intgrationsministerin der Meinung war, dass die Deutschen außer der Sprache keine eigene Kultur hätten? Dann sei es euch gegönnt. Wobei hier aber angemerkt sei, dass entgegen vieler Behauptungen die deutsche Sprache zwar viele lateinische Worte beinhaltet, aber nicht lateinischen Ursprungs ist. (Muss man manchmal sogar bei Akademikern erwähnen - was mir an sich Angst macht.)
Orwellscher Neusprech, dass ist das darunterliegende Gedankengut bei all den Sprachverhunzern. Dabei hat es bereits der Shakespeare gewusst, dass eine Rose durftet, egal wie man sie nennt.
Frau Dr. Inge Frigge-Hagemann, Sie fragen, wozu es an deutschen Universitäten etwa 200 Lehrstühle für Gender-Gaga gibt? Die sind geschaffen worden zur beamtenrechtlich abgesicherten Alimentierung von Amigas. Zur lebenslangen Vollversorgung von Geschwätzwissenschaftlerinnen auf Kosten des Steuerzahlers.
Sehr geehrter Herr Wendt, besten Dank für den informativen Artikel. Allerdings erinnern mich die Tiraden jenes Herrn von der taz weniger an trotzige Kinder denn an die Ausdrucksweisen von Andrej Wyschinski und dessen Nachahmer. Ich kann mich nicht erinnern, dass in der DDR dermaßen herabsetzend über Kritiker hergezogen wurde, und das will was heißen, denn “zimperlich” war man dort wirklich nicht. Aber was derzeit im Journalismus geradezu Standard geworden ist an Hang zur Tatsachenverdrehung, zur Herabwürdigung und zur Schmähsucht gegenüber solchen, die Bedenken oder Kritik äußern, übersteigt deutlich das Maß des in der poststalinistischen Zeit Üblichen und hat m.E. nur noch Parallelen in den 30er und 40er Jahren. Man muss deshalb das Schlimmste befürchten.
Auch die Nazis haben - schon vor der Machtergreifung - schleichend damit begonnen, die Sprache in die nazigerechte Form zu zwingen. Wer Parallelen zwischen den Nazis und den Linksgrünen findet, der darf sie behalten und sich sicher sein, auf dem richtigen Weg zu sein.
100% Zustimmung. Das fing aber schon damit an als man aus liebe Zuhörer-liebe Zuhörer und Zuhörerinnen machte… Wie soll ein Ausländer jetzt eigentlich noch richtig deutsch lernen? Wird man bald aus die Katzen-die Katziner machen damit sich die Kater nicht diskrimiert fühlen?
Hannover… da möchte man doch nicht tot an der Leine hängen… (den verstehen die linksgrünen Jungmenschen con heute nicht…)
Der Genderstern hat immerhin die vorteilhafte Signalwirkung, dass man das Dahinterstehende sowohl beim Lesen als auch Sprechen ohne Einbuße des Verstehens überspringen kann. So wie es sich auch sonst bei der Begegnung mit Schlaglöchern empfiehlt.
Mit dem Wort “Bürgermeister” komme ich gendertechnisch gar nicht klar! Bürger und Meister sind gleich zwei maskuline Begriffe. Da muß die gendergerechte Formuliuerung dann doch heißen: Liebe Bürgermeister, Bürgermeisterinnen, Bürgerinnenmeister und Bürgerinnenmeisterinnen. Da ist schon eine halbe Briefseite nur mit der Anrede gefüllt. Weil ich aber ein sparsamer und umweltbewußter Mensch bin, spare ich mir die vielen Worte. Und auch das Papier, das nur unnätig mit Buchstaben gefüllt wird, seit es so einen Unsinn wie Gender gibt.
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