Henryk M. Broder / 19.01.2016 / 00:07 / 4 / Seite ausdrucken

Täter, die sich selbst verletzen

In einer für den internen Gebrauch bestimmten Mitteilung der Bundespolizei heisst es:

In letzter Zeit kam es mehrfach zu Selbstverletzungsversuchen von Tätern aus der Taschendiebstahlsszene. Beim Abtransport lassen sie sich zur Dienststelle tragen, in der Hoffnung, dass man sie fallen lässt. Bei nächster Gelegenheit zerreißen sie sich ihre Kleidung und lassen sich auf das Gesicht fallen. Auch schlagen und verletzen sie sich selbst…. Die Täter legen bei dem Zubodenfallen großen Wert darauf, dass sie auf das Gesicht fallen… Zudem laufen sie mit dem Kopf gegen Türen und schlagen ihren Kopf gegen die Wände.

Ja, die so genannten “Trickdiebe” und “Kleinkriminellen” lassen sch immer etwas Neues einfallen. Die Polizei dagegen hält sich an Bewährtes. Sie demonstriert Präsenz fürs Fernsehen. Dutzende Polizisten durchsuchten am Wochenende in Düsseldorf Restaurants und Cafés: 300 Personen wurden kontrolliert, 40 wurden vorläufig verhaftet. Und raten Sie mal,  wie viele der Verhafteten wieder freigelassen wurden? Hier finden Sie die Antwort.

Immerhin haben wir bei dieser Gelegenheit erfahren, dass es in Düsseldorf ein “Maghreb-Viertel” gibt. Bis jetzt hat man uns diese Information vorenthalten. Natürlich nur, um uns nicht unnötig zu beunruhigen.

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Leserpost

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Wolfgang Richter / 21.01.2016

Der Artikel zeigt ziemlich gnadenlos, wohin unsere Gesellschaft infolge eines nicht mehr realitätsnahen und damit nicht mehr funktionierenden Rechtsstaates in den letzten Jahrzehnten schleichend infolge der mit immer mehr sozialer Gerechtigkeit überschriebenen Kuschelpolitik u. Vernebelungsjournalismus der etablierten Medienvertreter abgedriftet ist. Und die meisten Bürger haben sich in ihren Nischen gemütlich eingerichtet, sich mit dem “uns geht es doch noch gut” getröstet u. ihren “Traum nach der verlogenen Welt” gelebt. Mancher erkennt inzwischen, daß die Seifenblasen platzen, wenn er z. B. bei einer der Silvester-orgien in deutschen Städten persönlich betroffen war. Andere versuchen mit robustem Relativieren, ihre Traumwelt noch über die Zeit zu retten.

Werner Frink / 19.01.2016

So respektabel journalistische Wachsamkeit gegenüber Fehlern von Staatsbediensteten ist: Diese “schadenfrohe” Ironie (Ätsch, alle mussten wieder freigelassen werden!) ist heutzutage absolut untragbar. Überall und immer öfter sehen sich Beamte - auch im regulären Polizei-Alltag - gewaltbereiten Gruppen ausgesetzt, welche rechtmäßige Einsätze zu behindern versuchen. Diese Glosse ist eine bedauerliche Verhöhnung der vielen, welche die aktuell zu leistende Arbeit mit Migranten nach Kräften zu bewältigen versuchen - und eine böse Bagatellisierung der vielen (freundlich gesagt) Komplikationen, auf die sie Tag für Tag angemessen zu reagieren haben.

Gerald Radek / 19.01.2016

Sehr geehrter Herr Broder! Ach die deutsche Polizei, bei der gäbe es ja Stoff genug für einen eigenen Kölner Karnevalswagen. Da war die “eine Armlänge Abstand” ja noch garnichts! Kennen Sie zB. das hier? Das läuft unter polizeilicher Präventionsarbeit. Keine Satire, kein Fake! https://www.berlin.de/polizei/aufgaben/praevention/gewalt/artikel.148262.php “Der Polizeipräsident von Berlin empfiehlt Verhalten bei Gewalt und Aggression [...] Wenn Personen Sie anpöbeln, um Sie zu provozieren, schimpfen Sie nicht zurück, sondern gehen Sie ohne anzuhalten einfach weiter. Verblüffen Sie Täter mit überraschenden Aktionen. Täuschen Sie z.B. Telefonate mit dem Handy vor. Simulieren Sie Krankheiten, Übelkeit oder fangen Sie laut an zu singen, um dadurch die Täter aus dem Konzept zu bringen. ...”

Wolfgang Richter / 19.01.2016

Es ist schon erstaunlich, daß ein Staat nicht in der Lage ist, einen als illegal im Staatsgebiet aufhältig Festgestellten zügig unter Einhaltung eines rechtsstaatlichen, aber straffen Verfahrens “wieder los zu werden”, dies erst recht, wenn er als Straftäter festgestellt ist u. die Rechtsvorschriften auch so angewendet würden, daß statt einer Ermahnung eine angemessene Verurteilung folgen würde. Wer sich als Staat “zum Affen macht” und die staatliche Ordnung quasi aufgegeben hat, darf sich nicht wundern, wenn die Meinung um sich greift, die Aufgabe des von der verantwortlichen Politik so viel beschwore-nen “Staatlichen Gewaltmonopols” könne anderweitig kompensiert werden, auf Seiten der sich bedroht fühlenden Bürger durch “Bürgerwehren”, auf der Gegenseite durch immer dreisteres Übernehmen der Hoheit auf der Straße.

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