Zwei Gedanken: Grundsätzlich würde ich der These zustimmen, das verschwendete Steuern Diebstahl sind. Davon gibt es zuhauf! Und inhaltlich gebe ich der Autorin recht. Allerdings wären Steuern, die in eine allgemein verfügbare und verläßliche Infrastruktur investiert werden sowie in Mechanismen, die es dem Staat erlauben, als fairer Mittler zwischen den verschiedenen Interessen der Bürger und Unternehmen aufzutreten, durchaus vertretbar. Ein Staat, der nach rein libertären Prinzipien aufgebaut ist, würde m.E. nicht funktionieren. (Gibt es erfolgreiche Staatsmodelle in der Geschichte, die das geschafft haben? Ich wüßte kein Beispiel; lasse mich aber gerne belehren.) Zum Zweiten ist mir die Kurzfassung, also die Überschrift des Textes tatsächlich zu reißerisch. Er kann viel zu einfach mißverstanden und mißinterpretiert werden, gerade von den Neuen Etatisten quer über das etablierte Politikspektrum, die sich mehr Gedanken machen müssten, wie man den Nanny Staat wieder einfängt. Also, von meiner Seite, gute Gedanken im Text, wenn auch in der Kurzform überzeichnet.
Heute morgen stieg auch mein niederer Blutdruck wieder aufs Normalmaß, als ich im Deutschlandfunk gezwungenermaßen das Interview mit dem “Sozialethiker Friedhelm Hengsbach” anhören musste. Eine völlig unkritische Moderatorin ließ diesen Stuß unkommentiert durchgehen und stellte nur bestätigende Fragen. Ja, die miesen Reichen und die fiesen Aktionäre werden immer reicher, während die arme Krankenschwester so wenig verdient. Umverteilung sei das Gebot der Stunde. Nun ist es so, dass die meisten Kliniken in städtischer Hand sind oder dem Land gehören. Warum böse Aktionäre den Krankenschwestern einen höheren Lohn verweigern, erschloss sich mir nicht. In Unternehmen, in denen die bösen Aktionäre das Sagen haben, wird oftmals sogar ganz hervorragend bezahlt (Chemie, Autoindustrie). Aber das fragte niemand. Statt dessen wurde beschworen, den Moloch Staat mit noch mehr Steuergeld zu mästen, um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Mir fiel dabei ein, dass mein Vater Alleinverdiener war, ein Haus baute, drei Kinder durch Schule und Studium schleppte und mit uns mindestens einmal im Jahr in Urlaub fuhr. Und das vom Gehalt eines leitenden Angestellten in der Industrie. Heute würde man als Doppelverdiener dies nicht mal mehr hinkriegen. Die Hälfte des Verdienstes und damit der eigenen Leistung, kassiert inzwischen der Staat. Und die meisten finden das auch noch gut. Für Messerstecher hat man mehr Verständnis als für Steuerbetrüger. Der Staat kann sich über so viele untertänige Schafe nur freuen.
Es gibt zu Steuern einen sehr guten Artikel auf NZZ Folio, “Erlaubter Raub”. Ist zwar von 2008 aber Steuerfragen sind immer aktuell.
Für Beschäftigte bei den zwangsfinanzierten Medien wäre auch ausschließlich eine Bezahlung nach öffentlichem Tarif zu diskutieren: Ein Reporter kann nach A9-A14 bezahlt werden, ein Anchormann o.ä. nach A15-A16, einzelne “Top"leute im Hintergrund gerne nach B1-B10. Dann reichen auch die Zwangsgelder länger.
Dumm verkaufen? Da macht man hier kein Geschäft.
Sie sollten nur nicht zu lange in Deutschland arbeiten, denn auf Ihrem hier erworbenen Rentenanspruch - je länger, desto höher - hat der künftige Staat seine Hand, egal, wo Sie wohnen (außer vielleicht noch in den USA).
Steuern sind wohl eher Raub (§ 249 StGB) und nicht Diebstahl (§ 242 StGB), aber eben legalisiert. Dabei bezeichne ich die Bestrafung des Steuerunwilligen als zumindest legalisierte Nötigung.—- Steuern zahlen für einen Minimalstaat fände ich noch gerade noch so okay - bei jährlicher Hauptversammlung und regelmäßigen Quartalsberichten durch die Regierenden.
Wenn es diesen so oft erwähnten brain drain in den Herkunftsländern tatsächlich gäbe, dann hätte Deutschland konsequenterweise ja auch Zuwanderung an qualifiziertem Personal. Hat es aber nicht. Wer deutschlandweit gute Geschäftskontakte hat, der weiss sowas. Brain drain ist genauso korrekt wie Fachkräftemangel in D oder menschengemachter Klimawandel. Ein wirklich qualifizierter Facharbeiter, woher auch immer, sucht sich auch kein Land wie D (familienfeindlich, fortschrittsfeindlich, technikfeindlich, selbständigenfeindlich, viel zu hohe Abgabenlast, Energiepreise, Bürokratie, komplexe Sprache, kaltes Klima, Problem Innere Sicherheit, Justiz funktioniert nicht mehr, usw.) als Zielland, sondern er geht in die USA, Kanada, Australien, UK, Neuseeland. Wie viele Inder kamen durch das Blaue Visum nach D? Brain drain ist Politsprech fürs dumme Volk, wer daran glaubt, glaubt auch an die unbefleckte Empfängnis von Maria…beides sind orientalische Märchen.
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