Besonders krass und gehässig ist die im Artikel verlinkte TAGESSPIEGEL-Reaktion auf Kretschmers Aussage. Mich freut und wundert, dass es noch Sportler mit dezidiert eigener Meinung und Mut zur Klarheit gibt. Würde man sich von vielen Sportlern und Künstlern wünschen. In der Tat kann ich bestätigen: Als meinungsabweichlerischer Student einer Geisteswissenschaft hat man’s nicht mehr leicht. Die eigene Gesinnung ist immer schön geheim zu halten, sonst droht die Nazikeule oder der “Exorzismus”...
Anscheinend scheint dieser Meinungsterror 85% der deutschen Wahlberechtigten nicht zu stören, sondern diese sind voll “auf Linie”. In der Abgeschiedenheit der Wahlkabine kann man ohne Angst sein Kreuzchen an entsprechender Stelle machen. Wird aber kaum in Anspruch genommen. Also fühlt die übergroße Mehrheit der Bevölkerung diese Gängelung nicht. Das ist das wahre Dilemma!
Nun, die Worte von Kretzschmar sind ohne Zweifel mutig und ich wage die Prognose, dass er dafür die Quittung bekommen wird, nicht sofort, das wäre zu offensichtlich, aber peu a peu. Womit dann schließlich auch die Aussage des werten Herrn Kubicki ad absurdum geführt wird. Doch da fragt dann schon keiner mehr nach.
Frau Schunke, Sie haben es mal wieder auf den Punkt gebracht. Political correctness und dessen unterschwelligen Unterdrückungsmethoden kann man auch als Faschismus light betrachten. Ich bin immer wieder erstaunt, dass die Ausführenden und Mitmacher gar nicht merken, wie faschistoid sie sind und was sie sich selbst antun.
Der Vorgang Kretzschmar ist natürlich exemplarisch, was Kubicki sagt, ist natürlich irrelevant und die machthabenden sogenannten Eliten werden natürlich mit allen Mitteln ihre Narrative durchsetzen wollen, das musste man ja schon z.B. im Fall Chemnitz miterleben. Nun kann man aber nicht nur durch Diskussionen lernen, sondern auch durch Anschauung. Schaut man sich aber die Methoden an mit denen hier Machtpositionen verteidigt werden, von Merkels Valiumgestotter bis zum medialen Kesseltreiben, dann weiss man aber doch auch, dass hier Diskussionen gar nicht mehr weiterhelfen, weder Therapien noch Fensterreden, sondern dass hier einfach die Machtfrage gestellt wird. Diese gilt es zu beantworten. Das kann man ganz ruhig tun und das kann man schon tun durch konsequente Verweigerung.
Wer kritisch anmerkt, dass die freie Meinungsäußerung (bei Sportlern) zu Repressalien führen kann, dem wird vorgehalten, dass das Unssinn sei, da er ja frei seine Meinung geäußert habe. Ja, das hat er, nur sie wird ihm verübelt. Man lässt sie nicht gelten. Dass ist doch der springende Punkt. Herr Kubicki denkt oft seine Äußerungen nicht zu Ende. Es ist ganz natürlich, dass jeder seine Meinung äußern kann. Wenn er neben dem Mainstream liegt, aber nur einmal. Es sei denn, er kann es sich leisten weil er unabhängig ist. Aber auch dann kann ihn der Bannstrahl der Nazi-Keule treffen. Links/grüne Meinungen und Lügen kann man so viele rauslassen, wie man will. Alles salonfähig. Aber wehe, das links/grüne Gedankengut wird verlassen, dann ist es aus mit der Meinungsfreiheit, dann ist die Antifa am Zuge.
Erfolgreiche Diktaturen erzwingen mindestens das Maß an Gehorsam in der Gesellschaft, welches ihnen dauerhaft totalitäres Handeln ermöglicht. Nicht zwangsläufig muss der dazu notwendige Druck mit Hinrichtungen oder physischer Folter verbunden sein. Was zählt sind zwei Faktoren. Einerseits Angst bei denen, die unfreiwillig gehorchen oder wenigstens nicht diktaturgefährdenden Ungehorsam ausüben. Andererseits Glaube an die von der Diktatur verbreitete Weltsicht bei denen, die das totalitäre Handeln billigen oder aus Überzeugung aktiv unterstützen. Angst und Glaube lassen sich mit geeigneten Beeinflussungstechniken unauffällig herbeiführen. Dafür ist kein oder wenig Blutvergießen nötig, nötig ist stattdessen eine gesellschaftliche Atmosphäre von psychischem und sozialem Druck, die manchen Betroffenen an Folter erinnern mag. Und betroffen sein können Prominente genauso wie Normalbürger. Dann kommt noch die widerwärtige Masse der Opportunisten hinzu, die in jeder Zeitströmung mitschwimmen, wenn sich daraus Vorteile für sie ergeben. Angst und Glaube schaffen die Strömung, die Opportunisten verstärken sie. Wäre es nicht lohnenswert, die Aussage von Herrn Kretzschmar als demokratische Auflehnung gegen solche Mechanismen zu verstehen?
Leider volle Zustimmung zu ihrem Kommentar, Frau Schunke. Nun ist Kubicki ja kein Hinterbänkler der FDP, sondern neben Lindner das maßgebliche Gesicht dieser sich selbst so entfremdeten Partei, die wieder nach Regierungsbeteiligung in Form von Jamaika-Koalition giert. Noch ein paar wirklichkeitsferne Minister mehr- diesmal gelb lackiert?! Was haben solche Leute diesem Land zu geben? Mein Gott, was für ein Haufen….
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