Werter Herr Kulke, wenn Sie die gleichen Maßstäbe auch an andere Parteien anlegen würden, wie sie es bei der AfD tun, wie viele Rücktritte von Bundestagsabgeordneten quer durch alle Parteien müsste es geben? Wo ist Ihre Empörung im Hinblick auf die aktive Unterstützung der damaligen ukrainischen Regierung, in der die Swoboda-Partei saß, durch die damalige Bundesregierung? Wir erinnern uns an die Parteischule in der Ukraine mit dem Namen Joseph Goebbels und vieles mehr. Niemand hat diesbezüglich den Rücktritt von Frau Merkel, Herrn Steinmeier oder Herrn Gabriel gefordert. Wo ist ihre Empörung geblieben, als die SPD die NSDAP anderswertig darstellte, als die NS Organisationen, in denen ein uns allen bekannter Sozialdemokrat Mitglied war? Da ist die NPD hingegangen und hat auf die Gefährlichkeit jener NS Organisationen für die jüdische Bevölkerung hingewiesen, die die SPD ihrer Meinung nach verharmlose. Da ist keiner hingegangen und hat gesagt: „Was ist denn in der SPD los, verkehrte Welt, die SPD verharmlost und die NPD klärt auf, wo es doch umgekehrt sein müsse. Rücktritt.“ Es ist immer diese Doppelmoral, die mich bei solchen Empörungsbeiträgen stört. Entweder unterliegen alle entsprechenden Maßstäbe oder keiner.
Gauland ist nicht mehr in der Lage diese Partei zu führen,er sollte sich zur verdienten Ruhe setzen.Seine Fettnäpfe,in die er ja regelmässig tritt,werden immer grösser!Er schadet der Partei und das kann nicht mehr geduldet werden. Sicher hat er mit der Bezeichnung Fliegenschiss, nicht die Verbrechen des Naziregimes gemeint,sondern nur die Zeitspanne von 12 Jahren zur 1000 jährigen Geschichte Deutschlands. Die Formulierung alleine lässt viel Deutungsfreiheit zu und genau das ist es was der AfD schadet.Er wird es nicht verstehen,wie immer!
Ich schicke noch etwas hinterher: “Sind die Millionen Juden durch einen Vogelschiss umgekommen?”. Wissen Sie, Herr Kulke und alle Leser, denen diese Überschrift komisch vorkommt, was ein Kategorienfehler ist?
Sehr geehrter Herr Ulli Kulke, so ist es! Die Verbrechen der Nazis, insbesondere der millionenfache Mord an den Judem, durch die Vokabel „Vogelschiss“, mit dem heroischen Fingerzeig auf eine sonst lupenreine Deutsche tausendjährige Geschichte, zu relativieren, ist Euphemismus. Herr Gauland verliert mehr und mehr die Balance, sachlich zu argumentieren. So bedient man bewusst ein Klientel aus der ultrarechten Szene, um auch im Trüben erfolgreich zu fischen.
Toll, daß man hier seinen Senf dazu geben kann. Reicht leider nicht, sind zu viele Würstchen. So, wollen wir mal einen Kurs über sprachliche Bilder, Wortwitz, Metaphern, Vergleiche, Übertragung und Übertreibung machen? Es ist unglaublich öde, wie immer und immer wieder vermieden wird, über das Eigentliche, den Kern der Sache, die Wahrheit in der Geschichte und den Geschichten zu reden. Ich bin dankbar und froh über jeden Scheiß, hauptsache es platzt bald diese political correctness Blase.
Das wird eh nicht veröffentlicht. Aber ehrlich Leute, ich bin auch nicht bei der AfD. Mich erschreckt in dem Fall wie auch im Fall von Sitcom star Roseanne Bar, wie alle einknicken, nur weil der Mob auf Hexenjagd geht. Wenn man irgendwas aus dem Dritten Reich lernen will, dann wohl, sowas nicht zu tun. Ich schäme mich für diejenigen, die Gauland nicht verteiden wollen. Das Dritte Reich war Vogelschiss. Er erklärt doch vorher lang und breit, dass er es gerade nicht relativiert, die Verantwortung erkennt etc. Es geht auch nicht an, dass wir über gar kein anderes Geschichtswissen mehr verfügen als nur über die Nazizeit. Vorher gab es auch schon Judenverfolgung? Darf man über die auch nicht mehr reden. Muss man die einen Opfer vergessen, um die anderen zu würdigen? Was ist mit den Highlights (Robert Koch, mit Immanuel Kant, mit Johann Sebastian Bach etc.)? Sollen die alle im Schatten der Schoa versinken? Und wenn die Linken so besorgt um Geschichte wären, warum wissen die dann so wenig über die Nazis und warum versuchen die, überall Geschichtsunterricht abzuschaffen?
Hat Gauland wieder Stöckchen geworfen und alle apportieren artig ? Brave Hündchen .
Die Tragik einer solchen im gegenwärtigen Meinungsklima gewagten Äußerung besteht darin, dass sie dem immer mehr ersterbenden Willen zu geistiger/sprachlivcher Differenzierung bei politischen Verlautbarungen nicht Rechnung trägt. Dem wohlwollenden Beurteiler ist hinreichend klar, dass Herr Gauland mit der Metapher “Vogelschiss” nicht das Gewicht der Jahre der deutschen Katastrophe bezeichnen wollte sondern deren Dauer im Kontext der gesamten deutschen Geschichte, von der sie rein zeitlich in der Tat nur etwa ein Hundertstel ausmacht. Gauland hat nicht bedacht, dass heutzutage grundsätzlich die negativste aller Interpretationsmöglichkeiten einer Aussage aus den Reihen der AfD, oft sogar mit Verfälschungen garniert, durch die Medien gezogen wird Hätte jemand außerhalb der AfD so etwas gesagt, wäre außer hochgezogenen Augenbrauen nicht viel passiert. Dann hätte man wohl die Verstörung des Redners über die Tatsache verstanden, dass das Entsetzliche der deutschen Geschichte gerade darin zu sehen ist, dass lumpige zwölf Jahre, ein Vogelschiss im gesamten Geschichtsverlauf, dieses Volk in solchem Ausmaß traumatisieren und aus der Bahn werfen konnten, ja sogar mussten.
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