Herr Kullke,hören Sie sich doch nochmal die Rede von Herrn Gauland im deutschen Bundestsg anlässlich des 70.Jahrestages der Gründung Israels an,dann wissen Sie,oder könnten es wissen,wie dieser Mann über die Verbrechen aus diesen 12 Jahren denkt.Das war absolut ehrlich,würdig,eine der besten Reden zu diesem Thema .Es ist nicht fair,bei jeder Äußerung eines AfD —Politikers sofort die eine anstößige,wirklich dumme oder nur leichtfertig und unüberlegt getätigte Wortwahl herauszupicken ,sich daraufzustürzen,um zu „beweisen“,wie unsäglich diese Partei sei.Mühelos könnte man 100te Sätze von Politikern aller Parteien,einschließlich A.M. Zitieren,die bestenfalls nichtssagend,dumm oder sogar skandalös sind.Dem Kommentar von Toni Keller kann ich mich nur anschließen.
Gauland lässt mich ratlos zurück. Hat ihn der Teufel geritten wie Höcke in Leipzig? Politiker dürfen sich nicht hinreißen lassen. Ohne Diplomat zu sein wären die meisten von ihnen Witzfiguren. Wenige haben ein festes Weltbild und ein klares Ziel. Man muss nur hinhören. Der überwiegende Teil möchte Geld, Beachtung und auch ein bisschen Macht, wenigstens die Illusion davon. Man wird Gauland fragen und dabei hören, ob er mit einem Paukenschlag in die verdiente Pension gehen wollte. Oder einen versteckten Nazismus bei neuen Wählerschaften herauskitzeln?
Herr Kulke, es ist schade, dass sich die Achse in den Ductus der Mainstreammedien und der Parteien einreiht, sehr schade. Schlimmer als Gaulands Äußerungen, deren Wortwahl ich nicht teile, ist der inflationäre Missbrauch des Begriffs “Nazi” im Kontext mit der AfD der jedesmal die Opfer der echten Nazis verhöhnt und demokratische Tugenden und Regularien der Gegenwart, die sich nun einmal und mit wachsendem Abstand 73 Jahre vom Dritten Reich entfernt abspielt dessen Protagonisten weitgehend ausgestorben sind. Man erinnere sich daran, dass bereits die AfD unter Lucke, als es noch völlig andere Themen gab, die Grenzen noch Grenzen waren und das Volk (steht so im Grundgesetz der Ausdruck, 8 mal) noch nicht zu “denen, die schon länger hier sind” degradiert worden ist. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Begriffe “Nationalmannschaft” und “Nationalhymne” als verdächtig eingestuft werden wohl. Gauland macht mir keine Angst, aber offene Grenzen und (frei nach Karl Lagerfeld) der Import weiterer 4 x 220.000 potentiellen Antisemiten bis 2021 in die deutschen Sozialsysteme.
“Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für diese zwölf Jahre.” Was verstehen sie daran nicht? Googeln sie doch mal was Adenauer,Schmidt,Kohl zur SS gesagt haben.Müsste man sie nicht rückwirkend aus der Partei werfen? Welche Partei im Bundestag hat kein Problem mit Jerualem als Hauptstadt?Na?` Und wer lässt Millionen Judenhasser ins Land?
Ich habe mich beim bekanntwerden dieser Wortwahl ähnlich erschrocken wie ein paar Tage vor der Bundestagswahl als Petry plötzlich der Meinung war die AfD in die Pfanne hauen zu müssen. Nein, Herr Gauland, das war mehr als flüssig - völlig überflüssig. Als Jugendlicher in der Ausbildung habe ich zwei Wochen Auschwitz besucht und war fassungslos ob der Grausamkeiten zu denen Menschen scheinbar fähig sind - ich erwähnte es bereits in vorausgegangen Kommentaren. ABER, Herr Kulke, erstens wurde die Aussage Gaulands wieder auf genau das reduziert und zweitens aus dem Zusammenhang gerissen. Ich teile die Aussage Gaulands nicht - ich verurteile sie. Es ist wie sie richtig bemerken eine junge Partei. Den Grünen damals nicht unähnlich. So wie kein Vogel ohne Flügel jemals in die Lüfte abheben wird so wird es immer diese Strömungen geben, es gibt dem Rumpf die Stabilität. Ich bleibe dabei, es ist nicht die AfD welche Hunderttausenden potentieller Judenhasser Tür und Tor geöffnet hat und bis heute ein „Welcome“ zuruft. Dann wähl doch CDUFDPSPDGRÜN möchte ich dir zurufen, aber beschwere dich nicht wenn Zahltag ist und die Konsequenzen selbst den Borniertesten nicht mehr verborgen bleiben.
Sorry Herr Kulke, aber wer kommentiert, sollte wenigstens lesen können. Könnten Sie lesen, wäre es Ihnen nicht entgangen, dass sich der “Vogelschiss” eben nicht auf die Verbrechen der Nationalsozialisten, sondern auf die im Verhältnis zu der mehr als 1000 jährige Geschichte der Deutschen mit 12 Jahren relativ geringe Zeitspanne der nationalsozialistischen Herrschaft bezog.
Aussagekräftiger als Gauland sind nur noch manche Kommentare seiner Fans. Die bestehen entweder aus Whataboutismen (“Und was hat xyz schon alles gesagt?”), aus argumenta ad hominem gegen seine Kritiker (“dumm, genau so blöd wie die Medien, springst über jedes Stöckchen”), aus der Eröffnung von Nebenkriegsschauplätzen (“aus dem Zusammenhang gerissen”), aus Relativierungen (“gefundenes Fressen für die Systemmedien”) aus Erklärungen a (“das war eine bewusste Provokation”) oder b (“das war nicht so gemeint”), aus Verharmlosungen(“ist doch nur hochgespielt”), aus zwar richtiger, aber falsch adressierter Kritik (“Das dient jetzt nur der Ablenkung von den wirklichen Skandalen, wenn du Gaulands Wortwahl thematisierst”) oder auch Gegenangriff à la Pyrrhus (“Auf dich als Wähler können wir verzichten”). Erschreckend für mich als Schreibkraft, wie wenig auf Worte und deren Bedeutung wert gelegt wird. So, als habe es keine andere Möglichkeit für Gauland gegeben, seine Worte in Gedanken zu fassen.
Allein schon Gaulands Herkunft erklärt vieles. Wer nicht Willens oder in der Lage ist, solch eine Sozialisierung hinter sich zu lassen, taugt nicht zum Parteivorsitz und sollte zurücktreten.
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