Vera Lengsfeld / 02.01.2020 / 13:16 / 78 / Seite ausdrucken

Sie wollen den Bürgerkrieg - und fangen schon mal an

Schöner konnte das neue Jahr nicht beginnen: Die Sonne schien, ein leichter Frost hatte Wald und Wiesen mit weißem Reif überzogen, der in der Sonne glitzerte und an Märchen erinnerte. Tiefe Ruhe lag über dem Tal, das noch in Nebel gehüllt war. Ich wanderte mit Hund und Freunden auf den Spuren eines leider vergessenen Dichters der Goethezeit. Unter alten Eichen machten wir Sektpause, und ich sagte, dass wir uns, wenn uns das Reisen ganz verboten würde, damit trösten könnten, in einer so schönen Gegend zu Hause zu sein. Nach der Wanderung gab es noch einen wunderbaren Eintopf mit viererlei Fleisch nach einem mittelalterlichen Rezept, selbst gemachten Rumtopf, Orakeln mit magischen Steinen, um unsere Chancen für 2020 zu ergründen (mir wurde Geld verheißen, ob bekommen, oder ausgeben müssen, blieb ungewiss). Dann ging ich wieder nach Hause und machte den Fehler, den Laptop zu öffnen. Da sprang mir der Krieg entgegen.

Den Auftakt bildete ein aktueller Aufruf zu Mord und Totschlag auf der linksextremistischen Seite indymedia, die eigentlich verboten wurde, aber munter weiter online ist. Eine „Schwarze Schar“, die nach eigener Aussage aus „hochintelligenten, bewaffneten, organisierten Freigeistern“ bestehen soll, verkündete (Rechtschreibfehler im Original der Hochintelligenten):

„Einzig Gewalt ist der Schlüssel, denn Faschismus zu zerschlagen heißt eben zuschlagen, im Idealfall so, dass sich der braune Parasit danach nie wieder regt.“ 

Für alle, denen das nicht deutlich genug war, heißt es weiter unten im Text:

„Dies ist ein Aufruf zur Gewalt…Bewaffnet euch, nein nicht mit Zwillen und Molotovcocktails, sondern mit Schusswafen, scharfer Munition und Sprengstoff, denn uns steht ein Krieg bevor, ja er hat bereits begonnen!“

Krieg geführt werden soll gegen „Nazideutschland“, das angeblich nie aufgehört hat, zu existieren. Die Hochintelligenten sehen die „braune Pest“ in allen staatlichen Institutionen, vor allem aber im „Pöbel“. Man könnte dieses „in Liebe zur Menschheit“ geschriebene Pamphlet als Ausfluss verwirrter Geister abtun, wenn nicht bereits zur Tat geschritten worden wäre. 

Zeitgleich verkünden die „Feministischen autonomen Zellen“ auf indymedia, dass sie in der Silvesternacht das Auto des Journalisten Gunnar Schupelius abgefackelt hätten: 

„Der BMW-SUV parkte vor seiner Wohnung in der Wiesbadener Straße in Berlin-Wilmersdorf… Schupelius wohnt dort im Erdgeschoß mit seinen Kindern…Wir werden, da es sich bereits um die zweite Abmahnung handelt (es ist schon einmal ein Auto von Schupelius in Brand gesteckt worden), möchten wir dir dringend empfehlen, den Job zu wechseln“.

Staatsanwalt plädiert auf „versuchter Mord“

Gruseliger als diese offenen Morddrohungen ist das Schweigen von Schupelius’ Kollegen. Kein Entsetzen von Tom Buhrow, keine Solidaritätsbekundung von Georg Restle, kein einziges Wort vom Böhmermann, der sonst immer sofort seine mahnende Stimme erhebt. Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), der lautstark Schutz für "Eure Oma ist ne Nazisau"-Danny Hollek gefordert hat, hält es bislang nicht für nötig, seinem tatsächlich angegriffenen und bedrohten Kollegen beizustehen. Um so dröhnender ist das Schweigen im Fall Schupelius.

Dieses Schweigen ist natürlich kein Zufall. Während es im Fall Hollek darum ging, die angeblichen Morddrohungen zu instrumentalisieren, um die Kritiker des WDR als Rechte abzustempeln, werden die realen Taten der Linksextremisten ganz gerne  verschwiegen oder es wird nur sehr verhalten darüber berichtet, wie über die bundesweiten Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte in der Silvesternacht.

Die Spitze des Eisbergs markierte das von Linksextremisten seit Jahren geplagte Connewitz in Leipzig. Hier wurden Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper auf die Polizisten geworfen. Einem Beamten (38) wurde, als er schon am Boden lag, der Helm vom Kopf gerissen, und er wurde dann lebensgefährlich verletzt, so dass er nur durch eine Not-OP gerettet werden konnte. Der Bereitschafts-Staatsanwalt plädierte auf „versuchten Mord“. Der Täter ist flüchtig, die neu gegründete Soko linx ermittelt. 

Der Oberbürgermeister von Leipzig ist entsetzt und verurteilt die Tat „aus tiefstem Herzen“. Überrascht sein kann er allerdings nicht, denn seit Jahren gibt es linksextremistische Randalen in Connewitz. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass kurz vor Weihnachten die Szene in Connewitz Besuch von MP Michael Kretschmer im Werk 2 bekommen hat, der eine großzügige Förderung für die freie Kunstszene folgte. Wenn der MP gehofft hat, die Linksextremen damit zu befrieden, war das vergebens.

„Der letzte Bulle“

Die Linksextremen können sich stark fühlen, weil sie immer wieder Schützenhilfe von Politik und Medien bekommen. So twitterte die Landtagsabgeordnete der Linken Jule Nagel:

„Anstatt die Polizei den Kiez einfach mal verlässt, läuft sie immer wiederbehelmt durch die Menge, rennt Menschen um und löscht Feuer.“

Anlässlich des Besuchs von Michael Kretschmer in Connewitz hatte die LVZ (Leipziger Volkszeitung) die Schlagzeile: 

„Anti-Polizei-Demo in Leipzig-Connewitz bleibt entspannt…“ Es hatte lediglich vier verletzte Beamte gegeben. Kein Wunder, dass sich die Linksextremisten ermutigt sehen, zu härterer Handarbeit überzugehen.

Außer in Leipzig gab es an Silvster Übergriffe in fast allen Großstädten auf Polizei und Rettungskräfte. In Berlin sind die Linksradikalen dazu übergegangen, Polizisten mit Schreckschusspistolen zu attackieren. In Hamburg wurde ein Polizeiwagen abgefackelt. 

Auch diese Attacken auf die Polizei sind nicht verwunderlich, denn in vielen Medien wird die Arbeit der Polizisten stigmatisiert. Fast alle Berichte über linksradikale Randalen werden garniert mit Schuldzuweisungen an die Polizei. In vielen Filmen der Öffentlich-Rechtlichen wird die Polizei desavouiert. Während bundesweit die Beamten attackiert werden, läuft in den Kinos ein Film „Der letzte Bulle“, in dem die Polizeiarbeit verächtlich gemacht wird. 

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Leserpost

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Markus Kranz / 02.01.2020

Frau Lengsfeld, ich sehe da einfach keine Grundlage mehr für einen gemeinsamen Staat. Weder mit den IS Anhängern im Land noch den Linksextremen. Es ist meines Erachtens nach an der Zeit, dass sich Konservative zusammensetzen & ernsthaft darüber nachdenken, einen eigenen Staat zu schaffen.

Karsten Kaden / 02.01.2020

Mich wundert ein wenig, daß in den Medien bisher noch nicht vor einer Instrumentalisierung der Vorfälle durch Rechtspopulisten gewarnt wurde. Fairerweise muß jedoch erwähnt werden, daß auch aus verschiedenen linken Kreisen klare Distanzierung von den Gewalttätern zu vernehmen ist.

Ralf Pöhling / 02.01.2020

Wenn gewaltbereite Linksextremisten sich dreisterweise als “Freigeister” bezeichnen, haben Jürgen Trittin und seine Grünen ganze Arbeit geleistet. Das Trojanische Pferd lässt grüßen: Man bezeichnet sich als liberal oder sogar libertär und ist doch nichts anderes, als der gleiche alte und vollkommen totalitäre rotbraune Rotz, der uns bereits in den 70ern den Terror brachte. Die Tarnung ist aufgeflogen, der Marsch durch die Institutionen stockt und deshalb verfällt man wieder in bekannte Verhaltensmuster. Die Antwort darauf muss die selbe sein, wie damals in den 70ern.

Jutta Schäfer / 02.01.2020

Merkels Saat geht auf.

HaJo Wolf / 02.01.2020

Ich sage es seit Jahren: die Gefahr in Deutschland geht nicht von rechts aus, die Gefahr geht von links aus und wird sogar staatlich unterstützt. Wann wird diesen Verbrechern endlich konsequent das Handwerk gelegt? PS.: Ich habe mich bereits vor einiger Zeit ausreichend bewaffnet. Ich schütze mich und meine Familie, der Staat tut es längst nicht mehr.

S. Salochin / 02.01.2020

Es ist noch viel schlimmer, Frau Lengsfeld: In vielen Bereichen können Sie sich eben auch nicht mehr auf Polizei und Ordnungskräfte verlassen. Ich selbst habe mich wegen wirklich sehr einschlägiger Erfahrungen bewaffnet (kleiner Waffenschein) und mittlerweile großes Verständnis für die Verteidiger des 2nd Amendments in den USA. Denn die Kriminellen haben immer Messer und Waffen, ob sie erlaubt sind oder nicht. Wenn man auf sich allein gestellt ist - und das ist inzwischen in Deutschland leider häufig der Fall - stellt nur eine Waffe und dann am besten eine echte Waffe, die sprichwörtliche “Waffengleichheit” her. Wenn Sie es aufgrund Ihrer exponitierten Position nicht sowieso schon sind, würde ich Ihnen dringend dazu raten, sich ebenfalls mit einer Waffe, Pfefferspray oder Elektroschocker zu schützen und sich in der Anwendung zu üben. Denn die Spinner von “Indymedia” sind mögen zunächst überwiegend harmlose Loser sein, die politisches Zeug quatschen, um die Gesellschaft für ihr bescheidenes Leben verantwortlich zu machen. In unserem gesellschaftlichen Milieu wird ihr Treiben aber ständig (teilweise sogar finanziell, siehe den unglaublichen und rücktrittsreifen MP Kretschmer) gefördert, verharmlost, legitimiert. Da muss selbst der letzte Underdog noch auf die Idee kommen, Gewalt anzuwenden. Und wie Sie sehen: die Täter werden dann auch noch geschützt. Trotzdem Ihnen ein frohes 2020!

Andreas Rochow / 02.01.2020

100 Millionen Euro Schutzgeld für linksextreme Möchtegern-Bürgerkrieger sind nicht genug. Überall AfD und Nazis, die bekämpft werden müssen! Die “Bullenschweine” - das ist universitär geförderte Kunst! - sollen gef**** werden. Auch das ist Kunst! Ein dazu feige schweigendes Parlament lässt das zu, weil es um seine absolut unverdienten Privilegien und unanständigen Diäten bangt. Es kann auf sein friedlichen Schutztruppen für “Wir sind mehr”-Gegendemonstrationen nicht mehr verzichten. Meine “alte Nazisau” - das ist harmloser Kinderkram! - hätte gesagt: “Das geht nicht gut”.

Gert Köppe / 02.01.2020

Liebe Frau Lengsfeld, ich bin selbst in Leipzig geboren und aufgewachsen. Das linksextreme Gesindel in Connewitz hockt dort schon seit Anfang der 90er Jahre. Nie hat auch nur ein Bürgermeister ernsthaft einen Finger gerührt um diese Mischpoke dort zu vertreiben. Die Stadt braucht sich über solche Auswüchse also nicht wundern. Das Problem hätte längst gelöst werden können, schon vor Jahrzehnten. Baustellen haben die ja auch schon gezielt angegriffen. Jetzt warte ich noch darauf, das sie die Leipziger Messe und die Gäste angreifen. Dann ist die Stadt endgültig am A…..! Mit verantwortlich sind handlungsunfähige Politiker mit zweifelhaften Toleranzvorstellungen. Ich erlaube mir mal den Satz dieser vermeintlich “hochintelligenten” Schwachköpfe umzuformulieren, so das er einen Sinn bekommt, der besser in die Realität passt: „Einzig angemessene Gewalt ist der Schlüssel, denn Faschismus zu zerschlagen heißt eben zuschlagen, im Idealfall so, dass sich der linke Parasit davon nie wieder erholt und diese faschistoide und pseudo-kommunistische Ideologie endgültig aus einer demokratisch-freiheitlichen Gesellschaft verschwindet.“. Wenn diese links-anarchistischen Schmarotzer einen Krieg anzetteln wollen, dann muss zurück geschossen werden, notfalls auch mit der GSG9. Hier geht es schließlich um Terroristen im eigenen Land. Bei der Auflösung von Rocker-Clubs ging es doch auch. Politiker, die solche Terroristen fördern und unterstützen, sowie mit ihnen sympathisieren und deren Straftaten tolerieren, gehören sofort aus dem Amt entfernt und vor ein Gericht gestellt. In einem echten demokratischen Rechtsstaat haben solche Landes- und Volksverräter nichts in der Politik und öffentlicher Verwaltung zu suchen.

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