Ramin Peymani, Gastautor / 29.07.2019 / 11:00 / Foto: Tim Maxeiner / 91 / Seite ausdrucken

Schwimmbäder, das verlorene Terrain

Wieder einmal musste ein Freibad von der Polizei geräumt werden. Seit die ersten Bäder in diesem Jahr ihre Pforten öffneten, reißen die Berichte über Tumulte, Provokationen und Übergriffe nicht ab. Aus einer ganzen Reihe deutscher Städte werden die Vorfälle inzwischen gemeldet, die immer nach demselben Muster ablaufen: Das Areal wird eingenommen, Bademeister bedroht, Frauen belästigt und Männer attackiert, die sie zu verteidigen versuchen. Eine Gruppe fällt dabei besonders auf. Es sind die „Nafris“, wie die nordafrikanischen Intensivtäter von der Polizei genannt werden. Diese waren auch maßgeblich an den Silvesterübergriffen in Köln beteiligt, als das Phänomen der Eroberung des öffentlichen Raums durch frauenverachtende nordafrikanische Männer für viele Bürger zum ersten Mal in großem Stil erlebbar wurde.

Die Behörden kämpfen schon länger mit dem Problem, nach den Migrationswellen der vergangenen Jahre scheint es allerdings kaum mehr beherrschbar. Doch nicht nur in Großstädten mit hohem Migrationsdruck sind die Zeiten rauer geworden. Selbst in der Provinz sind die Besucher öffentlicher Bäder vor den nordafrikanischen Eroberern nicht mehr sicher.

So war im Juni mehrfach ein Freibad im beschaulichen Kehl Ziel der Attacken. Zum Verhängnis wurde der Stadt die Nähe zur französischen Grenze. Von dort hatten die „Nafris“ ihren Feldzug angetreten. Dass sie von dort kommen, ist keineswegs ein Zufall. Denn bis weit ins 20. Jahrhundert hinein gehörten die Länder im Norden Afrikas zum französischen Kolonialgebiet. Daher sind die meisten Einwanderer in Frankreich nordafrikanischen Ursprungs.

Lange Badehosen als Uniform

Bei den Freibadangriffen geht es aber nicht nur darum, durch Einschüchterung den öffentlichen Raum zu erobern. Es geht auch darum, den Ungläubigen zu zeigen, wie sehr man sie und ihre Lebensweise verachtet. Lange Badehosen, die von den Tätern wie eine Uniform getragen werden, sind dabei mehr als ein dezenter Hinweis, dass alles als unzüchtig zu gelten hat, was den Blick auf zu viel nackte Haut freigibt. Mitteleuropäische Frauen, die in knappen Bikinis oder gar „oben ohne“ baden, gelten als „Freiwild“, das man sich nach Belieben nehmen kann.

Andernorts versucht man es mit Druck: Immer häufiger stellen städtische Hilfskräfte Frauen zur Rede, die sie ohne Oberteil an Seen und Flüssen antreffen. Dabei missbrauchen die Helfer, die sich eigentlich nur um Ordnung und Sauberkeit in den Parks kümmern sollen, ihre Position zur Durchsetzung religiöser Vorstellungen. Die Stadt München hat darauf unlängst reagiert: Nachdem sich Security-Mitarbeiter wiederholt wie „Scharia-Polizisten“ aufgeführt hatten, gilt an der Isar seit vier Wochen wie zum Trotz auch außerhalb der FKK-Bereiche kein BH-Zwang mehr.

Offene Grenzen, geschlossene Veranstaltungen

Einstimmig hatten die Stadtverordneten den Beschluss gefasst. Das starke Signal gegen den religiösen Wahn, der sich der Gesellschaft zu bemächtigen versucht, wäre in vielen anderen Städten völlig undenkbar. Zu weit fortgeschritten ist dort der als Mitsprache schöngeredete politische Einfluss einschlägiger Verbände. Doch den Städten wird nichts anderes übrigbleiben, als sich ihre Badegäste künftig auszusuchen und die Sicherheitsvorkehrungen immer weiter zu erhöhen. Offene Grenzen führen eben irgendwann zwangsläufig zu geschlossenen Veranstaltungen.

Unterdessen steht immer wieder das Düsseldorfer Rheinbad im Zentrum der Berichterstattung. Das in der Nähe der Messe gelegene Bad hat sich in den vergangenen Wochen offenbar zur regelrechten „No Go Area“ entwickelt. Nun zieht die städtische Bädergesellschaft die Reißleine: Seit Sonntag wird nur noch reingelassen, wer beim Betreten seinen Ausweis vorzeigt. Damit will die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt endlich der „Nafris“ Herr werden, die seit Wochen Angst und Schrecken bei den Besuchern verbreiten.

Auslöser der drastischen Maßnahme war der jüngste Vorfall, bei dem etwa 60 nordafrikanische junge Männer und Jugendliche Randale angezettelt hatten. Die Machtdemonstration auf dem eroberten Territorium war möglich geworden, weil die politisch Verantwortlichen wochenlang nicht den Mut gehabt hatten, Familien und deren Kinder zu schützen. Zu groß war die Sorge, es sich mit den Tugendwächtern der Republik zu verderben und unschöne Schlagzeilen bei den Hurrarufern der Willkommenspresse heraufzubeschwören.

Ab sofort gibt es also Ausweiskontrollen beim Eintritt ins Schwimmbad. Doch was soll das nützen? Ein Ausweis sagt nichts darüber aus, was irgendjemand im Schilde führt. Der hilflose Polit-Aktionismus soll die Handlungsfähigkeit der Verantwortlichen unter Beweis stellen, die Sicherheit der Badegäste stärkt er jedoch nicht. Unsere Gesellschaftsordnung ist von Menschen erschaffen worden, die bei aller Unterschiedlichkeit ein gemeinsamer Wertekanon und der Respekt vor unserer Rechtsordnung eint. Die mit allen Wassern gewaschenen Eroberer aus dem afrikanisch-arabischen Raum können darüber nur lachen.

Dieser Beitrage erschien zuerst auf Ramin Peymanis Blog „Liberale Warte".

Foto: Tim Maxeiner

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Leserpost

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Reinhold Schmidt / 29.07.2019

Ist schon lustig hier in Absurdistan. Man kommt ohne Ausweise ins Land, aber nicht ins Schwimmbad.

toni Keller / 29.07.2019

Ja und was soll denn Ausweiskontrolle bringen?  Wer Mehrfachidentitäten hat, der hat auch Mehrfachausweispapiere. Man google “Reiseausweis für Flüchtlinge” und staune! Weiter sollen Überwachungskameras installiert werden, ja das wird die stolzen jungen Männer aber so richtig stolz machen, dass man sie auch noch filmt! Wir müssen uns endlich damit auseinandersetzen, dass eine Demokratie von Voraussetzungen lebt,  die sie nicht selber schaffen kann vom abgedroschenen “alle für einen u n d einer für alle!” oder anders ausgedrückt aus der Idee, dass gleiche Rechte auch gleiche Pflichten bedeuten. Dazu kommt ein zweites, es wird ab und an in Kommentaren, erstaunt oder trotzig behauptet, dass das Recht des Stärkeren wieder Einzug gehalten hat, ja das war nie anders! Das Recht des Stärkeren gilt universal, Aber das Christentum hat es, in einem langen Prozess - der teilweise sehr unschön verlief weil er immer wieder von Rückfällen in das hemmungslose Ausleben des Rechtes der eigenen Stärke geprägt war - geschafft die Idee in die Gesellschaft zu implementieren, dass der Starke auch der Gute zu sein habe. Genau das haben wir vergessen, wir schauen mit der Lupe auf die eigene Geschichte, sehen dort den Dreck, denken aber, frei nach Rousseaus edlem Wilden, dass es anderswo viel besser sei, Und diesen Glauben an den edlen Wilden, der nur von uns bösen Zivilisierten, daran gehindert wird einfach gut zu sein, den lassen wir uns, aller negativer Erfahrung zum Trotz, nicht nehmen. c.c. ich denke ja immer die da oben sind dumm und naiv, aber so recht will ich das nicht glauben, also muss ich vermuten dass hinter dem ganzen Wahn der Sinn steckt unsere sozialen Systeme zum kollabieren zu bringen, einfach weil eins genau nicht sicher ist, nämlich die Renten, und man deshalb hofft, diesen uralten Webfehler unter dem Zusammenbruch der Sozialsysteme zu begraben. Weil man zu feige ist, sich einzugestehen, dass es falsch war, die Familien zu zerstören

Michael Hinz / 29.07.2019

“Dass mit dem “Dank” ist so eine gutmenschliche Vorstellung: Wenn jemand anderen alles Mögliche gibt, aus Angst, aus Gefallenwollen oder aus sonst einem emotionalen gutmenschlichen Grund, so bekommt er keinen Dank, sondern eher Verachtung.” Oder mit den Worten des Dichters: “Mit dem stärksten Licht kann man die Welt auflösen. Vor schwachen Augen wird sie fest, vor noch schwächeren bekommt sie Fäuste, vor noch schwächeren wird sie schamhaft und zerschmettert den, der sie anzuschauen wagt.” (F.K.)

Karl-Heinz Vonderstein / 29.07.2019

Im Deutschlandfunk hieß es vor kurzem, die meisten Flüchtlinge und Migranten, die zu uns gekommen seien, würden ein tiefes Demokratieverständnis haben.Kommen in der Regel aus Nichtdemokratien und sind dort sozialisiert worden und sind trotzdem echte Demokraten.Donnerwetter!

B. Ollo / 29.07.2019

@Martin Lederer bezüglich “Dank” Sie haben natürlich recht. Hinzuzufügen wäre: Es wird aus zahlreichen Gründen kaum jemand dankbar sein, zu recht. Es wird ja auch überall betont, dass absolut jeder ein Recht auf all die Versorgung hätte, bis man dem Bezieher das Gegenteil beweist. Dies reicht aber noch nicht. Im gleichen Atemzug wird ebenfalls noch betont, dass jeder Deutsche aus Gründen (Geschichte, Moral, Christentum, Aufklärung, Humanismus, Klimagerechtigkeit, Soziale Gerechtigkeit, Wohlstand, Sippenhaft, Haft für alle Länder des Westens, Kolonialgeschichte anderer Länder, Kalter Krieg, Umwelt, Bodenschätze, Landwirtschaft, Industrienation, Bildung, ... ) zu tiefst schuldig ist und aufgrund dieser Schuld dies hinzunehmen habe, Wo jemand Rechte hat, haben andere Pflichten. Kein Politiker sagt den Bürgern, “sie hätten die Pflicht für die Versorgung von Fremden zu arbeiten, notfalls für die Versorgung der ganzen Welt. Hier gibt es keine Wahl.” Faktisch ist es aber genau das. Man drückt es nur umgekehrt aus, als ob eben nur Einzelne, wenige leistungslose Fremde irgendein Grundrecht hätten. Es wird also weder etwas geschenkt oder gewährt, sondern schlicht in Anspruch angenommen, was Menschen hier auf Kosten anderer als Rechtsanspruch festlegen.

Claudia Maack / 29.07.2019

Die gesellschaftliche Spaltung geht weiter, denn diejenigen, die es sich leisten können, meiden künftig diese Proll-Orte komplett und baden im eigenen Pool, am Strand ihrer Ferienvilla oder bei Freunden. Die weiße Unterschicht darf sich dann im Freibad kloppen beziehungsweise wird verkloppt. Auch Stadtfeste, Kirmes etc werden diesen Weg gehen. Sie werden zu Unterschicht-Veranstaltungen werden. Damit zerreißt die Gesellschaft auch intern. Und die Linksgrünen, die diese Spaltung verursacht haben,  werden noch mehr über die Reichen herfallen, weil die unter sich bleiben werden, mit privaten Kitas, Schulen etc. Wie in Brasilien oder Südafrika.

Gabriele Klein / 29.07.2019

@Brandl.  “Im Deutschlandfunk habe ich gerade gehört , die Redelsführer der Freibad Randalierer waren deutsche.?” Hier wortwörtlich der Auszug der wohl von Ihnen zitierten Quelle: “In ersten Berichten hieß es, die Jugendlichen seien vorwiegend nordafrikanischer Herkunft. Der Oberbürgermeister teilte jetzt mit, die Rädelsführer hätten deutsche Pässe. “ Klingt von der Phrasierung her als ob der 1. Eindruck ein falscher war, allerdings hätte es dann heißen müssen statt “Rädelsführer mit deutschem Pass”  Deutschstämmige Rädelsführer. Dazu reichte es nicht aber zum deutschen Pass schon. Mein Vorschlag daher, großzügig deutsche Pässe durch Verteilung oder Diebstahl nordafrikanische Mordbuben verleihen. Dann hört das Problem am schnellsten auf,  ein afrikanisches zu sein. 

Zdenek WAGNER / 29.07.2019

Leute, diese ganze wohlgemeinten: “wenn nicht sofort ...”, “dann wird aber ...”, “wir müssen, wir hätten ...” und blah blah blaaaaaah. Was soll der Unsinn? Glaubt tatsächlich noch jemand an eine Wende? Wie soll, oder müsste selbige denn aussehen? Ich sags euch: Grenzen sofort zu, ala Ungarn. Punkt! Keine Muslime mehr ins Land lassen. Punkt! (Noch besser ein sofortiges und komplettes Verbot dieses Wahns, wie in China) Auffällig gewordene Muslime SOFORT gnadenlos aus dem Land entfernen, eine Stunde zum Packen. Punkt! Und mit auffällig meine ich bereits ein geflüstertes “Scheiß Deutsche”. Punkt! Alles was sich drunter bewegt ist nur ein leichtes Ausbremsen. Dieses stockdumme Land hat sich mit der Wahl seiner Politiker selbst zu einem Tod auf Raten verurteilt, zu einem schmerzvollen Verblassen, bei dem es im Endeffekt keine Rolle mehr spielen wird, wie lange ... Also hört auf euch zu winden und zu heulen und verschwindet aus diesem Land, so lange ihr noch könnt.

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