Gerd Buurmann / 12.09.2019 / 11:00 / Foto: Pelz / 82 / Seite ausdrucken

9/11, Sawsan Chebli und ihr Glaube

 „An 9/11 wurde mein Glaube, der bis dahin private Angelegenheit war, zum Gegenstand öffentlichen Interesses. Muslimische Kinder mussten sich an Schulen erklären. Von heute auf morgen wurden wir zu Islamexperten. Soziale Probleme wurden muslimisiert. All das wirkt bis heute nach.“

Das schrieb Sawsan Chebli gestern, am 11. September 2019.

Nein, Frau Chebli, am 11. September 2001 wurden tausende Menschen ermordet. Von heute auf morgen wurden Männer Witwer und Kinder Waisen. Eltern verloren ihre Söhne und Töchter und Frauen ihre besten Freundinnen. Es wurde unendlich viel gelitten von Menschen allen Glaubens. Der Schmerz war unerträglich. All das wirkt bis heute nach.

Am 17. September 2001, keine Woche nach dem Massenmord hielt der damalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, George W. Bush, diese Rede in einer Moschee:

„Ich danke Ihnen allen sehr für Ihre Gastfreundschaft. Wir haben eine weit reichende Diskussionen geführt, über die Angelegenheit, die gerade auf der Hand liegt. Wie die guten Leute, die gerade um mich herum stehen, war das amerikanische Volk empört über die letzten Angriffe. Und empört waren auch die Muslime auf der ganzen Welt. Amerikaner und ihre muslimischen Freunde und Bürger, steuerzahlende Bürger, sowie Muslime in anderen Ländern sind entsetzt und können nicht glauben, was wir auf unseren Fernsehbildschirmen sehen mussten.

Diese Gewalttaten an unschuldigen Menschen verletzen die grundlegenden Lehren des islamischen Glaubens. Und es ist wichtig für meine amerikanischen Mitbürger, das zu verstehen.

Lassen Sie mich aus dem Koran zitieren, auch wenn die englische Übersetzung nicht so eloquent ist wie das arabische Original: „Und dann war das Ende derer, die Übles begingen, das schlimmste, dass sie die Zeichen Allahs verwarfen und über sie zu spotten pflegten.“

Das Gesicht des Terrors ist nicht der wahre Glaube des Islams. Das ist nicht, worum es im Islam geht. Islam ist Frieden. Diese Terroristen stellen keinen Frieden dar. Sie repräsentieren das Böse und den Krieg.

Wenn wir an den Islam denken, denken wir an einen Glauben, der eine Milliarde Menschen auf der ganzen Welt Trost spendet. Milliarden von Menschen finden darin Trost und Zuversicht und Frieden. Und danach, Brüder und Schwestern, sehnt sich jeder menschliche Rasse, jede!

Amerika zählt Millionen von Muslimen zu seinen Bürgern, und Muslime leisten einen unglaublich wertvollen Beitrag für unser Land. Muslime sind Ärzte, Rechtsanwälte, Rechtsprofessoren, Angehörige des Militärs, Unternehmer, Kaufleute, Mütter und Väter. Und sie müssen mit Respekt behandelt werden! Gerade in unserer Wut und unseren Gefühlen, müssen wir uns gegenseitig mit Respekt behandeln.

Frauen mit Kopftüchern müssen sich wohl fühlen, wenn sie ihre Häuser verlassen. Mütter mit Kopftüchern dürfen in den USA nicht eingeschüchtert werden. Das ist nicht das Amerika, das ich kenne. Das ist nicht das Amerika, das ich schätze.

Mir wurde gesagt, dass einige jetzt Angst verspüren; einige trauen sich nicht mehr, Einkäufe für ihre Familien zu besorgen; einige trauen sich nicht mehr raus in den Alltag aus Angst, weil sie ein Kopftuch tragen und fürchten, angegangen zu werden. Das wird Amerika aber nicht zulassen!

Diejenigen, die glauben, unsere Mitbürger einschüchtern und sie in ihrer Wut angehen zu können, repräsentieren nicht das Beste von Amerika, sondern das Schlechteste der Menschheit und sie sollten sich für dieses Verhalten schämen!

Dies ist ein großartiges Land. Es ist ein großes Land, denn wir teilen die gleichen Werte von Respekt und Würde und Menschlichkeit. Und es ist mir eine Ehre, mit geistigen Führer zusammen zu sein, die auf die gleiche Weise fühlen wie ich. Sie sind empört. Sie sind traurig. Sie lieben Amerika genauso wie ich.

Ich möchte mich bei Ihnen allen bedanken, dass Sie mir die Möglichkeit gegeben haben, hier zu reden. Und Gott segne uns alle!“

Der US-Präsident muslimisierte das Problem nicht

Obwohl die Mörder vom 11. September 2001 ihre Taten in der Überzeugung begingen, damit im Namen des Islams zu handeln, muslimisierte der amerikanische Präsident das Problem nicht! Er rief stattdessen zum Frieden mit dem Islam und zur Zuversicht auf.

Sawsan Chebli behauptet, das eigentliche Opfer des 11. Septembers sei der Islam, nur weil, neben allen Appellen zum friedlichen Miteinander, der Islam auch in die Verantwortung genommen wurde.

Natürlich waren die Terroristen in aller erster Linie brutale Mörder, aber es kann nicht ignoriert werden, dass sie sich selber als Muslime bezeichneten, sogar als wahre Muslime, berechtigt, für den Islam zu morden. Es war die Religion von Sawsan Chebli, die genutzt wurde, das Morden zu rechtfertigen. Für jeden Menschen, der glaubt, Islam bedeute Friede, müssen die Muslime, die im Namen Gottes Kriege führen und Menschen morden, schlimmer sein als alle, die den Islam beleidigen.

Ich bin Christ. Ich kenne die dunkele Zeit des Christentums, als Andersgläubige verfolgt wurden. Ich bin Deutscher. In kenne die Zeit des Nationalsozialismus, als Juden vernichtet und ihre Synagogen angezündet wurden. Es gab zwar zu allen Zeiten stets auch anständige Christen und gute Deutsche, aber von 1933 bis 1945 gaben die Nazis den Ton an. Und die Nazis waren Deutsche!

Jedes Mal, wenn irgendwo auf der Welt irgendjemand den Islam kritisiert, Mohammed verballhornt oder einen albernen Film über Muslime dreht, ist der Aufschrei in der islamischen Welt groß und Muslime gehen auf die Barrikaden. Wenn Islamisten die Menschlichkeit mit ihren Taten schänden und sich dabei auf Allah berufen, muss der Aufschrei um das Vielfache lauter sein!

Cheblis Problem sollten nicht die Kritiker und Spötter des Islams sein. Ihr Problem sollte jeder sein, der sich Muslim nennt und im Namen seines Gottes Hass sät und Gewalt ausübt. So wie die Nazis einst das Problem der Deutschen waren, so sind Islamisten heute das Problem des Islams!

Wer sagt, am 11. September 2001 wäre der Islam Opfer geworden, kann in derselben Logik auch behaupten, am 9. November 1938 wäre Deutschland das eigentliche Opfer gewesen.

Frau Chebli ist wie ein männlicher Politiker, der sich nach einer Vergewaltigung um das öffentliche Bild von Männern sorgt.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf  tapferimnirgendwo.

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Leserpost

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Hans Meier / 12.09.2019

In dem Buch “Allahs Buch und Allahs Feinde” von einem Anonymus wird das ganz anschaulich dargestellt: Im Koran steht der bewaffnete Dschihad an erster Stelle. Er ist vor Gott mehr wert, als andere Formen der Glaubensbetätigung. Gott verpflichtet aber keinen wohlmeinenden Muslim, zu tun, was er nicht vermag. Wer also kein Blut sehen kann, kann sich vom bewaffneten Kampf dispensieren. Er hat dann aber die Pflicht, die, die ihn führen, zu unterstützen. An sich ist hier an Geld gedacht, aber - so denke ich mir - die mindeste Form der Unterstützung besteht natürlich darin, ihnen nicht in den Rücken zu fallen, d. h. sie nicht zu verraten und nicht gegen sie Stellung zu beziehen. Deshalb gibt es nach derartigen Anschlägen so wenige Äußerungen von muslimischer Seite; wenn überhaupt etwas geäußert wird, sind es nur Textbausteine (wie die von Chebli). Deshalb bleibt jede tiefere Debatte über das Gewaltproblem im Koran aus. Ich kann nicht beurteilen, ob die Darstellung in dem Buch so richtig ist. Wenn sie aber stimmt, dann bedeutet das, daß im Grunde - sagen wir mal - nicht wenige der friedfertigen Muslime mit einem schlechten Gewissen leben! Sie gehen nämlich davon aus, daß die Gewalttätigen im Grunde die “Richtigen” sind. Das ist eine furchtbare Vorstellung. Wir müssen diese Dinge näher aufklären, das heißt auch die Muslimverbände auf den Pott setzen, und unbedingt damit aufhören, Muslime oder “den Islam” einseitig als friedfertig zu erklären. Mir ist jedenfalls unerklärlich, wie die SPD jemanden in eine derart hohe Position setzen kann, der die Gesellschaft derart spaltet.

Wolfgang Kaufmann / 12.09.2019

Bei dieser Person spielt die Tonspur keine Rolex. Bei Kindern und Politikern gilt: Achtet nicht auf das, was sie sagen; achtet auf das, was sie tun. Es ist die Ringparabel oder der Spruch des Galiläers: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“

Chris Groll / 12.09.2019

@ Herr Marc Blenk, sehr guter Kommentar. Genauso steht es im Koran geschrieben. Es gibt auch keinen Unterschied zwischen Islam und Islamismus, das muss man auch mal festhalten.

Werner Arning / 12.09.2019

„Soziale Probleme wurden muslimisiert“. Wirklich die Probleme? Oder haben sich die Muslime muslimisiert. Oder wurden sie nur in die Muslim-Ecke gestellt? Oder war das eine eine Reaktion auf das andere? Wer wurde zum Opfer? Wer muss erdulden? Als Deutscher wurde ich bisweilen bis in die 80er-Jahre für Taten zur Rede gestellt , die meine Landsleute begangen hatten. Ich kann mich da an eine Zugfahrt in einem 6er-Abteil von Paris nach Mittelfrankreich erinnern. Da wurde ich ins Kreuzverhör genommen und kam ganz schön ins Schwitzen. Einer der Mitreisenden war Kommunist und es war ihm offensichtlich unangenehm mit einem Deutschen in einem Abteil zu sitzen, obwohl ich mir alle erdenkliche Mühe gab, alle seine Bedenken zu zerstreuen und ihm meine Harmlosigkeit glaubhaft zu machen. Aber so ist das eben. So ein bisschen wird man in Sippenhaft genommen. Ist menschlich, Frau Chebli. Deshalb wird man nicht zum Opfer.

Manfred Beyer / 12.09.2019

Eigentlich ist alles ganz einfach: Aus Wikipedia erfahren wir: “Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo (immer) ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!” (Sure 9,5, Schwertvers) Diese Sure ist eine der letzten , die Mohammed geschrieben hat, dadurch werden alle früheren friedfertigeren Aussagen abrogiert. “Unter Abrogation (vom lLateinischen abrogare: abschaffen) wird in der islamischen Rechtswissenschaft die Aufhebung einer normativen Bestimmung des Korans oder der Sunna durch eine andere , zeitlich nachfolgende Bestimmung aus Koran oder Sunna bezeichnet.” (Wikipedia)

Volker Kleinophorst / 12.09.2019

Wie es der Islam in die Opferrolle geschafft hat, propagandistisch einen Meisterleistung. Bei der “Bilanz”. Nun ja, bim Sozialismus klappts Marketing ja auch noch.

Markus Rüschenschmidt / 12.09.2019

Der islamische Glauben erlaubt das Töten explizit, an mehreren Stellen. Der Koran sagt an einer Stelle: “Wer einen Menschen getötet hat, der hat die ganze Welt/Menschheit getötet!” Kleiner Haken an dem häufig von Muslimen zitierten Satz, wenn sie die “Friedfertigkeit” des Islam herausstellen wollen: Er bezieht sich nur auf, gilt nur für die, die Muslime sind: Wer einen MUSLIM tötet, ist demnach ein Ganzewelt-Mörder. Ebenso, wenn ein Ungläubiger/Nichtmuslim einen Muslim tötet. NICHT jedoch, wenn ein Muslim einen Ungläubigen tötet, denn nach der reinen, unverfälschten islamischen Lehre gelten nur die als MENSCHEN, die Islamischen Glaubens sind, alle Anderen sind entweder zur Konversion zu zwingen oder zu töten (was nach islamischem Verständnis kein Verbrechen ist!). So ist die menschenverachtende Lehre des Islam - und an ihr orientieren sich Wort für Wort Millionen islamischer Gotteskrieger und ihren Gruppierungen, von IS bis Al Qaida, nur mit jeweils etwas unterschiedlichen Gewichtungen einzelner Suren. Im Großen und ganzen sind die aber Konsens. Dies zu leugnen, ist , gelinde gesagt, naiv bis zum Abwinken von allen, die dies tun.

Ilonka Müller-Getahun / 12.09.2019

Kleine Anmerkung: Islam bedeutet nicht Frieden,  sondern Unterwerfung.Der Ausdruck Islamismus und Islamist ist eine “Erfindung” des Klerus im Iran.Hat damit den meist ahnungslosen Deutschen, die denken der Islam sei so ähnlich wie das Christentum, die Möglichkeit zwischen politischem Islam und der reinen Religion zu unterscheiden. Aber es gibt nur DEN ISLAM , ein Konzept für das ganze öffentliche und private Leben.Über Frau Chebli rede ich nicht mehr, da ich sie für ein “U-Boot” halte.

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