Robert von Loewenstern / 30.08.2019 / 12:00 / Foto: Pixabay / 96 / Seite ausdrucken

Sachsen wählt – ZDF hilft AfD mit investigativer Luftnummer

Jörg Urban ist Landesvorsitzender der AfD in Sachsen. Er hat in dieser Funktion Anfang 2018 Frauke Petry beerbt und tritt als Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl am 1. September an. Recht viel mehr wusste ich bis vor Kurzem nicht über Herrn Urban. Man kann sich ja nicht um alles kümmern. Ein paar schnell gegoogelte Leitmedienartikel und einen Wikipedia-Eintrag später bin ich umfassend informiert. Und zu einhundertelf Prozent überzeugt, dass Urban täglich ein frischgeborenes Menschenkind zum Frühstück verzehrt – ohne Inanspruchnahme von Kulturwerkzeugen wie Messer, Gabel oder Toaster.

Urban ist nämlich ein „deutscher Politiker (AfD) mit rechtsextremen Positionen“. Er ist nicht etwa „konservativ“, wie Ihnen Ihre Filterblase möglicherweise eingebläut beziehungsweise eingebräunt hat. Er ist auch nicht „rechts“, „rechtspopulistisch“ oder „rechtsradikal“. Nein, dieser humane Sondermüll, in einer mondlosen Nacht gekrochen aus schwefelschwangerem Sachsensumpf, ist viel schlimmer. Er ist „rechtsextrem“, womit er den offiziellen Maximalausschlag auf dem politischen Geigerzähler erreicht. Wie kaum ein anderer verkörpert der Wiedergänger offenbar das Tausendjährige Reich 2.0, das zu errichten die AfD sich anschickt.

Das Wikipedia-Urteil ist mit starken Beweisen unterfüttert. Unerbittlich werden die „rechtsextremen Positionen“ aufgelistet: Urban ist nämlich „für eine Stärkung der Direkten Demokratie und für eine Verbesserung der Finanzausstattung der Städte und Gemeinden“. Er lehnt „den Ausbau der Windkraft und den Energiepflanzenanbau“ ab. Und – als wäre das nicht genug – Urban hat sich im Bürgermeisterwahlkampf in Bautzen 2015 „vorrangig mit Asylthemen“ beschäftigt. 

Bin ich aus Versehen rechtsextrem?

Außerdem wird Urban eine Nähe zum AfD-Flügel „Der Flügel“ und zu Pegida nachgesagt, zwei Gruppierungen, für die Wikipedia eine breite Palette übelriechender Adjektive anbietet. Nicht zuletzt kursieren Fotos im Netz, die Urban – mit braunem (!) Regenmantel – beim Chemnitzer „Trauermarsch“ im direkten Schulterschluss mit Björn Höcke und Andreas Kalbitz zeigen, den AfD-Führerkräften von Thüringen und Brandenburg. 

Zugegeben, dieser Umgang macht den gelernten Wasserbau-Ingenieur und Naturschützer Urban nicht unbedingt sympathischer. Trotzdem bin ich hin- und hergerissen. Es ist nämlich so: Was die Forderung nach mehr direkter Demokratie, die Ablehnung von Windkraftausbau und die Beschäftigung mit Asylthemen angeht, empfinde ich eine gewisse Verbundenheit. Aber vielleicht bin ich einfach nur schlecht im Erkennen von Rechtsextremisten, weil ich aus Versehen selbst einer bin. Man weiß das ja heutzutage alles nicht mehr so genau.

Um so gespannter war ich, als sich „Frontal 21“, das „investigative ZDF-Politmagazin“, in Kooperation mit dem „Spiegel“ des Sachsen-Satans annahm. Das ließ einiges erwarten. Der „Spiegel“ hatte sich bereits nach Chemnitz mit differenzierter Berichterstattung hervorgetan, als er den Sachsen per Titelbild bescheinigte, ihr Shithole-Bundesland bestehe zur Hälfte aus braunem Gesocks. 

Und „investigativ“ kenne ich, das habe ich vor Jahrzehnten von einem großen Journalisten (und nahen Verwandten) gelernt: „Jemand wirft dir was in den Briefkasten und behauptet, es sei eine Sensation. Zu 99 Prozent will der Jemand Geld oder Rache oder beides. Manchmal ist die Information brauchbar. Dann setzt du sie ins Blatt und nennst es Recherche.“ 

Der große Coup der Urbans

Wie gesagt, ich war also einigermaßen gespannt, welche sensationelle Enthüllung über den ziegenhufigen AfD-Granden im Gemeinschaftsbriefkasten von ZDF und „Spiegel“ gelandet war. Als Redaktionsleiterin Ilka Brecht anmoderierte (hier ab 28:39), „Recherchen“ hätten ergeben, dass Sachens AfD-Chef „persönlich“ von der Energiewende „profitiert“ habe, saß ich bereits nägelkauend auf der Stuhlkante. Gut, ich will ehrlich sein, eine Stuhlkante war nicht involviert. Und Nägel konnte ich schon deshalb nicht kauen, weil ich bei „Recherchen“ laut lachen musste. Sie wissen, warum.

Egal, der folgende Dreieinhalbminüter hatte alles, was eine echte Enthüllungsstory braucht. Da gab es erstens einen Tatort (ein dramaturgisch wertvoll durch Blattwerk gefilmtes Satteldach), zweitens einen investigativ aufgespürten und zur Rede gestellten Täter (Urban am Rande einer AfD-Wahlveranstaltung), drittens einen anonymen Informanten („Originaltext nachgesprochen“) und viertens schließlich unwiderlegbare schriftliche Beweise („Steuerunterlagen zeigen …“). Besser geht nicht.

Die Tat des ruchlosen AfD-Mannes ist schnell erzählt: Er hatte vor über einem Jahrzehnt (also lange, bevor es eine AfD gab) zusammen mit drei Mitstreitern eine Solaranlage auf ein Dach bauen lassen. In der Folge erhielt die eigens gegründete GbR die staatlich garantierte Einspeisevergütung (Schnitt auf die „Steuerunterlagen“: „Mal sind es 146, mal 459, mal 467 Euro“). Schließlich der große Coup der Urban-Sippe: „Am 6. Januar 2017 lässt sich Frau Urban die anteiligen Gewinne auszahlen: für 2015 1.000 Euro – und für 2016 sind es 1.895 Euro.“ 

Urban, der Lügenbaron

Hammer. Allerdings bis dahin offensichtlich komplett legal und steuerlich einwandfrei, also nicht direkt ein kapitales Wirtschaftsverbrechen. Aber da ist ja noch viel, viel mehr. Es geht in der Hauptsache um Täuschung – Wählertäuschung, Landtagstäuschung, ZDF-Täuschung. 

Urban ist nämlich, so „Frontal 21“, „ein erklärter Gegner der – wie er betont – ,irrsinnigen‘ Energiewende. Er meckert öffentlich über Solarstrom und die ganzen Fördergelder. Was kaum einer weiß – und was wohl auch niemand wissen soll: Urban betreibt selbst eine Solaranlage, profitiert also persönlich von der ach-so-,irrsinnigen‘ Energiewende.“ 

Außerdem hat Urban seinen „Geschäftsführerposten“ heimtückisch dem sächsischen Landtag verschwiegen. Dazu ein Ulrich Müller von LobbyControl im O-Ton: „Wenn Herr Urban Geschäftsführer einer GbR war, dann muss er das nach den Verhaltensregeln des sächsischen Landtages … hätte er das angeben müssen und verstößt damit gegen die Geschäftsordnung des Landtages.“

Wegen seines „Geschäftsführerpostens“ zur Rede gestellt, streitet Urban rotzfrech alles ab: „Ne, ich hab keinen Geschäftsführerposten gehabt, da haben Sie sich falsch informiert.“ Schnitt auf ein Dokument, eine Stimme aus dem Off liest vor: „Das Protokoll der Gesellschafterversammlung von 2016: ,mit der Geschäftsführung beauftragter Gesellschafter Jörg Urban’.“ Na also, da haben wir’s. Urban ist als Lügner überführt.

GbR-Geschäftsführer? Wie bitte?

Beziehungsweise nicht. Gönnen wir uns einen kurzen Ausflug ins Gesellschaftsrecht. Was die öffentlich-rechtlichen Edeljournalisten geflissentlich verschweigen: Eine GbR hat überhaupt keinen „Geschäftsführer“, jedenfalls nicht im Sinne des landläufig bekannten GmbH-Geschäftsführers. Letzterer ist eine gesetzlich zwingend erforderliche Institution, ein selbstständiges Organ der Gesellschaft und zahlreichen Rechten und Pflichten unterworfen. 

Bei einer GbR, einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts, sieht das völlig anders aus. Eine GbR ist ein vergleichsweise formloser Zusammenschluss von Personen, die einen gemeinsamen (normalerweise geschäftlichen) Zweck verfolgen. Alle diese Personen haften persönlich bis zum letzten Hemd, alle diese Personen können für die GbR wirksam Geschäfte abschließen und Verpflichtungen eingehen – für die auch alle anderen GbR-Gesellschafter im Außenverhältnis einstehen müssen, selbst wenn sie nicht damit einverstanden waren. Kurz: Die Gründung einer GbR ist mit ähnlichen Risiken und Abgründen verbunden wie die Übernahme einer Bürgschaft.

Einen formellen „Geschäftsführer“ hat eine GbR nach außen hin nicht. Einzig für das Innenverhältnis ist relevant, was die Beteiligten untereinander im Gesellschaftsvertrag vereinbaren. 

Upps, er hat gar nicht gelogen

Im Innenverhältnis können die GbR-Gesellschafter eine bestimmte Arbeitsverteilung vorsehen, zum Beispiel, dass einer die „Führung der Geschäfte“ übernimmt, während sich andere darauf beschränken, Kapital einzubringen. Dieser „Geschäftsführer“ muss nicht einmal so genannt werden. Ob Gesellschafter Urban im Gesellschaftsvertrag als „Geschäftsführer“, „Unser Führer“, „Der Bestimmer“, „Operating Thetan“ oder „Bussibär“ bezeichnet wird, ist völlig wumpe, solange erkennbar ist, welche Aufgaben er hat.

Aus all diesen Gründen spricht im Außenverhältnis normalerweise niemand vom „Geschäftsführer einer GbR“ – außer natürlich ein ahnungsloser NGO-Fuzzi und ZDF-Journalisten, die eine Mücke zum Mammut aufblasen wollen. Und so ist es auch kaum zu beanstanden, wenn Urban auf die Frage nach einem „Geschäftsführerposten“ verneint, einen solchen „Posten“ innegehabt zu haben. 

Ob Urban seine Beteiligung an der GbR dem sächsischen Landtagspräsidenten mitteilen musste, ist eine andere Sache. In jedem Fall erreichen die Mini-Einkünfte aus der Beteiligung nicht einmal die anzeigepflichtige Jahreshöhe (Geschäftsordnung des Landtags, S. 36). So oder so: Falls hier überhaupt ein Verstoß vorliegen sollte, dürfte er als „minderschwerer Fall“ zu klassifizieren sein, der als schlimmste Sanktion eine Ermahnung nach sich zieht.

Investigative Luftnummer

Aber um diesen Pillepalle-Kram geht es im Kern gar nicht. Der zentrale Vorwurf der Möchtegern-Enthüller von ZDF und „Spiegel“ ist irgendwas mit Glaubwürdigkeit. Urban wettert öffentlich gegen die Energiewende und profitiert privat von deren Subventionen. Ergo ist er „doppelzüngig“ (ZDF-Unterzeile), möglicherweise liegt gar ein „Interessenkonflikt“ vor („Spiegel“).

Diese Anwürfe sind ungefähr so gehaltvoll wie Cola Zero. Urban fordert „Experiment Energiewende sofort beenden“, wie das ZDF selbst in seinem Bericht vermeldet. Einen eventuellen Interessenkonflikt hat Urban also eindeutig gegen seine persönlichen Geschäftsinteressen entschieden. Genau dieser Umstand macht Urban nach allgemeinem Ethik-Einmaleins bei seiner politischen Forderung eher glaubwürdiger. 

Anders verhält es sich, wenn jemand ein bestimmtes Verhalten anprangert und dies seinerseits praktiziert. Wenn also die Bayern-Grüne Katharina Schulze die Vermeidung unnötiger Flugreisen fordert und selbst zum Eisessen nach Kalifornien jettet, dann darf man sie mit Fug und Recht unglaubwürdig nennen. Im Fall Schulze liegt klassisches „Wasser predigen, Wein trinken“ vor. Das kann man Urban nicht vorwerfen. Er hat von seinen Landsleuten schließlich nicht verlangt, ihre Solarpanels zu schrotten.

Fazit: Das investigative Gesamtkunstwerk von ZDF und „Spiegel“ ist eine Luftnummer – und ich bin garantiert nicht der Einzige, der es durchschaut hat. War ja nicht allzu schwer. Was ich mich nun frage: Was dachte wohl Otto Normalsachse beim Betrachten des billigen Anschmierversuchs? Dem hatte man den AfD-Kandidaten bisher als Fürsten der Finsternis verkauft. Wenn aber die geballte Anstrengung der Toprechercheure kurz vor der Wahl nicht mehr hervorbringt als einen dünnen Enthüllungs-Furz – ist es möglich, dass Sachsen-Otto plötzlich auf die Idee kommt, der Herr Urban könnte vielleicht doch nicht die Ausgeburt der Hölle sein? 

Dann allerdings hätte die Public Private Partnership von ZDF und „Spiegel“ etwas erreicht, was sie bestimmt nicht wollte: Wahlhilfe für die AfD.

Foto: Pixabay

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Horst Vorwerk / 30.08.2019

Sicher, das muss sein: Dem Regierungsfunk immer wieder seine durchgängige Lügenhaftigkeit im Detail nachweisen. Aber ehrlich: Welcher mitdenkende Bürger dieses Landes kauft diesen extrem peinlichen Anbräunern auch nur ein Scheibchen ihres rotschimmeligen Verblödungskäses ab? Die sind so was von durch! Ich plädiere übrigens inzwischen dafür, die Regierungsfunker nicht einfach abzuschaffen, sondern hier einfach nur wie auf jedem anderen Medienmarkt den Kunden entscheiden und nur die zahlen lassen, die diese Propaganda-Sch**** für komisch halten und deshalb zu einer Zahlung bereit sind. Das ist zwar weit mehr Fairness, als denen ihrem Benehmen nach zusteht - aber es wird einfach schön sein zu sehen, wie die bei schnell knapper werdenden Geldflüssen sich gegenseitig zerfleischen werden. Ein Fest der Solidarität und Mitmenschlichkeit - ich freue mich drauf!

Maria Busch / 30.08.2019

Selten so gelacht! Jedes Wort richtig und wohlgesetzt!! Diese Berichte im ÖR „Staatsfunk“ sind mittlerweile eine Beleidigung jedweder Intelligenz. Meistens schon beim Auftaktsatz weiß man: Achtung jetzt kommt Indoktrination - bitte langsam mitsprechen. Hab gerade die NZZ abonniert - sonst werd ich noch meschugge. PS Dank an Achgut für die Powernahrung für diejenigen, die wie ich es genauer wissen wollen: Es hilft, zu sehen, dass nicht nur ich unter kognitiver Dissonanz zwischen Propaganda und Wirklichkeit leide.

Stefan Riedel / 30.08.2019

Ich halte das für ein gutes Zeichen. “Relotiusenthüllungen” und halbseidenen Umfragen (Manfred Haferburg) fast im Stundentakt bei ZDF, SPON und all dem Propagandagesocks. Das muss einen Grund haben! Ich bin sicher, weder führt die CDU in Sachsen, noch liegt die SPD in Brandenburg gleichauf mit der AfD.

M. Haumann / 30.08.2019

Seit Monaten haben wir manchen vergnüglichen Abend mit Spekulationen verbracht, welche schrecklichen Vorgänge aus der Partei des Bösen wohl kurz vor der Wahl in Sachsen enthüllt werden. Dass das jetzt wirklich alles sein soll, was man im Köcher hat, finde ich nach den in den letzten Jahren erzeugten hohen Erwartungen ehrlich gesagt ziemlich enttäuschend. Nicht einmal ein bisschen Russland-, NSU- oder von mir aus auch Epstein-Connections? Keine E-mails an Jugendfreunde oder Einträge in Poesiealben, in denen Herr Urban seine rechtsextremistische Gesinnung durch Begriffe wie “Deutschland” , “Rechtsstaat” oder “Goethe” verraten hat? Sollte man da nicht noch schnell die ebenfalls öffentlich-rechtlich gesponsorte Spezialeinheit “Rechercheverbund NDR/WDR/SZ” ranlassen? Leute, ihr habt nur noch knapp zwei Tage! Wofür bezahlen wir euch eigentlich so fürstlich, wenn nicht einmal mehr Unterhaltung dabei rauskommt?

Jan Kandziora / 30.08.2019

Demnächst wirft man Herrn Urban noch vor, er profitiere als Wasserbauingenieur von Starkregenereignissen und damit von dem von seiner Partei geleugneten Klimawandel.

beat schaller / 30.08.2019

Danke Herr von Loewenstern. Ich glaube doch, dass das gerade im ZDF nach der Möglichkeit für eine Gegendarstellung schreit.  Aber, Herr Urban wird wohl seine Zeit nicht mit solchem Kinderkram vergeuden.  Trotzdem sollte sich hier das ZDF entschuldigen müssen oder gar eine Verleumdungsklage erhalten. Das schreit nun wirklich alles zum Himmel. Wenn ich dazu noch die Ankündigung der CDU höre, die sage und schreibe eine weitere Koalition mit der Linken eingehen würde, um zu einer Mehrheit zu kommen, dann ist die Deutsche Politik endgültig als Diktatur und damit als total gescheitert, abgestempelt. Ich bin gespannt wie das nach der Wahl aussieht. wehe jedenfalls, wenn die Wut mal gross genug ist. b.schaller

Werner Müller / 30.08.2019

Vielleicht haben es nicht so viele Sachsen gesehen. Bei den meisten (anderen) Bundesbürgern wird der Taschenspielertrick schon gewirkt haben. Die Leute können nun mal besser kucken als denken.

Karl Schmidt / 30.08.2019

Ihr Beispiel mit Frau Schulze macht die Denkmuster des ZDF und des Spiegels nicht richtig deutlich, denn es verhält sich leider schlimmer: Wenn ein Politiker für eine Politik wirbt und davon auch selbst (wirtschaftlich) profitiert (!), weil er z.B. selbst in Zufallsenergien investiert, wäre das nicht vorwerfbar - Politik zum Eigennutz des Politikers finden diese Herrschaften demnach harmlos (!). Ich bin sehr sicher, dass nahezu alle Bürger genau umgekehrt denken: Ein Politiker, der eine Poltik vertritt, von der er n i c h t selbst profitiert, ist vertrauenswürdiger als ein solcher, der daran auch noch verdient. Beispiele für Letzteres gab es: Wir hatten wir z. B. den SPD-Abgeordneten Heydorn, der für ein (leerstehendes) Flüchtlingsheim kräftig abkassierte. Zugleich offenbart diese “Haltung” der Medienvertreter schonunglos, warum sie als Kontrollinstanz inzwischen Totalversager sind. Sie begreifen nicht im Ansatz, was verwerflich ist und was (eben) gerade nicht. Von der schlampigen Recherche zu den rechtlichen Verhältnissen (von Ihnen zutreffend beschrieben) abgesehen, tritt also auch noch ein völliges Unvermögen in der moralischen Einordnung, ein korrumpiertes Wertesystem zu Tage, das den Staat - wie selbstverständlich - als Selbstbedienungsladen der Eliten (miss)versteht. Das sagt viel über das ZDF, aber wenig über den betroffenen Politiker aus. Zusammenfassend bleibt eine schlampige journalistische Arbeit, die zudem - ganz ungewollt - dem AfD-Kandidaten zur Ehre gereicht.

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