Tja, Herr Mohr, 40 lange Jahre das Verharren in alten Denkschemata, während die Welt sich weiterdreht, und dann steht man 2022 auf der falschen Seite der Geschichte.
@Dr. Wolfgang Monninger: Ich glaube, Mohr und Osthold konkurrieren um den nächsten Preis von dieser “Quadriga”. Mit diesem hier hat Mohr im Moment die Nase vorn.
@Hanno West: Gut, daß ich Ihren Brief gelesen habe, bevor ich dasselbe formulierte; mehr ist im Augenblick nicht zu sagen.
Herrlich, die russischen Lohnschreiber wieder hoch zu jagen. Leider fällt den RT-Anhängern und RT wohl nichts Neues ein, sodaß der Erkenntnisgewinn über die Demenz von Biden gering ist. Die stalinistische Propaganda hatte in Europa schon immer eine feste Anhängerschaft: “Lieber rot als tot!” In Frankreich hatte die KP mal über 20% und die Stahlarbeiter im Ruhrgebiet schrieben noch in den 60ger Jahren KPD an die Werkhallenwände. Nach 1948, als auch die CCCP Atomwaffen hatte, wurde der Spruch von den Russen materiell untermauert. Die von Rußland finanzierte, und organisatorisch und propagandistisch unterstützte Friedensbewegung und die heutigen RT-Anhänger sind nur eine Fortsetzung dieses altbekannten Spielchens. Der alte KGB-Agent im Kreml ist mit “Lieber rot als tot” aufgewachsen, kennt die Kriegsängste der D aus seiner Tätigkeit in Sachsen, und läßt seine Agitprops damit auf die Labilen, nicht nur im Mitteleuropäischen Siedlungsgebiet, los. Allerdings werden ihm seine militärischen Bluthunde verklickern, daß der Einsatz schon von ganz unpraktischen taktischen Atomwaffen zur Folge haben könnte, daß aus Moskau ein großer Parkplatz wird.
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, seine Lust an einem Atomkrieg ist regelrecht ansteckend. Wahrscheinlich hat er einen solchen schon mit der Play-Station gewonnen. Es ist hier müssig, aufzuzählen, mit welchen Verbrechern in der Welt schon Verhandlungen geführt wurden, ruhig auch gleich mal eines kleinen ökonomischen Vorteils wegen, das alles weiß der Mohr. Und ganz besonders intelligent sind seine nachgeplapperten Einlassungen zur Ablehnung von Verhandlungen. Bei Anwendung des Kriteriums, den Gegenüber ohne Verhandlung als nicht verhandlungswürdig zu erklären, gäbe es diese Welt schon lange nicht mehr. Verhandlungen können am Ende scheitern, keine Verhandlungen sind bereits von Anfang an gescheitert.
@Christian Clampf “was für eine peinliche Anbiederung an den Mainstream! Putin ist also irre. Biden ist ...? Natürlich nicht dement.” Ich verstehe immer die ganze Heulerei hier nicht (ich nehme Ihre Einlassungen mal pars pro toto, man kann sich ja nicht zu allen Seltsamkeiten einzeln äußern). Dieses Blog war von Anbeginn an proamerikanisch (was mir zu Zeiten des Irakkriegs übrigens zu weit ging). Dennoch wurde Biden hier stark kritisiert - seltsam, dass Sie das nicht mitbekamen. Und das Blog war auch immer sehr Putin-kritisch (dass mir das zu weit ging, war mein größter Irrtum). Wenn Sie das doof finden, suchen Sie sich doch etwas, was Ihnen genehm ist anstatt hier herumzujammern. Im Übrigen kann ich mir das Putin-Relativieren nur psychologisch erklären. Die meisten Menschen sind eben überfordert, in Einzelfragen mit politischen Gegnern halbwegs konform zu gehen. Oder man ist unfähig, sich einen Irrtum einzugestehen (das bedauernswerte Phänomen findet sich auch bei den Grünen). Da wird schon mal ein Mullah- und Kadyrow-Frend als Verbündeter gegen den Islamismus gesehen. Hochgradig lächerlich. Kleiner Tipp für Fortgeschrittene im Reflektieren: Man kann durchaus die Grünen verachten und Putin verabscheuen. Echt jetzt.
Die Unterwerfungsbereitschaft und wenigstens ein Teil der German Angst sind nicht zuletzt mit über 50 Jahren Dressur in Schuldkult verbunden. Deutsche haben sich schuldig zu fühlen und sich jede modisch aktuelle, weitere Schuld einreden zu lassen (der SPIEGEL hat gerade ein Sonderheft über die Beteiligung “Deutschlands” am transatlantischen Sklavenhandel herausgegeben. Vor 1871 gab es keinen einheitlichen, deutschen Staat und mehr als ein paar schmutzige Geschäfte einzelner Händler hat “Deutschland” nie zum Sklavenhandel beigetragen, sofern die Darstellung küstenferner Sklavenhändler überhaupt stimmt, aber dafür muss ja die “sagen, was ist”-Redaktion unbedingt weitere Themen für den deutschen Schuldkult ausfindig machen). Das hat Folgen. Man kann Menschen mit krankhaftem Schuldgefühl zu jeder Unterwerfung treiben, nicht aber zu einem aktiven, selbstverantwortlichen Handeln. Wer seine eigene Abstammung für schuldhaft hält, ist notwendig passiv. Um 1970 ging ich zur Grundschule und hörte ziemlich oft: “. .. aber die meisten Kinder auf der Welt haben es nicht so gut wie ihr!”. Damit fing es an, lange, bevor wir verstehen konnten, was Geschichte überhaupt ist. Spätestens ab der Pubertät wehrte ich mich gegen sachlich unbegründete Anreize zum Schuldkult, aber noch heute reagiere ich deshalb so wütend darauf, weil die gängigen Formeln eine Taste in mir anschlagen. Der Schuldwahn der Deutschen verhindert jede Selbst- und Fremdverteidigung, ob hinter intellektuellen Ablenkungsmanövern oder ohne sie.
Wie lange wollen Sie denn diesen Krieg führen? Wieder mal bis zum Endsieg? Warum ziehen wir uns diesen Schuh überhaupt an? Was machen denn die anderen Länder? Gehen die auch so weit, dass sie sich selbst zerstören?
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