“Ich will mich hier gar nicht groß über den Grund der Wut der Franzosen auslassen” . Soso ... “...eine von dieser Regierung geplante „Justizreform“, von der die meisten Israelis, mich eingeschlossen, nicht genug verstehen, um wirklich mitreden zu können”( Noll gestern ) . Aha ... “Also ich sach ja oft: Sach ma nix …” (Hanns Dieter Hüsch )
Da sieht man mal, wie wichtig eigentlich das Bodenpersonal einer Gesellschaft ist, das das normale Leben für alle anderen tagtäglich am Laufen hält. Der Durchschnittsbürger nimmt das als selbstverständlich hin, ist es aber nicht. Das gilt nicht nur für die Müllabfuhr, sondern auch für Polizisten und Rettungssanitäter. Wenn die plötzlich ihren Dienst einstellen oder sogar quittieren würden, bräche sofort Chaos im Land aus. Der Öffentliche Dienst wird immer als fünftes Rad am Wagen wahrgenommen, das nur Geld kostet und nichts bringt. Das ist aber schlicht falsch. Der Öffentliche Dienst sorgt für ein Klima in einer Gesellschaft, in dem alles andere überhaupt erst ungestört wachsen und gedeihen kann, weil es dann nicht an seinem eigenen Dreck erstickt. Das bedeutet natürlich nicht mehr Öffentlicher Dienst = besser. Es braucht natürlich auch hier die richtige Balance. Man muss und darf nicht alles kaputtregulieren, aber ganz auf den Öffentlichen Dienst zu verzichten und alles privatisieren wollen, ist ein Irrweg, der nicht funktioniert. Es gibt Kernaufgaben des Staates, die unverzichtbar sind.
Berlin und viele andere deutsche Städte können das ohne Streik…
Ich schaue ein wenig neidisch nach Frankreich - wann wachen hier die Leute endlich auf und erkennen, dass die “große Transformation” nichts anderes als Enteignung und Entmündigung bedeutet. Dieses Gerede von dem demografischem Wandel als Grund für immer weitere Rentenkürzungen ist schlicht nicht mehr zu ertragen. Für alles und jeden ist Geld da - Unsummen für das schwachsinnige Parlament in Brüssel, 3,5% des BIP für die “Wissenschaft”, 2% für die Rüstung ..etc, etc. - aber denjenigen, die diesen Staat seit Ewigkeiten am Leben halten und finanzieren, bloß keinen gesicherten Lebensabend gönnen ... es sei denn, man lebt von üppigen Pensionen und verabschiedet sich noch vor Erreichen des 60. Lebensjahres in die Frühpensionierung. Hier können unsere “Wirtschaftsweisen” regelmäßig die Rente ab 70 fordern und niemand denkt auch nur im geringsten daran die gelbe Weste aus dem Schrank zu holen. Wir sprechen doch ständig von europäischer Solidarität - weshalb ist niemand auf der Straße?
Meinen Sie, dass unsere demokratische Hochburgs-Postille ARD/ZDF, Informationen weglassen bzw. einordnend verändern? Das würden sie niemals tun. Allerhöchstens, wenn es staatswohlgefährdend wäre.
Ich war ungefähr vor zehn Jahren das letzte mal in Paris. Nicht das erste mal und französische Sprachkenntnisse ausreichend vorhanden. Aber das letzte mal. Die Stadt war damals schon ein Müllhaufen in jeder Beziehung. Von der Durchmischung braucht man da noch nicht mal anfangen. Dreckig, laut auch am Sonntag, überfüllt dazu. Gestrichen, wie London, wo ich noch öfter war und andere Großstädte, wie das sagenumwobene Berlin. Das brauch ich echt nicht mehr in meinem Leben. Trotzdem, Herr Gerstenschloß, ein schönes Leben dort für Sie, ich wünsche es Ihnen.
Ich weiß gar nicht, ob es rechtens ist, wegen Rentenangelegenheiten zu streiken. In Deutschland wäre das problematisch, da es ja nicht um Tarifliches geht. Man muss sich da entscheiden, ob man demokratische Verhältnisse will, auch wenn sie einem selbst zum Nachteil geraten. Es ist nichts einfacher als zum eigenen Vorteil zu stehen. Andererseits beweisen streikende Müllmänner immer am Ende, dass man in der selben Zeit ohne weiteres auch die dreifache Müllmenge beseitigen kann. Ich glaube, wir werden das hier auch bald sehen. Der deutsche Staat ist so gut wie pleite. Uns schützt im Moment nur das europäische Feigenblatt. Wer hätte das vermutet.
Geschätzter Herr Haferburg, ich las auf der Achse eben den Artikel von Udo Pollmer “Lecker, Läuse, lausige Argumente”. Ihr Beitrag und den von Herrn Pollmer nacheinander gelesen bringt mich dazu, dem Müllchaos in Paris doch etwas positives abzugewinnen. Wie viele hochwertige Proteine werden dort wohl gerade gezüchtet? Kakerlaken, Fliegenmaden, Mehlwürmer in schwarzen Säcken auf der Straße. Aber, welch eine Verschwendung! Hochwertige Nahrungsmittel werden nicht genutzt. Da müsste doch Frau von der Leyen mal “twisttanzend” dazwischen fahren. Vielleicht kann sie mal ein paar Hundert ihrer abertausend schöpferischen Bürokraten nach Paris schicken, um diese Insekten für die EU- Parlamentskantine zu retten. Für jene Damen und Herren, “Die im Verborgenen Gutes tun”. Das war keine Delegitimierung! Das war der Versuch einer Satire!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.