Galerie von Ulrike Stockmann / 14.02.2022 / 14:00 / Foto: Joe Lohmann / 9 / Seite ausdrucken

Ottawa: Einstimmung zum Demonstrieren

Joe Lohmann, der sich in letzter Zeit für Achgut öfters als Kanada-Korrespondent über die Trucker-Demos betätigte, liefert dieses Mal die vorliegende Bildergalerie mit Fotos von den gestrigen Ottawa-Protesten.

Am heutigen Montag wird wieder in ganz Deutschland demonstriert. Auch weltweit gibt es mehr und mehr Corona-Widerstand. Aktuell stechen natürlich die Trucker-Proteste im kanadischen Ottawa besonders hervor. Joe Lohmann, der sich in letzter Zeit für Achgut öfters als Kanada-Korrespondent über die Trucker-Demos betätigte (siehe hier, hier und hier), liefert dieses Mal die vorliegende Bildergalerie mit Fotos von den gestrigen Ottawa-Protesten. Über seine Beobachtungen schreibt er:

„Verliert der Freedom Convoy an Fahrt? – Es sieht nicht so aus, nicht im Mindesten, nein dazu verbreitet sich hier zu viel positive Energie. Wenn ich sagen sollte, was der ergreifendste Tag war, den ich in den Jahren erleben durfte, dann war das heute, Sonntag, 13. Februar 2022, in Ottawa. Ohne (viele) weitere Worte soll eine kurze Bilderstrecke die Magie dieses Tages transportieren.

Einfach weil es mir nicht, noch nicht gelingt, diese überirdische Herzlichkeit, die da heute in den Straßen von Ottawas Innenstadt über alle Altersstufen, Konfessionen, Hautfarben, unter Truckern, Menschen aus der Stadt und aus bis zu 1.200 Kilometern Entfernungen durch unzählige Umarmungen geflossen ist, gepaart mit ebenso großer Sorge, dass dies  die letzte Gelegenheit sein könnte, ein global ausuferndes, globales dirigistisches System auszuhebeln, und die Entschlossenheit, genau das jetzt zu tun, aus dem Stand in eine nüchterne Reportage zu fassen.

Die Stimmung dieser so komplett ungewöhnlichen Demonstration großer Menschlichkeit, wie ich sie mir in Europe nicht vorstellen könnte, versuche ich morgen in Worte zu übersetzen. Versprochen.“

„Nur keine Covid-Masken“

Wir dürfen also gespannt auf Herrn Lohmanns textlichen Bericht sein und lassen an dieser Stelle erst einmal seine Fotos sprechen. Einen interessanten Kontrast bilden auch in diesem Fall die gängigen Medienberichte im deutschsprachigen Raum. „Ottawa im Belagerungszustand“, titelte kürzlich etwa die Frankfurter Rundschau und warf den Protestlern „die Blockade der Innenstadt und die Belästigung der dort lebenden Menschen“ vor. Die Trucker werden zu einer Gefahr für die Allgemeinheit stilisiert: „Eltern berichteten von den Ängsten ihrer Kinder, die nicht schlafen konnten und immer wieder aufschreckten. Ältere und Menschen mit Behinderung wagten sich nicht auf die Straßen.“

Antje Passenheim vom ARD-Studio New York ist der Ansicht, dass die meisten Kanadier die Corona-Maßnahmen befürworten. Und stempelt die von Existenznot bedrängten Truckerfahrer und ihre Unterstützer zu geistlosem Party-Volk ab:

„Die Stimmung trübt auch Kälte und Eisregen nicht. Vor dem beleuchteten Uhrenturm des Parlaments in Ottawa geht es wie am Rand eines Hockeyspiels zu: Menschen mit Flaggen umwickelt, Hupen und Techno. Nur keine Covid-Masken (...) Dabei sind 80 Prozent der Kanadier voll geimpft und haben keine Probleme mit den Corona-Maßnahmen ihrer Regierung. Doch die Minderheit, die anders denkt, lässt sich vor den Polizeiblockaden feiern. Menschen winken, danken den Truckern, umarmen sie. Essensstände, Kinderspielflächen, Musiker – betonte Volksfeststimmung.“

Und Peter Rásonyi fordert in der NZZ gar, dass die kanadische Regierung härter einschreiten sollte. Und überhaupt: Wozu müssen sich diese albernen Trucker eigentlich versammeln? „Die Trucker protestieren mit ihrer Aktion gegen Corona-Massnahmen und Impfgebote der Regierung, mit denen sie nicht einverstanden sind. Kritik zu üben und zu protestieren, ist ihr gutes Recht. Doch niemand macht ihnen dieses streitig. Dafür benötigen sie ihre Stimme oder ihre Mobiltelefone oder Computer. Tonnenschwere Lastwagen benötigen sie dafür nicht.“

Hat sich der Autor etwa bei unserer neuen Innenministerin Nancy Faeser inspirieren lassen? Diese hatte am 19. Januar auf Twitter in Bezug auf die Corona-Demos verkündet: „Ich wiederhole meinen #Appell: Man kann seine #Meinung auch kundtun, ohne sich gleichzeitig an vielen Orten zu versammeln.“

Richtig. Politiker sind ja bestens dafür bekannt, dass sie ihre Agenda ändern, wenn man sie leise und höflich darum bittet.

Foto: Joe Lohmann

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Leserpost

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Valentina Zweifel / 14.02.2022

@ Gudrun Meyer: “Was sich anbahnt, ist eine friedliche Revolution.” Ich möchte Ihrer optimistischen Naivität oder ihrem naiven Optimismus Knüppel in Form meiner Zweifel zwischen die Beine werfen. Noch nie gab es eine friedliche Revolution. Entsetzter Aufschrei! Aber damals in der DDR! Da hatten mutige Opportunisten, die nie das Maul aufmachten, wenn Menschen für ihre Meinung in den Knast kamen, gerochen, der Staat ist tot, als der Kadaver lange schon stank. Die Büttel des Staates, heute, in allen westlichen Ländern mindestens die Hälfte der lohnarbeitenden Bevölkerung, setzen gerne jede Form der Gewalt ein gegen den Rest, der es wagt, aufzumucken. Die große Freiheit ist gesprengt, mal sehen wie groß die kleine ist.

Paul Diehl / 14.02.2022

@Dr. Stefan Lehnhoff: Sie sprechen mir aus der Seele. Die Achse nehme ich natürlich aus. Eine Vielzahl der deutschen Journalisten dürfte man wohl getrost unter Manns Untertan subsumieren. Die Trucker haben Mut, Herz und Ehre. Davon findet man bei den regierungstreuen Edelfedern wenig. Wir brauchen mehr Trucker, Handwerker und Verkäuferinnen, Hausfrauen, Mütter und Arbeiter. Was wir nicht brauchen, sind Journalisten, die die Wahrheit zugunsten einer kleinen, stinkreichen Machtelite jeden Tag aufs neue verbiegen, bis sie ins Narrativ passt. So lange sich Milliardäre und Regierungen die passende “Wahrheit” für ein paar Groschen kaufen können -oder schlimmer noch, diese im vorauseilenden Gehorsam in der Hoffnung auf Teilhabe an diesem kranken System, gleich kostenlos passend geschrieben wird- kann mir die Presse mal den Buckel runter rutschen.

Hans-Peter Dollhopf / 14.02.2022

Inzwischen sollen über GiveSendGo gemachte Spenden an den Freedom Convoy zu seiner Aufrechterhaltung die durch GoFundMe schändlich veruntreuten 8 Millionen US-Dollar übertreffen und den Schaden kompensiert haben! Es rockt.

Dr Stefan Lehnhoff / 14.02.2022

Jeder einzelner dieser LKW Fahrer ist mehr wert, als 99% aller Journalisten zusammen

Sabine Schönfelder / 14.02.2022

Danke für die bewegenden Bilder. Mein Herz lacht, meine Seele fliegt…..wer sich jetzt gegen diese freiheitsliebenden, mutigen Menschen öffentlich positioniert, ist ein faschistoides, @rs*hloc*. Genug Sternchen, Ihr woken Handlanger ? 80% der Kanadier sind geimpft, Ihr Heuchler, - WEIL ihnen sonst der ZUGANG zum Leben und Unterhalt verwehrt wird !! ERZWUNGENE ZUSTIMMUNG ! Truck Fudeau.

Hans Reinhardt / 14.02.2022

Wer der “Tagesschau”, “heute” oder ähnlichen Agit-Prop-Sendungen auch nur noch ein Wort glaubt, der glaubt auch dass Schweine zum Überwintern in den Süden fliegen. Und wer glaubt, dass ich irgendwann auf diese unterbelichteten Kretins, die die Wahrheit noch nicht einmal erkennen würden wenn sie ihnen in den bräsigen Arsch beißen würde, auch nur einen Schritt zugehen werde, der ist sogar noch dümmer. Ich bin zu alt, um an die auch nur noch ein Wort zu verschwenden. Ein Gespräch mit Hirntoten ist ein Monolog, den man sich sparen kann.

Gernot Schmidt / 14.02.2022

Wo ist die Bildergalerie? (Anm. d. Red.: Oben auf den Button im Bild klicken.)

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