Thomas Rietzschel / 06.08.2019 / 15:30 / 27 / Seite ausdrucken

Nicht ganz zurechnungsfähig

In jedem „Einzelfall“ ist das Procedere das gleiche. Wann immer eine Frau, ein Mann oder ein Kind abgestochen, mit dem Säbel niedergehauen oder vor den Zug „geschubst“ werden, beginnt das große Rätselraten, die Suche nach dem Tatmotiv.

Die Ermittlungsbehörden tappen im Dunkeln. Auch nachdem ein Afghane Ende voriger Woche seine Frau mit siebzig Messerstichen hingerichtet und die Leiche in einen Koffer verpackt hatte, um sie unweit der S-Bahnstation Dortmund-Lütgen abzustellen, hieß es nach der Festnahme: „Sein Motiv bleibt nach wie vor unklar.“ 

Nun ist es die Aufgabe der Polizei sowie der Staatsanwaltschaft, den Tathergang jedes Verbrechens aufzuklären, herauszufinden, was dahinter stecken könnte. Doch scheint es inzwischen, dass sie dabei immer öfter auf der Stelle treten. Anders als im „Tatort“ ziehen sich die Ermittlungen hin, oftmals so lange, bis das Gras des Vergessens über die Sache gewachsen ist. Weil uns schon die nächste Gräueltat zu Tränen rührt, erlahmt das öffentliche Interesse an der Aufklärung der vorherigen. Die Täter treiben die Kriminalisten vor sich her. 

Ein Nullsummenspiel für den Staat

Um dennoch zu einem Ergebnis zu gelangen, enden die Ermittlungen vielfach mit der Feststellung, dass die Mörder, die Totschläger und Vergewaltiger nicht ganz zurechnungsfähig sind. Und wenn dem tatsächlich so sein sollte, was nicht auszuschließen ist, werden wir in Zukunft mehr geschlossene Klapsmühlen und weniger Gefängnisse brauchen.

Für den Staat könnte das sogar auf ein Nullsummenspiel hinauslaufen und zugleich helfen, die Gesellschaft über den Ernst der Lage hinwegzutäuschen. Die Taten würden individualpsychologisch relativiert. Und für die Opfer wäre es dann ja ohnehin egal, ob sie zur Ehre Allahs gemeuchelt wurden, die Täter als fanatisierte Moslems zustachen oder als eifersüchtig tobende Gockel. 

Entscheidender als diese individuelle Motivation, die es natürlich zu ermitteln gilt, ist aber das archaische Rechtsverständnis der aufgenommenen Täter. Aus ihrer geistigen Verwurzelung in Verhältnissen jenseits unserer zivilisatorischen Vorstellungen folgt eine Enthemmung, gegen die mit den rechtsstaatlichen Mitteln einer aufgeklärten Gesellschaft wenig bis nichts auszurichten ist.

Das gilt nicht für alle, die Asyl suchen, aber doch für erschreckend viele, die Europa mit seinen Wohlstandsversprechen anlockt: für die „Schubser“ von Frankfurt und Voerde wie für den Afghanen, der am 15. Juli mit einem Baseballschläger auf seine Schwester losging. Oder für den Syrer, der am 31. Juli in Stuttgart einen anderen Mann auf offener Straße mit dem Schwert niedermetzelte. 

Nach der jüngsten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) betrug 2018 der Anteil der Flüchtlinge an den Delikten Mord und Totschlag 18,6 Prozent, obwohl die erfassten Zuwanderer nur zwei Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachten. Von 2.850 Tatverdächtigen besaßen 43 Prozent keinen deutschen Pass. Überwiegend kamen sie aus Syrien, dem Irak und Afghanistan. Meist waren es Männer im Alter von 18 bis 29 Jahren. 

Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch

Zur Erklärung ihrer Gewalttätigkeit muss man keine Psychologen befragen, man muss nur zu Kenntnis nehmen, dass die Täter aus Ländern kommen, in denen die Ausübung körperlicher Gewalt zur Durchsetzung politischer sowie persönlicher Interessen selbstverständlich ist, heute wie vorzeiten. Während wir die Justiz bemühen, um unser tatsächliches oder vermeintliches Recht durchzusetzen, während wir Psychologen aufsuchen, um mit inneren Konflikten fertig zu werden, werden in der arabisch-moslemischen Welt nach wie vor die Messer gezückt. 

Weil sie das nicht sehen wollten, haben deutsche Politiker verschiedenster Couleur mit ihrer Flüchtlingspolitik der fortschreitender Verrohung Vorschub geleistet. Dass sie das nicht absehen konnten, ist ihnen schwerlich abzunehmen. Von Anfang an haben sie Vabanque gespielt. Schon im Herbst 2015 sagte Katrin Göring-Eckardt: „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch.“ Wer wollte das heute noch bestreiten, selbst wenn es sich die Grüne anders vorgestellt haben mag, als es gekommen ist. 

Indem sie ihre eigene Naivität zur politischen Doktrin erheben, untergraben Politiker, Pastoren und Kardinäle, Schlagersänger, Schauspieler und Journalisten die Fundamente des Rechtsstaates. Um sich selbst als Retter feiern zu können, schließen sie mit den Flüchtlingen auch jene die Arme, die aufgrund ihrer sozialen Prägung ewig unberechenbar bleiben werden. Das allein ist der springende Punkt. An Tätern und Hehlern, denen ein Platz in der Geschlossenen zustünde, besteht kein Mangel. 

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toni Keller / 06.08.2019

Hierzulande hat sich in langen Kämpfen ein Modell etabliert, dass der einzelne auf die Ausübung seiner Stärke und seiner Überlegenheit verzichtet, und das Gewaltmonopol dem Staat überträgt. Damit das funktioniert, und es funktionierte ja bislang ganz gut, ist ein gemeinsames Narrativ vonnöten. Dieses Narrativ besagt dass es böse ist stark zu sein, dass es böse ist reich zu sein, dass es böse ist erfolgreich zu sein und darauf auch noch stolz. Man darf hierzulande schon stark und erfolgreich und mächtig sein, aber es gehört einfach zu den ungeschriebenen Gesetzen, dass man es a) nicht so deutlich zeigt und sich dann b) zumindest medienwirksam sozial engagiert. Jemand der da nicht mitspielt ist D. Trump, weswegen er zu den ganz bösen zählt Trump ist aber, bei aller Missgunst einer von uns, die, um die es im Artikel geht, sind das nicht und deshalb darf man letztere nicht kritisieren. Man darf sie nicht kritisieren, weil ihre Geschichte, ihr Leben,  ihr Sein, ihre Religion von den meinungsführenden Schichten, im Grunde nicht ernst genommen wird. Wer sich selber für das Maß aller Dinge hält, der versteht nicht, dass andere sich auch für das Maß aller Dinge halten können, bzw ihre Maßstaäbe von woanders her (Gott) nehmen.

Gabriele Klein / 06.08.2019

PS: d.h. Deutschland wird zur “offenen”  Psychiatrie in der man nur noch hinter den Mauern der “Geschlossenen”  im Schutze umsichtiger Psychiater einigermaßen sicher leben kann, davor allerdings nicht.

Sebastian Weber / 06.08.2019

Frau Karin Göring-Eckardt freut sich über die “uns geschenkten Menschen” - sie bereichern uns. Ihre Vergewaltigungen bewirken, dass wir Deutschen nicht an Inzucht zugrunde gehen. Ist doch auch was. Dafür geben wir gerne unsere Steuern hin.

Gabriele Klein / 06.08.2019

“Indem sie ihre eigene Naivität zur politischen Doktrin erheben, untergraben Politiker,.....die Fundamente des Rechtsstaates.”  So naiv dürfte der Dümmste nicht sein. Für mich stellt sich im Lande der getürkten Doktorarbeiten da eher die Frage nach dem Schmiergeld.  Und, was die Psychiatrie anlangt, seien sie versichert da gibt es auch einen “Numerus Clausus”. Bevorzugt genommen werden da die Stillen und Braven…... (die vielleicht gar nicht da hin gehören).  Wenn dann die Gefährlichen kommen, sind die Betten vielleicht ganz einfach belegt. Sie wissen doch wie Behörden arbeiten. Also, mir scheint, so ein Psychiater ist ein kleiner “König” der frei entscheiden kann wen er rein und raus Und, mal ehrlich, wenn Sie Psychiater wären, wollten Sie dann in Ihrem Reiche Schwertkrieger haben?.Das heißt ......?

Frank Volkmar / 06.08.2019

„Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch.“ “Indem sie ihre eigene Naivität zur politischen Doktrin erheben, untergraben Politiker, Pastoren und Kardinäle, Schlagersänger, Schauspieler und Journalisten die Fundamente des Rechtsstaates.” Wann sind diese Aussagen gemacht worden ? Am 30. Januar ´33 zur Ernennung des neuen Reichskanzlers ?

Karl-Heinz Vonderstein / 06.08.2019

Letztens gingen Vertreter von deutschen Medien an die Öffentlichkeit und stellten fest, dass die AfD ein völlig verzerrtes Bild des Anteils an Straftaten von Ausländern und Migrantin in Deutschland vermitteln würden.Es hätte mit der Realität nur wenig zu tun. Die AfD soll den Anteil von Nichtdeutschen an Straftaten drastisch höher darstellen, auch speziell den von Migranten, vorallem aus Syrien, Irak und Afghanistan.Man klärte auf und gab die tatsächlichen Zahlen wieder.Demnach lag der Anteil an Straftaten Nichtdeutscher in Deutschland 2018 bei weniger als 35 Prozent.Was man aber vergessen hat zu benennen, ist der Anteil Nichtdeutscher an der Gesamtbevölkerung hierzulande.Ich meine, der läge etwa bei 11,5 Prozent. Syrer, Iraker und Afghanen hätten 2018 bei Straftaten zusammen einen Anteil von 5,2 Prozent gehabt.Auch hier erwähnte man nicht, wie hoch der Anteil von Syrern, Irakern und Afghanen zusammen an der Gesamtbevölkerung hierzulande ist.Müssten wohl weniger als 2 Prozent sein, da der Anteil der Migranten insgesamt in Deutschland bei 2 Prozent liegt.Auch ging man nicht ein auf die verschiedenen Arten und die Schwere von Straftaten, z.B. wie der Anteil ist bei Gewaltdelikten, Vergewaltigungen, oder Tötungsdelikten. Eigentlich tat man so, als wenn Ausländer und Migranten hierzulande, was die Kriminalität betrifft, keine größeren Probleme bereiten würden. Was mir auch immer bei solchen Kriminalitätsstatistiken auffällt, man spricht immer von deutschen Tätern, man weiß aber nie, ob es sich dann um einen Klaus oder Karl-Heinz handelt oder um einen Ali oder Serge handelt.

Ralf Ehrhardt / 06.08.2019

Wie die “Return-/Mach-Gut-Taste” auf der PC-Tastatur steht die “Nichtzurechnungsfähigkeit” eines noch so brutalen Täters auf der Klaviatur unsere Psychiater und Psychotherapeuten.  Wenn es eigentlich für vernünftig denkende Menschen keine, aber auch gar keine Erklärung mehr für die noch so grausamste Tat gibt, dann ist die Nichtzurechnungsfähigkeit, das bestehende Trauma, die psychiatrische Behandlung, die schwere Kindheit, u.s.w.  der verbleibende gutmenschliche Strohhalm zur Relativierung, Entschuldigung und Erklärung von Tat und Täter.  Die Opfer bleiben dabei im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke.  Nur “nützliche” Opfer wie der tot am Strand liegende Alan Kurdi werden millionenfach gepostet und Bilder sogar mit Preisen bedacht.  Da sollten mal Bilder des toten deutschen 8-jährigen Jungen auf den Gleisen Frankfurt Hbh. in gleicher Menge gepostet werden; der Aufschrei der Gutmenschen verbunden mit Hasstiraden gegen Rechts, würde tagelang Fernsehen und Zeitungen beschäftigen.  So sieht´s aus in Deutschland 2019.

Marc Blenk / 06.08.2019

Lieber Herr Rietzschel, die Racketes und Göring - Eckardts dieses Landes sind fürwahr politische Hehler und geiistige Schleuser des Grauens… Nachdem die verantwortlichen Politiker und das halbe Juste Milieu sehr wohl absehen konnten wie es kommen würde, ist aus dem Schatten der Mutmaßung herausgetreten, dass für sie das Blut und die Seelenqualen der Opfer ein notwendiges Übel zur Durchsetzung ihrer geheiligten Ideologie ist. Die Toten, körperlich und psychisch Verletzen, Verängstigten, Eingeschüchterten und Vergewaltigten gehen auf die Kappe der hypermoralisierenden, aber zutiefst amoralischen politischen und weltanschaulich - medialen Maßgeber, die in Wahrheit genau wie wir Warner schon vorher wußten, wie es kommen würde. Es vergeht kein Tag, kein Verbrechen, an dem sie es unterließen uns zu demonstrieren und es uns geradezu aufs Butterbrot zu schmieren, wie sehr ihnen unser Wohlergehen am Allerwertesten vorbei geht. Den Tod jedes zufälligen Bürgers nehmen diese empathielosen Leute mit einer Eiseskälte hin, dass ich nicht umhin kann zu sagen: Sie wünschen es sich so!

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