“Braucht das Bundesministerium für Verteidigung einen Stiefel-Berater?” Ja ! Die Bestellformulare bei Zalando sind schon echt kompliziert. Und die Lieferanten schreien immer rum. Das ist ein bisschen wie bei der Armee. Wer will das schon.
Ach, das hatten doch die Roland Bergers und Co. schon vor Jahren angekündigt: Die public-private Partnership wird das neue, hoch profitable Wachstumsfeld. Berater statt Kampfstiefeln für die Landesverteidigung, das ist natürlich eine besonders schöne Ausprägung dieses Trends.
Deutlicher kann sich die Inkompetenz und Unfähigkeit einer Regierung und Ihres Personals in den Stäben der Ressortminister nicht dokumentieren.
Wieso Stiefel? Uschi und Annegret denken nur an Pumps und Birkenstock.
Treffend formuliert. Allerdings dürfte ein sinnhaftes Ausdünnen des Ministerialbürokratenapparates so einfach nicht werden. Und das Einkaufen von externen Beratungsleistungen ist eher grundsätzlich ein Armutszeugnis. Wären bei der Bundeswehr nicht derart viele Manager ( Nieten ) in Uniform aktiv, sondern bewährte Soldaten im Amt verringern sich die Probleme gen garnicht mehr vorhanden. Würden die staatlichen Rentenposten in Politik und Behörden auf ein Mindestmaß reduziert, tauchten diese ganzen Flöten dann in der Nürnberger Statistik auf. Auf dem freien Markt werden DIE nicht gesucht. Also: mit dem Besen in die Ecken.
Es ist leider nicht nur der Sachverstand, der extern eingekauft werden soll. Es ist die Verlagerung von Verantwortung für den meist bereits initial absehbaren Fall des Projektscheiterns. Stellt sich einmal mehr heraus, dass ein Projekt gründlich in den Sand gesetzt wurde, enthebt die externe Projektführung den Beauftragenden von peinlichen Nachfragen nach möglichen internen Konsequenzen - dies besonders heikel im Zusammenhang mit unkündbaren Beamten. Aus demokratischer Sicht darüber hinaus grundsätzlich heikel, dass sich Wahlen selbstverständlich nie auf jene externen Berater beziehen können, jenen trotzdem über besagte Hebel nicht unerhebliche Mitgestaltungsmacht zukommen kann.
Treffend auf den Punkt gebracht. Alleine fehlt es am entsprechenden Polit-Personal, dem “[...] das Ganze mehr gilt als der politische Einfluss ihrer jeweiligen Partei [...]” - Ergänzend: der eigene Vorteil.
Die Aufgabe des Stiefelberaters übernehme ich gerne. Das würde dann wie früher gemacht: Als ich zwecks Ableisten der Wehrpflicht im April 69 einrückte und eingekleidet wurde, bekam ich wie alle anderen zwei Paar Stiefel. Die hochschäftigen “Kampfstiefel” und ein paar Schnürstiefel mit Ledergamaschen. (Letztere waren bequemer und daher besser) Und sie waren alle gebraucht, also schon von mehreren Individuen vom Typ W18 getragen worden. Und das funktionierte. Den ganzen bisherigen kalten Krieg über! Und daher würde ich dazu raten, das wieder so zu machen. Und ich würde nur die Hälfte des branchenüblichen Honorars verlangen. Also ich warte auf den Anruf aus dem Bendlerblock…
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