Wolfram Ackner / 09.05.2019 / 12:30 / 85 / Seite ausdrucken

Neue Nationalhymne: „Schni schna schnappi, überschnappi schnapp!“

Wie heute morgen alle Medien unisono verkünden, hat sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow für eine neue Nationalhymne ausgesprochen, weil er „das Bild der Naziaufmärsche von 1933 bis 1945 nicht ausblenden“ kann, und die Forderung erhoben nach einem „neuen Text, der so eingängig ist, dass sich alle damit identifizieren können und sagen: Das ist meins“.

Diese Forderung möchte ich ausdrücklich unterstützen, denn in den heutigen Zeiten von 'nudging&nursing', bei dieser ständigen Passendmachung von Verträgen und Gesetzen, wenn es mal wieder darum geht, „Europa“ oder „unsere weltoffene, liberale Demokratie“ zu retten, bei diesem in den Medien dauerpräsenten Furor gegen alles „völkische“ und bei dem gigantischen Riss quer durch die Bevölkerung wirkt die Zeile „Einigkeit und Recht und Freiheit, für das deutsche Vaterland“ tatsächlich nur noch absurd. 

Nehmen wir uns ein Beispiel an den Brasilianern, wo bei den Spielen der Nationalmannschaft Mannschaft und Stadion zu einem höchstlebendigen, euphorisch brüllendem Organismus verschmelzen! Dort würde ich als Fußballfan gerne hinkommen, damit wir die Diskussionen der Vergangenheit, warum der Mehmet, der Jérôme und die Hälfte des Stadions nicht mitsingen, ein für allemal der Vergangenheit angehören. Dazu brauchen wir nicht nur – wie von Ramelow gefordert – einen eingängigen Text, mit dem sich jeder – egal, ob Deutsch-Türke, Deutsch-Afghane, Deutsch-Tunesier oder Deutsch-Deutscher – identifizieren kann, sondern auch eine simple, bekannte, schmissige Melodie mit Mitgröl-Garantie. Aufgrund der derzeitigen intellektuellen und mentalen Verfasstheit unseres Landes möchte ich dazu die Melodie von „Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil“ vorschlagen und hätte Herrn Ramelow diesen Textvorschlag für eine neue Nationalhymne anzubieten:

Wir sind die Deutschen, ein Volk mit ganz viel Herz / Wir brachten einst den Nachbarn großen Schmerz / Das ist vorbei, das ist zum Glück Geschichte / Wir Deutschen sind jetzt wirklich lichte!

Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp. Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp 

Wir ächten Hetze, so hart es eben geht / Wir lieben Vielfalt und loben den Prophet / Ja unser Land ist bunt und tolerant / Wir reichen jedem Flüchtling uns're Hand!

Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp. Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp. 

Dem Klimaleugner, ja dem gilt unser Hass / Bei Luftverschmutzung, da kenn' wir keinen Spaß / Kohle und Auto, die müssen einfach weichen / Das woll'n wir Deutschen jetzt erreichen!

Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp. Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp

Der Rest der Welt ist nicht so klug wie wir / D'rum blickt er auf und sagt jetzt zu uns: „führ!“ / Und darum muss am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen!

Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp. Schni Schna Schnappi, überschnappi schnapp

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Berni Klein / 09.05.2019

Wenn ich Herrn Ramelow und seine SED-Nachfolgepartei sehe, kann ich das Bild von Honecker und den vielen an der innerdeutschen Grenze ermordeten Menschen nicht mehr ausblenden!

Rainer Hanisch / 09.05.2019

Wo nimmt Herr Ramelow denn diese Halluzinationen her? Der hat doch - außer in Film und Fernsehen - nie eine “Naziaufmarsch” gesehen! Also, ich frage mich angesichts der heutigen Politikerkaste ernsthaft, wo ich eigentlich lebe. Das ganze “Nazi-Geseiere” geht mir echt auf die Nerven! Das ist ja schlimmer als Sippenhaft. E gibt doch wahrhaftig in der Gegenwart genug wichtigere Probleme zu lösen, als diese “Nazi-Gedenkübungen”.

Holger Müller-Brandes / 09.05.2019

Das ist so wunderbar! Was für ein herrlicher Text! Das ist sooo lustig und bringt es sooo treffgenau auf den Punkt! Das ist eigentlich die Wiederauferstehung des Kabaretts aus seinen besten Zeiten! Ich finde gar keine Worte für meine Begeisterung! Wo führen wir das auf? Bitte, wenn Ihr einen Auftritt plant, nehmt mich mit!

Karl Mallinger / 09.05.2019

Egal, was man sonst von Bodo Ramelow halten mag, aber da hat er m.E. nicht so ganz unrecht. Ich fand die Melodie der aktuellen deutschen Nationalhymne immer schon, auf gut Deutsch gesagt, “ätzend”. Die Melodie entstammt sowieso der österreichischen Habsburger Monarchie des 19. Jahrhunderts und der Verehrung des damaligen Komponisten Joseph Haydn für “seinen”, den damaligen österreichischen Kaiser Franz II., der ursprüngliche Text lautet ja: “Gott erhalte Franz den Kaiser.” Die Tatsache, dass diese Melodie dann auch während der NS-Gewaltherrschaft 1933-1945 überall in Europa geschmettert wurde, hätte dann ein Übriges tun müssen, um diese Hymne für das sich demokratisch nennende Deutschland unangemessen zu machen. “Beschränkung auf die dritte Strophe” hin oder her:  Es ist mir ein Rätsel, warum die Alliierten der Bundesrepublik nach 1945 nicht auferlegt hatten, eine ganz neue Nationalhymne einzuführen. DAS wäre doch damals ein angemessenes Symbol für einen demokratischen Neubeginn gewesen. Zumal die traditionelle deutsche Nationalhymne natürlich nuch heute noch natürlich eine Steilvorlage für Rechtsextremisten ist, dann immer mal wieder “aus Versehen” die erste Strophe, die mit dem “über alles”, zu singen.

Rolf Lindner / 09.05.2019

Aus dem Schoß, aus dem Herr Ramelow und Konsorten gekrochen sind, krochen auch die, die sich am 07. Oktober 1989, als das ganze sozialistische Gebälk am zusammenkrachen war, einen letzten Aufmarsch gegönnt hatten. Ganz besonders die Bilder dieses Aufmarsches und die vieler anderer Aufmärsche, die nicht ohne Grund äußerlich Abziehbilder der Aufmärsche von vor 1945 waren, kann ich nicht ausblenden, wenn die Rede oder die Schrift von Linken aller Couleur ist.

Matthias Braun / 09.05.2019

Neue Nationalhymne für Deutschland: Sich an die Stirn tippen und “DADADA” singen.

Albert Sommer / 09.05.2019

Zitat: “.....Forderung erhoben nach einem „neuen Text, der so eingängig ist, dass sich alle damit identifizieren können und sagen: Das ist meins“.” Ja und da liegt dann bereits das nächste Problem. Hier liegt eine vorab eine unlösbare Unmöglichkeit vor. Es könnte überhaupt keine Hymne geben, die jemand wie Herr Ramelow “angemessen” fände und bei der ich dann gleichzeitig sagen könnte,  “das ist meins”. Nichts könnte mir jemals fremder und gleichgültiger sein, als Zeitgenossen wie Herr Ramelow.  Insofern kann ich es nur begrüßen wenn er sich nicht mit der deutschen Nationalhymne anfreunden kann.

Thomas Grote / 09.05.2019

Lassen wir uns doch von Herrn Ramelow unterhalten. Mal sehen, ob er nach der Landstagswahl immer noch in der Position ist, Gehör in den stramm linksgrünen Medien für sein gutmenschliches Gewäsch zu finden.

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