Vera Lengsfeld / 19.04.2021 / 17:00 / Foto: Imago / 65 / Seite ausdrucken

Nach dem schweren Anschlag gegen Buchhaus Loschwitz: Solidarität zeigen!

Im besten Deutschland, das wir je hatten, werden Bücher (noch) nicht verbrannt, sondern zensiert, umgeschrieben, auf schwarze Listen gesetzt, weil politisch nicht korrekt. Autoren wie Heinrich Heine werden auf Facebook gelöscht, weil sie der „Netiquette“ nicht entsprechen, oder als „rechts“ und damit unberührbar abgestempelt.

Auch Buchhändler, die es wagen, die von links unerwünschten Titel zu führen, bekommen Besuch, der sie nachdrücklich ermahnt, so etwas zu unterlassen. Der jüngste Vorfall von gestern Nacht ist einer der gemeinsten.

Das BuchHaus Loschwitz hat sich den Ruf als Hort der Freiheit für Andersdenkende redlich verdient. Susanne Dagen, eine mit Preisen bedachte Buchhändlerin, vor wenigen Jahren noch das gesuchte It-Girl der Branche, bei der jeder, der in der Dresdener Szene etwas auf sich hielt, seine Lektüre kaufte, zog sich den Unmut der Weltoffenen und Toleranten zu, weil sie daran festhielt, dass diese Tugenden gegen jedermann ausgeübt werden sollten, auch gegenüber Andersdenkenden.

Der Angriff von heute Nacht trägt eine bestimmte Handschrift

Dagen wurde dafür erst aus dem Kreis der Bessermenschen verbannt, dann verbal angegriffen, gegeißelt und in die rechte Ecke gestellt. Die Hetze verstärkte sich, je unbeeindruckter sich Dagen zeigte. Ihre mangelnde Bereitschaft zum Schuldbekenntnis ließ ihre Gegner zu Hochform auflaufen. Als Dagen es auch noch wagte, eine Buchreihe „Exil“ zu gründen, in der Autoren erscheinen, die anderswo nur noch schwer zu Wort kommen, brach ein regelrechter Sturm der Empörung los. Monika Maron veröffentlichte einen Essay-Band in der "Exil"-Reihe, dies führte dazu, dass sich ihr langjähriger Stammverlag von ihr trennte. Die Angelegenheit machte Dagen, das BuchHaus Loschwitz und die "Exil"-Reihe im ganzen Land bekannt.

Der Angriff von heute Nacht trägt eine bestimmte Handschrift. Buttersäure wird von der Antifa gegen Gastronomen und Hausbesitzer eingesetzt, um gegen „Gentrifizierung“ zu „protestieren“. Buttersäure wird von der Haut schnell resorbiert und kann schwere Verätzungen von Haut, Augen (Erblindungsgefahr!) und Schleimhäuten verursachen. Inhalation der Dämpfe kann zu schweren Irritationen der Atmungsorgane führen. Scheiben werden auch gern eingeschlagen, ungeachtet des unseligen Vorbilds in der dunkelsten Zeit Deutschlands.

Dagens schöner Buchladen wurde so demoliert. Das Perfide ist, dass sich die Wohnung der Familie im selben Gebäude befindet. Die Tochter wachte nachts von Lärm der eingeschlagenen Scheiben auf und sah noch eine Stichflamme. Die Kripo war bald darauf vor Ort. Ob sie die Täter fasst, ist mehr als ungewiss.

Ich habe auf meinem Blog schon mehrere Bücher der Exil-Reihe rezensiert (Matthias Matussek: „Außenseiter“, Jörg Bernig: „Niemandszeit“, Monika Maron: „Krumme Gestalten, vom Wind gebissen“). Es ist ein guter Zeitpunkt, Solidarität zu zeigen und diese oder andere Bücher bei Susanne Dagen zu kaufen.

Foto: Imago

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Leserpost

netiquette:

Helmut Scheid / 19.04.2021

Diese Antifabande, meist aus gutem Hause, ist der politische Abschaum unserer “Scheindemokratie”. Als “geläuteter” Linksliberaler der 60ger und 70ger Jahre bin ich vor drei Jahren aus der Gewerkschaft ausgetreten, nachdem bekannt wurde, dass Schulungsräume im DGB Haus (FF/M) dieser vollbekloppten Antifachickeria zur Planung von deren “Aktionen” unentgeldlich zur Verfügung gestellt wurde! Ich bin überzeugt, dass diese, meist junge Burschen, von den “höchsten politsch Verantwortlichen” und der “Geldmafia” unsere im Niedergang befindlichen Republik für deren “Aktionen fürstlich entlohnt” werden….....finis Germaniae

Holger Kammel / 19.04.2021

Ich nehme doch einmal an, daß die Täter das ihrer Bewerbung für öffentliche Mittel im Rahmen des “Demokratieförderungsgesetzes” beifügen können. Das ist doch die tiefere Absicht des Gesetzes, die schwarzgewandeten Totschlägerbrigaden zu finanzieren Zumindest ist bei der gegenwärtigen sächsischen Justizministerin eine rückhaltlose Aufklärung und Bestrafung der Tat garantiert. Zumal der Verdacht nicht ganz abwegig ist, das sie Täter bzw. Umfeld persönlich kennt.

Frances Johnson / 19.04.2021

Wollen hier welche so werden?: “China’s former premier ‘criticises President Xi’ with essay calling for ‘fairness and justice’ in the country - before Beijing’s censors remove it from the internet.” DM co uk

E. Albert / 19.04.2021

Zur Durchsetzung der “schönen neuen Welt” ist in Deutschland offenbar wieder einmal jegliches Mittel recht. Erschütternd.

beat schaller / 19.04.2021

Das sind doch genau diese Dinge die von der Regierung gefördert werden. Sahne und feine Fischfilets sind doch da gerade angesagt. Deutschland hat wirklich fertig. Die ganze Politik und ihre Darstellerinnen die das Ganze mit ihrer Koalition rundum mittragen gehören eingesperrt. Haben Stein,eier oder Merkel , Laschet oder Söder sich schon geäussert? Es bringt einfach nichts mehr, hierzu noch irgendwas zu schreiben. Ich bewundere Sie Frau Lengsfeld und auch Ihre Geduld,  b.schaller

G.Lindner / 19.04.2021

Die Nazis haben früher Bücher verbrannt. Sie die jetzt wieder hier, in Rot?

Sascha Hill / 19.04.2021

Tja, die Antifa ist nichts anderes, als das was sie vorgibt zu bekämpfen! Sie hat nicht umsonst den Beinamen (S)Antifa. Was weitaus verwerflicher ist, das Schweigen der Journaille… aber ok, die Journaille ist ja momentan wegen diesem Kobold Baerbock in totaler Ekstase.

Emmanuel Precht / 19.04.2021

Hat Sassi schon Solidarität bekundet? Wohlan…

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