Grandioses Gespräch, Herr Müller-Ullrich. Gespräche auf einem solchen Niveau, ohne ideologische Vergiftung und offenem Interesse an der eingeladenen Person, habe ich mir bis Mitte der Zweitausender noch bei ARTE angesehen oder beim Deutschlandfunk im Radio angehört. Der versuchte Ausschluß von Frau Dagen aus der „Kommunikationsgemeinschaft“ wird beizeiten auf die konkreten Betreiber dieser Machttechnik zurückfallen, und auch auf die Parteien und Gruppen, die diese Ausschlußversuche mit ermöglicht haben.
Erst einmal vielen Dank, dass sie Frau Dagen auf faire Weise zu Wort kommen lassen haben. Frau Dagen war in ihrem “Menschsein” erkennbar. Zeit, Igor L & Co hätten wohl Schwefelgeruch registriert. Auch wenn Meßgeräte keinen Schwefel angezeigt hätten. Aber so ist es eben mit dem Verwirken des “Menschseins”...
Wäre es nicht heute ein lächerliches, kontaminiertes Stück Blech, wäre Susanne Dagen eine mehr als würdige Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, weil sie sich jeden Tag für Meinungsvielfalt und -freiheit einsetzt. Also für einen ganz wesentlichen Punkt im Grundgesetz.
Diese ” böse Buchhändlerin ” hat für mich das Zeug für eine Ikone . Das ist unpretentiöse Zivilcourage .
Zwei sehr sympathische Stimmen, man hört beiden gerne zu. Frau Dagen spricht unaufgeregt klug und gekonnt, ganz aus einer sicheren Mitte. An ihre beißt sich das fanatisierte Oberkommando Weltmoral die Zähne aus.
Frau Dagen ist ein Geschenk für das geistige Klima in Dresden und in der ganzen deutschen Nation. Ein unverhofftes helles Licht in der sonst ubiquitären Finsternis des tosenden Schwalls iinksinfantilen Weststusses, der das heute Kulturleben paralysiert. Natürlich ist sie ein Feindobjekt all der Kulturschaffenden, Kulturmanager und Zeitgeistjournos, die so “Mutig” mittanzen im Ringelpietz von Preisverleihungen, Auftritten, Ehrungen,Veröffentlichungen, Posten, Auflagen usf.. Einer wird namentlich genannt: Ingo Schulze, der sich so beflissen einreiht in die Schar der eifrigen Denunzianten unter der Parteilosung “Dresden ist Rääääächts”. Ein derzeit profitables Geschäftsmodell. Dass er dabei das Andenken eines einst im Dresdner Kulturleben in der Zonenzeit hoch geachteten, hochgebildeten, zutiefst christlich humanistischen und pazifistischen Antiquars für seine schmierige Denunziation mißbraucht, zeigt seine moralische Hemmungslosigkeit im Umgang mit Tatsachen. Dass Frau Dagen nicht gerade von “abhängigen”, wie sie sagt, Verlagen, Kulturträgern, Behörden, Organisationen usf. begünstigt wird, ist naheliegend. Jeder, der sie wirtschaftlich unterstützt, tut etwas gegen den erstickenden Ungeist opportunistischer Kriecherei der Partei- und Staatskunst
Chapeau ! Aaah, was wird das für eine Wonne sein, Winters nach Loschwitz fliehn, bei Frau Dagen einen Sack voll Bücher kaufen, ein Twin Selfi machen….... Im Ernst jetzt: das war gut! Und von wegen, also, daß Indubio seinen Mut z e i g e…...
Die Intelligenteren unter den verurteilenden Bessermenschen werden eines schönen Tages begreifen, dass es dieser mutigen Anders-, Vor- und Nachdenker bedurfte, um sich selbst geistig weiter entwickeln zu können! Vielleicht erkennen sie, dass gerade Menschen wie Frau Dagen, die ganz selbstverständlich darauf Bestehen, persönlich frei seine Freunde fürs Leben selbst aussuchen zu wollen, dem Zeitgeist zu trotzen und zu widersprechen, wo sie zweifeln, eine charakterliche Stärke beweisen, die sie zu den wertvollen Persönlichkeiten für jeden Menschenkreis machen! Niemand ist gezwungen, jeden auf der Welt zu mögen, dessen Art zu leben, die Vorstellungen über Kunst und den menschlichen Gesellschaftsweg zu teilen! Aber es hat auch niemand das Recht, sich über andere Menschen zu erheben, sie aburteilen, sie gesellschaftlich ächten zu dürfen. Ein überwunden geglaubtes Mitläufertum, dieses alternativlose Wir, dieser Gleichsprech für Einheitsdenker, das offensichtliche Bekenntnis, anderer Menschen Unabhängigkeit und Querdenken nicht tolerieren zu können, ist leider eine Charakterschwäche vieler Menschen, welche mal stärker oder schwächer eine Gesellschaft dominiert. Wären alle Menschen durch die Jahrtausende hinweg so gewesen, würden wir uns heute wie Regenwürmer gleichen, gemeinsam kriechen und einen Namen tragen, nämlich Wurm.
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