Wolfgang Röhl / 28.09.2018 / 06:20 / Foto: First National Pictures / 31 / Seite ausdrucken

Mehr Spaltung wagen! 

Im Jahre 1965 schwächelte das sogenannte Wirtschaftswunder erstmals erheblich. Einem wohlbeleibten Mann namens Ludwig Erhard, der als Wirtschaftsminister quasi das Symbol der Boomphase abgegeben und es sogar zum zweiten Kanzler der Nachkriegsrepublik gebracht hatte, schwante Übles. Bis dahin hatte der ständig steigende Wohlstand die vielfältigen Risse in der westdeutschen Gesellschaft übertüncht. Nun aber drohten Verteilungskämpfe, Zwietracht, Spaltung, womöglich Streiks in großem Ausmaß.

Da kam dem Dicken eine Idee, die auf einem Essay des konservativen Intellektuellen Rüdiger Altmann fußte. Im „Spiegel“, wo man seinerzeit die Kunst der gepflegten Sottise unnachahmlich beherrschte, las sich das so:

Aus dem blauen Raum seiner Brasil-Importe „Schwarze Weisheit“ stieg Erhards Fata Morgana einer „Formierten Gesellschaft“ auf, in der sich deutsche Menschen fernab von „Parteiungen, Gruppierungen und Egoismen“ auf der grünen Wiese der Eintracht atzten.

Nicht nur die „Spiegel“-Leute, praktisch das gesamte linke und liberale Spektrum jener Tage fiel über das Konzept her wie ein Rudel Wölfe. Formierte Gesellschaft, das klang ja verdammt nach uniformierter Gesellschaft, von der man erst zwei Jahrzehnte zuvor befreit worden war. Zu Erhards Vision passten auch gut die Pläne für Notstandsgesetze, mit denen der große Finsterling aus Bayern und andere Erzkonservative seit langem schwanger gingen. 

Würde ein neues Ermächtigungsgesetz der nächste Schritt sein? Also, formiert zu werden, war ungefähr das Letzte, was die Progressiven im Lande sexy fanden. Was wehte, war der Wind of Change. Teile der Gesellschaft liefen sich gerade warm für den Kampf um mehr Freiräume, mehr Individualität, weniger Spießigkeit, weniger Obrigkeitsstaat. Dissens war angesagt, nicht Atzung. 

Spätestens ab 1968 war Ende mit Eintracht

Manche Journalisten und die meisten, nun ja, Kulturschaffenden begrüßten das. Anders als heute, wo das bedrohte Kulturvölkchen am verlängerten Rücken der Regierung klebt. Kein Wunder also, dass Erhards Formierungsvorstellungen bald Geschichte waren. Wie auch seine kurze, glücklose Kanzlerschaft. Zwar wurden die Notstandgesetze 1968 im Bundestag von der damaligen GroKo durchgepaukt. Doch hatte sich das Land bereits so verändert, dass wohl niemand es mehr gewagt hätte, den „inneren Notstand“ auszurufen. 

Von da an wurde das Zusammenleben immer wieder mal neu ausgehandelt. Im Parlament, in den Medien, auf der Straße. Gern auch rüde, zumeist auf Initiative linker Gruppen beziehungsweise einer aufkommenden, ominösen Zivilgesellschaft. Letztere wurde manchmal von der DDR mitgesteuert, zum Beispiel während der Massenproteste gegen den Nato-Doppelbeschluss. Jedenfalls: Spätestens ab 1968 war Ende mit Eintracht. 

Das geht bis heute so und wird von den meisten Zeitgenossen mittlerweile als normal empfunden. Die Flegelei des jungen Joschka Fischer im Hohen Hause („Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“) genoss bald einverständig bekicherten Kultstatus im rotgrünen Milieu. Und selbst nach schwerkriminellen Ausschreitungen wie jenen bei „Blockupy“ in Frankfurt oder beim G20-Gipfel in Hamburg kam kaum jemand auf den Einfall, die Krawalle zeigten einen unheilbaren Riss in der Gesellschaft an. 

Jetzt haben wir ihn endlich, den Riss! Weil ein wachsender Anteil der Wahlberechtigten ein Problem mit der Massenimmigration hat und seinen Unmut notwehrhalber an der Urne kundtut, jammern Politiker, Kirchenfunktionäre, Migrationspromoter und Mainstreammedien aus allen Rohren über die „Spaltung des Landes“ und den „Verlust gemeinsamer Werte“. Etwa hier, hier, hier und hier. Sogar unser Bundesbräsi gab neulich eine Schreckensmeldung kund: Die „Haarrisse“ in der Gesellschaft, die er zu Beginn seiner Amtszeit bemerkte, hätten sich inzwischen in wahre „Gräben“ verwandelt.

Die formierte Gesellschaft unter zeitgeistiger Takelage 

Steinmeier geißelte all jene, die sich „wohlfühlen im Schlechtreden unseres Landes“. Da segelt, so könnte man den Redetext deuten, Erhards Sehnsucht nach einer formierten Gesellschaft unter zeitgeistiger Takelage in die Gegenwart zurück. Dabei müsste einem gestandenen Sozen doch klar sein, dass Spaltungen durchaus nützlich sein können. Weil, sie ermöglichen den ehrlichen Blick auf unverkleisterbare Interessenkonflikte. Gar von einer „Gefahr für die Demokratie“ geht die öffentlich-rechtliche Rede. Zu dumm, dass immer noch geheim gewählt werden darf.

Mit der besagten Spaltung, die selbstredend aus dem wachsenden Hass der Rechten erwächst, verhält es sich wie folgt. Manche Menschen haben genug vom betreuten Denken. Von den ewigen Anpfiffen der Gesinnungsgouvernanten. Das äußern sie offen – nicht selten auch arschoffen – auf Facebook, Blogs und anderswo. Und ja, darunter sind auch richtig schlimme Finger. Die hassen wirklich. Wahrscheinlich sogar sich selber.

Nur, so einzigartig ist das nicht. Wer einen Monat lang „Spiegel online“ liest, etwa die Darreichungen von Diez, Augstein, Stokowski, Ataman, Stöcker, Lobo et al., hat hassmäßig für den Rest des Jahres ausgesorgt. Und wem das noch nicht langt, der erhält von den Restles, Moors, Kiyaks, Minkmars, Bahners großzügig Nachschlag.

Linke Mediendienste (rechte gibt es längst nicht mehr) wetteifern in der Disziplin, die wenigen konservativen Publizisten zu denunzieren. Besitzt einer wie Stefan Aust die Frechheit, die Migrationswelle als „Mutti aller Probleme“ zu bewitzeln, wird er sogleich als „Freischwimmer in der braunen Brühe“ angeschifft.

Ein Dokument aus der Berliner Geschlossenen

Denn es gibt bekanntlich keine echten Probleme mit den bislang anderthalb Millionen Reingeschneiten, more to come. Die Wirtschaft scharrt ja mit den Füßen, um mit ihnen ein neuerliches Wirtschaftswunder loszutreten. Wer das nicht kauft, ist ein Nazi. Und Elvis lebt.

Merkel selber gab in ihrer Regierungserklärung vom März 2018 zu Protokoll, die Debatte über die Flüchtlingskrise habe Deutschland gespalten, die Diskussion sei polarisiert, die Gesellschaft rauer geworden. Da beschwerte sich eine Brandstifterin über das dem Brand folgende Geschrei. Die Spalterin beklagte die Spaltung. Beschwor in ihrer Rede immer wieder den Zusammenhalt, der bitteschön neu wachsen möge. Ein Dokument aus der Berliner Geschlossenen. Aufbewahren für alle Zeit.

Den Startschuss für die Spaltungsnummer tat, wenn ich mich richtig erinnere, vor einem Jahr Merkels Paladin Peter Altmaier. Der Hop-on-hop-off-Politiker, der noch nie etwas auf die Reihe gekriegt hat (am wenigsten die fabulöse Energiewende, die er kurzzeitig mitvergurken durfte) und der das Peter-Prinzip idealtypisch verkörpert, erklärte als Kanzleramtschef via „Bild“: „Die AfD spaltet unser Land. Sie nutzt die Sorgen und die Ängste der Menschen aus.“ 

Merkels Ausputzer wirft also der Konkurrenz vor, diese kapriziere sich auf Sorgen und Ängste von Menschen. Als hätte es in der Geschichte der Demokratie irgendwann irgendwo eine Partei gegeben, die dies nicht fett im Programm führte. Ängste und Sorgen sind die Raison d’être jedweder Partei, Organisation oder Kirche. Sich darum zu kümmern, ist deren Job, stupid.

Zwei monströse Hypotheken aufgeladen

Privat allerdings soll Altmaier, sagen ihm näher stehende Journalisten, ein intelligenter und charmanter Mensch sowie ein toller Koch und Gastgeber sein. Ferner sei er des Englischen vollkommen mächtig, im Unterschied zu seiner Herrin. Ich frage mich manchmal, was so einer zu sich nimmt, wenn er vielleicht abends allein nach Hause kommt, auf sein iPad guckt und sich dort, korrekt zitiert, so wiederfindet:

Die AfD spaltet unser Land. Sie nutzt die Sorgen und die Ängste der Menschen aus.

Sagt der treue Diener einer Dame, die dem Land gleich zwei monströse Hypotheken aufgeladen hat. Deren Folgen sie naturgemäß nicht mehr auszubaden hat. Ebenso wenig ihr Sancho Pansa, der mit Merkel in den Orkus der Historie reiten wird. Neuverwendung: eher schwierig. Frage, wie wird dieser Mann sich später mal betrachten? 

Ich, für meinen Teil, werde gelegentlich fast rot, wenn mir aus dem Rumpelarchiv mal ein beknacktes Stück aus früher Journo-Zeit entgegenflattert. Welches ich unter jugendliche Verirrungen buche. Was auch gelingt, sobald der getunte Mojito wirkt, den ich Altmaier sehr empfehle:

Saft einer ganzen Limette

2 gehäufte Teelöffel Rohrzucker

8 cl Rum Havana Club (der Dreijährige)

Reichlich Minze 

Crushed Ice aus drei soliden Würfeln

Auffüllen mit Mineralwasser

Angela M. benötigt sicherlich keine Drinks. Sie wird auch so mit sich im Reinen verbleiben. Bis zum Finale. Wie Margot H. 

Foto: First National Pictures via Wikimedia Commons

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Martin Wessner / 28.09.2018

Jepp! Peter Altmeier hätte stattdessen sagen sollen: “Die AfD vertritt die Interessen ihrer Wähler in unserem Land. Genau DAS bedeutet das Wort “(ab-)spalten”. Sie artikuliert die Sorgen und Ängste ihrer Wähler und gibt ihnen in den Parlamenten und in der Öffentlichkeit eine gut hörbare Stimme.” Ps. Angela M. ist Gerüchten zufolge eine regelrechte Kampftrinkerin. Einfach mal “Stoltenberg” googeln.

Stefan Lanz / 28.09.2018

Geil! Mal wieder… Danke für solche herzerfrischenden Texte, trotz gehörigem Tiefgang, Herr Röhl!

Andreas Rühl / 28.09.2018

Der Deutsche sehnt. Das ist unser Erbe eines kleinen teils der sog. romantik. Das Bedürfnis nach sehnen wird so stark, dass es sprachlich zur Sucht wird, die Sehnsucht, ein Wort, das nahezu unübersetzbar scheint. Worauf aber richtet sich das Sehnen? ‘Die Sehnsucht ist es nach dem Heil.’  genau. Aber was ist das heil? Die Antwort fällt leicht, wenn man weitere Worte sucht, die in unserer sprache eine eigene, spezifische Befindlichkeit ausdrücken. Etwa Heimat. Oder Geborgenheit. Geborgenheit findet der deutsche nicht bei sich, sondern immer bei und mit anderen gleichen Glaubens, gleicher Gesinnung. Dort kann er eintauchen in das gefuehl, am richtigen Ort zu sein, dort droht ihm keine Gefahr, keine unbill, keine Verzweiflung. Die Nazis haben diese Sehnsucht geschickt ausgenutzt. Wilhelm II. Auch. Stichwort augusterlebnis. Der deutsche will seine Individualität abstreiten. Sie steht dem Heil im Weg. Daher leidet er so sehr unter dem Streit. Demokratie ist daher etwas, dass dieser Sehnsucht entgegenarbeitet. Dass es jetzt wieder so weit ist, daß regierende diesen, wenn man genau hinschaut, nicht nur negativen Aspekt deutscher Befindlichkeit auszunutzen, ist schäbig und bedenklich. Statt an einer auch hier moeglichen gesunden streitkultur zu arbeiten, verschwoeren sich Medien und Parteien mit dem Ziel, sich als die wahren Vertreter des Volkes, als sehnsuchtsbediener darzustellen. Der Grund ist klar. Sie haben Angst, von der Deutschen sehnsucht hinweggefegt zu werden.

Dieter Kief / 28.09.2018

Ohh, Selbstkritik Herr Röhl, gut. Sorgen und Nöte sind auch gut. Spezifische Selbstkritik: Die BRD ist - anders als Hermann L. Gremliza immer sagte, eben kein “Schweinesystem” (Ulrich Schacht war einer der wenigen, die sich zuzeiten über Gremliza beklagten). Der Kapitalismus hat Vorteile. Der Sozialstaat auch; aber sie beruhen auf Voraussetzunge, die komischerweise etwas mit der gesellchaftlichen Formation von Individuen zu tun haben. Gesellschaften wie unsere sind so erfolgeich, weil sie so besonders sind, auch im Hinblick auf Formierungen. Nur dass diese Formierungen (=Anpassungsleistungen) nicht aus der dünnen Luft herauswachsen, sondern aus Traditionenen (=Kultur) und Menschen hervorsprießen. Dieses Zusammenspiel klappt mal besser und mal schlechter. Es ist wohl nicht ganz richtig, entweder nur die eine Seite des Problems (auf spon usw.: Ist es immer und allein die Kultur, um die es geht), oder nur die andere zu sehen. Leute, die d ie s e n Fehler machen 8also wirkliche Rassisten), gibt es in Deutschland kaum. Leute, die beides zu sehen bereit sind, sind ein wenig unterrepräsentiert und deren Fehler werden gerne ins unendliche vergrößert (wg. Adolfnazi, eh kloa…). Diese Fehlervergrößerungen sind nicht zuletzt unchristlich, übrigens (ich glaube, das hhat Schacht übersehen). Wir sollten uns unsere Fehler mehr nachsehen (=verzeihen) und dann anpacken, was getan werden muss. (Darauf einen Mojito!)  

Hartmut Laun / 28.09.2018

Zitat: ” Weil ein wachsender Anteil der Wahlberechtigten ein Problem mit der Massenimmigration hat”. Zitat Ende. Schimmern da bei Ihnen Herr Röhl die Reste ihrer Sturm und Drangzeit durch? Denn nicht ein Anteil der Wahlberechtigten hat Probleme - eingebildete oder dem Starrsinn geschuldete? Zum einen ist es keine Massenemigration, sondern eine Umvolkung. Keine, wie schon oft und wie bekannt bekannt aus der Weltgeschichte, ausgelöst und erzwungen durch einen verlorenen Krieg.  Nein, einmalig in der Weltgeschichte, freiwillig und mit Vorsatz ausgelöst von der BK Merkel, getragen vom den Parteien des Deutschen Bundestages, begeistert umarmt von den Deutschen Medien aus allen Bereichen. Gemeint ist der illegale Grenzübertritt von 1, 5 Millionen junger Männer, mit Familiennachzug sicher mehr als 2, 0 Millionen, die keine Asylanten sind, deren Herkunft keiner kennt, aus dem Nahen Osten und Afrika, mit einer faschistischen Religion im Kopf, dem Islam e.t.c. Damit haben nicht nur ein Teil der Wahlberechtigen ihre Probleme, Das ist uns allen als unser Probleme aufgezwungen geworden, über Generationen mit ungewissem Ausgang, für die,  die hier in Deutschland leben. Die von den Medien unter Drogen gesetzt wurden, wer nicht dafür ist, der ist ein Nazi.  Die darum spät, viel zu spät nach dem September 2015, die nun langsam realisieren, das uns allen viel mehr als nur ein Problem zugemutet wird. Eines welches gestern kam, heute aufgeräumt wird und schon morgen wieder geheilt worden ist.

U. Unger / 28.09.2018

Ja Herr Röhl, eine grundlegende Zusammenfassung des Ist. Besonders gut, dass Sie die Verbindung zu anderen Zeiten in diesem Staat mitbetrachten. Aber ich mache mir als Demokrat und parteiloser Wähler nicht grundsätzlich Sorgen über politische Unterschiede und Streitigkeiten, da Sie zur Freiheit und Demokratie zwingend dazu gehören.  Demokratie muss größte Meinungsverschiedenheiten aushalten, ohne dass Regierende repressiv den Staat und die Gesetze missachtend Ihre Meinung vertreten. Legalität setzt voraus, dass der geschriebene Text von Gesetzen zunächst uninterpretiert ungesetzt wird. Lediglich Handlungen und Verhaltensweisen sind von Rechtsgelehrten auch mit Hilfe der Interpretation und Logik mit dem geschriebenen Gesetz ins Verhältnis zu setzen. Merkel hat den Grundanstand durchgehend nicht gehabt, sich an Geschriebenes zu halten. Gesetze oder Parteiprogramme, alles egal. Hätte Sie nur irgendeinen Anstand, würde Sie geordnete Änderungsverfahren nutzen. Eigentlich wäre es Steinmeiers Aufgabe als Bundespräsident neutral und einigend zu wirken. Stattdessen schwadroniert er von der großen Spaltung. Ich sehe eine Gesellschaft, die sich unabhängig von Multikulti sowieso stärker individualisiert hat. Konsumforscher stellen dies seit mehreren Dekaden fest. Schon seit 20 Jahren spricht man im Marketing vom multioptionalen Verbraucher. Wäre es da nicht an der Zeit vom multioptionalen Bürger auszugehen, gerade vor dem Hintergrund, dass SPD und CDU, schon vor dem Eintritt der AFD, sinkende Wähler und Mitgliederzahlen kannte? Wir haben also viele Risse in der Gesellschaft, nun darunter mehrere Große. Sie benennen daher zu recht 1968.

Peter Schmidt / 28.09.2018

“Besitzt einer wie Stefan Aust die Frechheit, die Migrationswelle als „Mutti aller Probleme“ zu bewitzeln, wird er sogleich als „Freischwimmer in der braunen Brühe“ angeschifft.” Interessant sind immer wieder die Kommentare in “linksliberalen” Medien. Auch unter dem hier verlinkten Artikel über Stefan Aust. Dort wird von den Lesern schon eine Machtergreifung der AfD analog zur NSDAP heraufbeschworen. Das System wird als rechtslastig wahrgenommen, weil bspw. ein Herr Maaßen angeblich seit Jahren nationalistisch agiere und das eigene Volk von der NSA ausspionieren ließe. (Gut, auf Welt Online sind vermutlich 90% der Kommentare eher rechtslastige Bot-Einträge). Ich lese nun seit ca. 1,5 Jahren keinen Spon (war mal mein Hauptmedium) und kein Zeit Online mehr. Ab und zu gehe ich mal drauf, um mir die linksgrüne Filterblase anzuschauen. Ich bin erschrocken: Entweder waren die schon immer so und ich bin inzwischen erfolgreich “entzogen” oder aber ich bin auch schon massiv nach rechts gerückt. Was uns fehlt sind “konservativ-liberale” Bild- und Tonmedien (TV, Radio), meinetwegen via Internet. Ich will im Radio keinen Deutschlandfunk mehr hören. Man weiß immer genau was kommt: 4 Kommentare hintereinander, alle sind linksgrün durchtränkt. Was wir aber brauchen ist Diskurs, nur den erlaubt der ÖR nicht und die privaten Medien sind zu schwach.

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