Leserkommentar der Woche: Zu Penny

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Und damit diese entsprechend gewürdigt werden, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“. Diesmal ist es ein Kommentar zum Beitrag „EU und Bundesregierung zahlen für Penny-Aktion“ von Martina Binnig: 

Arthur Sonnenschein:

Zeigt erneut wie einflussreich die Medianetzwerke, Werbe- und PR-Agenturen inzwischen sind. Für bestimmte Schwerpunkte (Meinung, Gesundheit etc.) werden die grössten Etats inzwischen von staatlichen/staatlich assoziierten Organisationen bzw komplett politisierten Branchen wie den Pharma-Multis vergeben. Im Gegenzug kommunizieren die öffentlichen Auftragggeber und deren Proxies (Unis, Medien etc) ihre Vorstellungen und Konzepte direkt über ihre Media-Kontakte an deren Kunden wie Rewe. Es liegt am letzten in dieser Kette: Einfach nicht kaufen. Noch geht das. Aber vermutlich werden sich Kaufentscheidungen ähnlich wie Wahlergebnisse in Thüringen bald öffentlich rechtfertigen müssen.

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netiquette:

Hans-Peter Dollhopf / 12.08.2023

Weil ich grenznah wohne, kaufe ich oft in einer Penny-Filiale im benachbarten Bundesland ein. Die Kundschaft im Stadtteil ist bürgerlich/kleinbürgerlich geprägt, was sich schon an der alten Immobiliensubstanz, durchaus nicht einfamilienhäuslich, aber bausubstanzlich ausdrucksstark in idylischer Ruhe erkennen lässt. An der Filiale gefällt mir die zeitweise aufscheinende Ruppigkeit etwa der Kassiererinnen. Auch finde ich es immer wieder abenteuerlich, nicht ausgeschilderte Preise langwierig und zeitintensiv erforschen zu müssen. An der Brotwand sind die Sorten oft willkürlich falsch einsortiert oder gleich gar nicht etikettiert. Dann mache ich immer ein Foto von der Auslage zur besseren Argumentation an der Kasse. Die thailändische Einzelhandelsfachkraft hat schon erkannt, dass sie nicht wegen Typen wie mir in Deutschland eingeheiratet hat. Ich bin immer wieder beglückt, wenn ich ihre missbilligende Abstrafung erhalte. So süß. Ich mag sie wirklich! Fleisch von meinem Fleisch. Arbeiterklasse. Natürlich überprüfe ich meinen Kassenzettel sofort und teile ihr den Fehlbetrag mit. Das klappt dann auch reibungslos. Einmal schrieb ich an die Zentrale wegen Unstimmigkeiten, mit Fotos dokumentiert. Der zuständige Vertriebler wolle mich besuchen, habe mich telefonisch leider nicht erreicht, klar. Damit war meine Verwirrung beruhigt und die Vertriebswelt für mich wieder in Ordnung. Während der Preisgerechtigkeitswoche umlief ich meine geliebte Pennyfiliale. Aldi und Lidl, die Schurken ums Eck, sind immer günstiger, Einkaufsradio hin oder her. Aber jetzt, wo der Gerechtpreiswahnsinn vorbei ist, bin ich wieder “treu”. Ich liebe diese konsequente Arbeitsverweigerung der Belegschaft dort einfach!

Gus Schiller / 12.08.2023

Auf betreutes Denken, folgt betreutes Einkaufen. Neuerdings unerwünschte Produkte (Fleisch, Milchprodukte) sollen zum “wahren” Preis verkauft werden. Der vegane Müll aus dem Chemiebaukasten wird dadurch optisch günstig. U nd der Kunde kauft nach dem Preis. (GEIZ IST GEIL) Noch werden in den Prospekten seitenweise nur vegane Produkte angepriesen. Die nächste Stufe ist dann die Insektenseite, die Endstufe heisst Soylent Green.

Sam Lowry / 12.08.2023

Sollte ich mal ein “zufällig gefragter Passant” sein, dann gibt es richtig dicke Augen… in AfD-blau…

Thomas Szabó / 12.08.2023

Können wir uns eine Bürokratie vorstellen, die sich vom Staat, Staatsvolk emanzipiert, nicht mehr dem Volk dient, zum Selbstzweck wird, sich zur Herrschaft aufschwingt, nicht mehr einer staatlichen, nationalen Ideologie folgt, sondern selber die Ideologie des Staates schafft, das Volk indoktriniert? Stanisław Lem (1921-2006) beschreibt in einer seiner Geschichten (Sterntagebücher, Dreizehnte Reise, erschienen 1966) einen Planeten der von einer Klimakrise (Dürre, Hitzetod) betroffen ist. Ein Büro zur Bewässerung des Planeten wird errichtet, das die Dürre besiegt. Das Büro will sich nicht eingestehen nun mehr überflüssig zu sein und setzt die Bewässerung des Planeten fort, bis der ganze Planet unter Wasser steht. Die Bewässerung wird als “alternativlos” angepriesen und eine dazu passende Ideologie konstruiert, welches u.A. die Fischwerdung des Menschen propagiert, er soll u.A. unter Wasser atmen lernen, wie ein Fisch Glucksen (Glottisschlag). Die Bewohner des Planeten können seltsamer weise nicht schwimmen, kleinere Personen ertrinken, aber das wird als ein ideologisch falscher Widerstand des Körpers, als “nicht hilfreich”, als Defätismus, als Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates angesehen.

Franz Klar / 12.08.2023

@Susanne Weis : Danke für den Hinweis , ich kannte “Manova” bisher nicht .  Da könnte die ACHSE gern mal was zweitverwerten , nachdem Thilo Schneider zum Hobbyhistoriker umschulte ...

Thomas Szabó / 12.08.2023

Kann sich eine Bürokratie zur Diktatur entwickeln? Gibt es eine BÜROKRATUR? Wir kennen die Selbstradikalisierung politischer Parteien, Systeme, Ideologien. (Nationalsozialistische Massenmorde, Stalinistische Schauprozesse, Gulag, Chinesische Kulturrevolution, Pol Pot-Agrarkommunismus: Eigendynamik antikommunistischer Verschwörungstheorien -> Massenmord.) Eine reine, funktionale Bürokratie hat keine eigene Ideologie, sie dient der jeweiligen tagesaktuellen Ideologie. Aber sie hat einen systemischen Selbsterhaltungstrieb. Stellen wir uns eine verfilzte Bürokratie vor, die sich wie ein gesamtgesellschaftlicher Krebsgeschwür auswirkt, sich in alle Ebenen der Gesellschaft hinein frisst. (Politkommissar, Blockwart, Antidiskriminierungs- Gleichstellungs- Beauftragter, Aktivist, NGO, Pseudo-Professur) Entsinnen wir uns, mit welcher hirnloser, kriecherischer Bereitwilligkeit, ohne konkreten Befehl von oben, alle Bürokratien (Ministerien, Ämter, Universitäten, Museen, Forschungseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen) die unsinnige, unwissenschaftliche Gendersprache übernehmen. Können wir uns eine Bürokratie vorstellen, die immer neue Krisen generiert, um sich selber zu legitimieren? Migration, Corona, Klima, Antifaschismus, Gender, Soziale Gerechtigkeit, Energiewende. Sind die künstlich generierten Krisen systemimmanente Prozesse einer sich selber radikalisierenden Bürokratie? Können wir uns eine BÜROKRATUR vorstellen, die Probleme schafft, um sie zu lösen? “Wir machen euch arm, um euch Almosen geben zu können.” Die reine, funktionale Bürokratie hat keine Ideologie. Sie folgt der aktuellen Ideologie. Eine BÜROKRATUR generiert ihre tagesaktuellen Ideologien. Die durch die Maschinerie der BÜROKRATUR produzierten Ideologien dienen nur dem Machterhalt der BÜROKRATUR. Ist die EU eine BÜROKRATUR? Können BÜROKRATUREN global sein und miteinander interagieren? Die BÜROKRATUR ist eine Struktur, die meisten Mitglieder sind anonym, ihrer Mitgliedschaft, Abhängigkeit unbewusst.

Thomas Szabó / 12.08.2023

Der dänische Karikaturist Herluf Bidstrup (1912-1988) zeichnete folgende Karikatur: Bild 1: Der König, gefolgt vom dienstbeflissenen Bürokraten. Bild 2: Der Diktator, gefolgt vom dienstbeflissenen Bürokraten. Bild 3: Der demokratische Präsident, gefolgt vom dienstbeflissenen Bürokraten. (So ungefähr.) Der große stolze Chef wechselt, der kleine buckelnde Bürokrat ist immer derselbe. Könige, Diktatoren, Präsidenten und ihre Systeme sind temporär, nur der Bürokrat ist ewig. Es stellt sich die Frage, in wieweit die Bürokratie ihre Machtstrukturen ins Staatswesen, in die Gesellschaft einzementieren kann, ob sie sich vom Volk unabhängig machen & diktatorisch agieren kann? Wir kennen die Diktatur des Diktators und die Diktatur der Partei. Gibt es auch eine Diktatur der Bürokratie? In Anlehnung an die fragwürdigen modischen Begriffe strukturelle Diskriminierung, struktureller Rassismus; gibt es auch eine strukturelle Bürokratie, strukturelle Bürokratisierung, strukturelle Inkompetenz (Inkompetenznetzwerke)? Denken wir uns einen fiktiven bürokratischen Moloch aus, nennen wir ihn, sagen wir mal Europäische Union, stellen wir uns vor, wie der Moloch ein Eigenleben entwickelt, sich Kompetenzen anmaßt, zum beherrschenden Subjekt wird, welches die Menschen die er nur vertreten soll, nur noch als Objekte seiner Manipulationen & Herrschaftsgelüste sieht. Kann die Bürokratie, der bürokratische Babel-Moloch, genauso wie eine politische Partei, sich selber radikalisieren? Indem er seine Objekte immer radikaler transformiert? Einfach formuliert, kann sich eine Bürokratie zu einer Diktatur transformieren? Eine politische Partei vertritt eine bestimmte Ideologie. Die Bürokratie vertritt keine Ideologie, sie ist ideologisch, moralisch flexibler als eine Partei. Sie kann ihre Inhalte rein machtpolitisch, machiavellistisch ausrichten. Gestern Vogelschutz - heute Vogelschreddern, je nachdem, was dem bürokratischen System nützt.

Susanne Weis / 12.08.2023

@Franz Klar: “... Im Zuge der Bargeldabschaffung wird beim Kaufversuch von z.B. Produkten der „Spreewälder Hirsemühle“ (“AfD-Hirse”) die Bankkarte einfach blockiert und per Weiterleitung wird ein Kurs “Ausstieg aus dem Extremismus” der örtlichen Bevölkerungshochschule   gebucht . ...” +++ Haben Sie zu dem Thema den Satire-Artikel “Die guten Programme” vom 10.08. auf der Plattform “Manova” gelesen? Wenn noch nicht - unbedingte Leseempfehlung! Wird Ihnen gefallen!

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