“Lasst meinen Jim Knopf in Ruhe!” Volle Zustimmung meinerseits, liebe Frau Weißgerber. Es ist auch “mein” Jim Knopf und der meiner Kinder. Sie lieben die Geschichte und lauschen fasziniert, wenn ich ihnen die wundersamen Abenteuer von Lukas und Jim vorlese. Lasst ihn in Ruhe! Hört endlich auf! Es reicht! Wer stoppt denn endlich diesen Wahnsinn?...
Dann werden sie demnächst auch Tom Sawyer und Huckleberry Finn verbieten.
“Jim Knopf wohnt auf der Insel „Lummerland“, und an den meisten Tagen ist Jim glücklich, dass er damals, als er in einem Paket durch die Weltgeschichte geschickt wurde, ausgerechnet auf Lummerland gelandet ist. Dort gibt es so ziemlich alles, was man sich wünschen kann: zwei Berge, ein Schloss, eine Einbahnstrecke und vor allem den Kaufladen von Frau Waas.”, steht auf Michael Endes Website. Darauf kommt es an. Und wir Kinder waren glücklich, als wir das lasen. Und ich war kreuzunglücklich, weil wir keinen Fernseher hatten und ich die Augsburger Puppenkiste nicht sehen konnte. Aber heute - auch wenn ich an die perfide Maskenpflicht für Jugendliche denke - hat man den Eindruck, dass es nicht mehr ausreicht, den Steuerzahler unglücklich zu machen. Am besten macht man die Jüngeren gleich mit unglücklich. Dazu gehört doch, sie nicht mehr unbefangen auf dem Sofa die Abenteuergeschichten von einem kleinen Jungen und seinem Freund, einem Lokomotivführer, lesen zu lassen. Sie könnten auf falsche Gedanken kommen, z.B. Bergsteiger oder Gleitschirmflieger oder gar Lokomotivführer zu werden. Hier bestimmen von uns durchweg bezahlte Lehrer, Beamte, KiTa-Tanten, Soziologen und Psychologen, wo der Zug hingeht. Und er geht sicher nicht zurück nach Lummerland. Und er ist weit weg von etwas, das man Seele nennt. Seele bei Kindern ist bewohnt von Abenteuer, Spiellust und Gemütlichkeit, wie Balou sie vorschlägt. Es entsteht doch der Eindruck, dass es einzelne Individuen gibt, denen ihre Selbstverwirklichung wichtiger ist als das Seelenglück von Kindern, dieses Glück, das erst die Säulen bildet für einen später leistungsstarken Menschen. Enid Blyton hat eine Geschichte dabei mit einem zunächst argwöhnisch betrachteten dunkellockigen Kind aus einer Gruppe. Am Ende sind alle befreundet, und darauf kommt es an: Die gute Erfahrung. Was einem die Kassamas vertellen, ist unwichtig. Wichtig ist, dass Boatengs Kind das gern liest, und das sollte eher so sein.
“Where are you guys from?” Eine Standardfrage, die jeder Amerikaner an jeden richtet, den er gerade kennen lernt. Überall auf der Welt. Auch wenn sie ihresgleichen treffen. Diese Frage Menschen nicht stellen zu dürfen, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben, ist rassistisch. Nicht umgekehrt.
Es geht nicht um Rassismus! Rassismus ist diesen lauten Minderheiten vollkommen egal. Es geht um “demokratischen Sozialismus” (besser bekannt unter Kommunismus) mit all seinen notwendigen Verboten. Dazu stellt man die “breite, aber dumm schweigende Masse” als Rechts, Nazis oder Rassisten dar. Minderheiten werden krass überhöht. Bist du als Mann nicht schwul, dann musst du zumindest Bi sein. Hauptsache aber laut. Bist Du nicht für autonome Einrichtungen, dann musst du mindestens Eskia heißen. Hauptsache aber laut. Bist Du nicht dämlich und arbeitsscheu, dann musst du zumindest in der Politik sein. Hauptsache aber laut. Die Masse aber teilt sich auf und verliert dadurch ihre Stimme und Macht.
Alleine das Sie sich in einem Artikel wie diesen rechtfertigen müssen, zeigt wie krank Teile unserer Gesellschaft sind.
Das Zitat das der ZEIT möchte ich abändern in “leider wurde Jim knopf von den Bilderstürmern weder gelesen noch verstanden”. Darf die Nacht noch schwarz sein? Bei all dem Irrsinn der heutigen Jakobiner fürchte ich, liegt die nächste Bücherverbrennung schon in der Luft.
Ich versuche mich zu erinnern, ob die böse Frau Mahlzahn nun grün war oder nicht. Dann hätten wir nämlich eine zum politischen Vorteil des Klassenfeindes versteckte Ironie. Und das in einem Kinderbuch. Ich bin entsetzt.
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