Hans-Hermann Tiedje, Gastautor / 08.11.2020 / 11:00 / Foto: Pixabay / 46 / Seite ausdrucken

Land der Täter und Täterinnen

Der Beitrag „Was Frauen wirklich wollen“ voriges Wochenende war wirklich überflüssig. Da macht sich ein schräger Kerl wie ich lustig über die berechtigten Forderungen nach gendergerechter Sprache. Pfui! 

Dazu folgende Richtigstellung: 

Der Beitrag hat Reaktionen wie selten erzeugt. Viele Leser***innen fühlten sich inspiriert zu Vorschlägen zur Sprach-Verbesserung. Beispiele: Man solle im Sinne der Erfinder***innen das bekannte ZDF-Format in „Nepperinnen, Schlepperinnen, Bauernfängerinnen“ umbenennen. Wegelagerinnen, Diebinnen und Plünderinnen würden auch gut passen. Auch die bekannteste deutsche Sprachinstanz ist fällig: „Duden“? Bitte „Dudin“!

Ein Leser weist zu recht darauf hin, dass die aus dem Juste Millieu stammende Gendersprache meist auf gehobene Berufe angewendet werde, wie Managerin, Verlegerin, Chefärztin. Mit „Klempnerin, Rohrverlegerin und Müllabfuhrfrau“ habe die sprachformende Gauche caviar (Links reden, rechts leben) in den Medien so ihre Probleme.

Deshalb ist auch bis heute stets von Mördern und nicht von „Mörderinnen“ die Rede. Und nun zu den Autobahnen. Dort suchen die Sender bis heute nur nach Geisterfahrern. Oder haben Sie, liebe Leser, schon mal folgende Ansage gehört: „Auf der A11 in der Uckermark ist ein Geisterfahrer unterwegs oder eine Geisterfahrerin.“ Weil Frau Merkel dort gleich um die Ecke wohnt, wäre eine solche Formulierung naheliegend. 

Völlig queer kommt den Erfindern der Gendersprache Paul Celans „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“. Wie konnte Celan, der große Dichter, nur so schlampen? Hätte es nicht heißen müssen „Der Tod ist ein Meister oder eine Meisterin aus Deutschland“?  

Und da wir gerade von „Land der Täter“ (TV-Serie) reden, bitte ab sofort „Land der Täter und Täterinnen“.  

Der Wahrheit die Ehre. 

Zuerst erschienen im Euro am Sonntag

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Andreas Rochow / 08.11.2020

Die Sprache, die Kommunikation, die Wissenschaft, die Literatur, die Kultur, die Wahrheit, das Leben durch Gendersprech “optimieren” zu wollen, ist ein irres Äffinnentheater. Es ist purer Populismus, wie sich die Offiziere des Staatsfunks im Erstottern oder Erbrechen des “-innen” schon zu übertreffen versuchen und sich dabei an der deutschen Sprache vergehen. So grotesk und hirnverbrannt dämlich das auch scheint: Die meinen es wirklich ernst, weil sie der Überzeugung sind, Sprachdiktate gehörten zwingend zur Diktatur!

Wolf Kull / 08.11.2020

Immerhin gibt es auf der Autobahn schon länger Spurrinnen!

Wilfried Cremer / 08.11.2020

Die Auswahl der Begriffe zeigt ganz klar, dass Geltungssucht der Antrieb der Verhunzerinnen unserer Sprache ist. Natürlich auch mit einer ordentlichen Prise Neid gemischt.

Uwe Schäfer***in / 08.11.2020

Man muss die Depp***innen nur mit dem packen, was sie selbst an geistigem Müll absondern und schon hat man sie des Schwachsinns überführt.

Stefan Riedel / 08.11.2020

Weiberleut halt! Mann, da kannst nichts machen.

Rudolf Krakora / 08.11.2020

Mir fehlt die gendergerechte Anrede in einem Brief - Sehr gehrte Herren und Herrinnen…

Bernd Bleuel / 08.11.2020

Und da waeren schlussendlich auch noch die Arschgeiginnen und Arschgeigen zu erwaehnen. Nicht zu vergessen auch die Irgendwasse (also die Arschgeig**Innen).

Rudhart M.H. / 08.11.2020

Weshalb regen Sie sich so auf? Es ist besser, einfach die göttliche Ignoranz walten zu lassen. Laßt die Blöd*-Innen und Blödfrauen doch quatschen , wie sie wollen. Ich will die doch sowieso nicht verstehen, warum sollte ich mich also anstrengen. Es ist ähnlich wie mit der Rechtschreibreform der Kultusminister ! Ewiges kreisen und dann kommt nur ein Haufen Scheiße raus ! Und desterwegen schreibe ich das “daß” nach dem Komma , das nicht auf dieses oder welches antwortet nach wie vor mit “ß” und basta! Inzwischen bemerke ich allerdings, daß immer mehr Leute gar nicht mehr wissen, wann muß ein Komma gesetzt werden und warum ? Anstatt sich um die richtige Bildung zu kümmern, hat man sich auf Verblödung und Amerikanisierung eingelassen und diese zum Bildungsziel erhoben. Es strotz jetzt unsere Sprache nur so von “Content” und “downgeloadetem” Scheiß und billigen “Public viewing” mit “home schooling” und “home office” und anderen völlig durchgeknallten Blödsinnigkeiten! Korrekt und präzise die eigene Sprache zu pflegen , ist ein lässliches und auch ein lästiges Übel! Voll krass , eh Alter ! Dazu ein Gossenhumor einer Frau K, und ihrem männlichen Pendant Her B. , alles finanziert mit abgepreßtem Zwangsgeld der schon länger hier Lebenden! Es lebe der Pussy-Terror, die Pussy Cats und Pussy Riot !

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