Mehr als 900 Israelis sind dem brutalen Hamas-Terror in den letzten Tagen zum Opfer gefallen. Wenigstens ist die Lage im Grenzgebiet wieder unter Kontrolle, jetzt geht die Armee in die Offensive. Ein Bericht über die aktuellen Entwicklungen. 

Israel beerdigt seine Toten. Bisher wurden mehr als 900 Menschen gezählt, die seit dem Überfall am Samstagmorgen von Hamas-Terroristen ermordet wurden, etwa 600 Verwundete werden noch in Krankenhäusern behandelt. Die Aussagen der Überlebenden sind kaum zu ertragen. Ein junges Mädchen schildert unter Tränen, wie sie über Facebook Bilder ihrer ermordeten Oma sehen musste, die der Hamas-Terrorist von seinem Opfer geschossen und über deren Account hochgeladen hatte. Einem Ehepaar gelang es noch, die zehn Monate alten Zwillinge zu verstecken, bevor es von den Eindringlingen getötet wurde, die Babys wurden zwölf Stunden später unversehrt gefunden und in die Obhut ihrer Großmutter gegeben. Es kursieren Bilder von enthaupteten Soldaten der Zahal. Allein im Kibbuz Be’eri wurden mehr als hundert Menschen abgeschlachtet.

Premierminister Bibi Netanyahu sagte, Israel habe immer gewusst, dass man es mit Barbaren zu tun habe, die die Ermordung von Frauen, Kindern und Alten feiere, nun wisse es die ganze Welt. Es gehe um die Existenz Israels. Er rief die Israelis zur Einheit auf und lud die Opposition ein, in eine Regierung der Nationalen Einheit einzutreten. Verteidigungsminister Yoav Galant stellte klar: „Wir kämpfen gegen Wilde, und entsprechend handeln wir.“ Präsident Yitzchak Herzog sprach von „Monstern“. Er rief die internationale Gemeinschaft auf, die Hamas ebenso zu verurteilen wie zuvor den Islamischen Staat (IS), denn sie seien „one and the same“. Ein Sprecher der IDF sagte, Yahia Sinwar, der Hamas-Führer, der hauptverantwortlich ist, sei bereits „ein toter Mann“. 

Die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass hunderte von Terroristen auf israelisches Gebiet vordringen konnten, wird aufgeschoben. Jetzt geht es erst einmal darum, die Hamas zu erledigen. Das Grenzgebiet ist jetzt wieder unter Kontrolle der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), bisher wurden 1.500 Terroristen neutralisiert und weitere Versuche von Palästinensern, in Israel einzudringen, etwa übers Meer, unterbunden.

Jetzt gibt es wirklich eine Blockade

Israel hat das Heft des Handelns jetzt wieder in der Hand, von nun an bestimmen die IDF den Fortgang der Dinge und gehen in die Offensive. Erschwert wird das Vorgehen gegen das Terrornest Gazastreifen durch den furchtbaren Umstand, dass sich 100 bis 150 Geiseln, vom Säugling bis zur Seniorin im Rollstuhl, in der Gewalt der Terroristen befinden. Diese haben gestern angedroht, jede Stunde eine Geisel öffentlich „hinzurichten“, wenn die Luftangriffe der IAF nicht eingestellt werden. Diese hat hunderte Einrichtungen der Hamas bei gezielten Luftschlägen u.a. mit Kampfflugzeugen, Helikoptern und Drohnen zerstört.

Die Operation „Eiserne Schwerter“ hat begonnen. Binnen 48 Stunden sind 300.000 Reservisten mobilisiert worden, eine bisher unerreichte Zahl. Die Anzeichen verdichten sich, dass in den nächsten ein, zwei Tagen die Bodenoffensive beginnen könnte, für die die Luftwaffe gerade die Voraussetzungen schafft. Die israelische Bevölkerung wurde vom Heimatfront-Kommando aufgefordert, sich mit Wasser und Lebensmitteln und anderen Dingen für mindestens 72 Stunden einzudecken: „Der Feldzug könnte lang werden, und es ist wichtig, dass jede Familie Wasser, Lebensmittel, Medikamente und die notwendige Ausrüstung für Notsituationen hat.“ Die Bürger sollten sich vergewissern, wo der nächste Schutzbunker ist und wie man dorthin gelange.

Die Bevölkerung in Gaza wurde aufgerufen, sichere Plätze aufzusuchen – die Armee hat auf Arabisch Evakuierungspunkte angezeigt, um die Zivilbevölkerung zu schonen – oder nach Ägypten zu fliehen. Lt. Col. Richard Hecht sagte, der Grenzübergang Rafah sei offen, er könne nur jedem raten, den Gazastreifen zu verlassen. 

Polenz sendet Grüße aus Wolkenkuckucksheim

Es wird jetzt wohl richtig ernst. Bisher wurde der Gazastreifen – entgegen dem verbreiteten Gerede von der „Blockade“ – täglich über Grenzübergänge mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt und von Israel mit Wasser und Elektrizität. Das ist jetzt vorbei, Galant verkündete, dass die Versorgung seiner erklärten Todfeinde eingestellt wird. Man muss sich diese Perversion einmal klarmachen: Die Hamas tat 16 Jahre nichts für die Infrastruktur, rüstete sich nur bis zur Halskrause auf und überließ die Versorgung der Bevölkerung den Israelis, die man zum Dank massakrierte. 

Das wird allerdings nicht überall registriert. In New York veranstaltete der „Menschenrechtsausschuss“ der Vereinten Nationen eine Gedenkminute „für den Verlust von unschuldigen Menschenleben in den besetzten palästinensischen Gebieten und anderswo“, auch die deutsche Delegierte stand natürlich stramm. Selbstverständlich dürfen da die üblichen, allerdings nie eingetroffenen Warnungen vor einem „Flächenbrand“ in der nahöstlichen Region nicht fehlen.

Auch der grüne CDUler Ruprecht Polenz lebt in seiner eigenen Welt: „Wir sollten der #Hamas nicht den Gefallen tun, und die Muslime mit ihr gleichsetzen. Die allermeisten Muslime sind genauso entsetzt und lehnen den Terror der Hamas ab.“, halluziniert er bei Twitter ohne den geringsten Beleg, während es an vielen Orten weltweit, von London über Duisburg bis Sydney, zu ekelhaften antiisraelischen Hass-Demonstrationen kam, wobei der Mob in der letztgenannten Metropole neben „Allahu akbar“ auch „Gas the Jews“ („Juden ins Gas“) skandierte.

Achgut wird auch in den kommenden Tagen über den Fortgang der Ereignisse berichten.

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.