Gunter Frank / 03.07.2021 / 06:20 / Foto: Screenshot/ Servus TV / 181 / Seite ausdrucken

John Ioannidis: Abrechnung und Wille zur Versöhnung

Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Fan von John Ioannidis. Seit Jahren beziehe ich mich in meinen Büchern auf seine Arbeit, und ich habe ihn vor drei Jahren auch persönlich nach einem Vortrag in Heidelberg kennen gelernt. Er selbst würde jedoch darüber schmunzeln, denn ein Star zu sein, ist nicht seine Motivation. Ihm geht es um wissenschaftliche Klarheit des Erkenntnisgewinns. Und das kompromisslos. Aber schon damals hat mich eingenommen, wie er seine klare und deutliche Kritik an den wissenschaftlichen Zuständen mit einer ganz besonderen Mischung aus Freundlichkeit und Humor verbindet. Vorgestern nun hat der österreichische Sender Servus TV ein 63 Minuten langes Interview mit John Ioannidis ausgestrahlt, in deutscher Simultanübersetzung.

Der Stanford-Professor wird angekündigt als der führende Epidemiologe, und das ist er für mich ohne Zweifel. Vor allem, weil ich ihn auch als unbestechlich einschätze. Solche Charaktereigenschaften sind essenziell, wenn man wissenschaftliche Meinungen sucht, die in einer unsicheren Situation Orientierung leisten können. So war es ein Beitrag von ihm, zusammen mit einem Statement des deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin,
der die Ahnung für mich zur Gewissheit werden ließ, dass die Corona-Maßnahmen mehr Schaden anrichten werden, als es das Virus je können wird. Dies erst gab mir die Sicherheit, die Kritik im Umgang mit der Pandemie auch öffentlich zu äußern, als fast alle noch im Panikmodus waren, aus dem viele leider nicht mehr herausfinden.

In diesem Fernsehinterview läuft auch Servus TV zur Höchstform auf, und der Moderator Michael Fleischhacker ist ausgezeichnet vorbereitet. Er stellt die entscheidenden Fragen. Gleichzeitig gibt man John Ioannidis ausreichend Raum für gut überlegte Antworten.

Ein würdiger Rahmen, den die deutsche Medienlandschaft derzeit nicht zu leisten vermag, weil sogar die Wissenschaftsredaktionen der großen Zeitungen nicht mehr den Unterschied sehen zwischen wissenschaftlichem Diskurs und autoritärem Aktionismus, den Ioannidis im Interview beschreibt. So geben sich Zeitungen von der Süddeutschen bis hin zur Welt die Blöße, Ioannidis Attribute wie „schillernd“ oder „umstritten“ anzuhängen – und machen sich damit doch nur selbst lächerlich. So wird Wissenschaft zu einem Instrument der Politik, und wenn Wissenschaftler sich verführen lassen, Wahrheiten zu verkündigen und den Zweifel zu ignorieren, dann kann das nur schiefgehen, wie wir alle derzeit leidvoll erleben.

Eine Fehleranalyse wird zeigen, wie das Desaster entstehen konnte

Was sagt nun der Stanford-Professor? Für Achgut-Leser inhaltlich nichts Neues. Bei der Angabe der Infektionssterblichkeit (IFR) nennt er sogar die Zahl 0,05, was wohl seinem aktuellen Kenntnisstand entspricht. Bemerkenswert auch deshalb, weil Achgut derzeit gegen die Sperrung eines kleinen Videos klagen muss, in dem ich die IFR anhand einer früheren Publikation von ihm mit 0,23 Prozent angebe, was dort immer noch als Fake News gilt. Hier steht nicht nur YouTube eine harte Landung in der Realität bevor. Er beschreibt weiter die Kollateralschäden, ohne jedoch das Virus zu verharmlosen, vor dem er angemessenen Respekt zeigt. Insbesondere, weil es eine klare Risikogruppe betrifft, die jedoch nur schlecht geschützt wurde.

Das reichte jedoch, um ihn in die Diffamierungsmaschinerie zu ziehen, die sogar auf seine Familie zielte. Beim Thema Impfen sieht er derzeit die Nebenwirkungen nicht so dramatisch, um von einer Empfehlung abzurücken. Eine Aussage, die mich meine kritischere Position überdenken lässt. Aber Ioannidis wäre der Letzte, der mir meine Zweifel abspräche, und würde Gegenargumente abwägen. Denn für ihn ist es erlaubt, Fehler zu machen, auch eigene, sie sind gewissermaßen sogar unausweichlich, wenn man immer bessere Erkenntnisse und Lösungen finden möchte.

Das eigentlich Beeindruckende in diesem Interview ist jedoch etwas anderes: seine Bereitschaft zur Versöhnung und Verständigung. Das ist es, was wir bald brauchen werden, wenn die immense Unwucht von angerichtetem Schaden einerseits und dem unfassbaren Maß an autoritärer Überheblichkeit der Verursacher andererseits unsere Gesellschaft ins Schlingern bringen kann. Wenn der angestaute Zorn sich Bahn bricht, braucht es glaubwürdige Menschen wie ihn, die statt nach Rache nach Verständigung streben, damit wir als gesamte Gesellschaft aus den Fehlern lernen. Jedoch: Keine Sorge, das bedeutet nicht, dass die Fehleranalyse Unangenehmes unter den Tisch fallen lassen wird, sondern sie wird klar und deutlich aufzeigen, wie das Desaster entstehen konnte. Für beides steht Ioannidis: Klarheit und Menschenfreundlichkeit. Besser kann man Wissenschaft nicht repräsentieren.

Zitate von Ioannidis aus der Sendung

…über den Beginn der Pandemie:

„Im Februar und März 2020 war ich einer der schärfsten Befürworter von drakonischen Maßnahmen, also von harten Lockdowns, weil wir einfach nicht wussten, womit wir es zu tun hatten. Wir hatten sehr wenig Informationen über das Virus, seine Sterblichkeitsrate, seine Verbreitung und andere Eigenschaften. Wenn man wenig Gesichertes über eine Krankheit weiß, die nicht nur 14 sondern vielleicht 40 oder 50 Millionen Menschen innerhalb weniger Monate töten könnte, sind harte Lockdowns als Sofortmaßnahme natürlich sinnvoll. Dann muss man aber Informationen sammeln, um die Maßnahmen anzupassen, effizienter zu machen, die Kollateralschäden möglichst klein zu halten, die Gesundheit der Menschen und der Gesellschaft zu erhalten.“

…über die Wissenschaft:

„Ich kann sagen, ich habe mich in meiner Karriere unzählige Male geirrt, auch während der Pandemie. Aber ein Wissenschaftler ist jemand, der falsch liegen kann, der aber versucht, seine Irrtümer zu korrigieren. Das ist der Unterschied zum Dogma, wo wir alles wissen und kein Bedürfnis haben, das infrage zu stellen, Tests durchzuführen oder überhaupt eine gesunde Skepsis an den Tag zu legen.“

…über den Zeitdruck:

„Wir mussten dringend handeln. Bei vielem, was ich zur Pandemie gesagt habe, wurde genau das missverstanden, Manche haben mir nämlich vorgeworfen, dass ich dafür eingetreten bin, nicht zu handeln. Das Gegenteil ist der Fall. Ich war dafür, sehr energisch und sehr früh zu handeln, aber eben auch sehr schnell die beste Evidenz zu bekommen, damit wir unsere Reaktionen verbessern und adaptieren können und nicht mehr Verluste von Leben beklagen, als wir es mit besseren Daten hätten müssen. Es ist sehr bedauerlich, dass auf die Wissenschaft von Seiten der Medien und Sozialen Medien so ein großer Druck ausgeübt wurde – wahrscheinlich in bester Absicht.“

…über aktivistische Kollegen:

„Ich persönlich bin weder bei Facebook noch auf Twitter aktiv. … Ich muss mir das, was ich schreiben und veröffentlichen möchte, unzählige Male durchlesen, um Fehler zu minimieren. Ich möchte mich nicht öfter zum Narren machen als notwendig. Aber ich sehe, dass viele Wissenschaftler diese Grenze zum Aktivismus mühelos überschreiten. Ich hoffe, sie tun Gutes. Aber manchmal erreichen sie ein Maß an Selbstgerechtigkeit, Aggressivität und Aufdringlichkeit, dass sie damit der Wissenschaft sehr viel Schaden zufügen.“

…über Folgen des Lockdowns:

„Nehmen wir zum Beispiel das Thema Lockdowns. Ich würde nie behaupten, dass meine Modelle die Wahrheit zeigen und die vom Imperial College sind falsch. Es bringt am meisten, sich beide anzuschauen und die Notizen zu vergleichen. Es geht aber nicht um Modelle, um Fallzahlen, um Covid-19 per se. Wir brauchen einen ganzheitlichen Blick auf die Auswirkungen auf die Gesundheit, psychische Gesundheit, Bildung, Gesellschaft, andere, vernachlässigte Krankheiten, pflege, Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit, Menschen, die den Verstand verlieren, wenn wir damit noch lange weitermachen.“

„Für vulnerable Personen verheerend, für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung aber nicht"

…über die Gefährlichkeit des Virus:

„Es ist ein zerstörerisches Virus. Sie haben vorhin gesagt, es sei weniger gefährlich als gedacht. Da bin ich anderer Meinung. Für manche Menschen kann es verheerend sein. Es geht da um eine Minderheit in der Bevölkerung – aber für ältere Menschen, Menschen in Pflegeheimen, vulnerable Personen kann es verheerend sein. Für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist es das aber nicht. Das sollten wir berücksichtigen.“

…über Schulschließungen:

„Dass wir zum Beispiel unsere Schulen so lange geschlossen haben, war meiner Meinung nach ein großer Fehler. 90 Prozent der Schüler auf der ganzen Welt mussten ihre Ausbildung unterbrechen. Die Wohlhabenden hatten immer noch bessere Möglichkeiten, noch etwas Bildung zu erhalten, als die Benachteiligten. (…) Von dort (den Niederlanden) wissen wir, dass die Kinder während der Zeit der Schulschließungen nur sehr wenig gelernt haben, eigentlich fast nichts. Und die nicht wohlhabenden Kinder sind im Vergleich mit den wohlhabenden um 60 Prozent in ihrer Entwicklung zurückgefallen. Bei mir daheim in den USA gibt es Kinder, die auf das Schulessen angewiesen sind. Sie müssen in die Schule gehen, um Essen zu bekommen.“

„Es ist ein Virus der Ungleichheit. Es schlägt nicht immer gleich zu. Es gab Hotspots, manchmal auch an Orten, die in der Vergangenheit verschont geblieben sind. Wenn wir aber von unseren Fehlern und auch von den Erfolgen lernen, dann können wir solche Hotspots vermeiden. Wir kennen die Risikostratifizierung, wir wissen, dass 30 bis 80 Prozent der Todesfälle bei der ersten Welle auf Pflegeheime entfielen. Bei der zweiten Welle haben wir es etwas besser gemacht und hoffentlich gelernt, sie besser zu schützen, statt das Gegenteil zu tun, nämlich Menschen, die sich mit Covid-19 infiziert haben, in Pflegeheime zu schicken. Schlussendlich hatten wir mehr Infizierte in den Pflegeheimen als in der Allgemeinbevölkerung.“

„Kollateralschäden schwerwiegender als die Auswirkungen der Pandemie, des Virus selbst"

…über Kollateralschäden:

„Das, was wir bisher gesehen haben, deutet darauf hin, dass die Kollateralschäden fast jeden betreffen, verschiedene Menschen in verschiedenem Ausmaß. Meiner Erfahrung und Berechnung nach und nach dem, was ich in der Literatur gelesen habe, sind die Kollateralschäden mehr und schwerwiegender als die Auswirkungen der Pandemie, des Virus selbst. Das ist schwerwiegend, ich möchte das nicht kleinreden. Hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt bewegen sich unter die Armutsgrenze, eine große Zahl an Menschen ist arbeitslos, die Hungernden sind mehr geworden. Jedes Jahr sterben neun Millionen Menschen an Hunger, fünf Millionen sterben wegen eines schlecht funktionierenden Gesundheitssystems, das nun noch schlechter funktioniert, weil wir unsere Bemühungen in diese Richtung verändert haben. Wir haben so viele andere Probleme wie zum Beispiel die psychische Gesundheit. 50, 60, 70 Prozent der Bevölkerung sind mit psychischen Problemen wie Angst, Depressionen und großem Stress konfrontiert. Wie kann man das mit 0,05 Prozent der Bevölkerung vergleichen – der durchschnittlichen Sterberate bis jetzt. Vielleicht ist die Zahl zu niedrig, man kann das etwas erhöhen. Wie vergleicht man 0,05 Prozent mit 50 Prozent oder anderen hohen Auswirkungsraten auf der ganzen Welt?“

„Es ist nicht nur ein Virus, sondern die gesamte öffentliche Gesundheit, die gesamte Gesellschaft, die hier betroffen ist (…). Wir dürfen nicht alles vergessen, was uns menschlich macht, was uns als Gesellschaft, als Community, als Menschen wichtig sein sollte. Ich fürchte, dass das Gleichgewicht in dieser Berechnung völlig falsch ausgelegt wurde. Wir haben uns zu 99,9 Prozent auf Covid-19 als Virus konzentriert und nur 0,1 Prozent auf den Rest – obwohl dieser Rest viel mehr Einfluss auf das Endergebnis hat als das Virus selbst.“

…über den kommenden Herbst:

„Die Vorhersagen für den kommenden Herbst sind viel besser. Ein substanzieller Teil der Bevölkerung ist geimpft. Besonders in der Gruppe der vulnerablen und älteren Menschen, zumindest in Europa und den USA. Wir wissen noch nicht genau, ob die neuen Varianten durch diese Impfungen komplett abgedeckt werden. Bis jetzt funktioniert es. Die Varianten, die jetzt zirkulieren, scheinen gut abgedeckt. Ein großer Teil der Bevölkerung war schon infiziert. Also gibt’s eine Kombination aus Impf-bedingter und infektionsbedingter Immunität. Hoffentlich können wir die Irrtümer der Vergangenheit vermeiden. Hoffentlich wissen wir, wen wir schützen müssen.“

„Ich würde drakonische Maßnahmen vermeiden innerhalb des Lockdown-Pakets, Dinge wie Schulschließungen. Geschäftsschließungen. Ich sage nicht, dass man Maßnahmen vermeiden soll wie die Absage von Großveranstaltungen oder vernünftiges Social Distancing, wenn man das ohne größere Störungen schafft.“

„Ich bin gegen eine Impfpflicht"

…über Impfungen:

„Natürlich gibt es Probleme mit diesen nicht komplett zugelassenen Impfstoffen. Wir haben sie sehr schnell und sehr erfolgreich entwickelt. Ihre Nebenwirkungen müssen wir aber erst kennenlernen. Es gibt schon einige Nebenwirkungen, die aufgetaucht sind. Bislang ist es aber nichts, wo ich sagen würde: Stopp! Hören wir auf! Wir haben einen großen Fehler gemacht! (…) Das Impfen ist eine großartige Entwicklung. Für Kinder ist das Risiko wirklich minimal, so oder so. Der indirekte Effekt, wenn Kinder mit älteren Menschen zusammenleben: Da würde ich sagen, impfen wir die Alten, das ist das Erste, was man machen muss.“

„Es ist komplex, weil es möglich ist, dass manche Menschen, die ein hohes Risiko haben, auch keine gute Immunantwort beim Impfen haben. Dann fragt man sich: Sollte man versuchen, sie extra zu schützen, indem man andere in ihrem Umfeld impft? (…) Ich persönlich bin gegen eine Impfpflicht. Es gibt viel Diskussion darüber. Ich glaube, bei einem Produkt, das immer noch unter Notfallzulassung steht, statt voll lizenziert zu sein, ist es keine gute Idee, es verpflichtend zu machen. Ich bin für eine Strategie, die damit arbeitet, Leute zu informieren. Und ihnen sagt: So groß ist Ihr persönliches Risiko, so groß ist das Risiko anderer Leute in Ihrem Umfeld. Und hier ist das Impf-Risiko. Das wissen wir, das wissen wir nicht. Versuchen Sie, Ihre Entscheidung zu treffen.“

„Wir sollten ruhig bleiben und es vermeiden, auf Leute, die sich nicht impfen lassen wollen, Druck auszuüben. Ich glaube, das würde negative Auswirkungen haben. Wenn wir die Impfraten wirklich erhöhen wollen, ist es die schlechteste Idee, eine Umgebung zu schaffen, wo sich die Leute unterdrückt fühlen. Dass sie das tun müssen, weil sie sonst ausgestoßen, beiseitegeschoben werden, eine Art Bürger zweiter Klasse. Das wäre sehr bedauerlich. Diese Art der Strategie gibt Impfgegnern Munition.“

…über die aktuelle Lage:

„Wahrscheinlich übertreiben wir unsere Reaktion. Besonders für den Sommer. Es ist aber sehr schwierig, die Leute aus der Angst herauszuholen, aus der Panik und aus der Umgebung, in der sie gewesen sind. Wir müssen den Menschen helfen, ihr Leben wieder zu leben.“

„Wir müssen unser Leben zurückgewinnen. Es ist eben nur ein neues Virus. Es ist nicht das Ende der Welt. Wir sollten es auch nicht zum Ende der Welt machen. Das ist nämlich das Risiko, wenn wir so weitermachen.“

Foto: Screenshot/Servus TV

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Leserpost

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Klaus Biskaborn / 03.07.2021

So viel Sachlichkeit im Umgang mit COVID ist hierzulande undenkbar. Längst haben sich die Apokalyptiker wunderbar darin eingerichtet, Panik unter den Menschen zu schüren. Es lässt sich, das hat man schnell erkannt, wunderbar mit dem Druckmittel Angst regieren. Die Deutsche in ihrer Mehrheit sind hierfür besonders prädestiniert. Leute wie Ioannidis stören dabei nur und müssen mundtot gemacht werden. Am Besten gleich in die Rechte Ecke stellen, das funktioniert hierzulande ebenfalls wunderbar. Nein, für dieses Land gibt es keine Hoffnung, je zu Rationalität und vor allem zur Wahrheit zurückzukehren.

Winston Schmitt / 03.07.2021

Lieber Gunter Frank, vielen Dank für Ihre Artikel hier auf achgut. Dieses Interview gehörte zur besten Sendezeit zeitgleich auf ARD und ZDF ausgestrahlt. Dem Niveau unserer Medien und unserer politischen Landschaft entsprechend präsentiert man uns stattdessen zum x-ten Male den stammelnden Ultra-Mega-Corona-Experten Lauterbach, vielfach begleitet von Koryphäen wie Melanie Brinkmann und Frau Dr. Priesemann. Hier in D will man die Bevölkerung nicht aus der Angst herausholen, zu sehr spielt sie politischen Leichtgewichten, linksgrüner Agenda und Egomanen wie Söder in die Hände.

Dieter Rose / 03.07.2021

Hat Herr Spahn doch auch gesagt: “Wir werden einander viel verzeihen müssen.” Aber er wird wohl nur an seine Immobilien- und Maskengeschäfte gedacht haben . . .

Rolf Lindner / 03.07.2021

Wenn es, wie inzwischen vielfach festgestellt, eine Gruppe von vulnerablen Menschen gibt - Alte und Schwerkranke, die besonders stark gefährdet sind, an COVID-19 zu sterben, weil ihr geschwächtes Immunsystems weder auf eine Infektion noch auf eine Impfung angemessen reagiert, warum misst man zumindest bei diesen Menschen nicht die Immunreaktivität und verbessert sie nicht medikamentös? Schon im Frühjahr zeigten klinische Daten von an COVID-19 Verstorbenen, dass die Schwäche des Immunsystem durch einen relativ einfach und routinemäßig zu ermittelnden Parameter - dem Gehalt an eosinophilen Granulozyten (EOS) im Blut - charakterisiert ist. EOS werden benötigt, um die Bildung von Lymphozyten und Antikörper anspringen zu lassen. Der Gegenspieler der EOS ist das Stresshormon Cortisol, dessen Konzentration im Blut eben bei alten und schwerkranken Menschen höher ist als bei gesunden, nicht durch Krankheit und sonstige Belastungen gestressten (z.B. Lockdown-Maßnahmen) Menschen. Wie man Cortisolwerte senkt, sollte eigentlich jedem Wald- und Wiesenarzt bekannt sein. Dazu käme noch als Minimalprogramm die segensreiche Wirkung des Anabolikums Vitamin D, das für die Umwandlung von T-Helferzellen in T-Killerzellen benötigt wird. Aber selbst diese Wirkung tritt nicht ein, wenn die Produktion von Lymphozyten infolge eines Mangels an EOS nicht anspringt. Außerdem gibt es noch mehr Medikamente mit anaboler Wirkung auf das Immunsystem.

Hans-Peter Dollhopf / 03.07.2021

“Versöhnung und Verständigung. Das ist es, was wir bald brauchen werden, wenn die immense Unwucht von angerichtetem Schaden einerseits und dem unfassbaren Maß an autoritärer Überheblichkeit der Verursacher andererseits unsere Gesellschaft ins Schlingern bringen kann.” Wo sind wir denn hier? Im Streichelzoo? Was soll das heißen: “ins Schlingern bringen kann”? Wir wurden längst an die Wand gefahren. Hier verrutschen die Maßstäbe. Und ich habe auch nicht die leiseste Vorstellung, wie Sie sich wohl mit Youtube versöhnen können sollten. Entweder Sie parieren, oder werden gesperrt und klagen! Aus. Oder mit den “Faktencheckern”. Oder mit der WHO. Oder mit den materiellen Interessen Profiteure, dass sich auf Billionen von Euros beläuft! Da sind Sie Fliege im Orkan. Sie wollen sich versöhnen mit Mächten, die gerade erst anfangen, sich zu entfalten? Wollen Sie sich mit Nüsslein versöhnen, mit Löbel? Den Manipulatoren der Intensivbettenzahlen? Den Einheizern der Zero Covid-Agenda? Mit Lauterbach??? Jedem Lumpen ein Küsschen? Diametral entgegengesetzte Interessen sich nicht vereinbar, sondern schließen sich aus. Versöhnlich können Sie höchstens gegenüber den 80 Prozent der verblödeten Bevölkerung sein, die aufgrund ihrer Doofheit nicht anders konnten, als sich wie Blockwarte aufzuführen. Ioannidis hat im Interview taktisch geschickt im Interesse seiner Eigensicherung einen Eiertanz auf einer rasiermesserscharfen Schneide vorgeführt - eine gute Lektion in Sachen Taqiyya! Sie müssen doch merken, dass er Ihre Kritik nicht unterhöhlte und trotzdem die übermächtige andere Seite nicht reizte. Warum sollte Ioannitis überhaupt in Vorschussvertrauen investieren? Was ich von diesem Interview mitnahm, war, dass es nicht naiv zu begreifen ist.

M. Schraag / 03.07.2021

Auch John Ioannidis hat bei seinen Berechnungen seine Grenze bei der Qualität der Daten, die ihm zur Verfügung stehen. Bei der Berechnung der Letalität von SARS-CoV-2 gibt es zwar inzwischen umfangreiches Datenmaterial, aber immer noch mit dem Manko, dass falsche Behandlung und falsche Zuordnung mangels pathologischer Daten nicht ausreichend berücksichtigt sind. Die tatsächliche Letalität, bzw. IFR liegt möglicherweise eher niedriger, als publiziert. Schlechter ist die Situation bei der Beurteilung von Folgen der Impfung. Ioannidis ist Epidemiologe. Auch er kann Langzeitfolgen erst im Nachhinein aus den Krankenstatistiken herausarbeiten, und dort wird es wirklich schwierig in einem Umfeld, in dem das Berichten von Nebenwirkungen oder auch der Nichtwirksamkeit in der Hand von Politikern und den unterstellten Behörden liegt, die ihren politischen Erfolg an die Impfquote, und nicht an die Volksgesundheit knüpfen. Wenn eine CDC den ct-Wert bei Geimpften niedriger ansetzt, als bei Ungeimpften ist das ein Eingriff in die Statistik der Wirksamkeit. Wenn ein deutsches Gesundheitsministerium sagt, dass Geimpfte nicht mehr getestet werden müssen, gilt das ebenso - immerhin machen die Fluggesellschaften keine Ausnahmen bisher. Wenn die Gesundheitsbehörden den Fluss und die Bewertung von Nebenwirkungen kontrollieren, kann man in der aktuellen politischen Gemengelage diesen Daten nicht trauen, kann auch Herr Ioannidis keine zuverlässigen Aussagen machen. Jenseits der Epidemiologie ist und bleibt die klinische Validation eines Impfstoffes die Grundvoraussetzung für eine breite Anwendung. Und die dauert nun mal viele Jahre bei derart neuer Technologie. Immerhin fehlte der Hinweis auf die Notzulassung nicht. Und die IFR gibt keinen Hinweis auf einen Notzustand.

hans kloss / 03.07.2021

Vergeben kann ich den Verbrechern in Politik und Medien nicht. Manchen meinen Mitbürgern auch nicht. Ich würde sie da sehen wo sie hingehören also im Knast oder besser noch Steinbruch, da könnten sie vlt nützlich sein Das schlimme ist aber dass es keine Verarbeitung der Fehler in D. stattfinden wird. Dazu fehlt was - zwischen 83m Deppen fehlt an Leuten die bereit wären kritisch zu denken und Fragen zu stellen. Die Fähigkeit die Wahrheit zu erkennen ist zwar essenziell aber ohne eigene Initiative wirkt sie auch nicht. Schauen Sie sich das Land an.

Nico Schmidt / 03.07.2021

Sehr geehrter Herr Dr. Frank, BRAVO!!!!! MFG Nico Schmidt

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