Wolfgang Röhl / 03.03.2024 / 10:00 / Foto: achgut.com / 68 / Seite ausdrucken

Ist Peak Woke schon erreicht?

Zeitgeist-Buster Alexander Wendt (Foto oben) untersucht, wie es zum Aufstieg der Moralbourgeoisie und ihrer Glaubenssätze kommen konnte. Und ob der Scheitel der Erwecktenschwemme mittlerweile überschritten ist.

Wer als heute älterer Mensch in Jugendjahren einer ordentlichen Dosis Marx ausgesetzt war – dem Hauspropheten der Linken war ja ab den späten 1960ern für lange Jahre kaum zu entkommen –, der hätte alles Mögliche angenommen. Als Juso oder DKPist zum Beispiel, dass der Klassenkampf bestimmt kommen würde, bloß etwas später als von Marx angedacht. Wer eher konservativ oder liberal tickte, war sich ziemlich sicher, dass VW-Käfer, Reihenhäuschen und rheinischer Kapitalismus die Marx’schen Visionen längst obsolet gemacht hatten. 

Aber niemand, wirklich kein Schwein, hätte sich träumen lassen, dass es mal einen Klassenkampf geben würde, der von oben nach unten geführt wird. Dass eine privilegierte Klasse aus zumeist urbanen Milieus – die mittlerweile zweite Generation der durch die Institutionen Marschierenden – aus ihren krisensicheren, gutdotierten Stellungen heraus dem Rest der Gesellschaft den Stinkefinger zeigen würde. 

Friede dem Zentrum, Krieg der Peripherie – auf diese Formel bringt der Autor Alexander Wendt die Strategie der Wohlgesinnten, welche die Schaltstellen der Sinnproduktion besetzt haben, um die da unten Mores zu lehren. Eine Moralbourgeoisie, angeführt von Senderfürsten, Kirchenfürsten und Stiftungsgrößen auf dem Sonnendeck, die sich bei mancherlei Unterschiedlichkeit der Interessen in einem Punkt einig ist: in der profunden Verachtung nach unten

Scharfgestellte Beschreibungen und punktgenaue Wortschöpfungen

Alexander Wendt (oben im Bild), das stellt sein neues Buch mit dem gleichnamigen Titel schon nach ein paar Seiten unter Beweis, ist ein Meister scharfgestellter Beschreibungen und punktgenauer Wortschöpfungen. Die laufende Übernahme der Diskurshoheit durch eine moralische Hirtenklasse bei deren gleichzeitigem Versuch, nicht genehme Meinungen in einen schalltoten Raum der Gesellschaft zu sperren, benennt er mit Enzensbergerischer Eleganz, die auf Schmähungen oder Tiraden verzichten kann. Weil eine Kaskade von Einfällen durch die Kapitel läuft, die keines Schaumes vorm Mund bedürfen. 

Ja verdammt, sagt sich der Leser, genau das ist es, was die Profiteure des ökologisch-industriellen Komplexes, die Unkündbaren im Staats- und Staatsfunkdienst, die Schönfärber in den Wirtschafts- und Kulturkammern eint: der latente Glaube an die „alte Idee der Gnadenwahl der Calvinisten“ (Wendt). Wir verdienen, was wir mehr verdienen, weil wir einfach bessere, fortschrittlichere, nachhaltigere Menschen sind! Und das E-Lastenrad vom holländischen Designer für 6.000 Euro, das vor dem schneeweißen Gründerzeithaus in Hamburgs Isestraße den Gehsteig verstellt, ist unser Gesinnungsbonus.

Wie Deutschland in eine Woke-Lage geraten konnte, in der die Twitteria (auch so ein hübsches Wendt-Wort) sich nicht scheut, die da auf der Straße mit dem faschistoiden Wort vom „Blinddarm der Gesellschaft“ zu belegen, also als etwas, das wegkann, zeichnet das Buch in sieben Kapiteln nach. 

Langen Raum nimmt der Abschnitt über die USA als Kinderstube der woken Blasen ein. Aus ihren Universitäten wurden einst die Achtundsechziger ideologisch aufmunitioniert. Hier wurde 2016 schließlich der Terminus vom „Korb der Jämmerlichen“ geprägt, mit dem Hillary Clinton bei einer New Yorker Wahlkampfspenden-Gala vor LGBT-Publikum so ungefähr die Hälfte der Amerikaner in die Tonne trat. 

Der Klassenkampf der Gesinnungswächter zielt nicht auf die Eliten

Die Jämmerlichen, das sind seither für viele Linke der USA jene Mitbürger, die Verbrennerautos, Steaks und das Recht auf Waffenbesitz schätzen, aber nicht sehr auf illegale Migranten, veganes Futter oder politisch-korrektes Geschwafel („Ableism“) stehen. Da alles, was an Blödsinn in den USA ausgekocht wird, früher oder später über den Teich schwappt, kann man gar nicht scharf genug nach drüben schauen. „Eine Verteidigung des Plünderns“, wie sie Galionsfiguren des Radical chic dort formulieren, hätte auch hierzulande Partisanen. Doch der Blick in die USA lohnt auch, weil es dort mittlerweile im woken Gebälk hoffnungsversprechend zu knistern beginnt. Davon später.

Novität in der Geschichte der Bundesrepublik: Eine Phalanx aus Staatsfunkanstalten und großen Teilen der privaten Medien sieht ihre Aufgabe nicht mehr darin, die Bürger vor Übergriffen des Staates zu schützen. Sondern darin, den Staat vor seinen Bürgern in Schutz zu nehmen. Die beim Aufmucken gegen verheerende Lockdowns oder ökologisch verbrämte Bauernlegerei sogleich zu Seuchenleugnern oder zum Mistgabel-Mob ernannt werden. Und wer dafür ist, dass hunderttausende von illegal Reingeschneiten das Land verlassen, wie das Gesetz es will, auch wenn die Illegalen es nicht wollen, gilt als wiedergeborener Wannseekonferenzteilnehmer. 

Und die gute alte Klassenfrage? Ist derweil weitgehend unter die Räder gekommen. Nein, der Kapitalismus muss definitiv keine Angst haben vor den Wokies. Der Klassenkampf der Gesinnungswächter zielt auf die Erbärmlichen, nicht auf die Eliten. Was in den Milieus der Ton-Angeber zählt, sind Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft vulgo Stamm. Demnach ist ein weißer deutscher Lagerist mit 2.000 Euro im Monat immer noch „privilegiert“ gegenüber einer schwarzen Frau mit Migrahu, die als „Tatort“-Darstellerin ein Vielfaches verdient. 

Druck im Inneren des akademischen und publizistischen Prekariats

Die „ewigen Niederreißer“ (Wendt) kennen keine Klassenschranken mehr. Sie fürchten sich auch nicht vor Degrowth aka wirtschaftlichem Niedergang. Es handelt sich ja überwiegend nicht um Schweißer wie den Achse-Mitarbeiter Wolfram Ackner, der im Buch zu Wort kommt. Für Menschen mit staatlicher Jobgarantie oder erlesenen Tätigkeiten kann es gar nicht grün und geschrumpft genug werden. „Das Auto einfach mal stehen lassen“ rät eine Schreibkraft der FATAZ Elektromobilisten zwecks Pflege des Aukkus und des Planeten. Wer unbedingt zur Arbeit muss, benutzt einfach das Zweitauto, nicht wahr. Woke leben ist nichts für Knauser.

Wendt tritt bei der Betrachtung von Verhältnissen gern ein wenig zurück, der besseren Übersicht wegen. Etwaige Zusammenhänge im Wimmelbild der Ereignisse sind für den langjährigen Focus-Redakteur, seit 2020 bei Tichys Einblick tätig, manchmal erkennbar. Eigentlich versucht seine Analyse, in welche er eine Reihe von Reportagen und Interviews eingebaut hat (etwa mit dem Initiator der gescheiterten linken „Aufstehen“-Bewegung Bernd Stegemann), die Lösung eines Rätsels. Was hält die vielgliedrige Allianz des Woketums zusammen? Wie kommt es, dass Leute mit einem Fimmel für die Existenz von 87 unterschiedlichen Geschlechtern zugleich die massenhafte Einwanderung von Menschen beklatschen, in deren Herkunftsländern man Schwule oder Transen an den Baukran hängt?

Die Uniformität der veröffentlichten Meinung, fast hundertprozentig auf Vordermann gebracht bei den Berichten über die jüngste inszenierte Protestwelle („Remigations-Konferenz“), woher rührt sie? „Homogenisierung ohne zentrale Anweisungen“ nennt Wendt, allen Aluhüten abgeneigt, das Phänomen. Gerade im Inneren des akademischen und des publizistischen Prekariats, schreibt der Medienkenner, herrschen enormer Druck und Ungleichheit:

Je schlechter die Chancen auf den verheißenen Aufstieg, von dem die Aspiranten selbst- verständlich annehmen, dass er ihnen zusteht, je kleiner die Zahl der privilegierten Posten, desto heftiger der Eifer, sich selbst als besonders wachsam, rein und zuverlässig zu beweisen. Und desto heftiger das Bestreben, Feinde ausfindig zu machen und niederzukämpfen. Auch wenn die meisten von ihnen Carl Schmitts Schriften nicht kennen, verinnerlichen sie aus Eigeninteresse einen seiner Sätze: ,Sichert Euch rechtzeitig die Position des Anklägers!‘“ 

Die Erwachten stoßen jetzt hier und da auf Gegenwehr

Die permanente Disruption, Lieblingssport der Aufgewachten, ist allerdings das Letzte, was sich die Unerleuchteten wünschen. Tatsächlich ist Stabilität ein Sehnsuchtsort der meisten Menschen, die Umbrüchen und Unsicherheiten über lange Zeiten ausgesetzt waren. Gesetze und Regeln des Zusammenlebens, die eben nicht „täglich neu ausgehandelt werden müssen“ (worauf sich eine Vize-SPD-Vorsitzende mal öffentlich freute), das wird nicht zufällig besonders in Ostdeutschland geschätzt. Und nicht nur dort. Am Anfang des Buches schreibt der Autor über Begegnungen mit Migranten in einer Siedlung am Rande von Lissabon. Überraschung: Was sich die meisten vom Migrationsziel erhoffen, weil es in ihren Herkunftsländern Mangelware ist: Stabilität, Rechtssicherheit. 

Das Interessanteste in „Verachtung nach unten“ ist für mich das achte Kapitel, betitelt „Provisorischer Frieden – ein Entwurf“. Es macht Vorschläge, wie der „Kulturkrieg zwischen Bürgergesellschaft und ihren Feinden geordnet beendet“ werden könnte. So, wie auch der Dreißigjährige Krieg wegen Erschöpfung der Parteien endete, von denen keine mehr einen Sieg erhoffen durfte. Wendt plädiert für eine „Entgiftung“, warnt vor rechten Säuberungsphantasien. 

Sein 12-Punkte-Programm, darunter die Anerkennung eigentlich selbstverständlichen Verhaltens („Institutionelle Machtteilung, Rede und Gegenrede gehören zu allen öffentlichen Angelegenheiten. Zweifel gehört zur Wissenschaft.“) wäre selbstredend vollkommen chancenlos, würden sich nicht Zeichen mehren, dass der Höhepunkt der Wokeness-Welle erreicht oder bereits überschritten ist. Jedenfalls stoßen die Erwachten jetzt hier und da auf Gegenwehr. Den Sinnproduzenten, noch vor einem Jahr oder so von baldigem Endsieg überzeugt, schwimmen Felle weg. 

Ist der Gipfel des Beknackten endlich erreicht?

In den USA wurde das Proleten-Bier Budweiser massenhaft boykottiert, als es eine auf Audrey Hepburn gestylte Transgender-Influencerin als Werbemaskottchen wählte. Dass die Harvard-Präsidentin Claudine Gay, zwar unfähig, aber schwarz, wegen antisemitischer Vorfälle auf dem Campus und Plagiaten in ihren eigenen akademischen Arbeiten zurücktreten musste, war alles andere als selbstverständlich gewesen, als Ende vergangenen Jahres die ersten Vorwürfe aufkamen. Und dass an der durchweg stramm progressiv regierten Westküste, wo Städte wie San Francisco oder Portland in Kriminalität und Drogensumpf versinken, radikale Kommunalpolitiker abgewählt werden, setzte ebenfalls Zeichen. Der US-Autor Michael Shellenberger hält sie für ein Signal, dass in einigen Räumen „Peak Woke“ erreicht sei. Allerdings noch nicht in ganz Amerika, geschweige denn in Europa:

„Der Aufstieg dieser Ideologie war ein langer Prozess über viele Jahre. Und wenn das der Wendepunkt war, dann wird sich auch ihr Abstieg über viele Jahre hinziehen. Sie wird nicht schnell und plötzlich verschwinden.“

Und Deutschland? Dass die Litanei vom bösen weißen alten Mann, dass der identitäre Wahn autochthoner Tribalisten, dass die Verherrlichung des edlen Wilden auf dem Gummiboot, dass die Sprachverkasperung (XY möchte partout nicht als Mann „gelesen“ werden), dass also diese ganze wildbeknackte Mischung ihren Gipfel bereits erreicht hat: too good to be true. Peak Woke ist ja eine hübsche, dem Jargon der Ressourcen-Kassandras angelehnte Sprachblume. Die freilich ein Geschmäckle aufweist. Hatte nicht auch der Club of Rome anno 1972 einen Peak verkündet, nämlich Peak Oil? Die Förderung von Erdöl würde von nun an immer mehr zurückgehen, 1992 wäre der letzte Tropfen verfeuert. Bekanntlich stellte sich das als Bullshit heraus.

Grüner wird's nicht mehr

Immerhin, die neue Priesterklasse gerät schon mal in die Defensive. Vom Ende der grünen Komfortzone künden allerlei hocherschrockene Stücke in Zeit oder Stern. Wie es denn bloß angehen könne, dass den Grünen so viel „Hass“ entgegenschlage! Dass sich junge Männer zunehmend nach Steuerbord wenden (während junge Frauen unbeirrt gen Backbord tendieren), meldete jüngst die NZZ unter Berufung auf die Financial Times und schockierte damit einen großen Teil der Presszunft.

„Die Zukunft ist offen, auch für ein neues bürgerliches Zeitalter“, schreibt Wendt am Ende seiner luziden Betrachtung. Und er erzählt ausführlich, was im November 1819 auf Hawaii geschah. Da ließ der Sohn des verstorbenen Königs bei einem Fest in seinem Palast Schweinefleisch zu jenen Tischen bringen, die ausschließlich für Frauen reserviert waren. Zu denen setzte er sich zum gemeinsamen Mahl, brach damit gleich zwei Tabus der überkommenen kapu-Ordnung. Nach der war Schweinefleisch für Frauen streng verboten. Und Männer durften nicht mit Frauen essen. 

Was geschah?

Es erfolgte kein Aufstand der Priesterkaste, kein Aufruhr im Volk. Im Gegenteil. Da war ein großes Aufatmen über den Bruch mit dem hochkomplizierten kapu-System, das ungezählte sinnfreie Regeln aufgestellt hatte, auf deren Übertretung die Todesstrafe stand. Alle Frauen aßen an diesem Tag Schweinefleisch. Anschließend brannte das Volk die Tempel nieder. „Innerhalb kürzester Zeit entglitt den Priestern ihre Machtbasis, nämlich der Glaube, nur kapu sei in der Lage, die Gesellschaft zusammenzuhalten“, schreibt Wendt.

Allein für diese wunderbare, poetische Ermutigung lohnt es sich, sein Buch zu lesen.

Alexander Wendt: Verachtung nach unten. Lau Verlag, Reinbek, 26,00 Euro. Hier bestellbar.

 

Wolfgang Röhl, geboren 1947 in Stade, studierte Literatur, Romanistik und Anglistik. Ab 1968 Journalist für unterschiedliche Publikationen, unter anderem 30 Jahre Redakteur und Reporter beim „Stern”. Intensive Reisetätigkeit mit Schwerpunkt Südostasien und Lateinamerika. Autor mehrerer Krimis.

 

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Wilfried Düring / 03.03.2024

Schon der Genosse Brecht meinte in seinem ‘Lied vom Klassenfeind’: ‘... IHR übt Euch fleißig im Schießen. Und IHR sprecht laut von dem Feind. Und IHR zeigt wild über die Grenze. - Aber UNS habt IHR gemeint! Denn wir und ihr, wir sind FEINDE, in einem Krieg, den nur einer gewinnt. Denn IHR LEBT VON UNS und müßt verrecken, wenn WIR nicht mehr Kulis sind!  ...’. Natürlich steht es bei Brecht im Original etwas anders. Aber warum soll man nicht von seinen Feinden lernen? (aktuell in den Medien: Umdichtung der Werke Michael Endes durch dem Wokismus verfallene Mitarbeiter seines Verlages). Ja also, eine ‘Überarbeitung’ ist gar nicht so schwer. Manchmal (siehe oben) reicht es, nur einzelne Worte zeitgeistgemäß zu modernisieren. Ährenwort!

Ulrich Schellbach / 03.03.2024

Bummbumm, bäng, bäng, krawumm, was für ein brillantes Feuerwerk! Meiner Ansicht nach scheint allerdings der unaufhaltsame demografische Wandel wenig Berücksichtigung zu finden. Ebenso die Tatsache, dass die freie westliche Welt (irreversibel?) zum WEF-Dorf gemacht wurde. Kann denn überhaupt noch irgendwo anders individuelle Freiheit und Frieden gefunden werden?

Peter Holschke / 03.03.2024

Mal ein Buch, was man in Erwägung ziehen sollte, die Sprachschöpfungen sind genial. Im Übrigen, noch ist nicht aller Tage Abend und im Geheimen werden sicher schon die Messer gewetzt. Der Zweitwagen mir E-Antrieb, die Windkraft-Zeritifikate und die gut besetzte Stelle, auf Saatskohle, können morgen schon einen Dreck wert sein. Dann zeigt sich wer nur Labern kann, gendergerecht natürlich, oder wer echte Überlebens-Skill vorweist. Ich freu mich drauf, wenn die ganze Mischpoke die Augen aufreißt und feststellt, dass sie nur noch gehasst werden.

S.Buch / 03.03.2024

Ob Peak Woke schon erreicht ist, darf bezweifelt werden. Der angerichtete Schaden ist allerdings kaum noch zu vergrößern.

Rainald Dassel / 03.03.2024

Es wäre zu hoffen,  daß died bald vorbei wäre. Besonders die Verachtung von anderen Menschen, die von vielen der woke Bewegung ausgeht, steht im völligen Gegensatz zu den ewigen Referenzen zu Diskriminierung,  Menschenrechte. Es scheint doch vielen der woke Kultur um das eigene Geldverdienen und Fortkommen zu gehen. Steuergelder finanzierte NGO Projekte gegen Rassismus,  Diskriminierung,  Rechts etc, Lehrstühle an Universitäten für Migration,.Gender, Posten in Medien etc. Anwälte in Asylverfahren. Und dann Geschichtsklitterung zu Kolonialismus,  die Rolle der Häuptlinge aus Subsahara Afrika die Menschen aus Nachbarstämmmen an muslimische afrikanische Sklavenhändler verkauften, bevor sie weiter an englische, spanische französische Sklavenhändler verkauft wurden. Nur die Mehrheit der heutigen EU Länder hatte nie Kolonien in Afrika - Ungarn,  Polen.  Also die Mär vom bösen alten weißen Mann ist auch nur Diskriminierung.

Helmut Driesel / 03.03.2024

  Es schneit ja gerade in Kalifornien, von “never rains” kann auch nicht mehr gesungen werden. Das lässt sich auch dem Trump schlecht in die Schuhe schieben. Was mag der Scholz da mit dem Papst ausgekaspert haben?Sollen wir die Krim-Brücke kaputt machen oder verhunzt das unsere Jenseits-Bilanz? Mehr als wach geht ja kaum, hyperaktiv ist nicht erwünscht. Den Wahnsinn also lieber wieder einschläfern. Solange hier keine Bombenfallen, ist freie Auswahl an Ideologien und Idiotien. Danach gilt wieder normal und einfach. Ich freu mich drauf.

Max Wedell / 03.03.2024

Ich kann den Optimismus nicht teilen. Die Woken kontrollieren weitgehend das Bildungssystem, wo die Jungen nach Strich und Faden indoktriniert werden, und diejenigen, die sich ihre Vernunft bewahrt haben, sind meist alt und treten in Bälde ab. Das einzige, was die Gutschaftlhuberei der vom Schicksal, d.h. ihren hart arbeitenden Eltern (bzw. mittlerweile Großeltern), Verwöhnten beenden kann, sind Armut und Elend. Die zwangsläufig sind, wenn Bevölkerungen sich derart von den Realitäten abkoppeln wie die Woken. Daß VOR solch bitterem Ende nennenswerte Teile des Gutposeriats zur Vernunft kommen können… schön wärs ja, aber ich glaube nicht so recht daran. Umso interessanter für mich ein Buch, das nicht völlig dem Pessimismus verfallen ist.

Nate Green / 03.03.2024

Ich hasse es ja, intelligenten Leuten ihre Illusionen zu nehmen - bei Idioten macht das eindeutig mehr Spass - aber Anlass zur Hoffnung besteht hier noch lang nicht. Peak Woke mag sich nähern, aber es wird noch geraume Zeit dauern und man sollte nicht unterschätzen welchen (dauerhaften) Schaden die Woko Haram bis dahin noch anrichten wird. Gerade in Deutschland muss man sich selbst im Falle der günstigsten Szenarien auf ein Dasein in einem deutlich ärmeren und in jeder Hinsicht dysfunktionalen, islamistenverseuchten Land einstellen. Es ist leichter eine Wohlstand generierende Infrastruktur zu zerschlagen als sie wieder aufzubauen. Erst Recht nicht mit dem Personal, dass dann zur Verfügung steht. Und das wie gesagt, sind noch die wohlwollendsten Prognosen. Peak Woke dürfte aber auch deshalb noch länger auf sich warten lassen weil die soziologische Basis des Problems, die “Eliten”-Überproduktion d.h. der massive Überhang an Profiteuren des steuerbasierten Finanztransfersystems nach wie vor besteht. Die Fliegenschwärme der Abgeordneten, Beamten, Akademiker, NGOs, Sozialarbeiter etc. sprich aller die in ihrer Gesamtheit die woke Kaste bilden sind das eigentliche Problem. Und es wird den Wokismus als Bürgerkrieg ohne Waffen (zumindest bislang) solange geben, solange diese Kaste existiert. Erst ihre Auflösung - etwa in Form einer finanziellen Austrocknung des Sumpfes wird Abhilfe schaffen. Aber wie gesagt können bis dahin werden längst irreparable Schäden entstanden sein. Insofern ist der Optimismus also etwas arg verfrüht. Ausser natürlich die Bürgerlichen bequemen sich tatsächlich zur Abwechslung dazu gegen ihre eigene Abschaffung Widerstand zu leisten.

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