Wolfgang Röhl / 03.03.2024 / 10:00 / Foto: achgut.com / 68 / Seite ausdrucken

Ist Peak Woke schon erreicht?

Zeitgeist-Buster Alexander Wendt (Foto oben) untersucht, wie es zum Aufstieg der Moralbourgeoisie und ihrer Glaubenssätze kommen konnte. Und ob der Scheitel der Erwecktenschwemme mittlerweile überschritten ist.

Wer als heute älterer Mensch in Jugendjahren einer ordentlichen Dosis Marx ausgesetzt war – dem Hauspropheten der Linken war ja ab den späten 1960ern für lange Jahre kaum zu entkommen –, der hätte alles Mögliche angenommen. Als Juso oder DKPist zum Beispiel, dass der Klassenkampf bestimmt kommen würde, bloß etwas später als von Marx angedacht. Wer eher konservativ oder liberal tickte, war sich ziemlich sicher, dass VW-Käfer, Reihenhäuschen und rheinischer Kapitalismus die Marx’schen Visionen längst obsolet gemacht hatten. 

Aber niemand, wirklich kein Schwein, hätte sich träumen lassen, dass es mal einen Klassenkampf geben würde, der von oben nach unten geführt wird. Dass eine privilegierte Klasse aus zumeist urbanen Milieus – die mittlerweile zweite Generation der durch die Institutionen Marschierenden – aus ihren krisensicheren, gutdotierten Stellungen heraus dem Rest der Gesellschaft den Stinkefinger zeigen würde. 

Friede dem Zentrum, Krieg der Peripherie – auf diese Formel bringt der Autor Alexander Wendt die Strategie der Wohlgesinnten, welche die Schaltstellen der Sinnproduktion besetzt haben, um die da unten Mores zu lehren. Eine Moralbourgeoisie, angeführt von Senderfürsten, Kirchenfürsten und Stiftungsgrößen auf dem Sonnendeck, die sich bei mancherlei Unterschiedlichkeit der Interessen in einem Punkt einig ist: in der profunden Verachtung nach unten

Scharfgestellte Beschreibungen und punktgenaue Wortschöpfungen

Alexander Wendt (oben im Bild), das stellt sein neues Buch mit dem gleichnamigen Titel schon nach ein paar Seiten unter Beweis, ist ein Meister scharfgestellter Beschreibungen und punktgenauer Wortschöpfungen. Die laufende Übernahme der Diskurshoheit durch eine moralische Hirtenklasse bei deren gleichzeitigem Versuch, nicht genehme Meinungen in einen schalltoten Raum der Gesellschaft zu sperren, benennt er mit Enzensbergerischer Eleganz, die auf Schmähungen oder Tiraden verzichten kann. Weil eine Kaskade von Einfällen durch die Kapitel läuft, die keines Schaumes vorm Mund bedürfen. 

Ja verdammt, sagt sich der Leser, genau das ist es, was die Profiteure des ökologisch-industriellen Komplexes, die Unkündbaren im Staats- und Staatsfunkdienst, die Schönfärber in den Wirtschafts- und Kulturkammern eint: der latente Glaube an die „alte Idee der Gnadenwahl der Calvinisten“ (Wendt). Wir verdienen, was wir mehr verdienen, weil wir einfach bessere, fortschrittlichere, nachhaltigere Menschen sind! Und das E-Lastenrad vom holländischen Designer für 6.000 Euro, das vor dem schneeweißen Gründerzeithaus in Hamburgs Isestraße den Gehsteig verstellt, ist unser Gesinnungsbonus.

Wie Deutschland in eine Woke-Lage geraten konnte, in der die Twitteria (auch so ein hübsches Wendt-Wort) sich nicht scheut, die da auf der Straße mit dem faschistoiden Wort vom „Blinddarm der Gesellschaft“ zu belegen, also als etwas, das wegkann, zeichnet das Buch in sieben Kapiteln nach. 

Langen Raum nimmt der Abschnitt über die USA als Kinderstube der woken Blasen ein. Aus ihren Universitäten wurden einst die Achtundsechziger ideologisch aufmunitioniert. Hier wurde 2016 schließlich der Terminus vom „Korb der Jämmerlichen“ geprägt, mit dem Hillary Clinton bei einer New Yorker Wahlkampfspenden-Gala vor LGBT-Publikum so ungefähr die Hälfte der Amerikaner in die Tonne trat. 

Der Klassenkampf der Gesinnungswächter zielt nicht auf die Eliten

Die Jämmerlichen, das sind seither für viele Linke der USA jene Mitbürger, die Verbrennerautos, Steaks und das Recht auf Waffenbesitz schätzen, aber nicht sehr auf illegale Migranten, veganes Futter oder politisch-korrektes Geschwafel („Ableism“) stehen. Da alles, was an Blödsinn in den USA ausgekocht wird, früher oder später über den Teich schwappt, kann man gar nicht scharf genug nach drüben schauen. „Eine Verteidigung des Plünderns“, wie sie Galionsfiguren des Radical chic dort formulieren, hätte auch hierzulande Partisanen. Doch der Blick in die USA lohnt auch, weil es dort mittlerweile im woken Gebälk hoffnungsversprechend zu knistern beginnt. Davon später.

Novität in der Geschichte der Bundesrepublik: Eine Phalanx aus Staatsfunkanstalten und großen Teilen der privaten Medien sieht ihre Aufgabe nicht mehr darin, die Bürger vor Übergriffen des Staates zu schützen. Sondern darin, den Staat vor seinen Bürgern in Schutz zu nehmen. Die beim Aufmucken gegen verheerende Lockdowns oder ökologisch verbrämte Bauernlegerei sogleich zu Seuchenleugnern oder zum Mistgabel-Mob ernannt werden. Und wer dafür ist, dass hunderttausende von illegal Reingeschneiten das Land verlassen, wie das Gesetz es will, auch wenn die Illegalen es nicht wollen, gilt als wiedergeborener Wannseekonferenzteilnehmer. 

Und die gute alte Klassenfrage? Ist derweil weitgehend unter die Räder gekommen. Nein, der Kapitalismus muss definitiv keine Angst haben vor den Wokies. Der Klassenkampf der Gesinnungswächter zielt auf die Erbärmlichen, nicht auf die Eliten. Was in den Milieus der Ton-Angeber zählt, sind Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft vulgo Stamm. Demnach ist ein weißer deutscher Lagerist mit 2.000 Euro im Monat immer noch „privilegiert“ gegenüber einer schwarzen Frau mit Migrahu, die als „Tatort“-Darstellerin ein Vielfaches verdient. 

Druck im Inneren des akademischen und publizistischen Prekariats

Die „ewigen Niederreißer“ (Wendt) kennen keine Klassenschranken mehr. Sie fürchten sich auch nicht vor Degrowth aka wirtschaftlichem Niedergang. Es handelt sich ja überwiegend nicht um Schweißer wie den Achse-Mitarbeiter Wolfram Ackner, der im Buch zu Wort kommt. Für Menschen mit staatlicher Jobgarantie oder erlesenen Tätigkeiten kann es gar nicht grün und geschrumpft genug werden. „Das Auto einfach mal stehen lassen“ rät eine Schreibkraft der FATAZ Elektromobilisten zwecks Pflege des Aukkus und des Planeten. Wer unbedingt zur Arbeit muss, benutzt einfach das Zweitauto, nicht wahr. Woke leben ist nichts für Knauser.

Wendt tritt bei der Betrachtung von Verhältnissen gern ein wenig zurück, der besseren Übersicht wegen. Etwaige Zusammenhänge im Wimmelbild der Ereignisse sind für den langjährigen Focus-Redakteur, seit 2020 bei Tichys Einblick tätig, manchmal erkennbar. Eigentlich versucht seine Analyse, in welche er eine Reihe von Reportagen und Interviews eingebaut hat (etwa mit dem Initiator der gescheiterten linken „Aufstehen“-Bewegung Bernd Stegemann), die Lösung eines Rätsels. Was hält die vielgliedrige Allianz des Woketums zusammen? Wie kommt es, dass Leute mit einem Fimmel für die Existenz von 87 unterschiedlichen Geschlechtern zugleich die massenhafte Einwanderung von Menschen beklatschen, in deren Herkunftsländern man Schwule oder Transen an den Baukran hängt?

Die Uniformität der veröffentlichten Meinung, fast hundertprozentig auf Vordermann gebracht bei den Berichten über die jüngste inszenierte Protestwelle („Remigations-Konferenz“), woher rührt sie? „Homogenisierung ohne zentrale Anweisungen“ nennt Wendt, allen Aluhüten abgeneigt, das Phänomen. Gerade im Inneren des akademischen und des publizistischen Prekariats, schreibt der Medienkenner, herrschen enormer Druck und Ungleichheit:

Je schlechter die Chancen auf den verheißenen Aufstieg, von dem die Aspiranten selbst- verständlich annehmen, dass er ihnen zusteht, je kleiner die Zahl der privilegierten Posten, desto heftiger der Eifer, sich selbst als besonders wachsam, rein und zuverlässig zu beweisen. Und desto heftiger das Bestreben, Feinde ausfindig zu machen und niederzukämpfen. Auch wenn die meisten von ihnen Carl Schmitts Schriften nicht kennen, verinnerlichen sie aus Eigeninteresse einen seiner Sätze: ,Sichert Euch rechtzeitig die Position des Anklägers!‘“ 

Die Erwachten stoßen jetzt hier und da auf Gegenwehr

Die permanente Disruption, Lieblingssport der Aufgewachten, ist allerdings das Letzte, was sich die Unerleuchteten wünschen. Tatsächlich ist Stabilität ein Sehnsuchtsort der meisten Menschen, die Umbrüchen und Unsicherheiten über lange Zeiten ausgesetzt waren. Gesetze und Regeln des Zusammenlebens, die eben nicht „täglich neu ausgehandelt werden müssen“ (worauf sich eine Vize-SPD-Vorsitzende mal öffentlich freute), das wird nicht zufällig besonders in Ostdeutschland geschätzt. Und nicht nur dort. Am Anfang des Buches schreibt der Autor über Begegnungen mit Migranten in einer Siedlung am Rande von Lissabon. Überraschung: Was sich die meisten vom Migrationsziel erhoffen, weil es in ihren Herkunftsländern Mangelware ist: Stabilität, Rechtssicherheit. 

Das Interessanteste in „Verachtung nach unten“ ist für mich das achte Kapitel, betitelt „Provisorischer Frieden – ein Entwurf“. Es macht Vorschläge, wie der „Kulturkrieg zwischen Bürgergesellschaft und ihren Feinden geordnet beendet“ werden könnte. So, wie auch der Dreißigjährige Krieg wegen Erschöpfung der Parteien endete, von denen keine mehr einen Sieg erhoffen durfte. Wendt plädiert für eine „Entgiftung“, warnt vor rechten Säuberungsphantasien. 

Sein 12-Punkte-Programm, darunter die Anerkennung eigentlich selbstverständlichen Verhaltens („Institutionelle Machtteilung, Rede und Gegenrede gehören zu allen öffentlichen Angelegenheiten. Zweifel gehört zur Wissenschaft.“) wäre selbstredend vollkommen chancenlos, würden sich nicht Zeichen mehren, dass der Höhepunkt der Wokeness-Welle erreicht oder bereits überschritten ist. Jedenfalls stoßen die Erwachten jetzt hier und da auf Gegenwehr. Den Sinnproduzenten, noch vor einem Jahr oder so von baldigem Endsieg überzeugt, schwimmen Felle weg. 

Ist der Gipfel des Beknackten endlich erreicht?

In den USA wurde das Proleten-Bier Budweiser massenhaft boykottiert, als es eine auf Audrey Hepburn gestylte Transgender-Influencerin als Werbemaskottchen wählte. Dass die Harvard-Präsidentin Claudine Gay, zwar unfähig, aber schwarz, wegen antisemitischer Vorfälle auf dem Campus und Plagiaten in ihren eigenen akademischen Arbeiten zurücktreten musste, war alles andere als selbstverständlich gewesen, als Ende vergangenen Jahres die ersten Vorwürfe aufkamen. Und dass an der durchweg stramm progressiv regierten Westküste, wo Städte wie San Francisco oder Portland in Kriminalität und Drogensumpf versinken, radikale Kommunalpolitiker abgewählt werden, setzte ebenfalls Zeichen. Der US-Autor Michael Shellenberger hält sie für ein Signal, dass in einigen Räumen „Peak Woke“ erreicht sei. Allerdings noch nicht in ganz Amerika, geschweige denn in Europa:

„Der Aufstieg dieser Ideologie war ein langer Prozess über viele Jahre. Und wenn das der Wendepunkt war, dann wird sich auch ihr Abstieg über viele Jahre hinziehen. Sie wird nicht schnell und plötzlich verschwinden.“

Und Deutschland? Dass die Litanei vom bösen weißen alten Mann, dass der identitäre Wahn autochthoner Tribalisten, dass die Verherrlichung des edlen Wilden auf dem Gummiboot, dass die Sprachverkasperung (XY möchte partout nicht als Mann „gelesen“ werden), dass also diese ganze wildbeknackte Mischung ihren Gipfel bereits erreicht hat: too good to be true. Peak Woke ist ja eine hübsche, dem Jargon der Ressourcen-Kassandras angelehnte Sprachblume. Die freilich ein Geschmäckle aufweist. Hatte nicht auch der Club of Rome anno 1972 einen Peak verkündet, nämlich Peak Oil? Die Förderung von Erdöl würde von nun an immer mehr zurückgehen, 1992 wäre der letzte Tropfen verfeuert. Bekanntlich stellte sich das als Bullshit heraus.

Grüner wird's nicht mehr

Immerhin, die neue Priesterklasse gerät schon mal in die Defensive. Vom Ende der grünen Komfortzone künden allerlei hocherschrockene Stücke in Zeit oder Stern. Wie es denn bloß angehen könne, dass den Grünen so viel „Hass“ entgegenschlage! Dass sich junge Männer zunehmend nach Steuerbord wenden (während junge Frauen unbeirrt gen Backbord tendieren), meldete jüngst die NZZ unter Berufung auf die Financial Times und schockierte damit einen großen Teil der Presszunft.

„Die Zukunft ist offen, auch für ein neues bürgerliches Zeitalter“, schreibt Wendt am Ende seiner luziden Betrachtung. Und er erzählt ausführlich, was im November 1819 auf Hawaii geschah. Da ließ der Sohn des verstorbenen Königs bei einem Fest in seinem Palast Schweinefleisch zu jenen Tischen bringen, die ausschließlich für Frauen reserviert waren. Zu denen setzte er sich zum gemeinsamen Mahl, brach damit gleich zwei Tabus der überkommenen kapu-Ordnung. Nach der war Schweinefleisch für Frauen streng verboten. Und Männer durften nicht mit Frauen essen. 

Was geschah?

Es erfolgte kein Aufstand der Priesterkaste, kein Aufruhr im Volk. Im Gegenteil. Da war ein großes Aufatmen über den Bruch mit dem hochkomplizierten kapu-System, das ungezählte sinnfreie Regeln aufgestellt hatte, auf deren Übertretung die Todesstrafe stand. Alle Frauen aßen an diesem Tag Schweinefleisch. Anschließend brannte das Volk die Tempel nieder. „Innerhalb kürzester Zeit entglitt den Priestern ihre Machtbasis, nämlich der Glaube, nur kapu sei in der Lage, die Gesellschaft zusammenzuhalten“, schreibt Wendt.

Allein für diese wunderbare, poetische Ermutigung lohnt es sich, sein Buch zu lesen.

Alexander Wendt: Verachtung nach unten. Lau Verlag, Reinbek, 26,00 Euro. Hier bestellbar.

 

Wolfgang Röhl, geboren 1947 in Stade, studierte Literatur, Romanistik und Anglistik. Ab 1968 Journalist für unterschiedliche Publikationen, unter anderem 30 Jahre Redakteur und Reporter beim „Stern”. Intensive Reisetätigkeit mit Schwerpunkt Südostasien und Lateinamerika. Autor mehrerer Krimis.

 

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Okko tom Brok / 03.03.2024

Ich stimme dem Autor weitgehend zu, meine aber beobachten zu können, dass der Absturz von Ideologien und Regimen schneller erfolgt als ihr Aufstieg.

M.Gruss / 03.03.2024

„Rechte Söuberungsphantasien“ sind nur als Gegenstand einer konnotativen, auch selbstreflexiven Bedeutungsverklärung der linken soziopathischen Täterkaste ein Problem; nicht der gebotenen republikanisch-rechtsschützenden Sache nach, nicht für die bürgerliche Mehrheit und nicht mit Blick auf alttestamentarische Geschlechtergerechtigkeit.

Michael Müller / 03.03.2024

“Die Zukunft ist offen, auch für ein neues bürgerliches Zeitalter“, schreibt Wendt. - Nein, da irrt er sich bestimmt, denn das wird es nicht mehr geben. Die bürgerliche Gesellschaft läuft in ihr Grab, das sie sich selbst geschaufelt hat. 60er: Grundsteinlegung der Islamisierung der BRD durch Adenauer, weil man auf die geldgierige Wirtschaft reinfällt, die noch mehr Arbeitssklaven haben will, damit die Firmen noch mehr Kohle machen. Plötzlich sind wir “Raum ohne Volk”, bei den Nazis war es noch umgekehrt. Der dumme Deutsche glaubt halt alles. 70er: Familienzusammenführung bei Familie Ali durch die SPD. Die FDP macht eigentlich die ganze Zeit nur dadurch von sich reden: “Wir Liberale fordern ein offenes, ein liberales Asylrecht, damit blablabla ...” 80er: Kohl verkohlt die Deutschen, indem er politisch einfach jedes Problem aussitzt, bis keiner mehr darüber spricht. Massenweise sammeln sich illegale Alis in Deutschland an, deren Antrag auf Asyl abgelehnt wird, die aber bleiben und sich sogar noch erfolgreich auf biologischem Wege vermehren. Kohl grinst darüber nur, da er in Oggersheim noch keinen Ali gesehen hat, der Saumagen frisst. Also braucht ihn das Ganze nicht zu stören. Bürgerliche finden Kohl und Ali gut und wählen beide immer wieder über 16 Jahre im Doppelpack. Noch besser ist die Merkel: Weil die wusste, dass Bürgerliche einfach nicht genug Alis bekommen können, hat sie dann auch gleich mal ‘ne größere Portion davon bestellt. Wie Claudia Roth im Frühjahr 2015 so schön - und wahr!!! -  sagte: “Die Wirtschaft will die Flüchtlinge doch auch.” - Nein, unsere Gesellschaft ist am Ende. Zur Zeit laufen wir direkt in die Ali-Kultur. Dass es jetzt junge Männer gibt, die nach rechts tendieren, wäre nur insoweit wirkungsvoll, wenn daraus rechtsradikal werden würde. Das Gleiche gilt für das Linksradikale. Also: entweder Ali-Diktatur, rechtsradikale Diktatur oder linksradikale Diktatur. Ali mit deutschem Pass bekommt man in der “Demokratie” nicht mehr los.

Gudrun Meyer / 03.03.2024

Das woke kapu-System war nie unumstritten, und zumindest in Deutschland steht die Macht der Sinnproduzenten noch ziemlich unantastbar da, weil die Mehrheit oder mindestens eine durchsetzungsfähige Minderheit ihre Legenden glaubt. Der Klassenkampf von oben gegen unten ist links, also gut - so einfach wird es tatsächlich gesehen. Am 8. Januar begannen gut organisierte Mittelschichtsproteste, hinter denen 80% der Befragten standen. Am 10.01.2024 brüllte die Tagesschau los: eine politisch bedeutungslose Stammtischrunde in Potsdam, bei der von dem die Rede war, was Scholz und Faeser die “‘Rückführungsoffensive” genannt hatten (ohne allerdings etwas in der Art zu beabsichtigen), sollte die “Wannsee-Konferenz 2:1” gewesen sein. Schon in den nächsten Tagen gab es große Aufmärsche gegen Rächz, die zwar von oben orchestriert wurden, zu denen Hunderttausende aber freiwillig antraten. Am 25.02.2024, zu einer Zeit, in der die Unhaltbarkeit der “Correctiv-Enthüllungen” allen bekannt war, die sich dafür interessierten, erklärte der GEW-Funktionär Nico Leschinsky im “Schweriner Blitz”, führende AfD-Politiker äußerten Träume von der Deportation oder Vergasung ihnen missliebiger Menschen. Reitschuster.de veröffentlichte das Foto des Artikels samt einem Kommentar am 29.02.2024. Bis heute scheint kein Staatsanwalt sich für das bisschen woke Volksverhetzung-oder-so zu interessieren. Sehr viel harmlosere, nicht-woke Anzüglichkeiten reichen dagegen für den “Anfangsverdacht der Volksverhetzung”. Und dieselben, die im Januar gegen rächz “kämpften”, werden es wieder tun, sobald sie mit egal wie durchsichtigen Schreiereien gegen die Rechte Gefahr mal wieder von etwas Wichtigem abgelenkt werden. In Deutschland herrscht die Wokeness. Dass es ihren Vertretern nicht gelingt, den Glauben an die Notwendigkeit des kapu-Systems sämtlichen anderen aufzudrücken, bedeutet leider keine Einschränkung dieser Herrschaft und lässt nicht auf ihren allmählichen Abbau schließen.

Paul J. Meier / 03.03.2024

Selbst den Mitgliedern der Woko Haram wird nachdem sie jedes gespaltene Haar noch geviertelt und Dreadlocks daraus gedreht haben, klar, dass sie kulturelle Aneignung praktizieren. Die Kaizen-Methode hat der selbsternannten Moralinstanz selbst ein Bein gestellt! Den permanenten Ankläger zu geben, ohne selbst auf der Anklagebank zu landen, ist utopisch. Danton und Robespierre könnten ein Lied davon singen. Hier sind unsere Protagonisten ihnen einen Schritt voraus, sie haben den Kopf bereits zu Lebzeiten verloren. Die ersten “Indulgenten” trauen sich doch schon ihre Köpfchen herauszustrecken. Es gibt da eine Karikatur, Robespierre köpft einen Henker, nachdem dieser alle Franzosen unter der Guillotine enthauptet hat. Nachdem nun auch die Bauern, neben Handwerkern, Gastwirten oder Unternehmern zur Zielgruppe mutiert sind, wird der Kreis der “Aufrechten” immer kleiner. Diese diametrale Revolution von oben nach unten fußt auf der Statik einer Kopf stehenden Pyramide!

Dr. Joachim Lucas / 03.03.2024

Der ganze woke Gesinnungsterror wird nur durch Druck und Feigheit ermöglicht und am Leben gehalten. Der Druck die Dauerpropaganda der Bolschewoken (Medien, Kirchen, Gewerkschaften, Politik, kriecherische Unternehmensführer) wird nicht von alleine aufhören aber ich hoffe die Feigheit der Masse, die unter diesem immer unerträglicher werdenden Gesinnungsdiktat leidet, wird enden. Dann besteht die Chance auf ein Ende dieses neojakobinischen Spuks. Dann beginnt das große Aufräumen. In Frankreich war nach dem 9. Thermidor 1794 damit Schluß.

Richard Loewe / 03.03.2024

Der Mob, das sind 80%, angeführt von den 5%. Das Problem, was die 5% gerade verspüren, ist, daß alle ihre Projekte gerade den Bach runtergehen (es ist 1992) und daß sie wissen, daß die Herde schon in die andere Richtung schaut und nur noch auf ein paar Leitbullen schaut. Hier in den USA wird Trump gerade super hip, und zwar genau bei denen, die die Hilfstruppen für die 5% sein sollten. Und viele Democrats - die denken nie über die Wahl nach, weil sie immer D wählen - schauen auf die wirtschaftliche Lage und den peinliche Greis - und werden zuhause bleiben, und - viel wichtiger: sie werden keine Wahlfälschung mehr begehen wie es viele meiner Nachbarn 2020 machten. Selbst der Psychopath aus Kalifornien, der ja eigentlich Biden im Frühsommer ablösen sollte, hat den Windwechsel erkannt und hat abgewinkt; so deute ich jedenfalls seine Aussage, Biden habe eine Meisterklasse als Präsident vorgegeben. Amerika hat Trump und der kann zu all den Leuten in der Mehrheitswelt gehen und sagen: vergessen wir was war und betreiben wir Handel zu unser aller Vorteil. Europa? Not so much. Die haben alle Brücken verbrannt und stehen mit Hosen runter auf dem weltweiten Marktplatz. Und der Reset, nachdem Dreiwettertaft-Uschi Europa komplett vor die Wand gefahren hat, wird lang und sehr schmerzhaft werden. Wenn Putin richtig böse ist, wird er der EU eine Westukraine als Ruine und bodenloses Faß überlassen. Denn selbst der BlackRock-Boss hat vorgestern abgewunken. Da müsse jetzt endlich Frieden geschlossen werden, sonst sei da (für ihn) nichts mehr zu holen. Der hatte woke (ESG, von BlackRock erfunden) ja schon vor einem halben Jahr für beendet erklärt. Deutschlands Industrie aber wird im Führerbunker durchhalten und gegen Rechts und fürs Wetter die eigene Industrie kaputtmachen.

Rainer Niersberger / 03.03.2024

Eines der zentralen Probleme des, in diesem Fall fuer Sch’land unbegruendeten, Optimismus ist die Passivität oder der kindliche Glaube, “das wird ( quasi von allein) schon wieder”.  Bei genauer Betrachtung gruendet sich der Optimismus genau auf das, was man dem Feind zu Recht vorwirft, auf Narrative, jedenfalls nicht auf Fakten. Es gibt nicht den geringsten Ansatz fuer die Annahme, der laufende Prozess koennte ein mehr oder weniger abruptes Ende finden, von einer Wende ganz zu schweigen, weder politisch, noch systemisch und institutionell oder personell.  Die Behandlung der einzigen Partei, die dafuer politisch stuende, ist bekannt. Inzwischen werden dank staatlicher, die CDU inklusive, verbaler “Vorleistung” die Verwandten von Funktionären angegangen, was hier, vordergründig merkwürdig, sehr wenig thematisiert wird.  Der “Widerstand”  der Liberalkonservativen haelt sich jedenfalls in Grenzen, die Heuchelei leider nicht.  Warum die Transformatoren ihr Tun beenden sollten, wird hier auch nie thematisiert. Die “Angst” vor der Liberalkonservativen duerfte es nicht sein.  Da wird von einem Transformationsgesetz nach dem anderen berichtet, vom Niedergang an allen Ecken, und dann soll von irgendwo ein Lichtlein herkommen, das ohnehin aktuell nur bei der sogen Neuen Rechten brennt.  Woanders glimmt da gar nichts. Dass die Taeter zu Allem bereit und in der Lage sind, scheint immer noch verdrängt zu werden.

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