Der Author sollte sich mit Evolution (biologisch und kulturell) beschäftigen. Wirtschaft ist nur eine Untermenge der Evolution, der wirklich “freie Markt” ist ein Abbild der Natur, der biologischen Evolution, die ebenfalls 100% zielorientiert und mitleidlos funktioniert. Offensichtlich ist der freie Markt aber nicht die einzige Form des menschlichen Wirtschaftens, was zeigt dass er in der kulturellen Evolution Mittel, aber nicht (Selbst)Zweck ist. Ein Uni Professor, der das versteht, und die positiven Effekte eines freien Marktes im Kontext einer kulturellen Evolution erklären kann, in der nicht Unternehmen, sondern Menschengruppen miteinander konkurrieren, und nicht die Jahresbilanz sondern der Krieg das Maß aller Dinge ist, leistet großes und ist wertvoll. Und braucht auch nicht innerlich zerrissen zu sein, denn im Kontext der übergeordneten kulturellen Evolution hat er seine Position als voll abgesicherter Staatsdiener mit fettem Gehalt und hoher Reputation erfolgreich optimiert.
@Bernhard Idle Die waren nur im Irrtum über den Sozialismus. Wer Beamter ist, verwechselt das Feudalsystem mit Sozialismus. Das wird kompensier dadurch dass der Realexistierende Sozialismus in Wahrheit Staatsfeudalismus war. Dass man ein ganzes akademisches Leben damit verbringen kann, über Begriffe nachzudenken, die keinen Inhalt haben, ist der Skandal.
Nein, es ist ethisch nicht vertretbar. Aber erst kommt das Fressen und dann die Moral. So gesehen erscheint es mir verzeihlich, wenn sich jemand aus wirtschaftlicher Not heraus prostituiert.
1) Es gibt die Freiheit der wissenschaftlichen Lehre. Als angehender Professor sollten sie das eigentlich wissen. 2) Die ( universitären )Wirtschaftswissenschaften gehen ( zumindest sicherlich in der Microökonomie ) von nicht weiter hinterfragten Prämissen aus, die schon lange von der Realität widerlegt wurden ( z.B. die Idee das im freien Markt die unsichtbare Hand alles quasi von alleine regelt ). Kurz: Wenn sie da Geld verdienen können und wollen, nur zu. Wenn sie im eigentlichen Sinne wissenschaftlich arbeiten wollen, wechseln sie besser die Disziplin.
Ja, da windet sich jemand. Sein Problem ist das falsche Selbstverständnis. In meiner Generation stand übrigens schon die selbe Frage im Raum. Schon im Römischen Reich. Es ist nur eine Frage der Definition. Waren die Gladiatoren damals Staatsbeschäftigte? Oder oppositionelle Opfer des Staates? Als ich die Entmscheidung gegen die Arbeit für den Staat getroffen habe, war die Mainstream-Ideologie, die verwirrenderweise als strenger Wind aus den Peronalabteilungen ausgerechnet der “Privatwirtschaft” fauchte, dass ich austauschbar bin, ohne speziellen Wert, von der Zahl 1 abgesehen. Mein Wert war 1. Er konnte schnell 0 werden, wenn ich mich etwa geweigert hätte an einem speziellen lukrativen Staatsauftrag des “Privatunternehmens” mitzuarbeiten.. Das entsprechende Ethische Bekenntnis lautet: “Wenn ich es nicht mache, dann macht es ein anderer.” Dazu kommt, dass es bei der Arbeit für den Staat nicht auf Qualität oder Fleiß oder besondere Begabung oder Intelligenz geht. Alles was ich vielleicht als persönliche Stärke hätte nennen wollen, ist dort entbehrlich, wenn nicht sogar existenzgefährdend. Dort geht es um Verschwiegenheit, Umsetzung von Weisungen ohne nachzudenken, Verzicht auf eigene Verantwortung. Klugscheißer braucht der Staat nicht, die bekämpft er.. Wer erfolgreich für den Staat arbeitet, tut es mit dem Blick auf die Pensionierung mit überquellenden Bezügen. Das ganze Leben wird zum Weg dorthin. Wer sich überhaupt die Frage stellt, tut es entweder nur zum Schein, nur als Feigenblatt oder aber er wird bei der Arbeit für den Staat scheitern. E ist, “als wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt.”
“Es ist nicht schwer zu verstehen, wieso Fiat Money nicht funktionieren kann, und trotzdem haben wir Fiat Money.” Noch schwerer zu verstehen ist so eine Aussage, denn es funktioniert, also kann es offensichtlich funktionieren, und zwar sehr lange, mit weit größerem Wohlstand als alle anderen Tausch- und Zahlungsmodelle. Genau das würde ich von weltfremden staatsbedienten Professoren erwarten, zu erklären, warum nicht sein kann, was ist. Über viele Jahrzehnte war für die Geisteswissenschaft klar, daß der “Kapitalismus” nicht funktionieren oder überleben kann und der baldige Sieg des Sozialismus unvermeidlich sei.
In absehbarer Zeit wird es sowieso einen Pflichtdienst an der Gemeinschaft für die jungen Leute geben, um die Risikogruppen zu schonen. Wenn uns allen das Wasser bis zum Hals steht, werden Sie keine Zeit mehr für rein theoretische Überlegungen haben. Jeder ist entweder Teil der Gesellschaft, im Guten wie im Bösen, oder er klinkt sich aus; früher nannte man das vogelfrei. Was nicht gilt: nicht selber mit anpacken, aber dann die Vollversorgung einklagen, kostenlos und umsonst. – Sorry für die harte Worte: Wenn Sie Ihre Arbeit für entbehrlich halten, haben Sie den Beruf verfehlt. Was wir jetzt am Wenigsten brauchen, sind Lamentologen.
Nun, das Problem ist nicht neu: Bereits La Republique forderte bedingungslose Unterwerfung, sonst drohten u. A. “vertikale Deportationen”. Zygmunt Bauman hat in “The Captive Mind” das Dilemma derjenigen geschildert, die für die Kariere “wie tote Fische und Müll mit dem Strom schwimmen”, dh, sich unterwerfe, frei nach Darwin, wonach Anpassung das Überleben sichert. “Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist …” ist in der Praxis so einfach nicht.
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