Neben russischen Großmachtstrategien gibt es diese Strategien natürlich auch auf *westlicher* Seite. Und zwar schon quasi *ewig*... Mackinder, Brzezinski seien genannt. Ziel die Einhegung Russlands, Zugriff auf die, bzw. Kontrolle der russ. Ressourcen durch anglo- amerikanische Konsortien und ggfs. die Isolierung Russlands gegenüber dem europäischen Kontinent, um das Erstarken von Wettbewerbern -EU, bes. Deutschland sei genannt- zu verhindern. Der jetzige Ukrainekrieg ist eine direkte Folge der vom Westen mit verschiedenen Interessen, finanzierten Maidan- Revolte, wobei die Europäer gegenüber GB und USA das Rennen um die Beherrschung der politischen Prozesse in der Ukraine verloren (V. Nuland: “Fuck the EU, Yaz is our man!”). Der von Steinmeier, Fabin und Sikorski verhandelte Vertrag über den Regierungsübergang weg von Janukowitsch wurde kaum 12 Stunden alt. Krimbesetzung war die Folge, Abspaltung der Janukowitsch- treuen Gebiete im Donbass, die ATO, die erst Fahrt aufnahm, als Regimente mit *ultra- ethno- nationalistischer* Ideologie (Wortschöpfung vom Spiegel, wenn ich recht erinnere, um nicht N…zis sagen zu müssen) dort eingesetzt wurden. Dann ein Jahr später, unter militärischem Druck, die Verhandlungen von Minsk, Steinmeier wieder mit dabei, als eine *Garantiemacht*. Im Rückblick, wieder Versagen auf ganzer Linie der Europäer, der Konflikt verschärfte sich, denn auch die Ukraine kennt Großmachtfantasien, noch paar Stückchen über die Krim hinaus. Dazu offen Ablehnung jeder möglichen Sicherheitsinteressen Russlands bzw. Lösungsvorschläge vor allem im letzten Jahr. Eigentlich war Russland damit auf dem Grand Chessbord kaltgestellt. Entweder Aufgabe seiner Sicherheitsinteressen (mögliche Raketenstützpunkte der NATO 5-7 minuten von Moskau entfernt) oder Krieg. Europäische Diplomatie unabhängig von den USA hätte ihn verhindern können. Doch der wirkliche kommt erst in 5- 10 Jahren. Und erst den wird Russland verlieren. z. Z. werden Waffen, Taktik usw. studiert…
Erschütternd.
Ich empfehle Herrn Sarrazin und den weiteren Ukraine Autoren hier sich mit dem Ukrainer Dmytro Donzow auseinanderzusetzen. Das Beste kommt am Schluss (Artikel 16 und Slava Stezko)! Donzow war der Ziehvater vom Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera der in der Ukraine als Volksheld gefeiert und verehrt wird (riesiges Denkmal, x Gedenkstätten für jeden ukrain. Schüler Pflichtbesuche). Donzow war der Begründer des ukrainischen integralen Nationalismus und er empfand einen obsessiven Hass gegen Juden und Zigeuner. Während des Weltkrieges verließ er die Ukraine, um Treuhänder des Reinhard-Heydrich-Instituts zu werden. Es war diese Institution mit Sitz in der Tschechoslowakei, die für die Planung der Vernichtung aller Juden und Zigeuner auf der Wannsee-Konferenz verantwortlich war. Gerade zu widerlich an welcher Stelle die Ukrainer eine Strasse nach diesem Nazi Hurensohn Bandera benannten, beim Denkmal von Babi Jar in Kiew. 33.771 jüdische Ukrainer wurden dort in zwei Tagen, am 29. und 30. September 1941, von der ukrainischen Waffen-SS und Reinhard Heydrichs Einsatzgruppen erschossen. Dieses Massaker wurde von den integralen Nationalisten als Sieg gefeiert. Heute hat die ukrainische Regierung die Hauptstraße, die dorthin führt, nach dem integralen Nationalisten Stepan Bandera benannt, “zu Ehren” des größten Verbrechers ihrer Geschichte. Klitschko‘s nationalistische Partei stellte beim Sturm auf den ukrainischen Präsidenten Palast in Kiew als erstes ein Foto vom Nazi Bandera im Palast auf. Im Jahre 1995 verabschiedete die Ukraine ihre aktuelle Verfassung, mit dem Artikel 16 der besagt, dass “die Erhaltung des genetischen Erbes des ukrainischen Volkes der Verantwortung des Staates obliege”. Slava Stezko, die Witwe des Nazi-Premierministers Jaroslaw Stezko, eröffnete die Sitzungen von 1998 und 2002 in der Werchowna Rada. Sie beendete ihre Interventionen mit dem Schlachtruf der integralen Nationalisten: “Ruhm der Ukraine!” „Ruhm der Ukraine“ ist ein ukrainischer Nazi-Spruch!!!!
Natostan ex cathedra plus deutscher Herrenmenschen-Attitüde gegen Schweizer
Autor Sarrazin hat auch hier völlig recht. Russland ist in der Weite ein primitives, unterentwickeltes Land. Es verbreitet um sich herum Unterentwicklung und Unglück. Ich wundere mich immer wieder über die Kommentatoren, die nur in der Lage sind, den Splitter im Auge des Westens, aber nicht den Balken im Auge Russlands zu sehen.
Eine intensive Diskussion findet hier statt! Gut! Die meisten Kommentatoren sind offenkundig des kritischen und unabhängigen Denkens mächtig. Nicht wenige Kommentare widerspiegeln allerdings einen geringen Reifegrad, Unerfahrenheit im geopolitischen Denken, schlimmstenfalls schlichtweg Dummheit ihrer Verfasser (etwa pro “souveräne Ukraine”).
Kann man so sehen - muß man aber nicht. Der Blick gen Westen über den Atlantik fehlt völlig.
@Luhmann: “Nordrhein-Westfalistan” warum nicht, kann passieren. Der Unterschied ist allerdings: ungeachtet des Kolonialismus, der keine russische Alleinstellung war, leben auf der Krim und in der Ostukraine seit 250 Jahren mehrheitlich ethnische Russen, wie auch in Charkow, Cherson und Odessa - und wurden seit 2014 sprachlich immer mehr unterdrückt. Ich war in Charkow; mein Vater auch (1943), um das zu bezeugen. Wobei der Krieg natürlich diese einst eher prorussisch-neutrale Stadt hat umkippen lassen. Was soll’s, die Vietnamesen laufen ja inzwischen auch wieder den Amis nach. Ohne Teilautonomie des Donbaß wird es jedenfalls keinen Frieden mit Rußland geben,
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