Mit Verlaub Herr Hofmann-Reinecke, mir reicht eine Physikerin (wenn es denn stimmt) an führender Position vollauf. Nein, eigentlich ist mir die eine schon zu viel.
Böse Zungen behaupten ja, dass Frauen - wenn diese es überhaupt auf eine berufliche Karriere anlegen - eben geschickter in der Berufswahl agieren als Männer. Statt sich ellenlang mit drögen Formeln herumzuschlagen und als Belohnung dafür ein Berufsleben lang “Zylinderkopfdichtungen zu konstruieren”, ist es doch viel angenehmer, z.B. ein vergleichsweise kommodes Lehramtstudium (man vergleiche allein die Semesterwochenstunden!) zu ergreifen, anschliessend in die Beamtenexistenz zu gleiten und jene dann nach angenehmer Wochenarbeitszeit und attraktiven Ferienzeiten mit der sicheren (Früh-)Pensionierung zu krönen. Oder aber in nicht-technische Bereiche wie Werbung, Kommunikation oder PR zu gehen, wo frau das Hobby (“Kommunikation” eben) zum Beruf machen kann. Dies unter guter Bezahlung und schönen Dienstreisen an angenehme Örtlichkeiten zwecks Begleitung von Dreharbeiten für Image-Filmchen usw. Übertrieben? Etwas, hier und da, vielleicht. Aber die Tendenz stimmt sicher. Frau quält sich nicht gern - ein gesunder Standpunkt, klar, der sie ja u.a. mit statistisch höherer Lebenserwartung belohnt. Nur: die Männer (das “Patriarchat” in der Terminologie jener, welche die Schattenseiten matriarchalischer Gesellschaften nicht kennen) trifft da keine Schuld.
Es ist die gleiche Grütze wie beim Migrantenthema - dem Objekt der Begierde (hier Frauen, dort Migranten - ist aber im Prinzip beliebig austauschbar) wird eine Opferrolle zugeschustert, die es weder innehatte und über die es sich kaum jemals beschwert hatte - es sei denn, man / frau /Migrant usw. wurde vorher entsprechend gebrieft oder ist ohnehin ein Uboot, welches eine Agenda verfolgt. Diesem Opfer wird überdies auch noch abgesprochen, seine Interessen selbst wahrnehmen und vertreten zu können, weshalb es unbedingt einen Helfer /Beauftragten / eine Mami braucht, der dieses Opfer an die Hand nimmt und gegen die böse Umwelt verteidigt. Nur zwei nüchterne Fakten zur angeblich ach so furchtbaren Benachteiligung der Frau in der Berufswelt: der sogenannte Gender Pay Gap beträgt nach Bereinigung (herausrechnen von Teilzeitarbeit, Erziehungszeiten etc. ) zwischen den Geschlechtern in etwa 2 Prozent. Gibt man Kindern neutrales Spielzeug in die Hand, werden Mädchen tendenziell (!!) dieses Spielzeug als Puppen, Jungs jedoch als Werkzeug oder Waffen nutzen. Aber an nüchternen Fakten waren Ideologen noch nie interessiert.
Ende der 70 er studierte ich Elektrotechnik. Frauenanteil: 0 %. Migrantenanteil: 1 %, der allerdings ( Türke) im laufe des ersten Semesters nicht mehr gesehen war. Später im Berufsleben hatte ich mal 2 Kolleginnen. Hielten maximal 1 Jahr durch. In der Chemie sieht es etwas besser aus. Im ÖD ( Chem. Labore ) sind die Stellen zu 80 % von Frauen besetzt- hier werden die Stellen vorwiegend an Frauen vergeben, Männer werden diskriminiert.
Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf. Würde man nicht nur politisch gewolltes sondern auch die individuellen Vorraussetzungen für ein anspruchsvolles MINT Studium rational betrachten, stellte man fest, dass es im relevanten Bereich der Hochbegabung signifikant mehr Männer als Frauen gibt. Eine Geschlechterparität bedeutet hier automatisch entweder einen großen Teil des intellektuellen Potentials auszuschließen oder die Anforderungen an Dir Ausbildung deutlich zu senken. - Beides Wege, die nicht im gesellschaftlichen Interesse liegen sollten.
Political correctness is fascism pretends to be manners. George Carlin.
PC ist doch nichts als ein Offenbarungseid, ausgestoßen von geistigen Schwachmaten auf ihrem permanenten Totenbett. Sie stinkt wie ihre Urheber.
Lieber Herr Hofmann-Reineke, vielen Dank für Ihren treffenden Artikel. Damit sprechen Sie sicher nicht nur mir aus der Seele. Ja, es gibt sie, die Ingenieurinnen. Ich bin eine davon, sogar noch mit Dipl., aber wir haben schlicht keine Zeit, uns mit dem ganzen Gleichstellungsblödsinn zu beschäftigen. Wer arbeitet und “nebenbei” noch Familie hat, kommt vor lauter Kopfschütteln schon seit geraumer Zeit nicht in den Schlaf. Und das ist ja leider nicht die einizige Baustelle im Land. BItte bleiben Sie am Ball. Herzliche Grüße
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