@ Frank Mertes— Zustimmung. Immer wieder erstaunlich, wie Menschen sich dem Wissen verweigern, Geschichgte ignorieren, Nichtwissen durch eine auf Selbsthypnose basierende Ideologie ersetzen, diese in den Rang einer Religion erheben. Und wie viele sich weigern, diesen Unsinn anzuerkennen, weil “Religion” und “Glaube” nicht verhandelbar seien. Und das sind die selben Leute, die z. B. nach “Auschwitz” gehen, aber sich der Erkenntnis verweigern, daß sie die Basis des selben Denkens verinnerlicht haben.
“Rund neunzig Prozent machten brav weiter mit ...” - ist ja wie bei uns heute. Da folgen 87% der FDJ-Sekretärin in ihr ausgerufenes fedidwgugl-Paradies!
Wir haben keine Verfassung. Darum wurden wir ja ganz bewusst bei der “Wiedervereinigung” betrogen, obwohl es so im Grundgesetz stand und uns im Westen permanent vorgebetet wurde. Eine Verfassung gibt sich eine Nation, seine Bürger selbst. Hätte man nun den Allierten-Homunkuls “Die ganze Welt beneidet uns um unser Grundgesetz” zur Verfassung machen wollen, hätte man zumindest darüber abstimmen müssen. Nicht einmal das ist geschehen. Denn sicher ist sicher. Nicht das der Bürger denkt, er hätte was zu melden. Grund: Eine Verfassung kann man auch nur mit den Bürgern ändern, ein Grundgesetz taugt doch das Papier nicht, auf dem es geschrieben steht, wie die unzähligen Änderungen der Regierung Merkel zeigen. Ich verstehe nicht, was daran so schwer zu kapieren ist.
Im Grundgesetz mag stehen was will. Für den Deutschen sind spießbürgerliche Tugenden wichtiger, edel sei der Mensch, hilfreich und gut; sehr beliebt sind auch weibliche Vorbilder, tolerant, lieb, verständnisvoll; und bitte mehr auf die Wellness achten als auf die Effizienz. Das „freundliche Gesicht“ wird gewählt, die grüne Schnatteria ebenfalls; Kassandrarufe hingegen stören das Karma. Die heimliche Verfassung verlangt, dass wir pfleglich miteinander untergehen.
Dieser gescheite Artikel wird jedem, der DDR erlebt - erlitten - hat und an den Konflikten mit SED, Stasi, Politbürokraten jeder Art nebst medialer Gefolgschaft gewachsen ist, aus dem Herzen sprechen. Danke an Quentin Quencher. Mich freut insbesondere der Hinweis auf Elias Canetti, dessen großartiges Buch “Masse und Macht” jede Aufmerksamkeit verdient. 50 Jahre sind schnell vorbei, leider wird ebenso schnell vergessen. Und im Westen, wo ohnehin nur wenige das Geschehen in der DDR interessiert verfolgten, hatte sich kurze Zeit nach der deutschen Vereinigung in Wohlgefallen aufgelöst, was an gemeinsamen Defiziten zu reflektieren gewesen wäre: Die Tradition des Mitlaufens bzw. Mitmarschierens zum Beispiel. Dass die “Kulturschaffenden” heute wieder willig Worthülsen im Dienste der Regierenden drehen wie 1968 und 1976 nach der Ausweisung Biermanns, ist schon eine bittere Pille für alle, die beim Fall der Mauer auf Lernprozesse im ganzen Deutschland hofften.
Kluger Text. Die Eigenschaft des Mitläufers ist aber kein Alleinstellungsmerkmal der Deutschen. Es hat noch nirgends eine Mehrheit eine Revolution gestartet. Castro fing mit 11 Mann an, beim Easter Rising in Dublin 1916 waren die meisten Iren im Pub, etc.
Nehme an, daß es sich bei dem Pfarrer nicht um den ‘roten’ Kasner Senior handelte ( so genannt in der DDR!), der einst mit Kleinmerkel an der Hand ins sozialistische Nachbarland zog, weil er als glühender Kommunist nicht etwa den Sozialismus christianisieren wollte, sondern die letzten Christen ideologisieren. Diese Borniertheit, sein eingeschränkter Weitblick und seine kompromißlose Beharrlichkeit wurden direkt an die Tochter weitervererbt, welche, Vaters uneinsichtiger Kommunistenverehrung, einen der begehrten Studienplatz in der DDR verdankt. Zum eigenen Machterhalt stellte sich die Uckermarker Speerspitze alter SED- Ideologie als Vorbeterin einer linken Vorstellungswelt zur Verfügung. Half dabei grün-linkes Gedankengut in unserer Gesellschaft zu etablieren, förderte linke Stiftungen ( Grüazi Kahane), NGO’s, Institute( hallo Schellnhuber) bemächtigte sich durch ideologisch motivierte Stellenbesetzungen der Legislative und Judikative. Nutzt die Eitelkeit der Schausteller zur Einverleibung ihrer Prominenz zu Agitationszwecken. Die Deutungs- und Meinungshoheit wird auf allen Ebenen systematisch erobert. Es wird nicht reichen, werter Herr Quencher, Parteiprogramme oder die Verfassung zu lesen, um diesen Wahnsinn zu stoppen. Es sieht nicht gut aus.
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