Chaim Noll / 18.11.2019 / 15:18 / Foto: A.Savin / 65 / Seite ausdrucken

Heiko Maas: Mein allerliebster Minister

Manche lieben Heiko Maas, den adretten Außenminister mit den sexy knappen Anzügen und den feschen Frisuren. Ein neuer, jugendlicher Stil, wenn auch die Außenpolitik genauso altmodisch, dilettantisch und Steuergeld-extensiv bleibt wie bisher. Die Milliarden versickern in korrupten Regimes in Nahost und anderswo, dafür ist Deutschland immer Avantgarde, wenn es gegen Israel geht, die einzige Demokratie im Nahen Osten. Auch das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten wird unter Maas nachhaltig ruiniert, wobei sein Genosse und Amtsvorgänger Steinmeier schon das Seine vorgeleistet hatte. Wenn der deutsche Außenminister dort überhaupt noch empfangen wird, dann eher marginal, mit geringstem protokollarischen Aufwand.

Auch Beliebtheits-Umfragen sehen Maas trotz seiner coolen Aufmachung in steilem Abwärtstrend. Zu offensichtlich ist seine Inkompetenz im Umgang mit komplizierten Sachverhalten, etwa der für Deutschland zunehmend schicksalhaften Lage in Syrien. SpiegelOnline, sonst eigentlich bei deutschen Politikern um Schönfärberei bemüht, bescheinigte Maas „einen regelrechten Absturz“. Er hätte im „Spiegel-Regierungsmonitor“, einer Umfrage über „die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung“, den Negativ-Wert von -73 erreicht (den vorletzten Rang unter allen bewerteten Politikern), „im September waren es noch -52. Der Sozialdemokrat war zuletzt in die Kritik geraten, weil er gemeinsam mit seinem türkischen Amtskollegen“ einen Syrien-Plan des deutschen Verteidigungsministeriums „abgebügelt hatte. Maas habe sich Ankara 'an den Hals geworfen', hieß es etwa.“

Dennoch hat der glücklose Außenminister begeisterte Verehrerinnen. So erklärte ihm die bekannte Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli am 16.11. über Twitter ihre Liebe:

„Mein allerliebster Minister Heiko Maas wurde heute vom Jüdischen Museum Berlin mit dem Preis für Verständigung und Toleranz 2019 geehrt. Kein Politiker setzt sich so gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus ein wie er. Herzlichen Glückwunsch.“

Das sogenannte „Jüdische Museum“ in Berlin, eine bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts, regierungsabhängig, die das Attribut „jüdisch“ missbräuchlich im Namen führt, verlieh Maas den Preis just zur gleichen Zeit, da in New York dessen Vertreter, der deutsche UN-Gesandte Heusgen, in sieben absurden Resolutionen gegen den jüdischen Staat stimmte. Gutes Timing. Für Heiko Maas, geehrt, geliebt, im neuen Dinner-Jacket, ein erfolgreicher Tag. Für die von ihm verantwortete deutsche Außenpolitik eine neue Blamage.

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Klaus Biskaborn / 18.11.2019

Mal ehrlich, kann man die Chebli wirklich Ernst nehmen, sie gehört bekanntlich zum absoluten Tiefpunkt der rot rot grünen Berliner Politik Elite.

Horst Kruse / 18.11.2019

Maas hört schon länger auf den Namen ” Mittel - Maas “. Mittlerweile muss das schon als Euphemismus gelten .

Gabriele Schäfer / 18.11.2019

Es erübrigt sich, noch „ irgendetwas „ zu diesem unsäglichen Kerl zu posten… Ein klitzekleiner und daher gefährlicher Kleingeist….Als aufgeklärter Bürger muss man sehr genau zwischen dem tapferen Volk der Israelis und den „ Mainstream- Juden“ wie Knobloch und Konsorten , unterscheiden…Es tut mir leid, aber anders kann ich es nicht ausdrücken….und Maaslein ist auf der Seite des „ Mainstreams“.....wie alle Schwächlinge…Pfiu Deibel…

Ilona Grimm / 18.11.2019

Werter Herr Noll, Sie erweisen Heiko-der-wegen-Auschwitz-in-die-Politik-gegangen-ist-Maas zuviel Ehre, wenn Sie über ihn schreiben. Gönnen Sie ihm doch seinen Dandy-Look und seine Groupies. Mit mehr kann er eh nicht aufwarten. // Was mich immer wieder wundert: Juden lassen zu, dass deutsche Politiker sich mit allem möglichen und unmöglichen JÜDISCHEN schmücken – siehe Ihr Beispiel vom „Jüdischen Museum“, das offenbar nicht jüdischer ist als ich selbst. Mit der „Aufarbeitung“ des HOLOCAUST SCHMÜCKT sich der deutsche Politiker. Und mit dieser glitzernden Anstecknadel am Revers stimmt er bei UNO-Resolutionen verlässlich gegen Israel und unterstützt BDS, Hamas, Hisbollah und ähnliche feindliche Organisationen, was aus meiner Sicht fortgesetzte Arschtritte für alle Juden sind. (Verzeihen Sie mir bitte die Vulgärsprache). Die Duldung erscheint mir, gelinde gesagt, inkonsequent. Warum verbieten Juden nicht den Missbrauch ihres Glaubens und ihrer Symbole? Die Muslime haben das doch auch hingekriegt. // Kürzlich habe ich über eine Aktion namens „Rent a Jew“ gelesen. Das ist ja wohl an Respektlosigkeit kaum zu überbieten. Mich erinnert das an „The Help“ im Amerika vergangener Zeiten. Warum lassen Juden so etwas zu?

B.Kröger / 18.11.2019

Heiko Maas stimmt bei der UNO immer wieder gegen Israel und wird dafür von jüdischer Seite für Toleranz und Verständigung geehrt. Bei den Preisverleihern muss es sich um Deutsche handeln. Wir sind in unserem Land ja an derartige politische “Merkwürdigkeiten” gewöhnt.

Sebastian Laubinger / 18.11.2019

Frau Chebli drückt sich so wunderbar zweideutig aus, natürlich ohne dies zu beabsichtigen. Wäre ich zynisch—oh, Moment, Korrektur: Ich BIN zynisch, also: Die Worte der nicht besonders geschätzten Frau Chebli lassen sich so interessieren: Noch nie hat ein solcher Zwerg so wenig erreicht, sicherlich nicht FÜR Israel und die Juden. Nun, wenn man das Ganze umdreht, DANN wird ein Schuh draus, leider ein stark drückender, freudloser. Herr Maas hat es in atemberaubender Weise geschafft, Deutschland auf eine Seite mit offen antisemitischen, nicht-demokratischen Regierungen zu ziehen. JEDES MAL nickt Deutschland unter Maas israel-feindliche Resolutionen ab. Ich schäme mich, von solchen Witzfiguren repräsentiert zu werden. Bitte, BITTE, BITTE, setzt endlich jemanden ein, der a) glaubwürdig, b) integer, c) intelligent genug ist, den Posten auszufüllen. Auf der Achse gibt es ein paar exzellente Kandidaten, ohne Parteibuch, daher geschult im aufrechten Gang…

Eleonore Weider / 18.11.2019

Auch das sollte bekannter werden, das “jüdische” Museum ist weder von Juden betrieben, noch wahrt es irgendein Interesse am Jüdischen. Eine Farce, wie so vieles in diesem Land. Zitat: 2001 wurde das Jüdische Museum Berlin dann vom Bund übernommen und zu einer bundesunmittelbaren Stiftung. 2013 wurden auch Akademieprogramme ins Leben gerufen, die aus einem Themenschwerpunkt zu Migration und Diversität sowie einem Jüdisch-Islamischen Forum bestehen. 1997wurde der international angesehene Judaist Peter Schäfer zum Direktor berufen, der im Juni 2019 von seinem Amt zurücktrat.

Antonio Ponzio / 18.11.2019

Heiko Maas, ist der Minister mit der mass anzugen,und die Hände in der tasche. Che brutta figura, da hilf auch preise nicht mehr. Tanti saluti dal Atlantico. Antonio.

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