Fragen Sie nach den Beschwerden, die einen gewissen Herrn aus Luxemburg seltsam gehen lassen? Wohl eher nicht. Großbritannien wird es kurz-, mittel- und langfristig wirtschaftlich deutlich besser gehen, als z.B. Schland. Die Briten haben sich den Mühlstein namens EU vom Hals geschafft. Und ich hege die Hoffnung, dass viele weitere Staaten folgen werden und den Irrsinn beenden. Nur die Schland-Bürger werden wieder einmal zu doof sein und bis zum bitteren Ende durchhalten.
Tja, nicht nur Ratten verlassen ein sinkendes Schiff. Bisweilen sind es auch Passagiere, die an Bord hochnäsig behandelt und ausgenommen wurden, weshalb sie die Schnauze voll haben. Die Briten waren immer schon sportlich, und von Calais nach Dover zu schwimmen ist für sie kein Beinbruch. Wie sangen sie schon im Ersten Weltkrieg? “There’ll be bluebirds over the white cliffs of Dover — toworrow, just you wait and see ...”
Nach aktuellem Stand (ca. 18.00 MEZ) ist die Kuh allerdings noch keineswegs vom Eis. Hintergrund ist die aktuell hochtourige Mobilmachung der Hardcore-Brexiteers, angeführt von Boris Johnson - und das ist neu - im Schulterschluss mit der DUP (Democratic Unionist Party, Nordirland). Die knallharten Brexit-Verfechter befürchten nach wie vor, dass das Vereinigte Königreich auf längere Sicht (trotz sog. moderater Übergangsregeln) als koloniales Anhängsel der EU landen würde, weshalb sie nun reihenweise Rücktritte androhen, falls dem vorliegenden Entwurf im Parlament schlußendlich Grünes Licht erteilt werde. Auch Labour-Anbgeordnete stellen sich quer, weil sie einen (noch) weicheren Brexit fordern resp. mit einem zweiten Referendum liebäugeln. Einige Beobachter glauben, dass sich der Grabenkampf bis zum Dezember hinziehen könnte.
Was den Gang angeht, lassen Sie bitte Frau May in ruhe. Wissen Sie, ob sie Hühneraugen hat oder einen Fersensporn? Es muss nicht jeder wie Schmitz Backes um die Ecke kommen.
Ich beneide die Briten. Ob die deutsche Flüchtlinge aufnehmen, wenn hier alles in die Binsen geht? Mit ein wenig Glück könnten Achse - Leser als politisch Verfolgte, denen hier der Knast droht, durchgehen.
Was ich an der Brexit-Debatte so entlarvend finde: Die gleichen Kräfte z.B. “Pulse of Europe”, die in GB eine zweite Abstimmung fordern, verweigern es den anderen Europäern über einen Verbleib in der EU abzustimmen.
Und haben die Briten nicht vollkommen Recht, sich zu diesem Schritt zu entscheiden? In diesen Zeiten um so mehr. In dieser Hinsicht können wir von den Briten so einiges lernen. Ausserdem bin ich mir zu fast 100 Prozent sicher, dass in Zukunft noch diverse andere Länder den ‘British way’ einschlagen werden. Und wer steht wohl letzten Endes als Gelackmeierter allein auf weiter Flur und fragt sich (wieder einmal!) wie es bloss dazu hat kommen können?
Ich gratuliere den Briten, wenn ihnen der Ausstieg so gelingt und sie sich aus dem Moloch EU verabschieden. Jetzt können sie endlich ihre Geschicke wieder in die eigenen Hände nehmen. Es scheint ja beileibe nicht so schlecht zu laufen, wie das unsere grüngefärbte Journaille gerne herbeischreibt und -redet. Übrig bleiben 27 Nationen, von denen wirtschaftlich nennenswert maximal 5 Nationen den Laden finanzieren. Wir natürlich ganz vorne dabei. Dabei ebbt die EU-Verordnungsflut keinesfalls ab, sondern steigt stetig an. Die sogenannte Wohnungsnot hat beispielsweise darin auch ihre Ursache, alleine die Umweltverordnungen oder das, was uns unter der Rubrik verkauft wird, machen mittlerweile rund 10% der Baukosten im Wohnungsbau aus. Entweder zu Lasten der Rendite oder zu Lasten der Mietkosten. Jedenfalls mit dem Effekt, daß zu wenig gebaut wird. Dazu latente Eingriffe in die nationale Souveränität (=böses Wort, weil rechts). Unser Energiesektor wird ideologisiert und für immer mehr Menschen unbezahlbar, unsere Autoindustrie wird komplett zerstört. Dafür wird unser Sozialbudget immer weiter aufgeblasen. Was ja nicht verwundert, findet die Einwanderung in unsere Sozialsysteme fröhlich weiter ungebremst statt. Wenn meine Landsleute das nicht endlich kapieren (und dementsprechend wählen), sehe ich dunkelschwarz für die Zukunft Deutschlands.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.