Ein guter Text. Allerdings würde ich gerne anmerken, dass das, was man als “Mitte” bezeichnet, vollkommen subjektiv ist, und sich je nach Zeit und Ort unterscheidet. Die Einstellung, die in meiner Jugend zum Beispiel im Bezug auf Homosexualität der Konsens war, würde heute als Extremismus gelten. Je weiter man sich zeitlich und örtlich entfernt, desto mehr verändert sich, was die “Mitte” ist. Anzunehmen, dass die “Mitte” eine Tendenz zur Vernunft hat, ist irrig, wenn man bedenkt, dass es auch in Saudi-Arabien, Venezuela, und Nordkorea eine Mitte gibt, die mit dem, was dort ist, mehr oder weniger zufrieden ist. Ich habe deshalb aufgehört, zwischen links, rechts, und der Mitte, oder zwischen Extremismus und der Mitte, zu unterscheiden, und konzentriere mich nur noch auf den einzigen, objektiv quantifizierbaren, Unterschied: Wie autoritär etwas ist. Jedes Laissez-Faire, oder die Abwesenheit von staatlichen Eingriffen, ist ein Schritt in Richtung Freiheit. Jedes neue Gesetz, das Handlungsoptionen einschränkt, sei es, indem es etwas verbietet, erzwingt, subventioniert, oder verteuert, ist ein Schritt in Richtung Totalitarismus. Meiner Meinung nach ist das die einzige Skala, die Sinn macht, weil alles andere nicht objektiv quantifizierbar ist, und sich in ideologischem Wischiwaschi ohne feste Definitionen verläuft.
Wie wahr, Herr Schelske! Die Gefahr der von einer Mehrheit teils unbemerkten, teils aus Indolenz begrüßten Diktatur ist umso größer, als jährlich Tausende neuer Grün-Wähler die Schulen verlassen. Wir müssen die Kultusministerien zum Denken bringen und die Lehrerausbildung entideologisieren. Wer übernimmt den Job fünfzig Jahre nach Beginn des Laissez-faire…?
Wie weit diese Entwicklung bereits fortgeschritten ist, habe ich eben bei der Lektüre meiner lokalen Tageszeitung erfahren müssen: die “Greta-Forderungen” werden nicht nur von den Professoren Schellnhuber und von Weizsäcker (die erwartbaren Verdächtigen), sondern auch von Ranga Yogeshwar und Sven Plöger (beide vom Rotgrünfunk WDR) unterstützt. Während es bei dem beruflich von ARD-Aufträgen abhängigen Sven Plöger noch nachvollziehbar ist, muss man beim Abdriften des im Pensionalter befindlichen Yogeshwar, der einst als gut erklärender Physiker Karriere machte, um eine Form der Altersdegeneration handeln.
” Auf der gesellschaftlichen Ebene gehören die Kirchen und große Teile der Medien dazu.” Fairerweise muss man sagen, dass nach meinen Beobachtungen mehr als die Hälfte der Katholiken nicht mit der politischen Linie eines Kardinal Marx einverstanden sind. Anders bei der EKD: ein politisches Tollhaus, das die meisten Mitglieder aber so akzeptieren.
“Wir befinden uns an einem Punkt, an dem das Szenario einer grünen DDR nicht mehr ausgeschlossen werden kann.” Diesem Fazit kann ich mich nur vollkommen anschließen. Der Weg dorthin ist doch eigentlich für jeden offensichtlich, trotzdem werden die bekannten Parteien wieder mit ca. 80% in der Summe gewählt werden. Man begreift es nicht.
Sehr gut geschrieben! Ich bin der Meinung, dass die Politik da nicht den Trend setzt, sondern dem Trend angepasst wird. Google als Beispiel hat da kräftig mitgewirkt. Erarbeitetes Wissen und Erfahrung steht gegen Schlagwortsuche und oberflächliche Information, ausreichend um in einer Gruppe Gleichstrukturierter sich zu äußern. Wissen, Plan, Ausführung und Erfolg (oder Misserfolg mit Lerneffekt) Einzelner werden ersetzt durch Teams ( ein anderes Wort für Verwässern und Zerreden), das gute Gefühl ersetzt messbaren Erfolg. Wozu noch mühselig Wissen aneignen zum selbstständigen Denken, wenn es doch so viel einfacher geht. Meine Erfahrung als Ingenieur in einem Landesbetrieb.
Ein fabelhaft ausformulierter Text, den ich allerdings in einem Satz zusammenfassen kann: Die linksgrünen Gutmenschen sind geisteskrank.
Gruppendynamik und Gruppenbildungen sind unser evolutionäres Erbe. Das Gefühl der Angst schützte die Gruppe vor Gefahren, während Regeln und deren Einhaltung das interne Gruppenmanagement bewahrte, und zur Ausbildung von Moral und Gewissen führte. Diese wenigen Parameter aus unserem menschlichen Verhaltenskodex sind für Schmalspurpsychologen ausreichend, um über Agitation und Propaganda ganze Menschenmassen in den Wahnsinn zu führen. Das klappte 1933 und wird auch heutzutage gerne angewendet. Das größte Problem sind nicht die Mächtigen, die ihre Macht ausbauen und festigen wollen, sondern die Gruppe, die trotz Aufklärung und vielen Formen der Informationsmöglichkeiten, trotz Eigenhirn und Denkvermögen sich mit ‘Brot und Spielen’ zufrieden gibt. Das menschliche Gehirn ist träge, und seine Weiterentwicklung offenbar zur Zeit im ‘Standby’. Wir wollen künstliche Intelligenz? Wie wäre es wir nutzten einfach nur unsere natürliche, unsere Ökointelligenz, wie der Grüne zu sagen pflegt.
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