Danke, das ist eine gute und neutrale Zusammenfassung. Ich bins selber gläubig und erlebe viele Menschen die psychische Probleme haben. Ja, der Glaube kann hier enorm helfen, weil er Kraft gibt und den Weg zur Heilung/Besserung weist.
“Wenn Sie zu Gott beten, dann sind Sie religiös. Wenn Gott Ihnen antwortet, dann sind Sie psychisch krank.” (Dr. Gregory House, TV-Serienarzt und Philantrop) Unabhängig davon muss man die Augen schon ganz fest schließen, um nicht zu sehen, dass unter den Glaubensrichtungen eine Religion offensichtlich mehr traumatisierte und psychisch Kranke hervorbringt, als andere Religionen. Stichwort: Messer. Nennen wir diese Religion einfach den Rosa Elefant Im Raum.
Sehen wir einmal bewusst von Geisteskrankheiten ab. Die meisten Religionen schreiben bestimmte Arten der Nächstenliebe vor. Je weniger aggressiv sich der Mensch verhält, desto “gottgefälliger” und desto besser für das Seelenheil des sich derart Verhaltenden. Intensiver Glaube muss also keineswegs zwangsläufig in die “Irre” (auch im wahren Wortsinne) führen - oder umgekehrt. Ob nun Neues Testament oder Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, usw., diesbezüglich sind sich die meisten Religionen prinzipiell ähnlich. Eine bestimmte Religion (ist es tatsächlich eine solche?) weicht allerdings von diesem Prinzip grundlegend ab… Dort gilt strenggläubig auch zwangsläufig als intolerant (behutsam formuliert) gegenüber Anders- oder Nichtgläubigen. Verwechseln wir also nicht Ursache und Wirkung.
In den Augen der Fundamentalisten, haben natürlich Menschen die an keinen unsichtbaren Kim-Jong-Un glauben, Schuppen, Mundgeruch, Geisteskrankheiten und natürlich auch keine Wertvorstellungen. In dem Moment, in dem die Frauen sich emanzipieren und weiterbilden, hören sie auch auf Fanatiker großzuziehen. Wer aber dumm, ignorant, womöglich genitalverstümmelt, in einem Halbsklavenverhältnis lebt, von der kann man nicht erwarten, dass sie selbständige, kritische Geister erzieht. Die Netflix Serie <<Unorthodox>> ist mal wieder so ein Augenöffner. Wenn heute ein Mohammed, ein Jesus oder ein Joseph Smith sich vor dem Brandenburger Tor stellt und anfängt zu erzählen, er kommuniziere mit Gott, mehr sogar, dass er Gott selbst ist und als eigener Sohn auf die Erde gekommen, dann dauert es keine 10 Minuten bis unsere Gesellschaft ihn samt Zwangsjacke zum Psychiater führt. Die gleiche Gesellschaft hat aber gar kein Problem damit, wenn die gleichen Ereignisse sich vor 2.000 Jahren, 1.300 Jahren, gar 60 Jahre wie bei Scientology ereignet haben. Naja…. sieht man wie vielen sogar wissenschaftlich “gebildeten” Leuten man Homöopatische Globuli für ein absurd teures Geld verkaufen kann, dann sieht man, dass ein akademischer Grad einen nicht vor dem < Confirmation Bias > schützt. Wer an was beklopptem glaubt, für dem sind keine Argumente, Kritik, Skeptizismus oder der Aufruf die eigenen unlogischen Gegensätze zu achten, in irgendeiner Weise wünschenswert. Dann werden auch in Krisenzeiten keine Reaktorenlaufzeiten verlängert, weil es gegen den eigenen Glauben geht. Lieber sollen - natürlich andere - frieren und womöglich sterben. Die World Trade Center Terroristen waren ja auch fachlich “gebildete” Menschen und dennoch blinde Fanatiker. Man sagt dazu auch Grüne.
Glaube und Geisteskrankheit: Das wäre ja alles halb so wild, wenn es sich nicht um eine kriminelle Vereinigung handelte. Beweis: Käme ein Prophet heute mit sowas daher, dann säße er spätestens nach dem ersten abgeschnittenen Hals im Gefängnis, wegen Mord, klar, aber ebend auch wegen § 129 StGB, “Bildung einer kriminellen Vereinigung”. Die bekämen dann keinen Fuß mehr auf die Erde.
“Der Glaube gibt einem Menschen das Gefühl, dass er in diesem Leben nicht allein ist und dass es jemanden gibt, der ihn sieht, versteht und ihm hilft”. Etwas anzunehmen , für das es keine Evidenz gibt , ist Selbstbetrug . Das hilft nicht wirklich , sondern verzögert die Erkenntnis . Siehe Energiezauberreligion im Nachbarartikel . Diese Endzeitjünger ” glauben ” auch an die wundersame Stromeinspeisung aus dem off ...
Ich finde es erstaunlich, wenn jemand denkt, dass dieses Phänomen des menschlichen Gehirns, dass all das kreativ hervorgebracht hat, was wir als Zivilisation im weitesten Sinne erkennen, nicht auch Wahn, Glaube, Götter und Krankheitsgefühle aller Art hervorbringen können soll. Aus sich selbst, aus dem innovativen Chaos assoziierter Neuronen. Unser Gehirn kann alles, was wir denken und fühlen, auch Gott. Warum nicht?
Also immer noch unter dem Einfluss des Gotteswahns, ya sayyidi?
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