Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ’ ich einen Arbeitskreis (Hier Ethikrat). Entweder eine Regierung schafft das, oder eben nicht und dann soll sie umbilden oder zurücktreten. Die Verantwortung soll auf irgendwelche nicht gewählten Heiupeis verlagert werden. So bequem. Ich wars nicht. Danke für nichts aber die fette Kohle streiche ich ein bis ans Ende meiner Tage.
Der Ethikrat war durchaus schon vorher bekannt, etwa für seine Rolle bei der Verhinderung der Stammzellenforschung in Deutschland. Schon das war ein katastrophaler Fehler! Ich will keine spießigen Moralisten in der Politik, auch nicht als Berater. Nebenbei gehören so einige Ihrer “Ethikrat-Vorschläge” eher wegen Volksverhetzung und Hochverrat vor ein Gericht, statt in einen Ethikrat!
Der Ethikrat hat nur eine Funktion, nämlich den Entscheidungen des politisch (korrekten) Establishment eine moralische Legitimation vor dem Bürger verleihen. Wer im Ethikrat wirklich ergebnisoffen beraten will, der fliegt raus. So sieht das heute aus!
Auf den Punkt gebracht hat es @Wolfgang Kaufmann: wir brauchen eine unabhängige Justiz! keine Besetzung von Verfassungsrichtern aus dem Kanzleramt (Harbeck) oder ausgemusterte Politiker (Müller) sondern Auswahl aus den eigenen Riegen mit begrenzter Amtszeit ohne Einfluß der Politik. Das wäre die letzte Chance, die diese Republik noch hat. Ein Wächterrat (Danke Co Kommentator), dessen Mitglieder von der Politik bestimmt und entlassen werden (Söder) ist so glaubwürdig wie König Herodes als Vorsitzender des Kinderschutzbundes.
Wir brauchen mit Sicherheit keinen philosophisch tickenden Ethikrat. Ethik und Moral sind relativ und fallen je nach kultureller Prägung bzw. Sozialisation völlig unterschiedlich aus. Die Antworten, die so ein Ethikrat also auf die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft geben kann, sind von vornherein einseitig kulturell geprägt. Und selbst dann, wenn man so einen Ethikrat multikulturell zusammensetzen würde, wäre der Output nicht besser, eher schlechter. Denn fremde Kultur erfüllt in unseren Regionen natürlich erst recht nicht den Zweck, die Menschen in unserem natürlichen Lebensumfeld artgerecht zu behandeln, da Kultur immer irgendwie regional bedingt bzw. durch die Ursprungsregion geprägt ist. Was wir aber gebrauchen könnten, wäre ein Rat aus Wissenschaftlern, die sich den menschlichen Problemen auf einer Ebene nähern, die eben nicht auf Kultur und Sozialisation, sondern auf dem Instinkt basiert. Es bräuchte also einen Rat aus Experten, die genau begriffen haben, wie der Mensch sich verhaltens- und sozialbiologisch in seiner Umwelt darstellt, denn das tut er unabhängig seiner kulturellen Prägung und Sozialisation überall auf Erden nahezu gleich. Die menschliche Physis bestimmt, in Verbindung mit den Anforderungen die das Lebensumfeld an die Selbsterhaltung stellt, letztlich das menschliche Verhalten. Alles was darüber hinaus geht, ist kulturell geprägtes Wischiwaschi. Einfach ausgedrückt: Wer die Menschen human behandeln und Konflikte mit ihnen und untereinander von vornherein vermeiden will, der wende den Blick auf die Verhaltensbiologie.
Als im Jahre 2020 immer wieder in den Rundfunk- und Fernsehnachrichten von den Stellungnahmen und Äußerungen des Ethikrates die Rede war, und dass die Bundesregierung sich nach den „Empfehlungen des Ethikrates“ richte, :war ich sehr erstaunt. Denn von einem Philosophen „Ethikrates“, vielleicht einem Kollegen des Sokrates?, hatte ich noch nie etwas gehört. Mein Irrtum wurde mir rasch bewußt. Ich hatte den Genitiv von Ethikrat für den Namen eines antiken griechischen Philosophen gehalten. —Gemeint waren also die Empfehlungen dieses Deutschen Ethikrates. Dessen Vorsitzende, die promovierte Ärztin und Magisterin der Philosophie und Soziologie, Frau Professorin Alena Buyx sagte im Oktober 2020: “In einem Satz kann man sagen: Das ist fürchterlich, aber notwendig”. Sie hatte den Lockdown richtig als das bezeichnet was er ist: Fürchterlich! Meinte aber, dass er “ethisch gerechtfertigt“ sei. . Als die Kassenärztliche Bundesvereinigung in einem Positionspapier vom Lockdown abriet, die Strategie von Bund und Ländern kritisierte und der Meinung war, dass stärker auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung gesetzt und der Schutz von Risikogruppen in den Fokus gerückt werden müsse, sagte diese Ethikexpertin: „Das kommt nicht zum richtigen Zeitpunkt und bietet auch nicht wirklich etwas an. Das ist dann auch aus ethischer Perspektive durchaus verantwortungslos”. Kann man sich ethischer ausdrücken?
Wenn man (ich bin für richtiges Gendern schon zu alt, zu weiß und zu männlich) das liest, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Libertären (Ludwig von Mises, Roland Baader, Hans-Hermann Hoppe u.a.) recht hatten. Das erste und vornehmste Menschenrecht ist es, vom Staat in Ruhe gelassen zu werden. Lassen wir uns von niemandem eine Ethik vorschreiben, die wir unseren Entscheidungen zugrunde legen, erst recht nicht vom Staat. Und zur Ethik jeder guten Staatsführung gehörte es, unaufhörlich darüber nachzudenken, ob der Staat denn überhaupt der richtige, oder doch eher ein überflüssiger Ethiker wäre.
Meine Ethik ist sowas von klar, gebildet auch in jahrzehntelangem arbeits- und darin erfolgreichem Leben. Danach lebe ich und irgendwelche anderen Schlauschwätzer und Lohnschreiber brauch ich nicht, außer gelegentlich als Impulsgeber einige Menschen aus dem Autoren- und Kommentatorenspektrum von der AdG. Wer diesen Ethikrat ernst nimmt, hat kein eigenes Leben und ist, mit Verlaub, eine arme Sau.
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