Unsere Politiker fallen mit ihrer Staatsauffassung in die Zeit vor Kant, Voltaire und Montesquieu zurück, während diejenigen, die noch nicht so lange hier leben, im Mittelalter verharren. Machen wir die historische Mitte daraus, rutschen wir gemeinsam in den 30-jährigen Krieg. Das kommt mir irgendwie plausibel vor.
Unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung würde es gut zu Gesicht stehen solche negativen Entwicklungen nicht mit Schimpfworten abzutun und die Auseinandersetzung allein auf die Straße zu verlagern. Wichtiger wäre, die Ursachen der Entwicklung zu verstehen und zumindest den kleinstmöglichen Konsens zu suchen. Alles Andere führt zu einer weiteren Polarisierung. Mir fällt, selbst nach längerem Nachdenken. kein historisches Beispiel ein, in dem Ausgrenzung zu einem dauerhaften, eine Gesellschaft stabilisierenden Ergebnis geführt hätte.
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