Vera Lengsfeld / 10.03.2022 / 15:00 / Foto: metropolico / 130 / Seite ausdrucken

Frieren für die Freiheit?

Frieren für die Freiheit.“ Das empfiehlt uns Alt-Bundespräsident Joachim Gauck, der garantiert nicht beim Frieren und eventuell Hungern dabei sein wird, ebenso wenig wie die anderen Mitglieder der politischen Klasse, die uns die Suppe eingebrockt haben, die wir jetzt auslöffeln müssen.

Gauck, der im Wahlkampf um den Bundespräsidentenposten versprochen hatte, ein Präsident der Bürger sein zu wollen, wurde einer der servilsten Amtsinhaber mit offen ausgelebter Aggression gegen seine Landsleute. Gauck hat das Land in Hell- und Dunkeldeutschland gespalten und sich natürlich zum hellen Deutschland gerechnet. Seine neueste Erleuchtung hat er bei „Maischberger“ publik gemacht:

„Wir können auch einmal frieren für die Freiheit und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.“

Deutlicher kann man seine Verachtung gegenüber denen, die für Gaucks privilegierten Status zahlen müssen, nicht ausdrücken. Wer sich noch Illusionen über die herrschende Kaste gemacht hat, dem sollten Gaucks Worte endgültig die Augen öffnen.

Was wir jetzt erleben, ist der vorläufige Höhepunkt eines jahrzehntelangen Politikversagens. Die letzte Regierung, die tatsächlich noch im Interesse unseres Landes gehandelt hat, war die Regierung Schröder. Der jetzt vielgeschmähte Kanzler hat Deutschland tatsächlich in einem besseren Zustand an seine Nachfolgerin übergeben, als er es übernommen hatte. Seitdem geht es bergab, wurde die wirtschaftliche Substanz aufgezehrt, der Zusammenhalt zerstört und die Zukunft verdunkelt.

Statt Leistung herrscht Quote

Deutschland, einst der starke Mann Europas, ist nur noch ein Koloss auf tönernen Füßen. Statt wissenschaftlicher und technischer Innovation haben wir ein Heer von kontraproduktiven Frauen-Gleichstellungs-, neuerdings auch Queer-Beauftragten. Statt Leistung herrscht Quote. Unsere in Vormerkelzeiten noch effektive Verwaltung versagte bei der Flutkatastrohe im Ahrtal vollständig. Inzwischen könnte die Bevölkerung, sollte hier ein Notstand eintreten, nicht einmal mehr gewarnt werden. Das funktionierende Alarmsystem der DDR (es war nicht alles schlecht!) wurde prompt abgebaut.

Der bundesweite Warntag wurde 2021 vom damaligen Innenminister Seehofer abgesagt, weil ein Probealarm ergab, dass viele Sirenen nicht mehr funktionierten. Seehofers Image war wichtiger als der katastrophale Zustand der inneren Sicherheit. Diese Haltung ist inzwischen anscheinend Usus bei der politischen Kaste. So war es der heutigen Familien- und damaligen Umweltministerin von Rheinland-Pfalz Anne Spiegel weniger wichtig, wie sich die Flutkatastrophe entwickelt, als wie sie medial wahrgenommen wird. Das kostete Menschenleben auf einem Campingplatz, dessen Benutzer nicht vor der Flut gewarnt wurden. Unwahrscheinlich, dass dies für Spiegel Konsequenzen haben wird. Schließlich ist die Zahl der Politiker, die trotz teurer Fehlentscheidungen unbeschadet im Amt bleiben, inzwischen Legion.

Abgelenkt von solchen Fehlentscheidungen wird mit dreister Propaganda. So wird aktuell von Politik und Medien behauptet, die astronomischen Preise an der Tanksäule wären dem Ukraine-Krieg geschuldet. Dabei sind sie das Ergebnis der politischen Preistreiberei, die mehrere Steuern, zum Jahresanfang noch eine zusätzliche CO2-Abgabe auf Benzin und Diesel gelegt hat, um die „Energiewende“ zur „Klimarettung“ zu finanzieren, deren Kosten aus jedem denkbaren Ruder laufen.

Fehler einzugestehen ist tabu, stattdessen wird über irgendwelche „Entlastungen“ für die Bürger schwadroniert, statt die Belastungen einfach zu streichen. Gaucks Aufforderung, jetzt bitte für die „Freiheit“ zu frieren soll auch davon ablenken, dass der von Kanzlerin Merkel im grünen Auftrag exekutierte Schnellausstieg aus der Atomenergie und der Kohle uns in die fatale Abhängigkeit von Putins Gas gebracht hat. Wer davor warnte, sich in diese Falle zu begeben, war ein „Verschwörungstheoretiker“.

Jetzt sitzen wir mitten im von der Politik angerichteten Dilemma und statt einzusehen, dass der bisherige Kurs fatal war und notwendige Korrekturen durchzuführen, wird uns von ihr gepredigt, wir sollen frieren und auf unser Lebensglück und unsere Lebensfreude verzichten. Nein, Herr Gauck, für Sie wollen wir nicht frieren und auf unser Leben mit  Freuden verzichten. Sie und Ihresgleichen sind das Problem, das wie Mehltau über unserem Land, liegt und uns am freien Atmen hindert.

„Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, Ich kenn auch die Herren Verfasser; Ich weiß, sie trinken heimlich Wein: Und predigten öffentlich Wasser“, schrieb schon Heinrich Heine in seinem „Wintermärchen“.

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Leserpost

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R. Reger / 10.03.2022

Was da in den Köpfen der Leute vorgeht, ist rational nicht mehr zu erklären. Extremisten dienen als Matrix für eine Welt, die die Menschheit nicht will. Der “Gauckler” war für mich der erste Totalausfall als Bundesflötist. BK und BP beide aus dem Osten hatten in Deutschland überdeutlich signalisiert, wo es hingehen sollte. Spätestens an diesem Punkt hätte die Mehrheit der Deutschen aufwachen müssen. Die Mehrheit der Ostbürger hatte das sofort erkannt, konnte mit dem naiven Wessi in der Tiefschlafphase das Ruder nicht mehr herumreissen. Merkel und ihr Abnicker hatten die Weichen für den great reset unwiederbringlich gestellt. Erst Corona, dann in eine vollkommen eingeschüchterte Bevölkerung hinein,  noch die Nato Agression, welche zum Ukraine Konflikt geführt hat. Bang bang, double tap. Endich Zeit, für einen neuen, reinigenden Krieg. Danach folgt der lang ersehnte Neuanfang, in einer verstrahlten Atmosphäre zwar, aber endlich geht es dem Westen dann genau so bescheiden wie den Bewohnern der Sahel-Zone.

Wilfried Düring / 10.03.2022

‘Sie üben sich fleißig im Schießen und sprechen laut von dem Feind und zeigen wild über die Grenze. - Und UNS haben sie gemeint.’ (nach Bertolt Brecht; ‘Lied vom Klassenfeind’)

Wilfried Cremer / 10.03.2022

Liebe Frau Lengsfeld, mit solchen Sprüchen schwimmt Herr Gauck im Zwangsfunk wie der Fisch im Wasser. Nicht einmal ein Terrorherrscher kann sich eine solche Frechheit leisten.

Frank Holdergrün / 10.03.2022

Dieser selige Schwätzer schämt sich nicht. Selten etwas so Herablassendes, Unüberlegtes, Verachtendes gehört. Die denken, bei Maischberger sind sie unter sich. Ich möchte nicht hören, wie die sonst über ihre Mitbürger reden.

susanne antalic / 10.03.2022

Frieren für die Freiheit?  Die Propaganda funktioniert- der Putin ist schuld, der Putin aber liefert, aber die Steuern an die Energie sind zu hoch, das wird überall verschwiegen, damit auch ALLE Hass auf Putin entwicklen und dankbar den teueren Frackinggas aus USA kaufen. Es ist alles ein abgekartetes Spiel, den das Volk wird hungern und frieren, aber sicher nicht der Gauck und andere Politiker, die das verursachen und die Grünen wird das freuen, dann kann man das CO2 ausgleichen, die die Schiffe ,die dieses Gas von andere Seite der Erde herbringen werden.

R. Reiger / 10.03.2022

Dieser Narr, denn: Energiepreise und Düngemittel: Ammoniak wird nach dem Haber-Bosch-Verfahren hergestellt, wobei Erdgas als bisher billigste Quelle des Wasserstoffs und der Energie für die Synthese verwendet wird. Dies macht 70 bis 90 % der variablen Produktionskosten aus. Die Erdgaspreise sind schon 2021 um über 300 % gestiegen, was auch zur Schließung von Stickstoffanlagen in der EU geführt hat. Düngemittel allgemein: Betroffen sind Ammoniumnitrat, Phosphor und Kali. Auf Russland entfallen immerhin 13 Prozent des Welthandels mit Düngemittel-Zwischenprodukten und 16 Prozent des Handels mit fertigen Düngemitteln. Sehr schwerwiegend sind die Folgen beim Export von Ammoniumnitrat, denn Russland bestreitet insgesamt 40 % der weltweiten Exporte von Ammoniumnitrat. Ein erheblicher Teil davon geht auch nach Europa. Außerdem ist Russland mit 17 % des weltweiten Handels-Volumens auch ein wichtiger Lieferant von Phosphaten bzw. Phosphordünger. Auch die globale Kaliversorgung ist gefährdet. Hier kommt Russland ebenso wie Weißrussland auf rund 20 % der globalen Handelsmenge, also zusammen auf 40 %. Die Probleme sind somit viel elementarer: Welthungerhilfe: Preisanstieg der Liebesmittel verschärft Hunger: Schon 2021 sind die Preise für Lebensmittel weltweit teils um 28 % gestiegen. Für viele ohnehin arme Länder kann der Lebensmittelpreisanstieg schlimme Folgen haben und zu Hunger, Hungersnöten oder sozialen Unruhen führen. Das zeigt der aktuelle Nahrungsmittel-Preisindex der Welternährungsorganisation FAO. Dafür gibt es viele Gründe: Logistische Probleme, hohe Energiepreise und teure Düngemittel. Die Auswirkungen sind gravierend, Hungersnöte drohen. Neben weiteren Faktoren, trägt auch der Lebensmittelpreisanstieg dazu bei, dass Fortschritte in der Hungerbekämpfung konterkariert werden und weltweit bis zu 811 Millionen Menschen hungern und über zwei Milliarden an Mangelernährung leiden.

Georg Dobler / 10.03.2022

Die Arroganz dieser 20.000-Euro-Pensionäre (plus Fahrer, geheiztes Büro usw.) ist nicht mehr zu ertragen. Die Forderung jenes Tagesthemen-Kommentators (8000Millionen Zwangsgebühren pro Jahr) dass Lebensmittel doch endlich teurer werden sollen, erfüllt sich auch gerade. Wann steht das Volk, der Souverän, wieder auf wie 89 ?

Frank Danton / 10.03.2022

Welche Lebensfreude, welches Lebensglück? Zu erfrieren oder kein Essen mehr kochen zu können ist nach 2 Jahren Coronairrsinn nur noch ein weiterer Schritt in die Todessehnsucht vieler Menschen. Erst die Freiheit, dann die Selbstbestimmung zu verlieren um dann die Heizung abgedreht zu bekommen und den Strom nicht mehr bezahlen zu können gehört zusammengenommen zu den makabersten Dingen die man sich vorstellen kann. Politik bedeutet in Deutschland unter einer Krankheit zu leiden. Politik ist hier eine Diagnose. Irgendwas mit geklontem Schwachsinn und Selbstverleugnung.

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