Gerd Buurmann / 08.02.2023 / 06:20 / Foto: dm / 112 / Seite ausdrucken

Frau Strack-Zimmermann und das Furzkissen

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann bevorzugt den Spott mit Gesinnungsgarantie. Bei der Verleihung des „Ordens wider den tierischen Ernst“ beim Aachener Karnevalsverein hat sie das getan, was in Deutschland oft als Humor missverstanden wird. 

Wenn zwei Menschen nicht den gleichen Sinn von Humor haben, stehen sie sich so unversöhnlich gegenüber wie Menschen, die an unterschiedliche Götter glauben. So wie Fundamentalisten einander vorwerfen, nicht an den richtigen Gott zu glauben, werfen sich Menschen mit unterschiedlichen Humorvorstellungen vor, einen schlechten oder gleich gar keinen Humor zu haben. Humor und Religionen sind wie Fürze, man glaubt, nur die der Anderen stinken.

Manche Menschen haben Humor und besitzen Ironie. Die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann jedoch bevorzugt den Spott mit Gesinnungsgarantie. Bei der Verleihung des „Ordens wider den tierischen Ernst“ beim Aachener Karnevalsverein hat sie das getan, was in Deutschland oft als Humor missverstanden wird. Sie hat sich einem selbstverliebten und hasserfüllten Auslachen hingegeben. Zur moralischen Selbsterhöhung hat sie den CDU-Chef Friedrich Merz zum Feindbild erwählt, und eine wilde Horde zähnefletschender Karnevalisten dankte es ihr mit schenkelklopfendem Applaus. Strack-Zimmermann lachte, um Zähne zu zeigen.

Alle Menschen haben Meinungen, das ist nichts besonderes, aber nicht alle haben ein feines Gespür für Humor. Alle Menschen haben Überzeugungen, aber nicht alle sind Humoristen. Wenn man wählen muss zwischen Ideologie und Witz, wählt der Narr den Witz. Der König aber wählt die Ideologie. 

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist als Närrin grandios gescheitert, was man allein schon daran erkennt, dass sie für ihre Worte mehr Applaus als Lacher bekommen hat. Wenn ein Mensch Beifall klatscht, macht er dies bewusst und freiwillig. Er signalisiert damit seine Zustimmung. Lachen jedoch ist unfreiwillig. Ein Mensch hört nicht einen Witz und entscheidet dann, ob er lacht. Wenn ein Witz gut ist, muss man lachen. Man kann gar nicht anders. Man lacht, weil man lachen muss. Deshalb sind Veranstaltungen, bei denen mehr geklatscht wird als gelacht, immer eher Propaganda als Vergnügen.

Bei Marie-Agnes Strack-Zimmermann wurde deutlich mehr geklatscht als gelacht. Es war zudem ein erbarmungsloses Klatschen, das umso brutaler klingt, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sie eine Politikerin ist. Sie, die ein Podium nutzt, um einen Menschen im Auslachen auszugrenzen und zu diffamieren, ist Mitglied des Deutschen Bundestags, was bedeutet, dass sie in Ausnahmesituationen auch über Kriege zu entscheiden hat. Ein Narr sollte jedoch nicht bewaffnet sein, denn ein Narr mit Waffe ist nicht komisch, sondern gefährlich, wie man an der Figur des Jokers in „Batman“ sehen kann. 

Ein Narr kritisiert die Macht. Marie-Agnes Strack-Zimmermann jedoch ist Teil der Macht. Was aus einem Land wird, in dem die Narren mächtig werden und die Mächtigen närrisch, kann man in manchen Stücken von William Shakespeare verfolgen. Diese Stücke sind jedoch keine Komödien. Es sind Tragödien! 

Foto: dm

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Leserpost

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George Samsonis / 08.02.2023

ASZm ist ein weiterer Sargnagel für die FDP.

Fritz kolb / 08.02.2023

Die kriegsgeilen Weiber der Ampel zeigen immer stärker ihre psychischen Deformierungen. Die besser als alte Hexe titulierte Vorsitzende des Kriegsausschusses enthüllt dabei ganz freiwillig und offensichtlich ihre Schäden im Kopf.  Gut zu wissen.

Didi Hieronymus Hellbeck / 08.02.2023

@Caroline Neufert. Ihrem Kommentar stimme ich zu. Bis auf die Merkel-Wertung:  Wurde die Frau “im Karneval angegriffen”? Vielleicht in den ersten Jahren, in denen sie ihre Rolle als Kanzlerin allzu tölpelhaft spielte. Später aber nicht mehr - die Karnevalisten in Mainz, Köln und Düsseldorf sind ihr in den dicken Arsch gekrochen. Aber so was von.

Jonas Fuchs / 08.02.2023

Warum das „und“ in der Überschrift?

Gustav Scharf / 08.02.2023

Die eine ist als politische Erbin von Genscher, eine kriegsgeile Furie! Der andere, als einer der Erben von Kohl, ein umfragengeiler Mainstreampolitiker. Beide gehören in einen Sack…Das sind Vertreter einer politischen Klasse, vor denen ein Helmut Schmidt schon vor 20 Jahren gewarnt hat.

Emil.Meins / 08.02.2023

In der “guten alten Zeit”, als es noch Verstand, Anstand und Ähnliches gab, hätte man diese “Dame” ganz einfach “abgeschmackt” genannt. Von der Sorte gibt es noch mehr: man denke an Madame Lagarde,die immer noch ständig ins Solarium rennt, als wäre sie 18. Hat aber nur den Effekt , einer dehydrierten Weinbeere zu gleichen. Statt MASZ dem Namensungetüm, allein das schon kennzeichnend für eine bestimmte Sorte von Frauen, hätte man noch die flotte Saskia nehmen können, die hätte bestimmt eine ähnliche Nummer abgegeben, und uns womöglich noch was auf der Klampfe vorgejodelt, schließlich war das mal ihr Metier. Um der Gerechtigkeit halber, bei den Männern gibt es ebensolche Furzkissen.

Bernd Sauer / 08.02.2023

Diese Menschen machen einen europaweiten Krieg möglich und sind deshalb in keinster Weise lustig. Sie disqualifizieren sich ein Leben lang. Wenn jemand meint, diesen Kriegstreibern ein bunte Clownsnase aufzusetzen um sie volksnah zu präsentieren, nur zu. Wie kann man nur dieselbe Luft atmen?! Ich begreif sie nicht

Elias Hallmoser / 08.02.2023

Natürlich kübelte die “in der Bütt” stehende, der oberen Mittelschicht zugehörige, liberale, bellizistische D’dorferin jede Menge Spott über den der unteren Oberschicht angehörenden, christdemokratischen Sauerländer aus. Das gehört zum rheinischen Karneval, in dem es ja u. a. darum geht, unter der Narrenkappe verborgen und dadurch vor Strafe geschützt, die Herrschenden [= Totalitären] harsch zu kritisieren. Deshalb nennen sich die Spitzen der Sitzungskarnevalisten und dabei die Totalitären verballhornend auch Tollitäten. Im Karneval ging es aber nie um Humor, sondern um derben und beissenden Spott. Die D’dorferin macht allerdings deutlich, wo sie sich gern sähe: „von Kopf bis Fuss ganz formidabel, ohne Zweifel ministrabel ...“.

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