@Sigrid Müller: Den Papst kann man wohl kaum für die Überbevölkerung verantwortlich machen. Können Sie sich ernsthaft vorstellen, dass Afrikaner Ermutigung vom Papst für ihr Sexleben benötigen? Die katholische Kirche hatte mit der Politik des Pillen-Verbots im Westen keinen Erfolg, und in Afrika und Asien brauchen die Menschen keinen Ansporn, um fruchtbar zu sein und sich zu vermehren. Beim Islam sieht das schon anders aus. Muslime MÜSSEN sich vermehren, um die Oberhand in der Welt zu bekommen und die Scharia flächendeckend einführen zu können. Das ist Teil ihres Djihads, ihres heiligen Krieges.
@Claudius Pappe: Aus der Pomeranze kann man leckere Marmelade machen. Aus der Meck-Pommeranze nicht.
Das Problem der unkontrollierten Menschenvermehrung wird mittlerweile erfreulicherweise öfters thematisiert. (Auch dank Dr. Gerhard Giesemann!!) Wie aber hat sich die Perlenkette auf die Geburtenraten in den bearbeiteten Regionen ausgewirkt? 500.000 aufgeklärte Personen und 600 Rain-Worker sind ja nicht unbedingt eine Garantie für zurückgehende Geburtenraten. Theoretisch wissen viele, wie man Empfängnis verhüten kann, und dann kommt irgendwie das Leben dazwischen und alle Aufklärung ist vergessen. Kindersterblichkeit zu bekämpfen und gleichzeitig theoretisch für zurückgehende Geburtenraten (d.h. Reduktion des Bevölkerungswachstums) einzutreten erscheint mir auch nicht so ganz konsequent. Ja, ich höre alle Aufschreie ... insbesondere weil ich mich gelegentlich als Christin „oute“. Warum nicht über Pillen, Sterilisation usw. aufklären und diese Methoden finanzieren? Das wäre wirksame Entwicklungshilfe. Ist da irgendeine verquere Ideologie im Weg?
Volle Zustimmung zu der Analyse von Volker Seitz wie auch zu seinen Beispielen, wie man den Frauen Afrikas helfen könnte. In der Tat wären hier Fortschritte gleichbedeutend mit wirklicher Hilfe und echter Hilfe zur Selbsthilfe. Ich sehe allerdings noch zwei grundsätzliche Probleme, ohne die man vermutlich nicht entscheidend weiterkommt: Das sind einmal die Männer in den Familien; sie dürfen natürlich nicht den Frauen diese Hilfsmittel verbieten oder wegnehmen und ihre Aufklärung verhindern. Zum anderen sind das die Politiker in diesen Ländern. Sie dürfen nicht weiterhin die Frauen und Mütter ihrer Länder auffordern, noch mehr Kinder zu bekommen - Beispiele dafür gibt es leider. Stattdessen müssten die führenden Politiker des Landes ihrer Bevölkerung deutlich machen, welche Bedeutung und welche positive Wirkung eine Reduzierung des Bevölkerungswachstums für alle mit sich brächte.
Manfred Kleist / 30.10.2019 Deutschland ist weiterhin bevölkerungsdichter als fast alle afrikanischen Staaten. Ruanda und Burundi liegen glaube ich als einzige vor uns. Umso erstaunlicher, dass in Deutschland nicht Bürgerkrieg und Massenmord herrscht, wie in Ruanda vor kurzem. Das liegt vielleicht nicht nur an der Bevölkerungsdichte, sondern an der materiellen und ideellen Kultur. Im Süden Sudans ist die Bevölkerungsdichte bei etwa 0,2 Einwohner pro Quadratkilometer. Da geht es trotzdem so zu, wie vor einigen Jahren in Ruanda.
Ein Segen wird als Fluch betrachtet? Unfaßbar!!
Die Wurzel der afrikanischen Armut liegt in der afrikanischen Einstellung zu Leben und Arbeit - die dort bevorzugte “Work-Life-Balance” fällt grundlegend anders aus als in höher entwickelten Regionen des Planeten, samt naheliegender Konsequenzen für die wirtschaftliche Leistung des Kontinents, zumindest weiter Teile davon. Die Bevölkerungsentwicklung verstärkt die daraus folgenden, negativen Wirkungen, sie ist jedoch nicht(!) die Wurzel des Problems, ebenso wenig wie die lang beschworenen Zuweisungen westlicher “Schuld” am afrikanischen Zustand. Mittel und Wege zur Geburtenkontrolle sind seit Jahrzehnten auch in Afrika bekannt. Zunächst zwar falsch angewandt (Kondome wurden demonstrationsgemäss mancherorts auch beim Geschlechtsverkehr über den Finger statt über andere Körperteile gestreift…), inzwischen jedoch hinlänglich verfügbar und in der Anwendung vertraut. Nur: wer will das schon, in Kulturen, in denen “Lendenlahmheit” als schlimmes Schimpfwort gilt und sich “Potenz” noch im wörtlichen Sinne definiert? Wer etwas gelten will, der kann etliche Nachkommen vorweisen - auch zur (vermeintlichen) Altersversorgung, aber primär als Statussymbol. Dies gilt für (männliche) Individuen ebenso wie für Stämme, Staaten und Religionen. Es sind eben jene Themen, welche - wenn auch trivial - im Westen immer noch nicht verstanden werden. Der Weg zu mehr Wohlstand in Afrika müsste über grundlegende Änderung der dortigen Lebensweise, Einstellungen, Traditionen, sogar der Religion, führen. Und welcher heutige Afrikaner würde dies tatsächlich wollen? Dem westlichen Wohlstand wird man nicht abgeneigt sein, dessen “Schattenseiten” (Fleiss, Arbeitsdisziplin, usw.) sicher schon eher. Und jenen Widerspruch wird man nicht lösen können, nicht in Afrika, und schon gar nicht in Europa. Ein Europa, das glaubt, Afrikas Probleme durch Aufnahme von Millionen Afrikanern lösen zu können, wird bald schon die gleichen Probleme aufweise wie Afrika heute. Aber was zählen schon Fakten?
Nach meiner Einschätzung ziemlich westlich gedacht. Selbstbestimmung, Verantwortungsgefühl und Einschätzung der Konsequenzen spielen auf dem afrikanischen dating Markt eine untergeordnete Rolle. Kinderkriegen ist ganz normal, tun doch alle. Beispiel: in Namibia werden sowohl Kondome als auch die Pille kostenlos vom staatlichen Gesundheitsdienst abgegeben. Gleichzeitig werben aber Politiker für eine wachsende Bevölkerung. Für die verarmten Massen ist Sex aber das einzige Vergnügen, dass sie sich noch leisten können (und manchmal springen noch ein paar Bier dabei heraus). Es muss also erst die Armut beseitigt werden, bevor die Bevölkerungsexplosion beendet werden kann. Dazu ist es nicht hilfreich die gierigen Eliten mit Entwicklungshilfe zu füttern.
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