Ewige Verdammnis: Das Erbe Papst Benedikts XVI.

Papst Benedikt XVI. wollte bewahren und nicht erneuern. Dadurch wurde er in den Medien in beinahe grotesker Verzerrung dargestellt. Nun bemüht man sich, sein Erbe endgültig zu demontieren.

Wir sind Papst“, titelte die „Bild“-Zeitung, als am 19. April 2005 beim Konklave nach dem Tod Johannes Pauls II. erstmals seit einem halben Jahrtausend wieder ein Deutscher auf den Stuhl Petri gehoben wurde, der Jubel war groß. Und schon sein erster Auftritt als Papst Benedikt XVI. auf dem Balkon des Petersdoms enthielt eine deutliche Botschaft: „Nach dem großen Papst Johannes Paul II. haben die Herren Kardinäle mich gewählt, einen einfachen und bescheidenen Arbeiter im Weinberg des Herrn.“

Da sprach mit dünner Gelehrtenstimme nicht der vielgescholtene „Panzerkardinal“, der sinistre, unerbittliche Großinquisitor, als der er von den Medien, vor allem in seinem Heimatland, in beinahe grotesker Verzerrung stets dargestellt wurde, sondern ein bescheidener, fast ängstlich wirkender und – oh Gott – kindlich-frommer Mann, der sich vorgenommen hatte, die Kirche, an die er glaubte, zu erneuern. Zu erneuern, indem er zu bewahren suchte.

Bewahren ist in Zeiten der permanenten Revolution unserer Tage, sei sie nun marktkapitalistisch oder ökosozialistisch, zum Schimpfwort geworden. Reformen, welcher Art und Radikalität auch immer, sind dagegen per se gut und erstrebenswert, wer sich dagegen zur Wehr setzt, ein Ewiggestriger, unbelehrbar und verdammungswürdig. „Benedikt war kein Papst der Erneuerung“, befand ein BR-Reporter nach seinem überraschenden Rücktritt im Februar 2013 reflexhaft. „Die Abschaffung des Zölibats oder mehr Mitspracherechte für Laien – darüber wurde in diesem Pontifikat nicht einmal diskutiert.“

Doch wohin die ständigen Zugeständnisse an den Zeitgeist und die veröffentlichte Meinung führen, konnte man sehen, als jüngst der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx in einem Interview der Süddeutschen Zeitung die priesterliche Ehelosigkeit infrage stellte. Postwendend wurde Marx in einem taz-Kommentar dafür gerügt, dass er seine Leute statt in den Zölibat nun in die offenbar nicht weniger verabscheuungswürdige Ehe zwingen wolle.

„Claudia Roth mit Weihwasser“

Für die Gegner der Kirche, zu denen nun mehrheitlich auch die Bundesregierung gezählt werden muss, können „Reformen“ nie weit genug gehen, weil nur eine „Kirche“ tolerabel ist, die auf dem spirituellen Niveau einer Wohltätigkeitsorganisation oder eines mit lila Tüchern dekorierten ökumenischen Kirchentags agiert: „Claudia Roth mit Weihwasser“, formulierte bissig ein Beobachter. „Die eigentliche Krise der Kirche in der westlichen Welt ist eine Krise des Glaubens“, wusste Benedikt. „Wenn wir nicht zu einer echten Erneuerung des Glaubens finden, werden alle strukturellen Reformen wirkungslos bleiben.“

Dabei war sich Joseph Ratzinger zeitlebens treu geblieben. Schon im Oktober 1958, dem Monat, als Papst Pius XII. starb und die Einberufung eines Ökumenischen Konzils noch in weiter Ferne lag, schrieb er in einem Aufsatz: „Es wird der Kirche auf die Dauer nicht erspart bleiben, Stück für Stück von dem Schein ihrer Deckung mit der Welt abbauen zu müssen und wieder das zu werden, was sie ist: Gemeinschaft der Glaubenden. Tatsächlich wird ihre missionarische Kraft durch solche äußeren Verluste nur wachsen können.“ (In einer früheren Version dieses Beitrags wurde für dieses Zitat fälschlicherweise die Pastoralkonstitution 'Gaudium et spes' des II. Vatikanischen Konzils von 1962-1965 als Quelle angegeben, Anm.d.Red.)

Das Leitmotiv des gerade einmal achtjährigen Pontifikats von Benedikt XVI. war folgerichtig die „Entweltlichung“. Als er in seiner berühmten Freiburger Rede im September 2011 die Kirche, seine Kirche, unmissverständlich aufforderte, sie möge „die Weltlichkeit beherzt“ ablegen und „wieder offen auf Gott hin werden“, wurde dies, wie so oft bei Benedikt, absichtlich oder aus Unwissenheit, missverstanden, nämlich als Kampfansage an die vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewollte Öffnung auf die Welt hin.

Doch „Entweltlichung“ hieß (und heißt) für Benedikt nicht Abschottung von der Welt. Im Gegenteil: Benedikt hatte früh erkannt, dass die Kirche im materialistischen Westen, vor allem in Deutschland, mehr und mehr einer Dame ohne Unterleib gleicht. Zwar erreichten (und erreichen) die Kirchensteuereinnahmen immer neue Rekorde, abgesehen von einer kleinen „Corona“-Delle 2020. Zwar ist die Katholische Kirche immer noch der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes nach dem Öffentlichen Dienst, zugleich jedoch besucht mehr als ein halbes Jahrhundert nach Ende des Konzils nur noch einer von zehn Katholiken die Sonntagsmesse, keine drei von zehn Katholiken schließen noch die kirchliche Ehe, und die Zahl der Kirchenaustritte hat sich vervielfacht.

Zu einer Art Gegenpapst stilisiert

„Im Ergebnis hat ein Priester heute deutlich weniger Gläubige zu betreuen als vor 50 Jahren“, schreibt Stefan Mückl, Kirchenrechtler an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom und Berater des emeritierten Papstes, in einer 2017 erschienenen Festschrift für seinen Kollegen Ludger Müller. „Die gängige Floskel vom Priestermangel ist falsch, es gibt einen Gläubigenmangel.“ Der Glaube verdampfe, befand Benedikt, der den christlichen Westen kurzerhand zum Missionsgebiet erklärte. Deshalb wollte er Ballast abwerfen. Die Kirche solle den Kern ihrer Sendung auf vergleichsweise wenige Einrichtungen und Institutionen konzentrieren, gerade diese könnten dann umso kraftvoller bezeugen, worin die Sendung der Kirche besteht. Nur auf diese Weise könne, so Benedikt in Freiburg, „die Kirche tatsächlich wirken, nämlich in die Tiefe; all ihr Mühen würde nicht mehr in der Breite versickern.“

Vom ersten Tag seines Pontifikats an schlug dem bayerischen Papst nicht nur das geballte Misstrauen, ja die Feindschaft derjenigen entgegen, die in ihm schon immer den unbelehrbaren Reaktionär gesehen hatten, sondern auch der Unmut all jener gut ausgestatteten Funktionsträger innerhalb der Kirche, die ihre Pfründen in Gefahr sahen. Man fühlt sich an US-Präsident Donald Trump erinnert, der auch ein Außenseiter war und von Beginn an auf verlorenem Posten gegen ein übermächtiges Establishment kämpfte. Daran änderte auch sein, Benedikts, Rücktritt nichts, ein unerhörter, seit der Zeit der Gegenpäpste nicht dagewesener Akt des freiwilligen Rückzugs und Eingeständnisses persönlichen Scheiterns, das man ausgerechnet diesem Mann nicht zugetraut hätte.

Seit neun Jahren nun lebt der emeritierte Papst, mittlerweile 94 Jahre alt, in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten, betreut von Ordensschwestern und einer Handvoll enger Berater. Doch auch hier ließen seine Gegner nicht von ihm ab. Immer wieder versuchte man, ihn zu einer Art Gegenpapst zu stilisieren, der einem vermeintlich so weltoffenen und modernen Papst Franziskus unablässig Steine in den Weg legt, einem unentschieden zwischen zeitgeistiger Anbiederung und halbherzigem Traditionsbezug hin- und herschwankenden Pontifex, der sich nicht entblödete, die schwedische Klimaaktivistin und Pseudo-Heilige Greta Thunberg zu empfangen. 

Traditionalisten in den römischen Schoß zurückzuholen

Und gerade scheint es, als wolle man nun auch die letzten Reste von Benedikts spirituellem Erbe in den Schmutz treten. „Sancto subito“, nicht bei diesem Papst, höhnte jüngst die Süddeutsche Zeitung, als es wieder einmal um die Aufarbeitung innerkirchlicher Missbrauchsfälle ging, in deren Zentrum nun kein Geringerer steht als der emeritierte Papst selbst.

Schon haben die Mainstreammedien in scheinheiliger Aufklärungsabsicht ihre Reporter an jene Orte gesandt, an denen das Andenken an Papst Benedikt (noch) besonders gepflegt wird, nach Marktl am Inn, seinem Geburtsort, und Traunstein, wo er zur Schule ging und zusammen mit seinem Bruder Georg seine erste heilige Messe, die „Primiz“, gefeiert hatte. Programmgemäß darf ein grüner Aktivist in der SZ zu Protokoll geben, dass die Stadt nicht einfach als „Papststadt“ weitermachen könne wie bisher, sondern sich „kritisch“ mit ihrem Ehrenbürger auseinandersetzen müsse. Man darf sicher sein, dass bald die Protagonisten der Cancel Culture zuschlagen und das Andenken an Papst Benedikt zumindest in geeigneter Weise „kontextualisiert“ wird.

Die Kampagne noch zu Lebzeiten des schon vom nahen Tod gezeichneten Greises begann mit Angriffen auf eines seiner Herzensanliegen, die Bewahrung der alten Messe nach vorkonziliarem („tridentinischen“) Ritus und die Aussöhnung mit der schismatischen Piusbruderschaft. Benedikt wollte der Glaubenskrise in seiner Kirche unter anderem dadurch begegnen, dass er versuchte, die Traditionalisten wieder in den römischen Schoß zurückzuholen.

Er liebte nicht nur die alten Traditionen seiner Kirche, was sich etwa darin zeigte, dass er wieder den Camauro, die fellbesetzte rote Samtmütze und die roten Schuhe der Päpste trug, er sah zudem mit aller Klarheit, dass in den Kreisen der Anhänger der alten Messe der katholische Glaube stark und unverfälscht weiterlebt und sich viele junge Priesteramtskandidaten von der Eindeutigkeit des Altritualismus besonders angezogen fühlen. Diesen „Kraftstrom“, der vor allem in Frankeich und den USA den Katholizismus entscheidend prägt, wollte Benedikt in seine Kirche leiten.

Ein Fall vor 42 Jahren

Zunächst scheiterte die Aussöhnung an der Weigerung der Piusbrüder, die Ergebnisse des Zweiten Vatikanums anzuerkennen, zudem an einer aggressiven Öffentlichkeit, die Benedikt vorwarf, er habe mit der Aufhebung der Exkommunikation des britischen Geistlichen Richard Williamson auch einem Holocaustleugner die Hand gereicht. Vergangenen Sommer nutzte offenbar eine Gruppe italienischer Bischöfe, die an der „Einheitspfarrei“ nicht rütteln wollen, eine gesundheitliche Schwächephase von Papst Franziskus, um der alten Messe den Krieg zu erklären.

Sein Lehrschreiben „Traditionis Custodes“, jüngst noch einmal verschärft und präzisiert, soll die Traditionalisten wieder in die Katakomben verbannen. Der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach, selbst Anhänger der alten Liturgie, sprach von einem „Gewaltakt“. Franziskus zwinge den abgedankten Papst, zuzusehen, „wie sein Lebenswerk, die Heilung einer Wunde am Körper der Kirche“, zerstört werde. 

Für Benedikt eine Demütigung, der sogleich eine weitere folgen sollte, deren Wirkungen noch gar nicht absehbar sind und die vermutlich die breite Öffentlichkeit dazu ermutigen wird, den Daumen über Joseph Ratzinger und sein Pontifikat endgültig zu senken.
Diesmal geht es um eine Falschaussage Benedikts, einen Priester betreffend, der sich des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht hatte und 1980 aus Essen in die damals von Ratzinger geleitete Erzdiözese München-Freising übernommen wurde, um sich dort einer Therapie zu unterziehen. Dabei unterlief dem 94-Jährigen und seinen Beratern bezüglich des 42 Jahre zurückliegenden Falles offenbar ein Irrtum, weil Benedikt zunächst behauptete, an der betreffenden Sitzung der Diözesanleitung zur Übernahme des Priesters nicht teilgenommen zu haben, was von der FAZ sogleich als „Lügen-Strategie“ gegeißelt wurde. Es ist schlimm, wie leichtfertig die Kirche offenbar dazu neigte, Kinderschändern eine zweite Chance zu geben, doch in der Frage ob Lüge oder Irrtum bezüglich seiner Teilnahme an der Sitzung gilt auch für den ehemaligen Papst „In dubio pro reo".

Ewige Verdammnis für einen Unbelehrbaren

Am Dienstag wurde nun ein lange erwartetes „Entschuldigungsschreiben“ des emeritierten Papstes veröffentlicht. „Dieser Fehler, der bedauerlicherweise geschehen ist, war nicht beabsichtigt und ist, so hoffe ich, auch entschuldbar“, schreibt der Hochbetagte. Doch: „Dass das Versehen ausgenutzt wurde, um an meiner Wahrhaftigkeit zu zweifeln, ja, mich als Lügner darzustellen, hat mich tief getroffen.“

Außerdem legte sein Beraterstab einen „Faktencheck“ vor, der beweisen soll, dass der seinerzeitige Kardinal Ratzinger – der pädophile Priester war später auch wieder seelsorgerisch tätig – nicht an der Vertuschung von Missbrauchstaten beteiligt gewesen sei. Dabei hatte Benedikt nie einen Zweifel an seiner Haltung gelassen. Die Kirche müsse die Kinder schützen, nicht die pädophilen Priester. „Auch die Kirche muss den Stock des Hirten gebrauchen. Heute sehen wir es, dass es keine Liebe ist, wenn ein für das priesterliche Leben unwürdiges Verhalten geduldet wird.“

Der erhoffte Befreiungsschlag war Benedikts Botschaft wohl nicht, konnte es nicht sein, weil die immer noch zahlreichen Gegner des emeritierten Papstes ihr Urteil längst gefällt haben: ewige Verdammnis für einen Unbelehrbaren. Dabei spielt es keine Rolle, ob im juristischen Sinne, nach weltlichem oder kanonischen Recht, einem Beschuldigten konkrete Verfehlungen nachgewiesen werden können oder nicht. In der nicht enden wollenden innerkirchlichen Missbrauchsaffäre genügt immer der böse Anschein – die moralische Sippenhaft ist allumfassend. 

Die „Welt“ schlug in diesem Sinne schon einmal den Ton an: „Diese Uneinsichtigkeit und das Beharren auf der bekannten Linie dürften bei den Betroffenen des Missbrauchsskandals Enttäuschung hervorrufen. Doch Benedikts öffentlicher Brief ist mehr als die Antwort auf das Missbrauchsgutachten. Es dürfte das letzte Dokument sein, mit dem sich der 94-Jährige an die Weltöffentlichkeit wendet.“

Foto: H. Elvir Tabakovic / Propstei St. Michael CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

giesemann gerhard / 13.02.2022

@Ludwig L.: Vor allem die Nazis fanden den Islam geil: Reichsführer SS Heinrich Himmler schwärmte für die weltanschauliche Verbundenheit zwischen Nationalsozialismus und dem Islam. Die Ideologie der Muslimbruderschaft, die aus dem Koran abgeleitet wurde, schien sich in einigen Punkten mit der der Nationalsozialisten zu decken – insbesondere bei der Judenfrage.[1][2] So wurde 1943 nach dem Besuch des Großmufti Mohammed Amin al-Husseini ein Schreiben herausgegeben, in dem angeordnet wurde, das Wort „Antisemitismus“ ab sofort zu vermeiden, da unter dem Begriff „Semiten“ auch die Araber zählen würden und man diese so nicht mit den Juden gleichstellen wollte: „Mit der Verwendung dieses Wortes wird immer die arabische Welt getroffen, die nach Aussagen des Großmufti überwiegend deutschfreundlich ist. Das feindliche Ausland benutzt den Hinweis, daß wir mit dem Wort ‚Antisemitismus‘ arbeiten und damit auch bekunden wollen, daß wir die Araber mit den Juden in einen Topf werfen.“(3) Amin al-Husseini inspiziert die Handschar-Division am 13. Januar 1944 Der Begriff „Muselgermanen“, dessen Konzept von Himmler entwickelt worden war,[4] wurde auch für die von al-Husseini, der als Begründer des palästinensischen Nationalismus gilt, 1941 für die Waffen-SS rekrutierten Soldaten in Bosnien-Herzegowina verwendet. Der Großmufti sah ebenso wie Hitler eine ideologische Übereinstimmung und lobte während seines Aufenthalts in Berlin Hitler als einen „von der gesamten arabischen Welt bewunderten Führer“ und erhoffte sich, dass man Luftangriffe auf Tel Aviv führen würde. Gucksdu wiki unter “13. Waffen-Gebirgs-Division ...”

Angela Seegers / 13.02.2022

Kirche ist nicht mehr zeitgemäß. Nun muss der emeritierte Papst noch das letzte Stück Weges gehen, „bevor er vor seinem höchsten Richter steht“, wie er selbst gesagt hat. Er ist ein konservativer Theologe, der bewahren wollte und den Zug der Zeit unterschätzt hat. Wir können nicht zurück ins Gläubige, da wir zu viel belogen wurden und werden. Da trägt die Kirche auch ihren Anteil, aber nicht nur. Die alten Herren in schwarz-roter Kutte bewahren weiter und halten noch eine Weile durch. Sie haben es selbst vermasselt in ihrer Weltfremdheit. Schade!

giesemann gerhard / 13.02.2022

Wer Impfen von Kindern mit deren sexuellem Missbrauch auf einer Ebenen sieht, dem oder der ist wohl die Sicherung durchgebrannt.

Helmut Kassner / 13.02.2022

Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass es dem Mainstream und weltlichen Institutionen mitnichten nur um die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle oder um irgendwelche Reformen geht. Ja die Missbrauchsfälle und ihre völlig unzureichende Aufklärung, das ist sehr schlimm. Hier sind auch die staatlichen Ermittlungsbehörden und die Gesamtheit die Kirchenglieder dringend gefordert. Aber es geht wohl um mehr, es geht wohl auch darum die Kirche im Allgemeinen und das Evangelium im Besonderen zu schädigen, zu verzwergen. Diese Lehre passt den Menschen nicht, sie ist ihnen ein Dorn im Auge. Nichtglieder der Katholischen Kirche haben nicht das Recht z. B. die Abschaffung des Zöllibats oder die Änderung anderer administrativen Dinge zu fordern, zu diskutieren. Das allein ist Sache Kirche. Ich bin übrigens kein (Mit) Glied irgend einer Religion.

giesemann gerhard / 13.02.2022

Wer einen Gott hat, der seinen eigenen Sohn opfert, um irgendwelche Schmocks von irgendwelchen Sünden zu befreien, der hat es eben schwer beim Umgang mit Kindesmissbrauch, Amen. Ich denke, die Menschen nehmen sich viel zu wichtig. Dabei wissen sie doch seit der Vertreibung aus dem Paradeis selbst, was gut und was nicht gut ist, Halleluja. Kain wusste es auch schon ... . Usw.

Alexander Schilling / 13.02.2022

@Richard Loewe—“Theorie, nach der Papst Benedikt in seiner “Abdankungsrede” mit Absicht eine von ihm Jahre zuvor eingefügte Formel nicht gesprochen hat und somit lediglich die Ausübung der Pflichten, nicht aber seine Hirtenschaft abgegeben hat.” Das entsprechende Tondokument samt zugehöriger Einordnung ist in einem ausführlichen Video auf “DuRöhre” zu finden, wenn man nach den Stichworten “Flaschenpost” und “Benedikt XVI” sucht. Da hier einmal der gegenwärtig den Stuhl Petri besetzende Freimaurer und seine Anhängerschaft nicht sonderlich gut wegkommen, möchte man dem Video eine weitere Verbreitung wünschen: vor allem unter denen, die durch die mediale, typisch linke Schmutzkampagne ebenso verunsichert sind, wie durch das Gewäsch der in nicht allzuchristlichem Geiste von dieser Schlammschlacht scheinbar profitierenden Spaziergänger vom ‘SYNODALEN (kann) WEG’——welch Letztere am Ende ihres Weges (und ihres Lateins sowieso) am besten ihren eigenen Laden kurzfristig aufmachen sollten.

Dr. Roland Mock / 13.02.2022

Mit der Kirche von heute - weder der katholischen, noch der evangelischen - kann ich gar nichts anfangen. Die Bischöfe predigen „Klima“ und Sozialismus. Stehen Parteien nahe, welche die Schöpfung, zu der auch in Jahrtausenden gewachsene Kultur und Sprache gehören, nicht bewahren sondern „canceln“ wollen. Der amtierende heilige Vater schimpft unablässig auf den „Kapitalismus“ - unter den goldenen Kuppeln einer Kirche, die über ein unüberschaubares Geflecht an teils gewinnorientierten Firmen verfügt. Papst Benedikt war und ist anders. Er sieht die Kirche - wie auch im Artikel beschrieben - als Ort des Glaubens. Unfehlbar ist er nicht (darf ich als Nichtgetaufter so sagen), aber er hat den richtigen Kompass. Seine Wahl war- wie auch die Wahl Kardinal Wojtilas zum Papst Johannes Paul II. - ein Lichtblick in der katholischen Kirche. Mögen die linksgestrickten Medien weiter gegen ihn geifern und stattdessen ihre marxistischen Glaubensbrüder und -Schwestern vom Schlag Marx, Bedfords und Käßmanns hypen: Für mich bleibt Papst Benedikt ein aufrechter Mann wahren Glaubens, der in seiner Amtszeit mehr Orientierung gegeben hat als jeder seither amtierende Politiker.

A. Iehsenhain / 13.02.2022

Papst Benedikt XVI. verkörpert für mich den verstaubten Charme der katholischen Kirche vor Franziskus, eine Zeit von gelebter katholischer Tradition und einer maßvollen Öffnung gegenüber dem Zeitgeist, sehr viel ausgewogener als heute, wo das ökumenische und politisch-ideologische Zukreuzekriechen Zustände einer Selbsterosion und Assimilierung annimmt. Ungeachtet der Widerlichkeiten, die mißgeleitete Amtsträger begangen haben, fällt doch auch auf, dass die kirchen-oppositionellen Informationskampagnen - ähnlich Hedgefonds, die ihre gewaltigen Lagerkapazitäten nutzen, um gefragte Produkte zu horten und so die Preise hochzutreiben - womöglich schon lange über Hinweise auf diese Verbrechen verfügen, diese aber zurückhalten und erst im richtigen Moment für ihre Agitationen einsetzen. Damit zieht sich die Aufklärung zugunsten der Opfer zusätzlich in die Länge. Die Reaktion der katholischen Kirche auf diese Probleme wirkt hierbei ähnlich kopflos wie bei Michael Moorcocks Antiheld “Elric von Melnibone”, der mit seinem Schwert nicht richtig umgehen kann und bestehende Katastrophen damit noch verschlimmert. Der aktuelle Papst ist das beste Beispiel. Er vertreibt zudem “Sozialschädlinge” (wie meine Wenigkeit) zusehends aus seinen heiligen Hallen, indem er z. B.  in den Sakramentshäuschen Hostien gegen Impfampullen austauscht. Jüngst hörte ich, dass die Stadt Augsburg die Personalien Fugger und Welser ‘historisch neu bewerten will, da deren Reichtum auch durch Sklaverei erwirtschaftet gewesen sein soll’. Wehe der katholischen Kirche, es melden sich selbsternannte Nachkommen der Inkas, die festgestellt haben wollen, dass in einem Großteil z. B. der herrlichen bayerischen Barockkirchen Gold verarbeitet wurde, das man einst aus spanischen Quellen erwarb. Ich muss mir als nächstes Buch unbedingt den “Herr der Welt” von Monsignore Robert Hugh Benson besorgen - für die “Wokisten” vielleicht eine Art Anleitungs-Bibel; vom Autor aber wohl eher als Warnung formuliert…

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Georg Etscheit / 09.05.2024 / 16:00 / 16

Woke Sternsinger

Jetzt bannen auch die Sternsinger die AfD. Weil sie gegen das Ausgrenzen sind, grenzen sie aus. Wenn es darum geht, dem Zeitgeist zu huldigen und…/ mehr

Georg Etscheit / 22.03.2024 / 06:15 / 124

Ricarda Lang als Dampfwalze – eine Klatsche aus der bayerischen Provinz

Das „Königlich Bayrische Amtsgericht“ war seinerzeit eine launige ZDF-Fernsehserie. Gestern gab es eine Fortsetzung mit der Grünen-Spitze – humorlos und beleidigt. Der vorgebliche Übeltäter war…/ mehr

Georg Etscheit / 10.03.2024 / 12:00 / 29

Cancel Cuisine: Fleischersatz von Bill Gates

Bill Gates investiert Millionen und Milliarden Dollar in Dinge, die ihm wichtig erscheinen. Zum Beispiel in die Landwirtschaft. Und in Fleisch aus dem Drucker. „Ich denke,…/ mehr

Georg Etscheit / 09.03.2024 / 06:15 / 111

Der heimatlose Stammkunde

Der Niedergang der Fachgeschäfte zwingt den Kunden, von Pontius zu Pilatus zu laufen oder selbst zu suchen und dann im Internet zu bestellen. Unlängst hat in…/ mehr

Georg Etscheit / 02.03.2024 / 14:00 / 11

Hauptsache Alarm – Jetzt läuft der Gardasee über 

Der Gardasee kann es den Medien einfach nicht recht machen, entweder es ist eine ausgetrocknete Mondlandschaft oder vom Überlaufen bedroht. Eines aber bleibt konstant: Er…/ mehr

Georg Etscheit / 24.02.2024 / 14:00 / 4

Die Schattenseiten des „sanften“ Wintertourismus

In den niedrigen Lagen Oberbayerns stirbt der Skitourismus aus. Wegen immer weniger Schnee zieht die Ski-Karavane einfach daran vorbei. Doch hat sich die Zahl der…/ mehr

Georg Etscheit / 23.02.2024 / 14:00 / 18

Na bitte: Covid-Aufarbeitung in Ärztefachblatt

"Der Allgemeinarzt" ist mit einer Auflage von 51.000 eines der ärztlichen Journale mit der größten Reichweite. Jetzt hat das Blatt den Mut, einem Kritiker der…/ mehr

Georg Etscheit / 18.02.2024 / 12:00 / 24

Cancel Cuisine: Cem und das Tierwohl

Cem Özdemir plant eine „Tierwohlabgabe“ auf bestimmte tierische Produkte. Eine neue Etappe auf dem Weg ins Veggie-Paradies. Langsam wird es ermüdend, immer wieder auf die…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com