Lieber Herr Schneider, ich war als Kind (geb. 1950) schon für meine Mutter im Reformhaus, um eine Margarine zu kaufen, deren Name ich leider vergessen habe. Quaderförmig in weißem Papier. Und das Reformhaus empfand ich schon damals als sehr unheimlich. Gruß P.S. Wer kennt den Namen?
Danke, lieber Thilo Schneider, für diese erheiternde Geschichte zum Wochenende! Ich bin gerade dabei, mir mit Freunden auf meiner sonnigen Loggia Gänsestopfleber mit einem Glas - vielleicht sogar mehreren Gläsern - Champagner reinzuziehen. Welch’ ein Genuss. So macht das Leben doch mehr Spaß als mit irgendwelchem ungenießbaren Zeug aus dem Bioladen. Es gibt halt Genießer und Masochisten in diesem Lande. Ich freue mich - wie der Autor - zur ersten Kategorie zu gehören. Bon appétit et santè!
Selten durfte ich solch einen sinnlosen Mist lesen, vorgetragen in einem eitlen, selbstherrlichen und überheblichen Duktus. Herr Schneider, suchen Sie sich doch eine andere Plattform für diese Art von Ergüssen, die Achse ist für so etwas zu schade.
Ich gehöre offenbar zu einer ganz kleinen Minderheit: ich finde diesen Text eher albern, ressentimentgeladen und leider auch nicht besonders lustig. Zwar habe ich großes Verständnis für Vorbehalte gegenüber großer, weltrettender Geste, Kritik an (vermeintlichen) Unverträglichkeiten und Ekel vor zur Schau gestellter Hypermoral und stimme mit dem Autor darin überein, dass man vieles an dem von ihm hier so veralberten Milieu und natürlich vor allem an der Partei der Grünen kritisch sehen kann und vielleicht sogar muss. Aber daraus nun abzuleiten, dass alles, was die Öko-Bewegung sagt, dumm, blöd, genussfeindlich ist, das halte ich für einen Irrweg. Dieses Schwarz-Weiß-Denken bringt uns nicht weiter. Nein, industrielle Landwirtschaft - vor allem Tierhaltung - ist nicht nur toll; nein, Insektizide und Herbizide haben nicht nur positive Auswirkungen; nein, der Preis und der Geschmack eines Nahrungsmittels sind nicht die einzigen Kriterien; und, nein, nicht alle, die lieber Bio-Gemüse und Eier vom Bauern in der Nähe essen als Billigwurst vom Lidl oder als “Gemüsebrühe” bezeichnete Geschmacksverstärker, sind gleich auch scheinheilige Moralapostel. Bloß, weil die Grünen etwas gut finden, ist es noch nicht schlecht. Mir wäre es insgesamt lieber, meine Landsleute würden sich mehr für ihr Essen interessieren und wären bereit, für gutes Essen auch etwas mehr Geld auszugeben; dass hier die Leute mit dem Mercedes bei Lidl einkaufen, das gibt mir zu denken. Kurz: Klar muss man auch die Bio-Wirtschaft kritisieren, warum auch nicht, aber dies hier fand ich etwas unter Niveau.
Köstlich! Köstlich auch die Beschreibung der angebotenen Speisen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich mag solche Sachen wie Karotten-Spinat-Quiche, Kichererbsen-Mais-Stückchen, Dinkel-AloeVera-Hörnchen, Petersilie-Knoblauch-Dressing, Avocado-Gries-Falafelbällchen, und außerdem habe ich seit 24 Stunden nichts gegessen. Heute abend gibt es aber Pizza. Da gibt es für 12 Euro auch die Maxiversion.
Oh mein Gott, so habe ich schon lange nicht mehr gelacht!!!
Vielen Dank; meine Freundin und ich haben schallend gelacht - so sollte ein jedes Wochenende beginnen !
Vielen Dank für den Artikel, der mich olfaktorisch (ja, der Geruchssinn und Geruchs-Erinnerungen kennen weder Zeit noch Raum) zurück in die 80er Jahre katapultiert hat. Dieser leicht muffige Geruch, unterlegt mit einer Spur Patchoulie und etwas Erdig-Schimmeligem, das vermutlich von den schrumpeligen Äpfelchen und den halbgetrockneten ... Karotten (? so genau war das nicht mehr zu erkennen) ausging. Ich - damals Anfang 30 und Mutter, kaufte dort, nein, nichts essbares, das habe ich dann doch nicht über mich gebracht. Ich kaufte dort Mullwindeln und Wollwindelhosen. Dazu noch Lanolin, flüssig, in kleinen Plastikflaschen. Darin musste frau die Wollwindelhosen ausgiebigst baden und schwenken, damit diese dann undurchlässig für Pipi und andere Flüssigkeiten aus dem Babyverdauungstrackt würden. Korrekt in Lanolin geschwenkte Wollwindelhosen lassen nix nach Außen dringen, alles bleibt dann nämlich fein und schön drinnen - an Babys Popo. Außerdem kaufte ich mir ein gutes Gewissen (biologisch abbaubar vermutlich, denn es ist so völlig verschwunden nach all den Jahren). Meine Kinder hatten also lange Zeit ökologisch-korrekte wunde Popöchen, denn natürlich sind klatschnasse Mullwindeln nicht optimal für zarte Kinderhaut. Letztere musste dann, kinderärztlich verordnet, regelmäßig in Kaliumpermanganat gebadet werden, auf dass sie sich von den ökologisch und biologisch korrekten Windeln wieder erholen möge. Und ich habe damals gebadet und gewaschen, gewaschen, gewaschen: Wollwindelhosen, Babypopos und Mullwindeln. Fand ich total bio und hip und irgendwie gut, weil man so zu einer besonderen Community gehörte, die wallende Gewänder, lila Latzhosen, raspelkurze Haare (die Frauen) oder lange Zotteln (die Männer) trug. Damals war ich halt jung und brauchte das. Geblieben ist die Erinnerung an den Geruch. Wenn ich einen Bioladen sehe, rieche ich es wieder. Dazu muss ich den Laden gar nicht betreten. Will ich auch nicht mehr.
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