Gerd Buurmann / 28.09.2023 / 10:00 / Foto: achgut.com / 38 / Seite ausdrucken

Es gibt eine Obergrenze

Es wird wieder über eine Obergrenze in der Flüchtlingssituation diskutiert, ganz so, als müsse sie eingeführt werden. Dabei gibt es sie schon und wir haben sie längst überschritten.

Als im Jahr 2015 die damals ungewohnt hohe Zahl von Flüchtlingen aus Syrien ankam und sie empfangen wurden von applaudierenden Deutschen, da hörte ich überall die Sätze: „Jetzt zeigt Deutschland sein freundliches Gesicht“ und „Auf dieses Deutschland bin ich stolz!“ Mir waren die Deutschen, die das selbstergriffen patriotisch und tränengerührt stolz in die Kameras sagten, von Anfang an suspekt. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass es ihnen gar nicht um die Flüchtlinge geht, sondern um ihr eigenes Image. Sie sahen in den Flüchtlingen die Möglichkeit, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. 

Zwischen all den Stofftieren und Süßigkeiten, die fröhlich verteilt wurden, vermisste ich die Bereitschaft zur Verantwortung, die mit der Hilfsbereitschaft einhergeht, nämlich die Beantwortung der Frage nach der Grenze der eigenen Kapazität.

Es herrscht in Deutschland eine grenzenlose Naivität im Umgang mit der Flüchtlingssituation. Die Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof, die auf die Begeisterung im September 2015 folgte, war ein Resultat dieser Naivität. Die Flüchtlinge nämlich, die unter anderem aus Syrien kamen, waren größtenteils durch Krieg traumatisierte und brutalisierte Männer, die aus zerbrochenen Clanstrukturen stammten, zusammengehalten von einer autoritären Religion und gegründet von einem patriarchalen Feldherrn. Diese Männer hätten allesamt mindestens eine individuelle Hilfe und eine intensive Betreuung gebraucht. Stattdessen wurden diese Männer in überfüllte enge Räume und Zelte gezwängt, nicht selten zusammen mit Menschen – und vor allem auch Frauen und Kindern – aus Ländern und Kreisen, mit denen sie in der Heimat im Konflikt lagen. Was Deutschland damals anbot, war oft das Gegenteil von Hilfe. Es war ein Fortführen des Krieges mit anderen Mitteln. Irgendwann tickten einige dieser Männer aus, aber immer wieder wurde verschwiegen, was der Grund für das Ausrasten war.

Natürlich gibt es auch positive Gegenbeispiele. Ich kenne zum Beispiel einen Mann aus Syrien, der mittlerweile ein guter Freund geworden ist und vor ein paar Tagen die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen hat. Ich lernte ihn damals kennen, als ich in Köln zusammen mit ein paar Flüchtlingen und ein paar hochmotivierten Schülern einer Schule in Köln ein Flüchtlingskonzert organisiert hatte. Es war ein rauschender Abend. Die Beziehung zwischen den Deutschen und den Flüchtlingen an dem Abend war sehr intensiv und vor allem persönlich.

Darauf kommt es an: Die Hilfe muss immer persönlich sein, von Mensch zu Mensch, nicht von Masse zu Masse. Als ich damals Angela Merkel sagen hörte, „Wir schaffen das“, hatte ich direkt drei Fragen: Wer ist wir? Was heißt schaffen? Was ist das, was wir schaffen sollen? 

Die Obergrenze ist keine nackte Zahl, aber man konnte sie erkennen

Durch Krieg traumatisierten und brutalisierten Menschen zu helfen, ist eine harte und verantwortungsvolle Arbeit. Sie verlangt, dass man sich der eigenen Grenzen und Leistungsfähigkeit bewusst ist. Oft wurde ich damals gefragt, wo denn die Obergrenze für Flüchtlinge sei, und wurde gebeten, eine Zahl zu nennen. Ich fand diese Fokussierung auf eine nackte Zahl schon damals unglaublich geschmacklos, weil ich Flüchtlingslager und Containerviertel gesehen hatte, in denen hoch traumatisierte und durch Krieg brutalisierte Flüchtlinge eingepfercht leben mussten. Damals erkannte ich, dass ich keine Obergrenze definieren musste, um zu wissen, dass sie schon längst überschritten worden war.

Es ist deutlich menschlicher, einzugestehen, dass man nicht mehr helfen kann, als Hilfe vorzutäuschen. Ein Idealist, dem es nur um sich selbst und die Pflege des eigenen Gewissens geht, der die Verantwortung nicht ertragen kann, in hilfesuchende Augen schauend eingestehen zu müssen, nicht mehr helfen zu können, macht die Tore anderer Menschen auf und applaudiert dann selbstergriffen den Flüchtlingen, während sie in überfüllte Auffanglager abgeschoben werden, wo sich dann die Tore wieder schließen. Diese Idealisten handeln nach dem Motto: „Ich will morgens in den Spiegel schauen können!“ Menschen aber, die helfen wollen, leben nach dem Motto: „Ich will morgens aus dem Fenster schauen können!“

Es ist menschlich, begrenzt zu sein, und es ist die Fähigkeit der Vernunft, die Begrenzung zu erkennen. Daher muss der Mensch vernünftig sein. 

Als im Jahr 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, von kriegstraumatisierten Männern und Frauen, da brauchte es zum demokratischen Erfolg eine jahrzehntelange Besatzung durch Amerikaner, Engländer und Franzosen. Als sich dann in den sechziger und siebziger Jahren, also eine Generation später, die Jugend mit den kriegstraumatisierten Eltern auseinandersetzte, da wäre dieses Deutschland fast im Terrorismus versunken. Wenn Deutsche somit schon Schwierigkeiten hatten, kriegs- und diktaturtraumatisierten Deutschen zu helfen, woher nimmt sich dann das Deutschland von heute die Anmaßung, zu glauben, grenzenlos Flüchtlingen aus fremden Kulturen helfen zu können? 

Es ist deutscher Größenwahn, zu glauben, man könne ohne Obergrenze helfen, und deutscher Größenwahn hat auf der Welt nicht gerade den besten Ruf. Allerdings verstehen sich ja heute viele Deutsche nicht mehr als Deutsche, sondern als Europäer. Europa soll helfen, und wenn sie Europa sagen und Flüchtlingspolitik betreiben möchten, meinen sie insgeheim all die Länder, die eine europäische Außengrenze haben. Sie sollen die schmutzige Arbeit der Grenzsicherung leisten, während die Deutscheuropäer, ausnahmslos von sicheren Drittstaaten umgeben, den betroffenen Ländern Ratschläge erteilen und sie mit moralischen Belehrungen überziehen. Der Deutscheuropäer darf das, denn er ist das eigentliche, wahre und gute Europa. 

Wird Deutschland so wieder gut?

Europa ist eine Figur der griechischen Mythologie. Eine weitere bekannte Figur ist Ikarus. Er war der Sohn des Dädalus und wurde zusammen mit seinem Vater von König Minos im Labyrinth des Minotauros auf Kreta gefangengehalten. Zur Flucht erfand Dädalus Flügel für sich und seinen Sohn, indem er Federn mit Wachs an einem Gestänge befestigte. Vor dem Start schärfte er Ikarus ein, nicht zu hoch und nicht zu tief zu fliegen, da sonst die Hitze der Sonne beziehungsweise die Feuchte des Meeres zum Absturz führen würde. Zuerst ging alles gut, aber dann wurde Ikarus übermütig und stieg so hoch hinauf, dass die Sonne das Wachs seiner Flügel schmolz, woraufhin sich die Federn lösten und er ins Meer stürzte. Der verzweifelte Dädalus benannte die Insel, auf der er seinen Sohn beigesetzt hatte, zur Erinnerung an sein Kind Ikaria.

Wenn sich der deutsche Übermut und Größenwahn im Idealismus nicht bald legt, läuft Europa Gefahr, in Ikaria umbenannt zu werden. Es reicht eben nicht, Flüchtlinge reinzulassen. Ihnen muss auch geholfen werden. Dazu gehört es, sich der Gefahren bewusst zu sein. Eine Gefahr besteht darin, dass jeder Flüchtling rückfällig werden kann. Es ist keine Seltenheit, dass Frauen, die aus gewalttätigen Umfeldern in Frauenhäuser geflüchtet sind, hinterher wieder in gewalttätige Arme zurückkehren. Es ist somit unausweichlich, dass ein Teil jener Menschen, die aus islamischen Diktaturen geflüchtet sind, nach einiger Zeit in die Arme deutscher Islamisten flüchten. Das heißt nicht, dass Deutschland keine Flüchtlinge mehr aufnehmen soll; die Frauenhäuser sollen schließlich auch nicht schließen, aber jedes Haus hat Wände und daher nicht unendlich Platz.

Wer Flüchtlingen ein Aussteigerprogramm aus der Welt der Gewalt und Unterdrückung anbietet, muss die Gefahr der Rückfälligkeit bedenken und daher Pläne für die Möglichkeit eines Rückfalls bereithalten. Alles andere ist verantwortungslos! Nach der Silvesternacht in Köln erklärte die Kölner Polizei, sie sei von der „völlig neuen Dimension der Gewalt“ vor dem Kölner Dom überrascht. Was dort jedoch geschah und sich in den folgenden Jahren immer wieder in großen und kleinen Übergriffen in ganz Deutschland wiederholen sollte, war keine völlig neue Dimension der Gewalt. Es war eines der ältesten Verbrechen der Welt, nämlich religiös und kulturell motivierter Frauenhass. Es ist schockierend, wie unfähig die Kölner Polizei in der Silvesternacht im Umgang mit dieser Gewalt war.

Köln war nicht vorbereitet und wurde daher Opfer einer Horde Männer, die aus patriarchalen und zum Teil zerbrochenen Clanstrukturen kamen, einige vor ein paar Wochen, andere vor einigen Jahren, aber alle mit einer autoritären Religion im Nacken, die in ihrer extremen Form Frauen zu Freiwild erklärt, wenn sie ihren Körper nicht komplett verhüllen; Männer, an denen die Aufklärung vorbeigegangen ist und die eher in Gruppen und Clans denken als in Individuen; Männer, die die Ehre eines im siebten Jahrhundert verstorbenen Soldaten aus Mekka, den sie als Propheten verherrlichen, höher schätzen als die Würde einer lebendigen Frau; Männer, die wegen einer pervertierten Idee von Ehre eher eine Frau töten, als ihre eigene Religion zu hinterfragen; Männer, die Frauen eher in ein Gefängnis aus Stoff zwängen, als männlichen Sexualverbrechern Handschellen anzulegen; Männer, die Frauen als Schlampen bezeichnen, wenn sie ihr Recht auf einen Orgasmus einfordern; Männer, für die Frauen nichts weiter sind als Ware auf dem Markt der Macht.

In Köln war so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann. Es gab keinen Plan für das mehr als denkbare Szenario einer Rückfälligkeit einiger der vielen Flüchtlinge. So wie Köln hat auch Deutschland keinen Plan, immer noch nicht. Deutschland ist nach wie vor ein Land voller selbstverliebter Wolkenkuckucksprinzen, die sich ihre grünen Hermeline nicht schmutzig machen wollen und sicher in ihrem ökologisch artgerechten Garten lustwandeln möchten, bevor sie abends bei Bio-Wein und lokalem Walnussbrot darüber philosophieren, was es bedeutet, ein gutes und gerechtes Leben zu führen. Diese deutsche Prinzen sagen: „Es gibt keine Obergrenze in der Flüchtlingsfrage“, denn sie haben schließlich ihre Gastarbeiter, die dafür sorgen, dass sie das auch weiter glauben können. Sie wohnen nicht in der Nähe von Flüchtlingsunterkünften oder an einer europäischen Außengrenze. Sie sind reich und schämen sich. Sie schämen sich, Deutsche zu sein, wegen der Geschichte und so. Deshalb nennen sie sich jetzt lieber Europäer, und die Europäer sorgen dafür, dass Deutschland wieder gut wird.

In Deutschland bestimmt somit das komplizierte Verhältnis der Deutschen zu sich selbst den Umgang mit der Flüchtlingssituation. Man könnte überspitzt sagen: Hitler bestimmt die deutsche Flüchtlingspolitik. Ich sag mal so: Es gibt bessere Gründe, um hilfsbereit zu sein.

 

Gerd Buurmann ist Schauspieler, Stand-up-Comedian und Kabarettist. Er spielt, schreibt und inszeniert in diversen freien Theatern von Köln bis Berlin. Seit April 2022 moderiert er den Podcast „Indubio“ der Achse des Guten.

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Günter H. Probst / 28.09.2023

Daß die Aufnahmegrenze überschritten wurde, zeigte sich schon 2016/17. Im “Patenprogramm” erklärten sich Bürger bereit, für die Kosten der Einwanderer, also Unterkunft, Unterhalt, Krankenkasse usw. aufzukommen. Obwohl diese Patenschaft, wie jede Patenschaft, auf Dauer angelegt war, hatten die meisten Paten nach einem Jahr die Schnauze davon voll, die Kosten zu tragen. Mit Hilfe ihrer Gesinnungsgenossen in Parteien und Presse setzten sie durch, daß die Länderhaushalte die Kosten übernahmen. So ist es mit den Guten Menschen: Vorne können sie ihr Gutsein gar nicht laut genug rausschreien, hinten drücken sie allen Anderen die Folgekosten auf. Sieht man sich die Gesamtlage an, so wird Europa überwältigt. In den armen Ländern, die in den nächsten 30 Jahren noch um 2 weitere Milliarden Menschen wachsen werden, baut sich ein Massentsunami von Ausreisewilligen zusammen, die am Liebsten alle in Europa oder die USA einreisen wollen. Den gegenwärtig Hunderttausenden werden demnächst Millionen folgen, weil die Gefahr des Verhungerns in den armen Ländern, die schon jetzt nicht genug eigene Lebensmittel erwirtschaften können, steigt. Zudem lebt eine milliardenschwere Schlepperindustrie von dem Gefälle. Die gegenwärtige europäische Politik begreift das Problem nicht, und hat deswegen auch keine Lösung, sondern schaut nur zu.

Silas Loy / 28.09.2023

Für Rechtsbrüche der Regierung ist die Obergrenze gleich Null.

Rika Herrmann / 28.09.2023

Fortsetzung Teil 2 Wir haben „nur“ gesehen, da sind Flüchtlinge, man muss ihnen helfen. Wie aber diese Hilfe tatsächlich aussehen sollte – außer Dach über dem Kopf, siehe oben,  darüber herrschte doch weitgehend Unkenntnis, sieht man von den wenigen Professionellen ab, die sich schon seit 20 Jahren um Flüchtlinge aus einem gänzlich anderen Kulturkreis kümmern. Wir hatten auch keine Ahnung, wie viele Flüchtlinge mit schwersten Traumata kommen würden und noch weniger Ahnung, wie diesen zu begegnen sei. Einfach nur nett und freundlich sein, das war mir jedenfalls klar, würde doch keineswegs ausreichen. Wenn ich mir den kleinen Hinweis darauf erlauben darf, dass es in viel zu vielen Fällen nicht einmal gelungen ist, schwer traumatisierte Soldaten, die in Afghanistan gedient hatten, psychologisch so zu versorgen, dass sie ihr Trauma überwinden, zumindest aber damit einigermaßen leben konnten. Und diese Männer sprachen / sprechen ja Deutsch! Wie viele Therapeuten aber gibt es in Deutschland, die ausreichend gut Arabisch, Farsi oder irgendeine afrikanische Sprache sprechen? Wie schon vor knapp 4 Jahren, so auch heute weise ich darauf hin, dass zur Hilfe für die Flüchtlinge und erst recht zur Integration mehr gehört als „Dach über dem Kopf“ und das möglicherweise eine Strategie des „weniger ist mehr“ der bessere Weg wäre, sich des Flüchtlings- und Migrationsproblems anzunehmen. Damit meine ich weniger Menschen aufnehmen, aber dafür eine sehr viel bessere Qualität in der Versorgung anbieten. Und ich denke auch, dass es vernünftig wäre, genau hinzuschauen, wer da kommt und um Asyl oder Aufnahme bittet.

Gudrun Meyer / 28.09.2023

Sentimentalität ist immer verantwortungslos. Im übrigen schildern Sie die selbstverliebten Deutschen des juste milieu zwar zum großen Teil richtig, unterschätzen aber deren Kenntnisstand. Sobald nämlich die Gefahr besteht, dass ein Asylbewerberheim im Villenviertel gebaut wird, verweisen sie auf ihre kulturelle Autonomie und ihre lokalen, wirtschaftlichen Strukturen, die nicht an eine Masseneinwanderung angepasst sind. Die Argumente sind dieselben wie bei Pegida, wobei die Pegidisten ehrlicher waren und die Kulturbringer genauso wenig anderen sozialen Milieus wie ihrem eigenen zumuten wollten. Sie wollten sie auch nicht in andere europäische Länder weiterschaufeln. Über kurz oder lang werden die “Schutzsuchenden” allerdings doch noch in die beutereichen, “guten” Wohnbezirke eindringen. - Die Gutdeutschen sind inzwischen dahintergekommen, dass Art. 6 der UN-Menschenrechtsdeklaration es verbietet, Neuansiedler in einem Gebiet mit einer autochthonen Bevölkerung in Zahlen anzusiedeln, die die demographischen Verhältnisse der Region oder des Landes spürbar verändern. Dieser Art. 6 ist der Grund, warum die Obrigkeit uns Untertanen inzwischen sehr aufdringlich darüber aufklärt, dass die Deutschen keine Ethnie und nicht autochthon seien. Laut der “Migrationsforscherin” und sehr hochkarätigen Funktionärin Naika Foroutan “gehört dieses Land per se niemandem”. Es ist wörtlich dieselbe Lüge, mit der frühere Migranten den nordamerikanischen Indigenen jedes Recht auf das Gebiet der USA aberkannten. Wenn Foroutans Glaubensgenossen erst mal aus der bunten eine islamische Republik gemacht haben (und sie sich darüber wundert, dass sie auf einmal kaum noch das Haus verlassen darf und ihre jungen Mitkämpferinnen sich genauso darüber wundern, dass ihre Männer sie schlagen dürfen und sie praktisch nichts tun dürfen, was nicht Ehemann, Vater, Brüder, Schwäger und Schwiegereltern ausdrücklich erlaubt haben), dann werden auch die Gutdeutschen dafür bestraft, dass sie Deutsche sind.

Rika Herrmann / 28.09.2023

Ich stimme Gerd Buurmann zu ... Nicht erst seit diesen Wochen im Streit um Obergrenzen beschäftigt mich das gleiche Thema, in meinem Blog habe ich mehrfach darüber geschrieben, unter anderem auch diese: Wir haben es nicht geschafft …. und wie es aussieht, werden wir es auch nicht schaffen. Als damals die Kanzlerin aus voller Überzeugung angesichts der vielen Flüchtlinge und Asylanten ihr „Wir schaffen das!“ in die Welt rief und viele ihr darum zujubelten, gab es schon eine kleine Gruppe, die es wagte, diesem „Übermut“ mit Skepsis zu begegnen. Ich gehörte auch zu dieser kleinen Gruppe. Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir es schaffen würden, für jeden Ankömmling ein Dach über dem Kopf, ein Bett, Kleidung und drei Mahlzeiten am Tag zu organisieren – obwohl in der Hochzeit der Ankunftswelle auch da schon THW, Rotes Kreuz und viele freiwillige Helfer an ihre Grenzen kamen. Ich habe nie bezweifelt, dass wir finanziell NICHT in der Lage sein würden, noch mehr Ankommende zu versorgen, aber ich hatte extreme Zweifel, ob es auch gelingen würde, ihnen zu vermitteln, wie unsere moderne, bundesrepublikanische Gesellschaft funktioniert, welche Regeln für das gemeinsame Zusammenleben gelten, was uns wichtig ist – von Werten will ich erst gar nicht reden. Man kann nicht Tausende in Übergangsheime wie Turnhallen, Zelten oder Containerbehausungen stopfen und sie sich dann selbst überlassen, bzw. den amtlich bestellten wenigen Sozialarbeitern und den zumeist nicht dafür ausgebildeten Freiwilligen. Und die meisten von uns waren und sind nicht genügend ausgebildet oder vorbereitet. Das ist gar kein Vorwurf, das ist eine schlichte Tatsache. Wer von uns kennt sich aus mit afrikanischen oder arabischen Stammesgesellschaften, wer mit dem Islam in seinen diversen Ausprägungen, wer weiß, wie mit Analphabetismus sinnvoll umzugehen ist, wer hat Ahnung von den Ehrvorstellungen der Zugereisten, von ihren Einstellungen zu Frauen, zu Sexualität? (Fortsetzung im 2. Teil)

Ferdinant Katz / 28.09.2023

Die Karten, liegen mehr oder minder auf dem Tisch. Das Polit-Mediale-Kartell, ist in seinem ideologischen Kaninchenbau gefangen und findet qua eigener Inkompetenz, den Weg nicht mehr heraus, während man aber durchaus die Hitze am Allerwertesten bemerkt, aber außer zwecklosen und toten Phrasen nichts mehr dazu zu vermelden hat, bzw. das hysterische Gate-Keepertum, das man einst etablierte hat, die lästigen Kritiker und Oppositionelle zum Schweigen zu bringen, nun Jagd auf die “Abweichler” in den eigenen Reihen macht. Die Luft, in der eigenen Blase, ist verbraucht, da man sich zunehmend nur noch selbst beschallt und in seinem Kurs bestätigt, der als grundsätzlich “Richtig und Gut” eingerahmt - die meisten der Bürger und somit betroffenen der echten Welt, bereits verloren hat. Man ist zunehmend über die Lügen hinaus, die einem tagein, tagaus von einer Regierung und ihren Hofnarren und hirnverbrannten Jüngern aufgetischt werden. Man ist es Leid, auf ideologischen Nebenschauplätzen, hinter die Fichte geführt zu werden, während die wichtigsten Dinge liegen bleiben, echte Probleme, wie fauliger Morast, ihren Weg an die Oberfläche finden und sich mit Macht, Geltung verschaffen. Es verfestigt sich zunehmend der Eindruck, dass diese Regierung, zu gut Deutsch, nichts mehr gebacken bekommt- außer dem eigenen Arsch, beim fetter werden zuzusehen und sich selbst, für schändliches Nichts-Tun zu loben. Die Krone des ganzen Desasters sind die Skandale und die offene Verachtung der Mächtigen - da sie in den Höhen des Wolkenkuckusheims, vergessen haben, auf wessen Schultern sie stehen. Einigen, wie Kanzler Disrespect, muss aber zumindest der Gedanke gekommen sein, dass ein politischer Wechsel, schmerzhafte Konsequenzen nach sich ziehen wird. Den Scheisshaufen, den Merkel hinterlassen hat, vergrößerte man noch, krönte ihn mit Sahnehäubchen und Kirsche - nun fürchtet man, zurecht, dass die Nachfolger, sie zwingen werden, diesen Becher auszulöffeln…

Burkhard Mundt / 28.09.2023

Nachtrag: Eines aber steht fest: Die Obergrenze setzt die regulierende Kraft des Faktischen.

Thomas Szabó / 28.09.2023

Allah und das kleine Einmaleins: Allah sagt: 1+1=2. Der Atheist sagt: 1+1=2. Wer hat Recht? Der Muslim antwortet: Allah hat Recht. Wenn Allah sagt 1+1=2, dann ist 1+1=2. Der Atheist antwortet: Wenn wir 1 und 1 zusammen rechen, dann ergibt das immer 2. Egal wer was sagt. 1+1=2 braucht keine Legitimation von Allah oder einer anderen Autorität. Die Gleichung 1+1=2 legitimiert sich selbst und ist somit eine unabhängige Wahrheit. ***** Stellen wir uns nochmal die Frage, wer hat recht? Was die Wahrheitsgehalt der Aussage 1+1=2 betrifft, Allah und der Atheist, beide haben Recht. Der geistigen Einstellung nach hat aber der Atheist Recht. Die Wahrheit des Atheisten ist nämlich auch ohne eine legitimierende Autorität gültig. Was wenn Allah sagt 1+1=3? In dem Fall muss der Muslim zustimmen: Wenn Allah sagt 1+1=3, dann ist 1+1=3. Die Antwort des Muslims ist des Zufalls geschuldet. Wenn Allah zufällig denkt, dass 1+1=2 ist, dann das denkt auch der Muslim. Wenn Allah aber sagt 1+1=3, dann beginnt der Religionskrieg. Anhand des kleinen Einmaleins erläutere ich den Unterschied zwischen der geistigen Einstellung der schon länger hier lebenden & der neu zugezogenen. ***** Die Wissenschaftler der al-Aqsa-Universität sagen es gibt 72 himmlische Jungfrauen. Die Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin sagen es gibt 72 Geschlechter. Wer hat Recht?

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