Auch mich erfüllte der Abgesang der Deutschen Bank mit einer gewissen Genugtuung. Mein Privatkonto wurde ohne mein Wissen über Nacht zur Bank24 abgeschoben. Mein Geschäftskonto wurde nach über 40 jähriger Zusammenarbeit im September 2001 innerhalb einer Woche abgewickelt. Mein Verbrechen? Ich war in der Bekleidungsindustrie tätig. Wir hatten über Jahre hinweg “nur” eine 3 % Umsatzrendite. Für Textil damals nicht schlecht. Von einem jungen gegelten Banker wurde mir erläutert, daß künftig nur noch Firmen über 6 % Umsatzrendite als Kunden gewünscht werden. Ich soll es daher nicht persönlich nehmen. Der Rausschmiss würde alle Firmen aus der Textilindustrie, der Baubranche und der Gastronomie treffen. Ich habe diesen Typ umgehend verabschiedet und seiner Bank die Quittung gewünscht. Seit einigen Jahren erfreue ich mich an den Geschäftsberichten der Bank. Selten hat sich eine Firma einen Absturz so redlich verdient
Ich folge der DB seit Mitte der Neunziger Jahre. Seit man das Investmentbanking entdeckt hat, ist die DB keine Bank mehr, sondern ein Kasino. Man versuchte sogar das Retailbanking an die Allianz zu verkaufen, aber die war auch von Investmentbankern verseucht (die Allianzbank scheiterte 15 Jahre spaeter). Dann wollte man wieder Retailbanking machen und kaufte die groesste deutsche Kundenbank, die Postbank. Ich habe die Entwicklung in einer Veroeffentlichung vor 20 Jahren vorhergesagt - das war einfach, denn Gier und Dummheit sind selten gute Ratgeber. Die Bad Bank der DB wird offiziell immer groesser, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Niemand wird die DB kaufen; der deutsche Steuerzahler wird den Zombie (die Commerzbank ist nicht viel besser) weiter fuettern. Ein Hoffnungsschimmer bleibt: der neue Vorstandssprecher ist kein Investmentbanker und versteht, dass eine Bank kein Bankenkasino sein darf, sondern Kunden dient.
Sehr geehrter Herr Schäfer Die Deutsche Bank hat viele Probleme, aber 43 Billionen € Risiken hat sie nicht. Im Dschungel einer modernen Bankbilanz gibt es viele Fallen, Irrwege und Blendgranaten. Das bedeutet hier: Die rund 43 Billionen sind der sogenannte Face Value aller Derivate. Derivate sind Ableitungen von Werten, vereinfacht Wettscheine. Man kann nun für oder gegen etwas wetten. Morgen wird’s regnen. Oder nicht. Eintrittswahrscheinlichkeit, dass eines von beidem passiert: 1. Man kann nun auch gegen sich selbst wetten. Genau das machen Banken. Nicht mal die Deutsche Bank wäre so tollkühn, mit 43 Billionen ins Risiko zu gehen. Also wettet sie auf etwas und sichert sich gleichzeitig mit einer Wette aufs Gegenteil ab. Sie wettet also darauf, dass es morgen regnet. Und darauf, dass es morgen nicht regnet. Sinn der Sache? Die Leverage, die Hebelwirkung. Man kann so viel grössere Volumen bewegen. Und davon hängt nicht zuletzt der Bonus ab ...
Der Beitrag entspricht nicht dem Niveau von achgut.com. Wenn Manager-bashing, was immer ganz toll ist, dann muß zumindest der fundamentale Unterschied zwischen dem wirtschaftlichen Umfeld der US-Banken und dem der EU-Banken herausgearbeitet werden. Der fehlt, ist aber entscheidend. Ein deutsches Bankhaus kann die Performance derzeit nur durch Kostensenkung verbessern, und das heißt nun mal in erster Linie, wenn auch nicht allein, Personalabbau. Im Gegensatz zu früheren, besseren Zeiten ist Kostensenkung aber keine Maßnahme zur Gewinnoptimierung, sondern zum nackten Überleben. Der Kursverlauf der DB-Aktie bestätigt diese Einschätzung.
Nicht nur wohl die deutsche Bank hat braunen Dreck am stecken. Da gibt es Chase Manhatten (Rockefeller), Harriman, (Prescot Bush Bank) die Rothschildbank der FED usw, diese Vollnazis und Völkermörderbanken, die Initiatoren des 1. und 2. Weltkrieges, die das Thyssenlager in Ausschwitz finanziert und betrieben haben bis 1942 und Hitler ab 1921 persönlich geführt haben mit Geld, zb wurde das braune Haus in Berlin von Prescot Bush, sowie Henry Ford mit finanziert, wer sich mit diesem Nazi-pack in ein Boot setzt, sollte sich nicht wundern, bald zu sterben.
Bertold Brecht wusste es schon bissig u. treffend zu formulieren: “Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?” Das Debakel um Sal. Oppenheim&Cie;. dürfte auch noch in Erinnerung sein ... hat denn überhaupt noch jmd Vertrauen in die “Deutsche Asset Management International GmbH”? Wo “Vertrauen” doch so existenziell für eine Bank ist. *eg*
@myself, Fehlerkorrektur, beim 0 Zins selbstverständlich, dass kein Kerngeschäft der Zentralbank anfällt (aber gemeint war). Geschäftsbanken haben natürlich eine kleine Zinsmarge, Bankgebühren und Nebengeschäfte, die bei der DB die immensen Kosten kaum noch einspielen, vor allem vor dem Hintergrund windiger Wettbudenverluste und Strafen für kriminelle Handlungen. @Heinz Gerd Schäfer, danke für Ihre Zahlen und Erläuterung! Es zeigt exemplarisch das EU- weite Problem, sich bei banktypischen Risiken leichtsinnig um ein Vielfaches übernommen zu haben.
Die 15 Milliarden Euro Marktwert passen seltsam gut zu den 15 Milliarden Euro Überschuss in Scholzis Bundeskasse. Hier meine Wette: Bis spätestens einem halben Jahr wird die Bundesregierung zwei (nominale) Großunternehmen in ihren Büchern stehen haben, die auf das Kürzel “DB” hören.
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