Sehr geehrter Herr Zimski, in Anbetracht der zeitlichen Beschränkungen, Kommentare einsenden zu können VOR der Rezeption Ihres Artikel: Aller Wahrscheinlichkeit hätte sich auch bei maximalem Erfolg der „Operation Walküre“ keine Änderung des bekannten Kriegsverlaufs ergeben. Der ökonomisch begründete Deutschenhaß der Briten, namentlich Winston Churchills, war - in seiner Kontinuität seit „Vor-1914“ - zu groß, um selbst bei hypothetischer Eliminierung der 1944er deutschen Staatsführung die Briten zu Konzessionen bereit gewesen wären. \\\ Großbritannien wollte und bekam die totale Vernichtung Deutschlands. \\\ Was das Vereinigte Königreich und seine Führer allerdings nicht bedachten, war der historische Umstand, daß der kulturelle Untergang des zentraleuropäischen Volkes zumindest den Westeuropas nach sich ziehen würde.
Ich bezweifle, ob ein erfolgreicher Umsturz den Krieg sofort beendet hätte, da die Alliierten sich längst darauf festgelegt hatten, auch im Falle eines Regierungswechsels an der Vorderung der bedingungslosen Kapitulation festzuhalten. Die neue Regierung hätte daher vor der gleichen Wahl gestanden wie alte, entweder den Krieg fortzusetzen oder das deutsche Volk den Siegermächten auf Gedeih und Verderb auszuliefern. Einen Verhandlungsfrieden hätte es nicht gegeben. Eine sofortige Kapitulation erscheint gerade im Hinblick auf den ersten Weltkrieg und die Dolchstoßlegende eher unwahrscheinlich. Den zumeist konservativen Offizieren und Politikern, die den Kern der Verschwörung bildeten, mußte klar sein, daß man allein ihnen die Schuld für Kapitulation und Kriegsniederlage anlassten würde, schließlich wären sie “dem Führer” auf dem Höhepunkt des Krieges in den Rücken gefallen, nur um zu kapitulieren und den noch erreichbaren Sieg zu verhindern. Ihnen wäre mit Sicherheit klar gewesen, daß ihre Taten im Nachkriegsdeutchland von vielen so bewertet worden wären. Wer wäre dazu bereit gewesen, diese Last auf sich zu laden? Der Krieg wäre somit wohl vorerst weitergegangen. Und ohne Hitlers Einmischung wäre der Abwehrkampf möglicherweise deutlich erfolgreicher geführt worden, was den Krieg vielleicht sogar verlängert hätte. Wer weiß, ob die erste Atombombe nicht tatsächlich auf Berlin gefallen wäre?
Es lässt sich ja immer trefflich spekulieren, was wäre geschehen, wenn was geschehen wäre. Unbestritten hätte es Millionen weniger Opfer gegeben, der Holocaust wäre gestoppt worden, deutsche Städte wären nicht in Schutt und Asche gefallen. Stark bezweifeln möchte ich, dass die rotgrüne Ideologie mit all ihren abstoßenden, ekelhaften, totalitären Erscheinungsformen, hier vom Autor als negativer Nationalismus bezeichnet, uns erspart geblieben wäre. Dieser neue Totalitarismus wurde im sogenannten “Freien Werte-Westen” geboren und ist dort zu “Ehren” gekommen. Die erste große und echte Bewährungsprobe nach 45, eine erfundene PLANdemie, wurde gründlich nicht bestanden, und in deutlich größerem Ausmaß gerade dort, wo die Menschen nicht 40 Jahre unter einer Anschlussdiktatur leben mussten. Der menschgemachte Klimaschwindel bestätigt gerade dieses “Phänomen”. Die Grenze zwischen mehr und weniger Anfälligkeit gegenüber einer neuen Diktatur verläuft exakt entlang des früheren Eisernen Vorhanges, allerdings genau umgekehrt, als es uns das rotgrüne Lügenkartell weismachen will.
@Christian Feider: “Die Aufteilung der Interessenzonen zwischen USA/UDSSR war auch schon klar definiert.” Genau. Und das schon lange vor Teheran und Jalta. Bei einer Nordafrikakonferenz (ich meine Marokko 1941/42, suche jetzt nicht) wurde bereits heimlich die entgültige Zerlegung Deutschland beschlossen. Zumindest für die Westmächte. Man hatte wohl noch den Hitler Stalinpakt im Hinterkopf, die Frage des Vichy Regimes usw. So wie es heute sicherlich maßgebende Kreise gibt, die bereits das Fell des russischen Bären verteilen. Ich bin mittlerweile zu der Auffassung gelangt, die einzige wirkliche Chance den Nationalsozialismus zu stoppen, der Tod Hitlers hätte den Nationalsozialismus nicht beendet, bestand in dem geplanten Putsch 1938. Die Quellenlage ist sehr dünn. Doch die Namen und die Lebensläufe der an der Planung beteiligten Personen, lassen so einige Schlüsse zu. Es war darüber hinaus die letzte Generation in den Eliten die nicht bedingungslos hinter der NSDAP und dem Führer stand. Die unmittelbar folgende Generation war bereits nationalsozialistisch völlig durchdrungen und hatte ihre Karriere, ihre Achtung in der Bevölkerung usw. dem Nationalsozialismus zu verdanken. Die Beweggründe der vielen Menschen vom 20.07.1944 die Hitler töten und ein anders geartetes System wollten, mögen verschieden gewesen sein. Von Hitler ist zu doof einen erfolgreichen Krieg zu führen, gemeinsam mit den Alliierten gegen den Bolschewismus, bis, ein demokratisches friedliches Deutschland, was natürlich nicht im Interesse der meisten Militärs lag, wird alles dabei gewesen sein. Mutig waren diese Menschen allemal.
Daraus muss man dringend etwas lernen. Einen einzelnen Führer, der außerhalb jeder Kritik steht, darf es in diesem Land niemals wieder geben. Das Problem ist nicht politisch und eigentlich auch nicht militärischer Natur, sondern strukturell bedingt. Genau genommen war der Nationalsozialismus ja auch niemals rechts. Er war aber auch nicht links. Er war eine militärische Simulation einer zivilen Gesellschaft, bis der angestrebte Krieg dann ausbrauch. Aber da war der Führer im Volk bereits derart populär und faktisch unangreifbar, dass er nicht mehr abtreten wollte und de facto auch nicht mehr konnte. Die Machtkonzentration auf eine einzige Person war und ist das Problem, nicht das Militär und nicht linkes oder rechtes Gedankengut. Dass alles nur noch von einer einzigen Person gelenkt wird, darf uns niemals wieder passieren., denn damit entfällt jegliche geordnete Korrektur von Fehlentwicklungen. Das ist weder politisch noch militärisch sinnvoll, denn wenn sich der gesamte Staatsapparat dem Schutz einer einzigen Person widmet, ist diese nicht mehr abzusetzen und es bleibt nur noch das Attentat. Das Dritte Reich hatte in der Tat auch externen Ursachen, die Deutschen wurden damals durch völlig überzogene Reparationen und einer angeblichen Alleinschuld am Ersten Weltkrieg geknechtet, aber unser eigentlicher Sündenfall liegt in der Überoptimierung der gesamten Gesellschaft auf Mord und Totschlag unter einem einzigen Führer. Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Hier braucht es dringend einen internen Kontrollmechanismus, der derartige Exzesse über jede militärische Notwendigkeit hinaus unterbindet. Dann klappt es auch wieder mit der Wehrhaftigkeit. Wir brauchen einen gesunden Patriotismus mit guter militärischer Schlagkraft. Wir brauchen aber definitiv keinen Führerkult. Das hat nicht nur der Welt geschadet, sondern auch uns selbst, denn Deutschland hat dadurch Gebiete verloren und war über Jahrzehnte geteilt. Die damalige Strategie hat also versagt.
Ok, der Krieg lief nicht mehr rund und die Ostelbier im Offiziersrang fürchteten um die Früchte ihrer Bemühungen. Der Krieg wäre schneller zu Ende gewesen? Das ist, freundlich ausgedrückt, recht spekulativ. Ansonsten gilt wie überall: Das Militär ist auch nur ein kostümierter Bürokratenverein, Verrat zahlt sich egal bei welchem Ausgang nicht aus und am Ende war es Pech, das Fehlen eines Plan B und ein Mangel an Professionalität bei der Umsetzung. Alle ziehen die Köpfe ein und schicken erstmal den Krüppel nach vorn? Weniger geht eigentlich nicht. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass in einem zuvor abgebrochenen Versuch Walküre schon anlief und man die Sache vertuschen konnte, weil die Institutionen um den Staatslenker vor sich hin schlummerten, fällt das Urteil nicht positiver aus. Also am Besten gleich volle Breitseite wie bei Souleimani/Sadat oder einen anständigen Selbstmordattentäter bemühen (junge Frau (R. Gandhi), Journalist (Shah Massud)). Letzteres geht natürlich nur, wenn man nicht jeden Verhaltensauffälligen und spinnerten Ideologen gleich ins Lager oder ins Strafbataillon verfrachtet.
@Christian Feider: Vollkommen richtig. Das Ziel der Westmächte war von Anfang an, Deutschland in einen Krieg zu treiben; deshalb auch die Unterstützung der aggressiven Politik Polens gegenüber Deutschland in den dreißiger Jahren. Als der Krieg am 1.9.1939 ausbrach, erfolgte die Kriegserklärung Frankreichs und Großbritanniens am 03.9. 1939 an Deutschland- jedoch nie an die Sowjetunion, obwohl diese sich gemäß Absprache im Hitler- Stalin- Pakt den östlichen Teil Polens am 15.9.1939 einverleibte und demnach auch als Aggressor zu betrachten gewesen wäre. Soviel zur bis heute anhaltenden Heuchelei bezüglich der Verteidigung von Freiheit und Demokratie- darum ging und geht es nie, nur um Machtinteressen von Staaten.
Der 20.Juli ist für mich immer ein Gedenktag! Was für eine Chance wäre das gewesen. Ich habe auch das kleine Büchlein ““Um der Ehre willen” gelesen und einige Briefe, die die Attentäter an ihre Familien schrieben, z.B. Moltke an seine Frau oder die Schriften Bonhoeffers. Es ist ein kulturell nicht mehr zu überbrückender Unterschied zu allen heutigen öffentlich Verantwortlichen. Der Niedergang ist grandios! Das ist das heutige Alleinstellungsmerkmal Deutschlands!
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