Oliver Zimski / 20.07.2023 / 11:45 / Foto: Bundesarchiv / 69 / Seite ausdrucken

Ein Fußbreit Weltgeschichte

Nur einem Zufall hatte es Hitler zu verdanken, dass er das Attentat am 20. Juli 1944 überlebte. Wäre die Tat gelungen, hätte viel weiteres Unheil vermieden werden können – im Krieg und danach.

Den Einarmigen mit der Augenklappe, der vor ihm steht, kennt Heinz Brandt von früher. Es ist der Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Vor der Olympiade in Berlin waren sie für zwei Jahre zusammen an der Hannoveraner Kavallerieschule, bevor sich ihre Wege wieder trennten. Stauffenberg hat sich wegen seiner verletzungsbedingten Schwerhörigkeit einen Platz direkt am Kartentisch erbeten, um der Lagebesprechung besser folgen zu können. Doch kaum hat diese begonnen, verlässt er für ein dringendes Telefonat die Baracke in der „Wolfsschanze“, Hitlers ostpreußischem Hauptquartier. Brandt, der trotz seiner 37 Jahre jugendlich wirkende Stabsoffizier, 1936 Olympiasieger im Springreiten, kann an dem langen Eichentisch einen Platz aufrücken. Nur die Aktentasche stört ihn, die Stauffenberg dort zurückgelassen hat. Mit dem Fuß befördert er sie auf die andere Seite des massiven Tischsockels, weg vom Führer. Zwei Minuten später explodiert die Bombe und reißt ihm ebendiesen Fuß ab. 

So könnte es gewesen sein. Ob es Brandt oder der neben ihm stehende General Schmundt gewesen ist, der die Tasche um den entscheidenden Fußbreit verschoben hat, konnte nie endgültig geklärt werden. Schmundt wurde sofort getötet, Brandt starb einen Tag später im Lazarett an seinen schweren Verletzungen, während das eigentliche Ziel des Attentats nur ein paar Schrammen davontrug. Wenn es tatsächlich Brandt war, könnte er Hitler an diesem 20. Juli 1944 unwissentlich und wohl auch unwillentlich bereits zum zweiten Mal das Leben gerettet haben. 

Knapp anderthalb Jahre zuvor hatte er den Führer zu einem Besuch der Heeresgruppe Mitte nach Smolensk begleitet. Deren Oberbefehlshaber Henning von Tresckow, der seit langem entschlossen war, Hitler totzuschlagen „wie einen tollwütigen Hund, der die Menschheit gefährdet“, bat den Stabsoffzier darum, auf dem Rückflug ein Paket mitzunehmen, angeblich mit zwei Flaschen Likör für einen Freund. Damals explodierte die Bombe nicht, weil Brandt das „Geschenk“ im eiskalten Frachtraum verstaut hatte, wo der Zünder einfror. Zwei Zufälle, die umso tragischer anmuten, als Heinz Brandt möglicherweise selbst mit den Attentätern sympathisierte, in ihre konkreten Planungen allerdings nicht eingeweiht war.

Unselige Zufälle

Nach dem Scheitern des Attentats triumphierte Hitler auf der Krankenstation der „Wolfsschanze“, wo er seine leichten Verletzungen versorgen ließ: „Ich bin unbesiegbar. Die Vorsehung hat mich gerettet.“ Gerettet hatten ihn Brandts Fuß und ein organisatorisches Versäumnis der Attentäter, das wohl ihrer Nervosität und dem nur wenige Minuten umfassenden Zeitfenster geschuldet war. Als Stauffenberg sich nach der vorherigen Besprechung mit dem hitlertreuen Feldmarschall Keitel in ein Nebenzimmer zurückzog, angeblich um sein Hemd zu wechseln, schaffte er dort lediglich, eine von zwei Bomben scharfzumachen und in seine Aktentasche zu stopfen. Hätten er und sein Adjutant von Haeften die zweite Ladung vorher in der Tasche platziert, hätte später die doppelte Wucht der Detonation wahrscheinlich alle Anwesenden in der Lagebaracke getötet – obwohl dort aufgrund der sommerlichen Hitze alle Fenster geöffnet waren, was die Sprengwirkung der Bombe zusätzlich minderte.

Kurz nach der Explosion sah Erich Fellgiebel, General der Nachrichtentruppen und als Mitverschwörer beauftragt, die Fernsprechverbindungen zwischen „Wolfsschanze“ und Berlin zu unterbrechen, Hitler auf dem Gelände herumlaufen und über seine ruinierte neue Hose lamentieren. Darauf telegraphierte er an General Thiele, den Kontaktmann im Berliner Bendlerblock, und gab den Satz durch „Es ist etwas Furchtbares passiert. Der Führer lebt“, verbunden mit der Anweisung, die „Operation Walküre“ – wie der Plan zum Staatsstreich genannt wurde – trotzdem anlaufen zu lassen. Als Hitler später erfuhr, dass Fellgiebel zu den Verschwörern gehörte, wunderte er sich, dass dieser ihn nicht sofort niedergeschossen habe.

Trotzdem hätte „Walküre“ noch gelingen können, wären nach Fellgiebels Anruf die von den Verschwörern geplanten Maßnahmen nach dem Attentat sofort angelaufen, mit der Begründung, der Führer sei tödlich verunglückt, und eine gewissenlose Clique von Parteiführern versuche, die Macht an sich zu reißen: die Abriegelung der Berliner Sender und Ministerien sowie die Entwaffnung und Inhaftierung von SS und Gestapo durch dafür bereits in Marsch gesetzte Wehrmachtseinheiten. Doch Thiele verlor, nachdem er Fellgiebels Nachricht erhalten hatte, den Kopf und ging in der Annahme, der Putsch sei gescheitert, erst einmal zwei Stunden spazieren, anstatt „Walküre“ auszulösen. Zwei entscheidende Stunden, in denen vollendete Tatsachen hätten geschaffen werden können. Stattdessen kam es über die nur teilweise gekappten Kommunikationskanäle zu einem Wettlauf der Verlautbarungen zwischen den Verschwörern im Bendlerbock und dem Führerhauptquartier: „Der Führer ist tot!“ – „Der Führer lebt!“ Erst als Stauffenberg persönlich bei den Mitverschwörern im Bendlerblock eintraf, wurde das Wachbataillon angewiesen, das Regierungsviertel abzuriegeln, dabei Goebbels und andere NS-Größen festzunehmen.

Alles hing an Stauffenberg

Selbst jetzt noch hätte der Staatsstreich glücken können, so wie er in Hamburg, Wien, im besetzten Paris und andernorts glückte, wo SS- und Gestapoführer festgenommen und teilweise schon Sandsäcke zu ihrer Erschießung aufgeschichtet wurden. Offenbar waren weite Teile der Wehrmacht bereit und „reif“ dafür, die Stützen des NS-Systems zu beseitigen, wenn sie nur die Gewissheit erhielten, dass der Führer, diese von großen Teilen der Bevölkerung abgöttisch verehrte Überfigur, die alle Fäden zusammenhielt, wenn er also nicht mehr war. 

Major Remer, Kommandeur des Wachbatillons, überzeugter Nationalsozialist und auf Kadavergehorsam gedrillt, hätte auch die Anweisungen der Verschwörer ausgeführt, wäre nicht an diesem Nachmittag zufällig der NS-Führungsoffizier und Goebbels-Vertraute Hagen anwesend gewesen, der Remer überredete, entgegen seiner Befehle Rücksprache mit dem Propagandaminister zu halten. Goebbels stellte eine persönliche Verbindung zu Hitler her, woraufhin Remer das Wachbataillon gegen die Verschwörer im Bendlerblock in Stellung brachte.

Das ist nur einer der vielen unseligen Umstände und Zufälle in der Geschichte des versuchten Staatsstreiches vom 20. Juli 1944, die zu seinem Misslingen beitrugen. Letztlich scheiterte er an der Zaghaftigkeit der vielen Eingeweihten und der Überforderung der wenigen zu allem Entschlossenen. Alle verließen sich auf Stauffenberg, der das Kunststück vollbrachte, trotz seiner schweren Kriegsverletzungen (nur ein Auge, nur ein Arm mit drei funktionsfähigen Fingern) die Bombe scharf zu machen, sie neben Hitler zu deponieren und dann auch noch von Ostpreußen nach Berlin zu fliegen, um sich dort an die Spitze der Verschwörung zu setzen.

Der Staatsstreich scheiterte auch an überkommenen Ehrbegriffen und Traditionen der alten preußischen Eliten, die zerrissen waren zwischen ihren Skrupeln, den Pfad der unbedingten Pflichterfüllung zu verlassen, insbesondere den auf Hitler geleisteten Eid zu brechen, und der Stimme des eigenen Gewissens, das sich aufbäumte angesichts des Informationsvorsprungs, den sie gegenüber der Masse der Bevölkerung besaßen: Sie wussten inzwischen von den in deutschem Namen begangenen Verbrechen, sahen die dem eigenen Land drohende Katastrophe voraus und waren sich im Klaren darüber, dass sie als einzige die Mittel besaßen, dem „Rad in die Speichen zu fallen“ (Dietrich Bonhoeffer).

Kinder ihrer Zeit

Nachdrücklich zu widersprechen ist hier der auch heute noch – besonders im linken politischen Spektrum – verbreiteten Diffamierung der Verschwörer, diese seien ebenfalls Nazis – jedenfalls keine „Demokraten“ im Sinne des Grundgesetzes – gewesen, die sich nur zum Putsch entschlossen hätten, um die militärische Niederlage Deutschlands zu verhindern. Das stimmt nicht. Die Motive der wichtigsten Protagonisten des 20. Juli 1944 waren ethisch-moralischer Natur.

Tresckow und Stauffenberg kamen zum Widerstand, weil sie entsetzt waren über die Greuel der deutschen Besatzungspolitik im Osten und die Verbrechen gegen Juden und Kriegsgefangene. Helmuth James von Moltke setzte sich gleich zu Beginn des Krieges für die Rechte polnischer Kriegsgefangener ein, die in der britischen Armee gedient hatten und standrechtlich erschossen werden sollten. Ulrich Wilhelm von Schwerin, der später Hitlers Bluthund Freisler vor dem Volksgerichtshof „die vielen Morde im In- und Ausland“ vorhielt (Freisler: „Sie sind ja ein schäbiger Lump!“), stieß zu den Verschwörern, weil er 1939 zufällig die Erschießung von Polen miterlebte, was ihn schwer erschütterte und empörte. Carl Friedrich Goerdeler trat bereits 1937 als Leipziger Oberbürgermeister aus Protest gegen die Entfernung des Denkmals für den Komponisten Mendelssohn-Bartholdy zurück. Gemeinsam mit Offizieren wie Ludwig Beck warnte er in Denkschriften vor Hitlers Krieg; nach Kriegsausbruch beteiligte er sich an Entwürfen einer neuen Staats- und Gesellschaftsordnung für ein besseres Deutschland.

Natürlich waren diese Männer Kinder ihrer Zeit. Sozialisiert in Monarchie und Weimarer Republik, politisch geprägt durch die als nationale Demütigung empfundenen Bestimmungen des Versailler Vertrages, konnten sie nicht „demokratisch“ nach heutigen Maßstäben sein. Manche von ihnen mussten einen weiten Weg zurücklegen, bis sie den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes erkannten. Ihren Mut zum Widerstand bezahlten sie teuer. Es gab rund 5.000 Verhaftungen und fast 200 Hinrichtungen. Die Angehörigen der Inhaftierten kamen in „Sippenhaft“, Kinder wurden ihren Müttern entzogen und zwecks Umerziehung in Heime gesteckt. 

Was wäre, wenn...

Ein Gelingen des Attentats hätte erhebliche, ja unabsehbare Konsequenzen gehabt. Der Krieg wäre viel schneller zu Ende gegangen, im Westen sofort, nach Absicht der neuen Regierung, die aus Konservativen, Bürgerlichen, Liberalen, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern gebildet werden sollte – die Pläne für die einzelnen Ministerien waren schon detailliert ausgearbeitet. 

Der Massenmord an den Juden wäre gestoppt, die KZs aufgelöst worden, es hätte keine Todesmärsche gegeben. Millionen Menschenleben in Europa wären gerettet worden. Allein in Deutschland kamen in den neun Monaten vom 21. Juli 1944 bis Kriegsende fast doppelt so viele Menschen um wie in den fünf Kriegsjahren zuvor (4,8 Millionen gegenüber 2,8 Millionen). 

Der alliierte Bombenkrieg gegen deutsche Städte wäre erheblich verkürzt worden. Die Apokalypse, die ab Januar 1945 über die deutschen Ostprovinzen hereinbrach, wäre ausgeblieben. Höchst unwahrscheinlich, dass Stalin die Westverschiebung Polens in dem bekannten maximalen Umfang hätte durchsetzen können. Möglicherweise wären Amerikaner und Briten von Westen her weit nach Osteuropa vorgestoßen, und Stalins Eiserner Vorhang hätte sich erst jenseits der polnischen Grenzen gesenkt.

„Den entscheidenden Wurf gewagt“

Die wichtigste Folge für Deutschland wäre allerdings eine psychologische gewesen: Das Bewusstsein, der eigenen verbrecherischen Führung nicht bis zuletzt in den Untergang gefolgt zu sein, sondern diese aus eigener Kraft vorher beseitigt zu haben, anstatt von außen besiegt und befreit werden zu müssen – eine solche Selbstreinigung wäre für die Zukunft von unschätzbarem Wert gewesen. Natürlich hätte sie nicht von der Notwendigkeit befreit, die monströsen Verbrechen, die in deutschem Namen begangen worden waren, aufzuarbeiten. Möglicherweise hätte sie sich auch gegen verhetzte Teile der eigenen Bevölkerung durchsetzen müssen, die dem Führer nachtrauerten und an einer neuen Dolchstoßlegende strickten. Am Ende hätte sie sich dennoch durchgesetzt und nachfolgenden Generationen eine normale Identifikation mit dem eigenen Land ermöglicht.

Das Bewusstsein, sich selbst von der braunen Diktatur befreit zu haben, hätte geschützt vor dem unbändigen Selbsthass der Enkel und Urenkel der Kriegsgeneration, ihrer Verachtung des Eigenen, der neuerlichen Hybris, statt eines auserwählten Volkes arischer Übermenschen nun eines mit „Nazi-Gen“ zu sein, das man nur durch ungeregelte Massenzuwanderung aus aller Welt gebändigt und „ausgedünnt“ bekomme. Dieser negative Nationalismus der herrschenden Eliten, die mit dem eigenen Land, seiner Geschichte, Tradition und Kultur erklärtermaßen nichts Positives verbinden, die sich eine Wächterfunktion über das eigene, angeblich so leicht verführbare Volk anmaßen und mit ihrem demagogischen „Kampf gegen Rechts“ Andersdenkende ausgrenzen, hat – fast achtzig Jahre nach Kriegsende – seinen Teil dazu beigetragen, dass es mit diesem Land in jeder Hinsicht bergab geht. Wieder steht Deutschland allein da in Europa und wird seinen Nachbarn unheimlich, während seine verblendete Regierung meint, in zentralen politischen Bereichen den Stein der Weisen gefunden zu haben und Sonderwege – absonderliche Wege – beschreiten zu können.

Der Historiker Gerhard Ritter schrieb einmal über das gescheiterte Attentat vom 20. Juli 1944: „Es war Fügung. Deutschland sollte nun einmal, so war es wohl vorherbestimmt, den bitteren Kelch seiner Erniedrigung und seines selbst verschuldeten Unglücks bis zur Neige austrinken.“ Nein, diese „Fügung“ ist als Erklärungsmuster nicht besser als die „Vorsehung“, von der Hitler sich gerettet wähnte. Es hätte klappen können. Die Bombe war scharf und stand auf der richtigen Seite des Tischsockels. Bis ein Unglücksrabe sie mit dem Fuß beiseite schob.

Henning von Tresckow sagte kurz vor dem Attentat zu Stauffenberg, es komme darauf an, „dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat“. Für dieses Wagnis haben sich die damaligen Besten unseres Landes geopfert. Ihrer sollten wir in Dankbarkeit und Bewunderung gedenken.

 

Oliver Zimski ist Übersetzer, Sozialarbeiter und Autor. 2015 erschien sein Kriminalroman „Wiosna – tödlicher Frühling“.

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Leserpost

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Klaus Keller / 20.07.2023

In Sebastian Hafners Anmerkungen zu Hitler, wird die Gruppe um den Attentäter als Rechts von Hitler bezeichnet. Wobei es einzelne Ausnahmen gab. Viel alter Adel war dabei. Was Linke eher stören müßte ist die Tatsache das der Vegetarier Hitler Chef einer sozialistischen Partei war. Das verdrängt man gerne. Man vergleiche auch die Jugendorganisationen der NSDAP mit denen der SED. Beide wollten das Leben der Volksgemeinschaft organisieren, hatten dabei aber unterschiedliche Gründe, wer, warum nicht mitmachen darf. Das Gegenteil des Sozialismus ist im übrigen der Individualismus. Ich darf noch daran erinnern das Wilhelm 2 im Exil starb. Leider nicht bei seiner Verwandtschaft mütterlicherseits in England. (Bei was wäre wenn Spielen, könnte man aus dessen Exil in London eine interessante Geschichte basteln). Ich gehe davon aus das die Zerschlagung gesellschaftlicher Strukturen ab 1918 Kern des späteren Problems war. +++ In Japan war man 1945 klüger. Der Kaiser durfte bleiben.

Gerd Maar / 20.07.2023

Heldenhaft und todsicher wäre es gewesen, sich gemeinsam mit dem Gröfaz in die Luft zu sprengen. Leider hatte keiner der deutschen Offiziere den Mut dazu.

Peter Woller / 20.07.2023

Seit mehr als 40 Jahren beschäftige ich mich mit dem Nationalsozialismus. Dabei habe ich dieses unselige Phänomen von allen Seiten immer wieder beleuchtet und betrachtet. Es bleibt ein Rätsel. Nur die Grünen können mir hier von Politik und Geschichte wirklich nichts erzählen.

Volker Kleinophorst / 20.07.2023

“Eine Bande von Verbrechern hat ein Attentat auf Hitler verübt. Der zum Glück unversehrt gebliebene Führer konnte den Putsch der heimtückischen Verschwörer vereiteln, die versucht hatte, ihn umzubringen. Die Hinrichtung der verhafteten Vaterlandsverräter wird bald stattfinden. So lauteten zeitgenössische Berichte über den am 20. Juli 1944 begangenen Versuch, den berüchtigten Naziführer zu beseitigen. Sie würden kaum mehr Aufmerksamkeit verdienen – wenn da nicht der Umstand wäre, daß es nicht die Nazi-Propaganda war, die das legendäre Attentat des deutschen Widerstands auf diese Weise abtat, sondern die angloamerikanische Presse. Sie gab damit die einhellige Meinung der alliierten Kriegsführung wieder: die Nazis, so ließ etwa Churchill verlautbaren, hätten ihnen nur die Arbeit abgenommen; sie hätten mit den Verschwörern ebenfalls abrechnen müssen, auch sie waren ihre Feinde.” (Wolfgang Eggert: Die Welt ist nicht genug - Stauffenbergs Scheitern im Spiegel der angloamerikanischen Geopolitik, Compact) Und schon wird eine völlig andere Geschichte draus. Ich empfehle der sehr gut belegten Text über den Verrat der Achsenmächte am deutschen Widerstand ausdrücklich. Denn die wollten den Krieg nicht beenden sondern, nicht mit Hitler aber auch nicht mit Stauffenberg.

Christian Feider / 20.07.2023

es haette sich absolut gar nichts geändert nach einem “erfolgreichen” Attentat.# Die unverrückbare Absicht,eine erneute “bedingungslose” Kapitulation zu erzwingen,war laengst vereinbart und festgelegt. Die Aufteilung der Interessenzonen zwischen USA/UDSSR war auch schon klar definiert. Das Absteigen des Empire zum Schosshund der USA war klar. Die “Offiziere” des 20.7 hatten auch keine “demokratische Republik” im Auge. Dieses “Feigenblättchen” der vorwiegend adligen “Widerstandskämpfer” ist ziemlich unglaubwürdig,denn Sie haetten das schon 1939 haben können,denn Hitler hat seinen Offizieren vorher NIE das Tragen Ihrer Waffen verboten

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